• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Zimmer (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Johann Georg Zimmer

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Heidelberg · Date: 08.05.1815
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Zimmer (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Johann Georg Zimmer
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 08.05.1815
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 113‒115.
  • Incipit: „[1] Coppet d[en] 8ten Mai 1815
    Ew. Wohlgeb[ohren]
    habe ich recht sehr um Entschuldigung wegen der so lange versäumten Antwort auf Ihren verbindlichen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(25)
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,3 x 12,5 cm
    Language
  • German
[1] Coppet d[en] 8ten Mai 1815
Ew. Wohlgeb[ohren]
habe ich recht sehr um Entschuldigung wegen der so lange versäumten Antwort auf Ihren verbindlichen Brief vom vorigen Sommer zu bitten. Auch muß ich Ihnen erklären, wie es ohne meine Schuld zugegangen, daß ich Ihnen die versprochnen Beyträge zu den Heidelberger Jahrbüchern nicht geliefert.
Ihre Büchersendung vom 2ten Sept[ember] 1814, traf erst nach meiner Abreise in Coppet ein. Da nun in Frankreich noch die alten Verordnungen gegen Einfuhr fremder Bücher bestanden, so konnte ich nichts nach Paris kommen lassen. Auch in Paris konnte ich mir weder die neu erschienenen Bücher verschaffen, die sich zu einer Anzeige geeignet hätten, noch die Heidelb[erger] J[ahr-] B[ücher] um daraus zu ersehen, was schon beurtheilt sey oder nicht.
Auch jetzt bin ich mit den Jahrbüchern weit zurück. Sollten die Altdeutschen Wälder der Brüder Grimm noch nicht angezeigt seyn, so bitte ich mir solches zu melden. Ich könnte ohne Verzug diese Arbeit vornehmen, da ich Heft I‒VI in Händen habe.
[2] Ich schreibe an H[errn] Prof[essor] Wilken, um mit ihm mehrere Beyträge zu verabreden: jedoch immer in der Voraussetzung, daß ich in meinem hiesigen Sommeraufenthalt nicht durch die Zeitbegebenheiten gestört werde; denn sonst dürfte ich freylich zu kritischen Arbeiten weder die gehörige Muße noch auch die Hülfsmittel beysammen haben.
In dem Meßkatalog finde ich unter den fertig gewordenen Schriften, ich weiß nicht, durch welchen Irrthum den dritten Theil meiner poetischen Werke angezeigt. Ich gestehe Ihnen, daß ich noch nicht dazu gekommen bin, die Stücke dazu zu sammeln, zu ordnen, durchzusehen u[nd] mit einigen neuen zu vermehren. Doch würde dieß keinen langen Aufenthalt verursachen, wenn Sie den Verlag wünschten. Vielleicht wird es aber besser seyn, um dem geringen Absatz des dritten Theiles vorzubeugen, diese Zugabe für eine etwanige neue Ausgabe der sämtlichen poetischen Werke zu versparen, wo dann den Besitzern der ersten Ausgabe, der dritte Theil besonders verabfolgt werden könnte.
Melden Sie mir gefälligst, wie bald und in wie starker Anzahl Sie den ersten Band der dramaturgischen Vorlesungen wieder zu drucken wünschen, um die Exemplare der beyden übrigen Bände vollständig zu machen, u[nd] was Sie an Honorar nachzuzahlen für billig erachten. Wir werden darüber, denke ich, ohne Schwierigkeit einig seyn.
[3] Wie bald meine Ausgabe der Nibelungen zu Stande kommen wird, kann ich noch nicht bestimmt sagen, wiewohl ich schon seit vielen Jahren dafür arbeite und sammle. Ich erwarte noch die Lesearten zweyer Handschriften. Ich wende alle meine Kräfte und Kenntnisse auf, um diesem Werke eine solche Vollendung zu geben, daß die bisherigen Ausgaben, Bearbeitungen, Erklärungen zum Gebrauch der Schulen pp ihnen keinen Eintrag sollen thun können. Ich bin aber auch entschlossen, es äußerlich auf alle Weise auszustatten, damit es mit der Würde eines bleibenden Denkmals erscheine: also in Quart, den Text in gothischer Schrift dergleichen man sehr schöne in England hat u. s w. Wenn keine Buchhandlung dieß zu unternehmen gerathen findet, so werde ich das Werk auf eigene Kosten auf Subscription herausgeben.
Ich stehe noch in Ihrer Schuld, wegen eines früheren Restes und der im Herbst gelieferten Bücher. Vielleicht findet sich bald Gelegenheit zu einer Abrechnung. Ich lege ein Verzeichnis meistens fortzusetzender Bücher bey, durch deren baldige Besorgung Sie mich sehr verbinden werden. Ich weiß nicht, ob von allen die Fortsetzung und wie weit sie erschienen ist: ich habe überall die Nummer der Bände angemerkt, die ich noch nicht besitze.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W von Schlegel
Meine Adresse ist immer: Coppet ‒ Canton de Vaud.
