• Sulpiz Boisserée to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Stuttgart · Place of Destination: Bonn · Date: 31.12.1819
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Sulpiz Boisserée
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Stuttgart
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 31.12.1819
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 366‒367.
  • Incipit: „[1] Stuttgardt am 31 Dzb 1819
    Ich eile Ihnen werthester Herr und Freund auf Ihr gestern angelangtes Schreiben zu erwiedern, daß H. [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.62
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,5 x 11,7 cm
    Language
  • German
[1] Stuttgardt am 31 Dzb 1819
Ich eile Ihnen werthester Herr und Freund auf Ihr gestern angelangtes Schreiben zu erwiedern, daß H. v. Cotta mir die baldige Einrückung Ihrer Erklärung in die Allgemeine Zeitung versprochen hat.
Wir alle hatten mit Indignation die erbärmlichen Anecktoden in den Zeitungen gelesen, welche das Bonapartische Pack über Frau v. Stael verbreitet hat, glaubten aber sie rührten aus dem Buch von Bailleul selbst her. Nun erfahren wir das schändlichere, daß Lindener sie als Anmerkung der Übersetzung beigefügt hat. Cotta wußte selbst hievon nichts; er [2] kann natürlich nicht alle Bücher lesen und recensiren, die in seinem Verlag erscheinen; um so bereitwilliger aber war er, durch Einrückung Ihrer Erklärung, soviel an ihm ist, wieder gut zu machen.
Ihr Anerbiethen die Zeichnungen von Cornelius und Basreliefs von Thorwaldsen im KunstBlatt zu beurtheilen, und über Indische Kunst einen Aufsatz zu geben erfreut uns – und den Redacteur – aufs lebhafteste. Letzterer dankt Ihnen dafür ganz besonders, und ich füge die Bitte hinzu, mir zu [3] sagen, ob es Ihnen convenirt die Beurtheilung von Thorwaldsen und Cornelius recht bald einzusenden? Könnte dies geschehen so würde dem Blatt dadurch der größte Vorschub gethan; und ich – obgleich ich nicht an der Spitze desselben stehe, sondern dessen Erscheinung und die Anstellung des Redacteurs nur veranlaßt habe – würde Ihnen dafür aufs freundschaftlichste verbunden seyn. – Ich weiß, wie schwer es ist eine Zeitschrift über Kunst in Aufnahme zu bringen, und daß es nur durch geistreiche Aufsätze [4] von Kennern und Schriftstellern wie Sie geschehen kann. Darum wäre mir gerade im Anfang doppelt daran gelegen, daß Sie sich der Sache annehmen. Ich möchte natürlich nicht gerne das Kind, wozu ich der Kuppler gewesen bin, dahin welken sehen. Ich hätte Sie auch schon früher aufgefordert, wenn ich Cotta früher zum Entschluß hätte bringen können. Thorwaldsen scheint mir, wäre zuerst, dann Cornelius und sofort das Indische, und was sonst Sie noch mittheilen wollen, zu wünschen. Rücksichtlich der Neuheit des Inhalts wären Ihre Notizen über Moskau und Stockholm, und wegen des Kunst Interesse Ihre Bemerkungen über die aeginetischen und Elginschen Statuen überaus willkommen für das Publikum. Für interessante Mittheilungen aus allen Deutschen Provinzen und sämtlichen Europaeischen Ländern durch Correspondenz und Auszug der besten litterarischen und Kunstjournale – französischer, englischer und italiänischer zu sorgen ist die Hauptobliegenheit des Redacteurs. In dieser Hinsicht hofft er hauptsächlich sich einigermaßen den Beifall und das Vertrauen der Leser zu verschaffen, das übrige hängt, wie gesagt, von der gütigen Theilnahme geistreicher und kenntnißvoller Schriftsteller ab. Verzeihen Sie mein eiliges Geschreibsel. Ich wollte doch gern gleich Nachricht von der Einrückung geben. Antworten Sie bald wegen der Beiträge des Kunstblatts, damit die Einrichtungen darnach gemacht werden können. Man wünscht im Anfang natürlich soviel als möglich Auswahl. Viel Glückliches – ja nur Glückliches zum neuen Jahre! Auch mein Bruder und Bertram sagen die besten Wünsche.
