• Georg Andreas Reimer to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 05.01.1826
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Georg Andreas Reimer
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 05.01.1826
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 438‒439.
  • Incipit: „[1] Berlin, 5/1. [18]26
    Indem ich Ihnen, höchstverehrter Herr und Freund, hiemit die ungeheuchelte Versicherung unbegrenzter Verehrung darbringe, verbunden mit den treuesten [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-35028
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.18,Nr.41
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 24,1 x 19,7 cm
    Language
  • German
[1] Berlin, 5/1. [18]26
Indem ich Ihnen, höchstverehrter Herr und Freund, hiemit die ungeheuchelte Versicherung unbegrenzter Verehrung darbringe, verbunden mit den treuesten Wünschen für Ihr dauerndes Wohl, und mit der Bitte mir fernerhin das ehrende Wohlwollen zu bewahren, womit Sie mich bisher so gütig erfreuten, erlaube ich mir noch einmal die durch Tiecks Theilnahme bisher so wenig geförderte Angelegenheit der Uebersetzung des Shakspeare Ihrer thätigen Mitwirkung zu empfehlen, weil sonst die Beendigung unabsehlich bleiben dürfte. Sollten Ihnen selbst andere gewichtigere Arbeiten die eigene Uebernahme der Uebersetzung unmöglich machen, so würden Sie vielleicht auf folgende Art geneigt seyn sich dafür zu verwenden.
Der dortige Prof. Diez, von welchem ich glaube, daß er Sprachkenntniß und Talent zur Genüge besitzt, um wenigstens eine werthvollere Arbeit zu liefern, als die lederne Bendasche, hat sich früher und unter Zustimmung Tiecks erboten, oder vielmehr auf meinen Wunsch bereit erklärt, einige Uebersetzungen zu übernehmen. Wenn er nun dazu Hand ans Werk legt, so geht meine ergebenste Bitte an Sie dahin, daß Sie die Geneigtheit haben möchten, seine Arbeiten mit ihm gemeinschaftlich unter Vergleichung des Originals durchzugehen, und durch Ihre Beihülfe seiner Arbeit den eigentlichen Werth zu verleihen. Dabei schmeichle ich mir, daß dies vielleicht Veranlassung geben möchte Ihre schlummernde Neigung für das herrliche Werk zu wecken, und so würde freilich dadurch ein Gewinn erzielt, der Ihnen den höchsten Dank aller Mitlebenden erwerben würde. Jede ökonomische Bedingung, welche Sie in dieser Hinsicht stellen würden, sollte von mir ohne Widerrede eingeräumt werden. Ich hoffe Sie genehmigen freundlich meine Bitte.
Vielleicht haben Sie auch gelegentlich die Güte meinem Sohn zu sagen, wie und wann die Ausführung Ihres gütigen Antrags mir den Verlag Ihrer gesammelten Schriften zu übertragen ins Werk gerichtet werden könnte. Mir wäre eine vorläufige Ankündigung dieses Unternehmens jetzt lieb, wo ich mit ähnlichen Sammlungen der Werke anderer Schriftsteller beschäftigt bin, namentlich Tiecks und J. Pauls.
[2] Endlich wollte ich auch noch bei meiner Anwesenheit in Bonn die Frage an Sie richten: ob es Ihnen nicht vielleicht angenehm seyn sollte die indischen Werke, womit Sie sich beschäftigen und deren Druck Sie auf eigene Kosten unternehmen mir nach Beendigung der Subscriptionsangelegenheit so zu überlassen, daß ich die bleibenden Vorräthe käuflich übernähme? Sind die Forderungen, welche Sie stellen müssen, irgend von der Art um sie einräumen zu können, so sollen Sie mich sehr willig dazu finden, und ich glaube daß Sie dadurch von einer Last langjähriger Berechnung befreit werden.
