• Sophie Bernhardi to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: [ca. 30. September 1801]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Sophie Bernhardi
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [ca. 30. September 1801]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 25.
  • Incipit: „[1] [Berlin, ca. 30. September 1801]
    Ich wolte Ihnen lieber Freund schon früher schreiben aber ich bin seit lange nicht wohl gewesen, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,15,13
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,4 x 11,6 cm
    Language
  • German
[1] [Berlin, ca. 30. September 1801]
Ich wolte Ihnen lieber Freund schon früher schreiben aber ich bin seit lange nicht wohl gewesen, auch bin ich es noch nicht dan werde ich auch geängstet weil mein kleiner Wilhelm an den Augenzähnen recht sehr krank ist darum verzeihen Sie wen[n] ich Ihnen nur ganz kurz alles sage was Ihnen zu wissen nöhtig ist.
Gratenauer antwortet Ihnen und ich lege den Brief bei. Mit der Vorlesung komt es gewiß zu stande, ich werde Ihnen so bald ich kan die Liste schiken, die Berg interressirt sich sehr dafür doch meint sie Sie würden erst mitte November anfangen können zu lesen weil viele Menschen erst dan vom Lande in die [2] Stadt kommen. Mit der Wohnung können wir ja dan mündlig sprechen wie es sich arrangiren läßt, Sie können ja zu erst bei uns oder bei Schütz absteigen und dan sehen wie es geht. In der Leipzigerstraße ist ein recht eleganter Sal und daß ist auch eine gute Gegend. Den Brantwein werde ich den Dienstag schiken ich habe nicht eher gekont er war nicht früher zu haben.
Da Sie nun so bald herkommen worauf ich mich recht herzlich freue so will ich Ihnen dan das Gedicht zeigen wovon ich Ihnen schrieb daß ich es meinem Bruder geschickt habe. Es hat seinen Beifal nicht und er schlägt mir einen andern Ge[3]brauch vor also bitte ich Sie weiter keine Notiz davon zu nehmen. Komt den[n] mein anderer Bruder noch nicht? alle meine Brüder machen es schlim mit mir. Daß Sie nicht schreiben kan ich mir erklären da Sie M[adam] Unzelmann sehen. Am ende kommen noch mehr als 60 Zuhörer zusammen doch wären auch das genug. Leben Sie wohl, mit Bernhardis Gedicht mögen Sie machen waß Sie wollen. Ich kan heut nicht weiter schreiben mein Herz ist voll Sorgen, wen[n] nur mein armes Kind nicht stirbt. Der kleine Greis bekömt nun schon einigermassen ein jugend[4]liches Ansehen worüber ich mich sehr freue damit Sie ihn doch nicht mehr so verspotten dürfen.
Schreiben Sie bald und kommen Sie bald, daß ist meine lezte Bitte.
Adieu
S.[ophie] Tieck
[1] [Berlin, ca. 30. September 1801]
Ich wolte Ihnen lieber Freund schon früher schreiben aber ich bin seit lange nicht wohl gewesen, auch bin ich es noch nicht dan werde ich auch geängstet weil mein kleiner Wilhelm an den Augenzähnen recht sehr krank ist darum verzeihen Sie wen[n] ich Ihnen nur ganz kurz alles sage was Ihnen zu wissen nöhtig ist.
Gratenauer antwortet Ihnen und ich lege den Brief bei. Mit der Vorlesung komt es gewiß zu stande, ich werde Ihnen so bald ich kan die Liste schiken, die Berg interressirt sich sehr dafür doch meint sie Sie würden erst mitte November anfangen können zu lesen weil viele Menschen erst dan vom Lande in die [2] Stadt kommen. Mit der Wohnung können wir ja dan mündlig sprechen wie es sich arrangiren läßt, Sie können ja zu erst bei uns oder bei Schütz absteigen und dan sehen wie es geht. In der Leipzigerstraße ist ein recht eleganter Sal und daß ist auch eine gute Gegend. Den Brantwein werde ich den Dienstag schiken ich habe nicht eher gekont er war nicht früher zu haben.
Da Sie nun so bald herkommen worauf ich mich recht herzlich freue so will ich Ihnen dan das Gedicht zeigen wovon ich Ihnen schrieb daß ich es meinem Bruder geschickt habe. Es hat seinen Beifal nicht und er schlägt mir einen andern Ge[3]brauch vor also bitte ich Sie weiter keine Notiz davon zu nehmen. Komt den[n] mein anderer Bruder noch nicht? alle meine Brüder machen es schlim mit mir. Daß Sie nicht schreiben kan ich mir erklären da Sie M[adam] Unzelmann sehen. Am ende kommen noch mehr als 60 Zuhörer zusammen doch wären auch das genug. Leben Sie wohl, mit Bernhardis Gedicht mögen Sie machen waß Sie wollen. Ich kan heut nicht weiter schreiben mein Herz ist voll Sorgen, wen[n] nur mein armes Kind nicht stirbt. Der kleine Greis bekömt nun schon einigermassen ein jugend[4]liches Ansehen worüber ich mich sehr freue damit Sie ihn doch nicht mehr so verspotten dürfen.
Schreiben Sie bald und kommen Sie bald, daß ist meine lezte Bitte.
Adieu
S.[ophie] Tieck
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