Sulpitz B
[1] Stuttgardt am 31 Dzb 1819
Ich eile Ihnen werthester Herr und Freund auf Ihr gestern angelangtes Schreiben zu erwiedern, daß H. v. Cotta mir die baldige Einrückung Ihrer Erklärung in die Allgemeine Zeitung versprochen hat.
Wir alle hatten mit Indignation die erbärmlichen Anecktoden in den Zeitungen gelesen, welche das Bonapartische Pack über Frau v. Stael verbreitet hat, glaubten aber sie rührten aus dem Buch von Bailleul selbst her. Nun erfahren wir das schändlichere, daß Lindener sie als Anmerkung der Übersetzung beigefügt hat. Cotta wußte selbst hievon nichts; er [2] kann natürlich nicht alle Bücher lesen und recensiren, die in seinem Verlag erscheinen; um so bereitwilliger aber war er, durch Einrückung Ihrer Erklärung, soviel an ihm ist, wieder gut zu machen.
Ihr Anerbiethen die Zeichnungen von Cornelius und Basreliefs von Thorwaldsen im KunstBlatt zu beurtheilen, und über Indische Kunst einen Aufsatz zu geben erfreut uns – und den Redacteur – aufs lebhafteste. Letzterer dankt Ihnen dafür ganz besonders, und ich füge die Bitte hinzu, mir zu [3] sagen, ob es Ihnen convenirt die Beurtheilung von Thorwaldsen und Cornelius recht bald einzusenden? Könnte dies geschehen so würde dem Blatt dadurch der größte Vorschub gethan; und ich – obgleich ich nicht an der Spitze desselben stehe, sondern dessen Erscheinung und die Anstellung des Redacteurs nur veranlaßt habe – würde Ihnen dafür aufs freundschaftlichste verbunden seyn. – Ich weiß, wie schwer es ist eine Zeitschrift über Kunst in Aufnahme zu bringen, und daß es nur durch geistreiche Aufsätze [4] von Kennern und Schriftstellern wie Sie geschehen kann. Darum wäre mir gerade im Anfang doppelt daran gelegen, daß Sie sich der Sache annehmen. Ich möchte natürlich nicht gerne das Kind, wozu ich der Kuppler gewesen bin, dahin welken sehen. Ich hätte Sie auch schon früher aufgefordert, wenn ich Cotta früher zum Entschluß hätte bringen können. Thorwaldsen scheint mir, wäre zuerst, dann Cornelius und sofort das Indische, und was sonst Sie noch mittheilen wollen, zu wünschen. Rücksichtlich der Neuheit des Inhalts wären Ihre Notizen über Moskau und Stockholm, und wegen des Kunst Interesse Ihre Bemerkungen über die aeginetischen und Elginschen Statuen überaus willkommen für das Publikum. Für interessante Mittheilungen aus allen Deutschen Provinzen und sämtlichen Europaeischen Ländern durch Correspondenz und Auszug der besten litterarischen und Kunstjournale – französischer, englischer und italiänischer zu sorgen ist die Hauptobliegenheit des Redacteurs. In dieser Hinsicht hofft er hauptsächlich sich einigermaßen den Beifall und das Vertrauen der Leser zu verschaffen, das übrige hängt, wie gesagt, von der gütigen Theilnahme geistreicher und kenntnißvoller Schriftsteller ab. Verzeihen Sie mein eiliges Geschreibsel. Ich wollte doch gern gleich Nachricht von der Einrückung geben. Antworten Sie bald wegen der Beiträge des Kunstblatts, damit die Einrichtungen darnach gemacht werden können. Man wünscht im Anfang natürlich soviel als möglich Auswahl. Viel Glückliches – ja nur Glückliches zum neuen Jahre! Auch mein Bruder und Bertram sagen die besten Wünsche.
Sulpitz B
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