• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 25.06.1827
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 25.06.1827
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ – „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 67.
  • Incipit: „[1] [Berlin] Bonn d. 25. sten Jun.
    1827.
    Meine liebe Marie! Ich schreibe Ihnen heute nur in aller Eil wenige Zeilen, um die [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 76
  • Number of Pages: 2 S., hs.
    Language
  • German
[1] [Berlin] Bonn d. 25. sten Jun.
1827.
Meine liebe Marie! Ich schreibe Ihnen heute nur in aller Eil wenige Zeilen, um die Besorgungen nicht zu versäumen. Lesen Sie die Einlagen, dann drücken Sie eine Oblate darauf u besorgen die Bestellungen. Sie werden sehen, daß ich eine Einrichtung getroffen habe, um die Meister Röttgen und Emmel zu befriedigen. Sie haben vergessen mir zu melden, wie viel Geld Sie seit meiner Abreise beim Hofagenten genommen. Es ist nur um zu wissen wie ich mit ihm stehe, denn ich billige im voraus alles, was Sie thun. Auch wünsche ich, daß Sie sich ja nicht aus Sparsamkeit etwas abgehen lassen; wenn etwa kleine ausstehende Rechnungen zu bezahlen sind u gefodert werden, so thun Sie es ebenfalls. Ich muß meinen guten Credit behaupten.
Hrn. Lassen danke ich bestens für seinen Brief, und bitte ihn Hrn. Thormann oder Wind.mann unleserlich zu sagen, der Papier-Fabricant in Düren möge nur mit der Fabrication des Velin-Papiers für den zweiten Band des Ramayana fortfahren, so lange die Jahrszeit günstig ist: Die Bezahlung solte er gewiß auf Neujahr, vielleicht noch früher erhalten. [2] Wenn Sie mir sogleich antworten, so wird Ihr Brief mich wohl noch hier treffen. Adressiren Sie aber wieder an Herrn Buchhändler Reimer, damit mir der Brief nach Dresden nachgeschickt wird, wenn ich etwa schon abgereist wäre.
Mich verlangt recht sehr nach Hause, sonst bin ich gesund u wohl, und habe viel Vergnügen.
Heute halt habe ich eben die eilfte Vorlesung gehalten; aber ich werde wohl zwei mehr halten müssen als ich angekündigt hatte, um die Sache zu einem gehörigen Schlusse zu bringen. Ich denke den Mittwoch über acht Tage, den 4ten Jul. fertig damit zu seyn, u dann werde ich meine Abreise möglichst beschleunigen. Der Besuch in den Vorlesungen ist immer gleich zahlreich und glänzend.
Ich habe mich schon bei den Juwilieren umgesehn: ich will Ihnen ein hübsches Kreuz von Amethysten mitbringen, das wird zu Ihren Ohrringen passen. Wenn ich Sie nur recht gesund antreffe! Ich herze und küsse in Gedanken die kleine Mariann. Leben Sie recht wohl meine liebe Marie.
[1] [Berlin] Bonn d. 25. sten Jun.
1827.
Meine liebe Marie! Ich schreibe Ihnen heute nur in aller Eil wenige Zeilen, um die Besorgungen nicht zu versäumen. Lesen Sie die Einlagen, dann drücken Sie eine Oblate darauf u besorgen die Bestellungen. Sie werden sehen, daß ich eine Einrichtung getroffen habe, um die Meister Röttgen und Emmel zu befriedigen. Sie haben vergessen mir zu melden, wie viel Geld Sie seit meiner Abreise beim Hofagenten genommen. Es ist nur um zu wissen wie ich mit ihm stehe, denn ich billige im voraus alles, was Sie thun. Auch wünsche ich, daß Sie sich ja nicht aus Sparsamkeit etwas abgehen lassen; wenn etwa kleine ausstehende Rechnungen zu bezahlen sind u gefodert werden, so thun Sie es ebenfalls. Ich muß meinen guten Credit behaupten.
Hrn. Lassen danke ich bestens für seinen Brief, und bitte ihn Hrn. Thormann oder Wind.mann unleserlich zu sagen, der Papier-Fabricant in Düren möge nur mit der Fabrication des Velin-Papiers für den zweiten Band des Ramayana fortfahren, so lange die Jahrszeit günstig ist: Die Bezahlung solte er gewiß auf Neujahr, vielleicht noch früher erhalten. [2] Wenn Sie mir sogleich antworten, so wird Ihr Brief mich wohl noch hier treffen. Adressiren Sie aber wieder an Herrn Buchhändler Reimer, damit mir der Brief nach Dresden nachgeschickt wird, wenn ich etwa schon abgereist wäre.
Mich verlangt recht sehr nach Hause, sonst bin ich gesund u wohl, und habe viel Vergnügen.
Heute halt habe ich eben die eilfte Vorlesung gehalten; aber ich werde wohl zwei mehr halten müssen als ich angekündigt hatte, um die Sache zu einem gehörigen Schlusse zu bringen. Ich denke den Mittwoch über acht Tage, den 4ten Jul. fertig damit zu seyn, u dann werde ich meine Abreise möglichst beschleunigen. Der Besuch in den Vorlesungen ist immer gleich zahlreich und glänzend.
Ich habe mich schon bei den Juwilieren umgesehn: ich will Ihnen ein hübsches Kreuz von Amethysten mitbringen, das wird zu Ihren Ohrringen passen. Wenn ich Sie nur recht gesund antreffe! Ich herze und küsse in Gedanken die kleine Mariann. Leben Sie recht wohl meine liebe Marie.
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