• Heinrich Carl Abraham Eichstaedt to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Coppet · Date: 28.09.1807
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Heinrich Carl Abraham Eichstaedt
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 28.09.1807
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 446.
  • Incipit: „[1] Jena, 28 Sept. 1807
    Hier erhalten Sie, werthester Herr Professor, die verlangten Blätter, mit dem besten Danke für die nun abgedruckte [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,A,13,16
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. u. U.
  • Format: 18,3 x 11,8 cm
    Language
  • German
[1] Jena, 28 Sept. 1807
Hier erhalten Sie, werthester Herr Professor, die verlangten Blätter, mit dem besten Danke für die nun abgedruckte geistvolle Recension.
Die Recension von Corinne war mit gar keiner Chiffre versehen. Ich glaubte, Sie wollten unerkannt bleiben, und setzte deshalb das W darunter. Den Kundigen war sie freylich auch bey dieser Bezeichnung kenntlich. Auch an dem angezeigten Druckfehler bin ich unschuldig. In Ihrem, bey uns aufbewahrten Manuscript fehlt der Name Tristans; und so mußte er auch im Druck fehlen.
[2] Goethe läßt sich Ihnen bestens empfehlen. Er hat mir versprochen, die Anzeige Ihrer Comparaison zu übernehmen, und da er jetzt heiter und gesund ist so zweifle ich nicht daß er Wort halten wird. – Ich freue mich auf diese Schrift und wünsche sehr, sie bald zu erhalten.
Goethe setzt die neue Ausgabe seiner Werke fort, um deren Recension ich Sie neulich gebeten habe. In der Hallischen A.[llgemeinen] L.[iteratur] Z.[eitung] hat der junge Schütz eine wundervoll dumme Recension darüber geschrieben. – Voß hat seine Luise in einer vollendeten Ausgabe geliefert. Seinen Horaz, Hesiod, Orfeus kennen [3] Sie ohne Zweifel schon. – Sonst hat die letzte Messe nicht viel Erfreuliches gebracht. Der Buchhandel stockt bey uns, und die schlechten Zeitläufte hemmen das Gute, auch in literarischer Hinsicht.
Der unsterbliche Eulenspiegel in Ihrer Recension erinnert mich an eine Schnurre, welche ich mir die Freyheit nehme, hier beyzulegen. Wenn Ihnen während interessantern Beschäftigungen unsere neuesten Producte im Felde der Philologie nicht entgangen sind: so werden Sie vielleicht auch diesen Scherz erlaubt und billig finden.
Mit wahrer Hochachtung
der Ihrige
Eichstädt
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[1] Jena, 28 Sept. 1807
Hier erhalten Sie, werthester Herr Professor, die verlangten Blätter, mit dem besten Danke für die nun abgedruckte geistvolle Recension.
Die Recension von Corinne war mit gar keiner Chiffre versehen. Ich glaubte, Sie wollten unerkannt bleiben, und setzte deshalb das W darunter. Den Kundigen war sie freylich auch bey dieser Bezeichnung kenntlich. Auch an dem angezeigten Druckfehler bin ich unschuldig. In Ihrem, bey uns aufbewahrten Manuscript fehlt der Name Tristans; und so mußte er auch im Druck fehlen.
[2] Goethe läßt sich Ihnen bestens empfehlen. Er hat mir versprochen, die Anzeige Ihrer Comparaison zu übernehmen, und da er jetzt heiter und gesund ist so zweifle ich nicht daß er Wort halten wird. – Ich freue mich auf diese Schrift und wünsche sehr, sie bald zu erhalten.
Goethe setzt die neue Ausgabe seiner Werke fort, um deren Recension ich Sie neulich gebeten habe. In der Hallischen A.[llgemeinen] L.[iteratur] Z.[eitung] hat der junge Schütz eine wundervoll dumme Recension darüber geschrieben. – Voß hat seine Luise in einer vollendeten Ausgabe geliefert. Seinen Horaz, Hesiod, Orfeus kennen [3] Sie ohne Zweifel schon. – Sonst hat die letzte Messe nicht viel Erfreuliches gebracht. Der Buchhandel stockt bey uns, und die schlechten Zeitläufte hemmen das Gute, auch in literarischer Hinsicht.
Der unsterbliche Eulenspiegel in Ihrer Recension erinnert mich an eine Schnurre, welche ich mir die Freyheit nehme, hier beyzulegen. Wenn Ihnen während interessantern Beschäftigungen unsere neuesten Producte im Felde der Philologie nicht entgangen sind: so werden Sie vielleicht auch diesen Scherz erlaubt und billig finden.
Mit wahrer Hochachtung
der Ihrige
Eichstädt
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