[4]
[1] Coppet d[en] 8ten Mai 1815
Ew. Wohlgeb[ohren]
habe ich recht sehr um Entschuldigung wegen der so lange versäumten Antwort auf Ihren verbindlichen Brief vom vorigen Sommer zu bitten. Auch muß ich Ihnen erklären, wie es ohne meine Schuld zugegangen, daß ich Ihnen die versprochnen Beyträge zu den Heidelberger Jahrbüchern nicht geliefert.
Ihre Büchersendung vom 2ten Sept[ember] 1814, traf erst nach meiner Abreise in Coppet ein. Da nun in Frankreich noch die alten Verordnungen gegen Einfuhr fremder Bücher bestanden, so konnte ich nichts nach Paris kommen lassen. Auch in Paris konnte ich mir weder die neu erschienenen Bücher verschaffen, die sich zu einer Anzeige geeignet hätten, noch die Heidelb[erger] J[ahr-] B[ücher] um daraus zu ersehen, was schon beurtheilt sey oder nicht.
Auch jetzt bin ich mit den Jahrbüchern weit zurück. Sollten die Altdeutschen Wälder der Brüder Grimm noch nicht angezeigt seyn, so bitte ich mir solches zu melden. Ich könnte ohne Verzug diese Arbeit vornehmen, da ich Heft I‒VI in Händen habe.
[2] Ich schreibe an H[errn] Prof[essor] Wilken, um mit ihm mehrere Beyträge zu verabreden: jedoch immer in der Voraussetzung, daß ich in meinem hiesigen Sommeraufenthalt nicht durch die Zeitbegebenheiten gestört werde; denn sonst dürfte ich freylich zu kritischen Arbeiten weder die gehörige Muße noch auch die Hülfsmittel beysammen haben.
In dem Meßkatalog finde ich unter den fertig gewordenen Schriften, ich weiß nicht, durch welchen Irrthum den dritten Theil meiner poetischen Werke angezeigt. Ich gestehe Ihnen, daß ich noch nicht dazu gekommen bin, die Stücke dazu zu sammeln, zu ordnen, durchzusehen u[nd] mit einigen neuen zu vermehren. Doch würde dieß keinen langen Aufenthalt verursachen, wenn Sie den Verlag wünschten. Vielleicht wird es aber besser seyn, um dem geringen Absatz des dritten Theiles vorzubeugen, diese Zugabe für eine etwanige neue Ausgabe der sämtlichen poetischen Werke zu versparen, wo dann den Besitzern der ersten Ausgabe, der dritte Theil besonders verabfolgt werden könnte.
Melden Sie mir gefälligst, wie bald und in wie starker Anzahl Sie den ersten Band der dramaturgischen Vorlesungen wieder zu drucken wünschen, um die Exemplare der beyden übrigen Bände vollständig zu machen, u[nd] was Sie an Honorar nachzuzahlen für billig erachten. Wir werden darüber, denke ich, ohne Schwierigkeit einig seyn.
[3] Wie bald meine Ausgabe der Nibelungen zu Stande kommen wird, kann ich noch nicht bestimmt sagen, wiewohl ich schon seit vielen Jahren dafür arbeite und sammle. Ich erwarte noch die Lesearten zweyer Handschriften. Ich wende alle meine Kräfte und Kenntnisse auf, um diesem Werke eine solche Vollendung zu geben, daß die bisherigen Ausgaben, Bearbeitungen, Erklärungen zum Gebrauch der Schulen pp ihnen keinen Eintrag sollen thun können. Ich bin aber auch entschlossen, es äußerlich auf alle Weise auszustatten, damit es mit der Würde eines bleibenden Denkmals erscheine: also in Quart, den Text in gothischer Schrift dergleichen man sehr schöne in England hat u. s w. Wenn keine Buchhandlung dieß zu unternehmen gerathen findet, so werde ich das Werk auf eigene Kosten auf Subscription herausgeben.
Ich stehe noch in Ihrer Schuld, wegen eines früheren Restes und der im Herbst gelieferten Bücher. Vielleicht findet sich bald Gelegenheit zu einer Abrechnung. Ich lege ein Verzeichnis meistens fortzusetzender Bücher bey, durch deren baldige Besorgung Sie mich sehr verbinden werden. Ich weiß nicht, ob von allen die Fortsetzung und wie weit sie erschienen ist: ich habe überall die Nummer der Bände angemerkt, die ich noch nicht besitze.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W von Schlegel
Meine Adresse ist immer: Coppet ‒ Canton de Vaud.
[4]
· Beilage , [o.D.]
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(37)
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