• August Wilhelm von Schlegel to Friedrich August Rosen

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: London · Date: 10.12.1829
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friedrich August Rosen
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: London
  • Date: 10.12.1829
    Manuscript
  • Provider: Marbach am Neckar, Deutsches Literaturarchiv
  • Classification Number: B:Schlegel, August Wilhelm 62.197
  • Incipit: „[1] Bonn d. 10ten December. 29.
    Seit Ihrer Abreise von Bonn, mein hochgeehrtester Herr u Freund, habe ich kein Zeichen Ihres [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Bonn d. 10ten December. 29.
Seit Ihrer Abreise von Bonn, mein hochgeehrtester Herr u Freund, habe ich kein Zeichen Ihres Andenkens erhalten. Ich hoffe jedoch, Sie haben mich u Ihre freundschaftlichen Versprechungen nicht vergessen, u werden mich bald mit einem Briefe erfreuen. Haben Sie Ihre Reise glücklich zurückgelegt u sind gesund in England angekommen? Wie geht es mit Ihrer akademischen Thätigkeit? haben Sie viele Schüler? Wie geht es überhaupt mit der Londoner Universität? Ferner hatten Sie die Güte eine Menge Bestellungen u Sendungen von mir zu übernehmen: wie sind diese aufgenommen worden? Was macht Colebrooke, Brougham, S. J. Mackintosh? Wie befindet sich S. Alex. Johnston? Ist sein Sohn Patrick glücklich, gesund u zur rechten Zeit nach England zurückgekommen? Der Vater war deßhalb unruhig, ich konnte ihm aber keine Nachricht von seinem Sohne ertheilen, da dieser mir nicht geschrieben hatte. Indessen schrieb ich mehrmals an S. Alexander: ich hoffe, er hat es erhalten. Sie haben ohne Zweifel mein Schreiben u Exemplar des Hitôpadêśa an die Directoren der Ostind. Compagnie befördert. Noch ist nichts darauf erfolgt. Die Herren werden mich doch nicht ohne Antwort lassen? Das einzige würdige Gegengeschenk, das sie mir machen könnten, wäre, daß sie die Indischen Mspte des Sir Robert Chambers für mich kauften. Haben Sie doch die Güte, bei meinem Buchhändler Treuttel Sohn u Richter anzufragen, ob sich nicht neue Subscribenten zum Râmây. gemeldet haben, u ihm zu sagen, daß ich seit geraumer Zeit einen Brief über unser Geschäft erwarte. Wir sind hier sehr fleißig: der zweite Band des Râm. ist beinahe schon halb gedruckt; ich hoffe, er soll auf Ostern fertig seyn. Mit der Lateinischen Übersetzung des ersten Bandes bin ich stark beschäftigt. Hiebei würden mir Ihre Excerpte aus den Commentatoren sehr zu statten kommen, u ich bitte Sie angelegentlich, mich nicht zu lange darauf warten zu lassen. Auf der umstehenden Seite habe ich alle Stellen bemerkt, die ich bis zum Schlusse des 30sten Cap. nachgeschlagen zu sehen wünsche. Ich hoffe, diese Arbeit soll Sie nicht lange aufhalten. Sie werden leicht selbst beurtheilen, welche Scholien mir für die Übersetzung nützlich seyn können u welche nicht. Schicken Sie mir nur baldigst den Ertrag, u schreiben Sie hübsch gedrängt, damit es uns beiden nicht zu viel Porto kostet. In der zweiten Hälfte werden, denke ich, noch weniger Stellen seyn, worüber ich neue Auskunft zu wünschen hätte. – Wird die Discussion im Parlamente über die Ostind. Compagnie schon in der bevorstehenden Sitzung beginnen? Vielleicht komme ich im nächsten Frühling nach London, vielleicht auch Lassen, der Sie bestens grüßt.
Ich empfehle Ihnen nochmals mein Brahmanisches Anliegen. Sie werden mich ganz ungemein verbinden, wenn Sie mich bald mit einem Brief u einer kleinen Sendung von Excerpten erfreuen wollen. Gern bin ich zu allen Gegendiensten bereit. Wenn es zur neuen Herausgabe Ihres so nützlichen Wurzel-Wörterbuchs kommt, werde ich Ihnen fleißig meine Bemerkungen mittheilen. Vergessen Sie den Sȗrya-Siddhânta nicht. Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster AWvSchlegel
Melden Sie mir Ihre Adresse.

[2] Râmâyańa Lib., 1.
Cap. XI, 6, a. Steht nichts näheres über diese Personen in den Scholien; besonders über Kâśyapa? Dieser Name ist hier wunderlich angebracht.
Cap. XII, 7, a. Karmântikâh. Vgl. sl. 29, a.
Ibid. 9, a. Ich habe die Bengalische Lesart angenommen. In den Commentaren steht: ishtákâ bahusâhasrî. Dazu die Scholien.