Ueberhaupt aber bitte ich Sie versichert zu seyn, daß alle Berührungen literarischer und andrer Art, in welche mit Ihnen zu treten Sie mir erlauben, mich stets ehren und erfreuen werden.
Genehmigen Sie gütig die wiederholte Versicherung der größten und ungeheuchelten Verehrung.
G. Reimer
[1] Berlin, 5/1. [18]26
Indem ich Ihnen, höchstverehrter Herr und Freund, hiemit die ungeheuchelte Versicherung unbegrenzter Verehrung darbringe, verbunden mit den treuesten Wünschen für Ihr dauerndes Wohl, und mit der Bitte mir fernerhin das ehrende Wohlwollen zu bewahren, womit Sie mich bisher so gütig erfreuten, erlaube ich mir noch einmal die durch Tiecks Theilnahme bisher so wenig geförderte Angelegenheit der Uebersetzung des Shakspeare Ihrer thätigen Mitwirkung zu empfehlen, weil sonst die Beendigung unabsehlich bleiben dürfte. Sollten Ihnen selbst andere gewichtigere Arbeiten die eigene Uebernahme der Uebersetzung unmöglich machen, so würden Sie vielleicht auf folgende Art geneigt seyn sich dafür zu verwenden.
Der dortige Prof. Diez, von welchem ich glaube, daß er Sprachkenntniß und Talent zur Genüge besitzt, um wenigstens eine werthvollere Arbeit zu liefern, als die lederne Bendasche, hat sich früher und unter Zustimmung Tiecks erboten, oder vielmehr auf meinen Wunsch bereit erklärt, einige Uebersetzungen zu übernehmen. Wenn er nun dazu Hand ans Werk legt, so geht meine ergebenste Bitte an Sie dahin, daß Sie die Geneigtheit haben möchten, seine Arbeiten mit ihm gemeinschaftlich unter Vergleichung des Originals durchzugehen, und durch Ihre Beihülfe seiner Arbeit den eigentlichen Werth zu verleihen. Dabei schmeichle ich mir, daß dies vielleicht Veranlassung geben möchte Ihre schlummernde Neigung für das herrliche Werk zu wecken, und so würde freilich dadurch ein Gewinn erzielt, der Ihnen den höchsten Dank aller Mitlebenden erwerben würde. Jede ökonomische Bedingung, welche Sie in dieser Hinsicht stellen würden, sollte von mir ohne Widerrede eingeräumt werden. Ich hoffe Sie genehmigen freundlich meine Bitte.
Vielleicht haben Sie auch gelegentlich die Güte meinem Sohn zu sagen, wie und wann die Ausführung Ihres gütigen Antrags mir den Verlag Ihrer gesammelten Schriften zu übertragen ins Werk gerichtet werden könnte. Mir wäre eine vorläufige Ankündigung dieses Unternehmens jetzt lieb, wo ich mit ähnlichen Sammlungen der Werke anderer Schriftsteller beschäftigt bin, namentlich Tiecks und J. Pauls.
[2] Endlich wollte ich auch noch bei meiner Anwesenheit in Bonn die Frage an Sie richten: ob es Ihnen nicht vielleicht angenehm seyn sollte die indischen Werke, womit Sie sich beschäftigen und deren Druck Sie auf eigene Kosten unternehmen mir nach Beendigung der Subscriptionsangelegenheit so zu überlassen, daß ich die bleibenden Vorräthe käuflich übernähme? Sind die Forderungen, welche Sie stellen müssen, irgend von der Art um sie einräumen zu können, so sollen Sie mich sehr willig dazu finden, und ich glaube daß Sie dadurch von einer Last langjähriger Berechnung befreit werden.
Ueberhaupt aber bitte ich Sie versichert zu seyn, daß alle Berührungen literarischer und andrer Art, in welche mit Ihnen zu treten Sie mir erlauben, mich stets ehren und erfreuen werden.
Genehmigen Sie gütig die wiederholte Versicherung der größten und ungeheuchelten Verehrung.
G. Reimer
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