• Friedrich Schiller to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Unknown · Date: 01.06.1797
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Schiller
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 01.06.1797
  • Notations: Datum, Absendeort sowie Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Friedrich Schiller ‒ August Wilhelm Schlegel. Der Briefwechsel. Hg. v. Norbert Oellers. Köln 2005, S. 87.
  • Incipit: „[1] [Jena, den 1. Juni 1797. Donnerstag]
    Sehr ungern, seyen Sie versichert, entschloß ich mich zu dem unangenehmen Schritt, aber die Umstände [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1715284
  • Classification Number: S 506 : I : 14
  • Number of Pages: 1 Doppelbl. (3 e. beschriebene S.)
  • Format: 23,5 x 18,7 cm
  • Particularities: Der Brief befindet sich als Brief Nr. 14 in einem 1983 angefertigten Aufbewahrungskasten (Kasten I = Kasten "Schiller").
    Language
  • German
[1] [Jena, den 1. Juni 1797. Donnerstag]
Sehr ungern, seyen Sie versichert, entschloß ich mich zu dem unangenehmen Schritt, aber die Umstände foderten ihn längst. Ihnen mache ich keinen Vorwurf, und ich will Ihrer Versicherung, daß Sie Sich gegen mich nichts vorzuwerfen haben gerne glauben, aber dadurch wird leider nichts verändert, weil bei den großen Ursachen zum Mißvergnügen, die Ihr Herr Bruder mir gegeben hat und noch immer zu geben fortfährt, das gegenseitige Vertrauen zwischen Ihnen und mir nicht bestehen kann. Ein Verhältniß, das durch eine natürliche [2] Verbindung von Umständen unmöglich gemacht wird läßt sich mit dem beßten Willen nicht erhalten. In meinem engen Bekanntschaftskreise muß eine volle Sicherheit und ein unbegränztes Vertrauen seyn, und das kann, nach dem was geschehen, in unserm Verhältniß nicht statt finden. Beßer also wir heben es auf, es ist eine unangenehme Nothwendigkeit, der wir, beide unschuldig wie ich hoffe, nachgehen müssen; dieß bin ich mir schuldig, da niemand begreifen kann, wie ich zugleich der Freund Ihres Hauses und der Gegenstand von den [3] Insulten Ihres Bruders seyn kann.
Versichern Sie Madame Schlegel, dass ich von dem lächerlichen Gerüchte, Sie sey die Verfaßerin von jener Recension nie Notiz genommen habe, und sie überhaupt für zu verständig halte, als daß sie sich in solche Dinge mische.
Schiller.
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[1] [Jena, den 1. Juni 1797. Donnerstag]
Sehr ungern, seyen Sie versichert, entschloß ich mich zu dem unangenehmen Schritt, aber die Umstände foderten ihn längst. Ihnen mache ich keinen Vorwurf, und ich will Ihrer Versicherung, daß Sie Sich gegen mich nichts vorzuwerfen haben gerne glauben, aber dadurch wird leider nichts verändert, weil bei den großen Ursachen zum Mißvergnügen, die Ihr Herr Bruder mir gegeben hat und noch immer zu geben fortfährt, das gegenseitige Vertrauen zwischen Ihnen und mir nicht bestehen kann. Ein Verhältniß, das durch eine natürliche [2] Verbindung von Umständen unmöglich gemacht wird läßt sich mit dem beßten Willen nicht erhalten. In meinem engen Bekanntschaftskreise muß eine volle Sicherheit und ein unbegränztes Vertrauen seyn, und das kann, nach dem was geschehen, in unserm Verhältniß nicht statt finden. Beßer also wir heben es auf, es ist eine unangenehme Nothwendigkeit, der wir, beide unschuldig wie ich hoffe, nachgehen müssen; dieß bin ich mir schuldig, da niemand begreifen kann, wie ich zugleich der Freund Ihres Hauses und der Gegenstand von den [3] Insulten Ihres Bruders seyn kann.
Versichern Sie Madame Schlegel, dass ich von dem lächerlichen Gerüchte, Sie sey die Verfaßerin von jener Recension nie Notiz genommen habe, und sie überhaupt für zu verständig halte, als daß sie sich in solche Dinge mische.
Schiller.
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