Cap. XIII. Das Ganze, in so fern die Opfer-Ceremonien aufgeklärt werden. In den Commentaren ist es das 14te Capitel.
Cap. IV, 6. b. Der ganze Vers, besonders pravara.
Cap. XVI, 7. Der Mythus von dem Bären jâmbuvân. In den Comment. Cap. 17.
Ibid. sl. 9 & 10. Dieselbe Aufzählung mythologischer Wesen steht in der Ausgabe der Commentatoren später: sl. 21, 22. Ich wünsche charakteristische Bestimmungen, besonders über die târxya.
Ibid. 14, b. Wird nichts über den Ablativ vîryât bemerkt, der als letztes Glied der Reihe neben zwei Wörtern im Instrumentalis steht?
Ibid. 16, b. parjanyas. Dieß ist gewöhnlich eine Benennung des Indras, hier aber wird er von diesem unterschieden. Vgl. sl. 11, a. Wird über den besondern Gott Parjanyas nichts bemerkt?
Cap. XIX, 1, a. (Commentare, 18tes Cap. von Sl. 8 an.) ŕitûńam̃ shat'. Seltsame Construction.
Ibid. Sl. 1–8. Alle Astrologischen und Astronomischen Erklärungen, die sich irgend vorfinden. Die Horoscope pp.
Cap. XXIV, 12, a. mantragrâma, balâ, atibalâ. (In den Comment. Cap. 22.
Cap. XXVI, 17–19. Die beiden Länder u der Mythus vom Indras. (Comm. Cap. 24.
Cap. Ibid. 23, a. Die Deutung des Beinamens pâkaśâsana.
Cap. XXIX. Telorum traditio. Comment. Cap. 27. – Ich wünsche die sämtlichen Scholien.
Cap. XXX, sl. 1–12 incl. Eben so; besonders wie sanhâra definirt wird. In den Commentaren Cap. 28.
Ich habe die Stellen nach meiner Ausgabe angegeben, aber die Abweichungen bemerkt, die Auffindung wird also hoffentlich keine Schwierigkeit haben. Die Mspte sind in der Vorrede nachgewiesen. Für den ersten Commentar ist B. der beste; A. ist sehr incorrect und C. hat viel fremde Zuthaten. Doch wären sie zu vergleichen. Für den zweiten Commentar wird D. das beste Mspt. seyn. Alle diese sind in der Bibliothek der Ostind. Compagnie; C. allein in der Royal Soc. u dieser möchte nur in zweifelhaften Fällen nachzuschlagen seyn.
[3] [leer]
[4] To
Dr. Frederic Rosen
professor of
the University of London
London
fr
[1] Bonn d. 10ten December. 29.
Seit Ihrer Abreise von Bonn, mein hochgeehrtester Herr u Freund, habe ich kein Zeichen Ihres Andenkens erhalten. Ich hoffe jedoch, Sie haben mich u Ihre freundschaftlichen Versprechungen nicht vergessen, u werden mich bald mit einem Briefe erfreuen. Haben Sie Ihre Reise glücklich zurückgelegt u sind gesund in England angekommen? Wie geht es mit Ihrer akademischen Thätigkeit? haben Sie viele Schüler? Wie geht es überhaupt mit der Londoner Universität? Ferner hatten Sie die Güte eine Menge Bestellungen u Sendungen von mir zu übernehmen: wie sind diese aufgenommen worden? Was macht Colebrooke, Brougham, S. J. Mackintosh? Wie befindet sich S. Alex. Johnston? Ist sein Sohn Patrick glücklich, gesund u zur rechten Zeit nach England zurückgekommen? Der Vater war deßhalb unruhig, ich konnte ihm aber keine Nachricht von seinem Sohne ertheilen, da dieser mir nicht geschrieben hatte. Indessen schrieb ich mehrmals an S. Alexander: ich hoffe, er hat es erhalten. Sie haben ohne Zweifel mein Schreiben u Exemplar des Hitôpadêśa an die Directoren der Ostind. Compagnie befördert. Noch ist nichts darauf erfolgt. Die Herren werden mich doch nicht ohne Antwort lassen? Das einzige würdige Gegengeschenk, das sie mir machen könnten, wäre, daß sie die Indischen Mspte des Sir Robert Chambers für mich kauften. Haben Sie doch die Güte, bei meinem Buchhändler Treuttel Sohn u Richter anzufragen, ob sich nicht neue Subscribenten zum Râmây. gemeldet haben, u ihm zu sagen, daß ich seit geraumer Zeit einen Brief über unser Geschäft erwarte. Wir sind hier sehr fleißig: der zweite Band des Râm. ist beinahe schon halb gedruckt; ich hoffe, er soll auf Ostern fertig seyn. Mit der Lateinischen Übersetzung des ersten Bandes bin ich stark beschäftigt. Hiebei würden mir Ihre Excerpte aus den Commentatoren sehr zu statten kommen, u ich bitte Sie angelegentlich, mich nicht zu lange darauf warten zu lassen. Auf der umstehenden Seite habe ich alle Stellen bemerkt, die ich bis zum Schlusse des 30sten Cap. nachgeschlagen zu sehen wünsche. Ich hoffe, diese Arbeit soll Sie nicht lange aufhalten. Sie werden leicht selbst beurtheilen, welche Scholien mir für die Übersetzung nützlich seyn können u welche nicht. Schicken Sie mir nur baldigst den Ertrag, u schreiben Sie hübsch gedrängt, damit es uns beiden nicht zu viel Porto kostet. In der zweiten Hälfte werden, denke ich, noch weniger Stellen seyn, worüber ich neue Auskunft zu wünschen hätte. – Wird die Discussion im Parlamente über die Ostind. Compagnie schon in der bevorstehenden Sitzung beginnen? Vielleicht komme ich im nächsten Frühling nach London, vielleicht auch Lassen, der Sie bestens grüßt.
