• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Wien · Place of Destination: Zürich · Date: 01.08.1812
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Wien
  • Place of Destination: Zürich
  • Date: 01.08.1812
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 362613826
  • Bibliography: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm. Hg. v. Oskar Walzel. Berlin 1890, S. 532‒533.
  • Incipit: „[1] Wien, den 1ten August 1812.
    Geliebter Bruder, Endlich ist meine Sorge und ungeduldige Erwartung durch Deinen obwohl sehr spät angelangten Brief [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34288
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.d,Nr.190
  • Number of Pages: 2S., hs. m. U.
  • Format: 18,9 x 11,3 cm
    Language
  • German
[1] Wien, den 1ten August 1812.
Geliebter Bruder, Endlich ist meine Sorge und ungeduldige Erwartung durch Deinen obwohl sehr spät angelangten Brief vom 14ten July aus Brody einigermaßen gehoben; und ich freue mich nur, die beyden Einlagen, die Dir gewiß sehr willkommen seyn werden, überschicken zu können. Benutze nur ja jede Gelegenheit, mir Nachricht zu geben. Ich werde auch keine versäumen.
Deine Büste ist angekommen, und macht uns durch die Aehnlichkeit viele Freude.
Hier ist gar nichts Neues vorgefallen. Die Theilnahme aller Freunde ist Dir gewiß. ‒ In der Deutschen Litteratur ist jetzt ein wahres Treibjagen nach dem Altdeutschen und Altnordischen; auch der alte Gräter regt sich wieder mit einer eigentlichen Zeitung des Inhalts, wo denn alles durch einander läuft, Gutes und Böses, Verworrnes und Klares. Er hat die alte Stelle im Athenäum über die Preißaufgabe von den Bardenliedern noch [2] nicht verschmerzt, und bellt entgegen so viel er vermag. Doch ist das Ganze immer nicht ohne Interesse und dient wenigstens den Geist auch der Schwachen vielseitig zu wecken und anzuregen.
Thusnelda glaube ich erklären zu können, das wirst Du im Museum finden. Vergiß dieses auf Deiner großen Reise ja nicht. Ich bin immer noch halb hier, halb in Heiligenstadt. Es thut mir Noth, ein paar Mundvoll Landlust zu genießen.
Friedrich.
[1] Wien, den 1ten August 1812.
Geliebter Bruder, Endlich ist meine Sorge und ungeduldige Erwartung durch Deinen obwohl sehr spät angelangten Brief vom 14ten July aus Brody einigermaßen gehoben; und ich freue mich nur, die beyden Einlagen, die Dir gewiß sehr willkommen seyn werden, überschicken zu können. Benutze nur ja jede Gelegenheit, mir Nachricht zu geben. Ich werde auch keine versäumen.
Deine Büste ist angekommen, und macht uns durch die Aehnlichkeit viele Freude.
Hier ist gar nichts Neues vorgefallen. Die Theilnahme aller Freunde ist Dir gewiß. ‒ In der Deutschen Litteratur ist jetzt ein wahres Treibjagen nach dem Altdeutschen und Altnordischen; auch der alte Gräter regt sich wieder mit einer eigentlichen Zeitung des Inhalts, wo denn alles durch einander läuft, Gutes und Böses, Verworrnes und Klares. Er hat die alte Stelle im Athenäum über die Preißaufgabe von den Bardenliedern noch [2] nicht verschmerzt, und bellt entgegen so viel er vermag. Doch ist das Ganze immer nicht ohne Interesse und dient wenigstens den Geist auch der Schwachen vielseitig zu wecken und anzuregen.
Thusnelda glaube ich erklären zu können, das wirst Du im Museum finden. Vergiß dieses auf Deiner großen Reise ja nicht. Ich bin immer noch halb hier, halb in Heiligenstadt. Es thut mir Noth, ein paar Mundvoll Landlust zu genießen.
Friedrich.
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