Ich empfehle Ihnen nochmals mein Brahmanisches Anliegen. Sie werden mich ganz ungemein verbinden, wenn Sie mich bald mit einem Brief u einer kleinen Sendung von Excerpten erfreuen wollen. Gern bin ich zu allen Gegendiensten bereit. Wenn es zur neuen Herausgabe Ihres so nützlichen Wurzel-Wörterbuchs kommt, werde ich Ihnen fleißig meine Bemerkungen mittheilen. Vergessen Sie den Sȗrya-Siddhânta nicht. Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster AWvSchlegel
Melden Sie mir Ihre Adresse.

[2] Râmâyańa Lib., 1.
Cap. XI, 6, a. Steht nichts näheres über diese Personen in den Scholien; besonders über Kâśyapa? Dieser Name ist hier wunderlich angebracht.
Cap. XII, 7, a. Karmântikâh. Vgl. sl. 29, a.
Ibid. 9, a. Ich habe die Bengalische Lesart angenommen. In den Commentaren steht: ishtákâ bahusâhasrî. Dazu die Scholien.
Cap. XIII. Das Ganze, in so fern die Opfer-Ceremonien aufgeklärt werden. In den Commentaren ist es das 14te Capitel.
Cap. IV, 6. b. Der ganze Vers, besonders pravara.
Cap. XVI, 7. Der Mythus von dem Bären jâmbuvân. In den Comment. Cap. 17.
Ibid. sl. 9 & 10. Dieselbe Aufzählung mythologischer Wesen steht in der Ausgabe der Commentatoren später: sl. 21, 22. Ich wünsche charakteristische Bestimmungen, besonders über die târxya.
Ibid. 14, b. Wird nichts über den Ablativ vîryât bemerkt, der als letztes Glied der Reihe neben zwei Wörtern im Instrumentalis steht?
Ibid. 16, b. parjanyas. Dieß ist gewöhnlich eine Benennung des Indras, hier aber wird er von diesem unterschieden. Vgl. sl. 11, a. Wird über den besondern Gott Parjanyas nichts bemerkt?
Cap. XIX, 1, a. (Commentare, 18tes Cap. von Sl. 8 an.) ŕitûńam̃ shat'. Seltsame Construction.
Ibid. Sl. 1–8. Alle Astrologischen und Astronomischen Erklärungen, die sich irgend vorfinden. Die Horoscope pp.
Cap. XXIV, 12, a. mantragrâma, balâ, atibalâ. (In den Comment. Cap. 22.
Cap. XXVI, 17–19. Die beiden Länder u der Mythus vom Indras. (Comm. Cap. 24.
Cap. Ibid. 23, a. Die Deutung des Beinamens pâkaśâsana.
Cap. XXIX. Telorum traditio. Comment. Cap. 27. – Ich wünsche die sämtlichen Scholien.
Cap. XXX, sl. 1–12 incl. Eben so; besonders wie sanhâra definirt wird. In den Commentaren Cap. 28.
Ich habe die Stellen nach meiner Ausgabe angegeben, aber die Abweichungen bemerkt, die Auffindung wird also hoffentlich keine Schwierigkeit haben. Die Mspte sind in der Vorrede nachgewiesen. Für den ersten Commentar ist B. der beste; A. ist sehr incorrect und C. hat viel fremde Zuthaten. Doch wären sie zu vergleichen. Für den zweiten Commentar wird D. das beste Mspt. seyn. Alle diese sind in der Bibliothek der Ostind. Compagnie; C. allein in der Royal Soc. u dieser möchte nur in zweifelhaften Fällen nachzuschlagen seyn.
[3] [leer]
[4] To
Dr. Frederic Rosen
professor of
the University of London
London
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