• C. F. Winter, Akademische Buchhandlung (Heidelberg) , Anton Winter to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Bonn · Date: 06.01.1844
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: C. F. Winter, Akademische Buchhandlung (Heidelberg), Anton Winter
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 06.01.1844
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 207‒208.
  • Incipit: „[1] Hochwohlgeborener, hochgeehrtester Herr!
    Seit ich Ihnen das letztemahl schrieb, ist wieder eine geraume Zeit verflossen und zu meinem Bedauern scheinen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34977
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.16,Nr.94
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 25,1 x 20,9 cm
    Language
  • German
[1] Hochwohlgeborener, hochgeehrtester Herr!
Seit ich Ihnen das letztemahl schrieb, ist wieder eine geraume Zeit verflossen und zu meinem Bedauern scheinen Sie noch keine Muße gefunden zu haben, die Durchsicht Ihrer Vorlesungen über dramat[ische] Kunst und Literatur zu vollenden Behufs des Drucks der neuen Auflage. Es ist Ihnen, hochgeehrter Herr, bekannt, daß der erste Band nunmehr seit mehreren Jahren fast ganz gedruckt da liegt, ‒ indem nur ein ‒ dem Raume nach kleiner Theil des Manuscripts dazu fehlt.
Ew. Hochwohlgeboren wünschten mit der Beendigung der Arbeit nicht an eine bestimmte Zeit gebunden zu seyn, und gewiß, so schmerzlich und nachtheilig mir die Verzögerung auch seyn muß, ich werde mich darin ganz nach Ihren Wünschen bequemen, so weit es mir möglich ist. ‒ Es wird übrigens Ihrer billigen Erwägung nicht entgehen, daß ich dadurch, daß das angefangene Buch so lange liegen bleibt, während ich seit mehreren Jahren den Druck und das Papier bezahlt habe, eine effektive Einbuße leide, eine Einbuße, welche nicht durch gewöhnliche [2] Zinsen ersetzt werden würde, da ich als Geschäftsmann darauf hingewiesen bin, meine Mittel auf Unternehmungen anzuwenden. ‒ Was ich durch das Liegenbleiben indessen bisher einbüßte, das will ich gerne tragen, ich habe auch in keiner Weise einen Ersatz dafür verlangt. ‒
Ew. Hochwohlgeboren werden jedoch den Wunsch natürlich finden, daß ich irgend wie gesichert sein möchte, daß diese Zwischenzeit, bis wenigstens der erste Band publicirt werden kann, nicht gerade zu meinem Nachtheil fernerhin ausfalle. ‒
Können Sie mir die Beendigung des Manuscripts dieses Bandes binnen heute und einem Jahr zusagen, so warte ich ohne weiteres, wie bisher gerne. ‒
Sind Sie aber selbst noch ungewiß, bis wann Sie damit fertig werden, oder fürchten Sie, daß dies noch länger als ein Jahr dauern dürfte, so möchte ich Ihnen den Vorschlag machen, daß Sie mir meine baaren Vorlagen für das bereits Gedruckte, welche in runder Summe etwa 200 Thaler betragen, einstweilen ersetzen, und daß ich diesen Betrag in dem Augenblicke zurückerstatte, wo mir die Beendigung für den ersten Band von Ihnen zukommt. ‒
Möchten Ew. Hochwohlgeboren diesen Vorschlag gütigst als einen Weg betrachten, durch welchen einerseits Sie das Buch ganz nach Muße und Stimmung ausarbeiten, während andererseits Ihr Verleger vor [3] dem Schaden gesichert wird, der ihm daraus erwächst, wenn sich die Vollendung noch verzögert. ‒
Kaum werde ich Sie zu versichern brauchen, daß es mir immerhin ohne Vergleich erwünschter seyn wird, von Ihnen einen bestimmten Zeitpunkt bezeichnet zu erhalten, bis zu welchem das Manuscript druckfertig seyn wird, als die vorgeschlagenen Rthlr. 200.‒
In Erwartung Ihrer geneigten Antwort habe ich die Ehre zu unterzeichnen
mit aufrichtiger Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren ergebenster
C. F. Winter Verlangshandl
Heidelberg 6 Jan[ua]r 1844.
[4]
[1] Von Schlegels Hand: beantw[ortet] d[en] 13ten Jan[uar] nebst Wech auf 200 Thl.
[1] Hochwohlgeborener, hochgeehrtester Herr!
Seit ich Ihnen das letztemahl schrieb, ist wieder eine geraume Zeit verflossen und zu meinem Bedauern scheinen Sie noch keine Muße gefunden zu haben, die Durchsicht Ihrer Vorlesungen über dramat[ische] Kunst und Literatur zu vollenden Behufs des Drucks der neuen Auflage. Es ist Ihnen, hochgeehrter Herr, bekannt, daß der erste Band nunmehr seit mehreren Jahren fast ganz gedruckt da liegt, ‒ indem nur ein ‒ dem Raume nach kleiner Theil des Manuscripts dazu fehlt.
Ew. Hochwohlgeboren wünschten mit der Beendigung der Arbeit nicht an eine bestimmte Zeit gebunden zu seyn, und gewiß, so schmerzlich und nachtheilig mir die Verzögerung auch seyn muß, ich werde mich darin ganz nach Ihren Wünschen bequemen, so weit es mir möglich ist. ‒ Es wird übrigens Ihrer billigen Erwägung nicht entgehen, daß ich dadurch, daß das angefangene Buch so lange liegen bleibt, während ich seit mehreren Jahren den Druck und das Papier bezahlt habe, eine effektive Einbuße leide, eine Einbuße, welche nicht durch gewöhnliche [2] Zinsen ersetzt werden würde, da ich als Geschäftsmann darauf hingewiesen bin, meine Mittel auf Unternehmungen anzuwenden. ‒ Was ich durch das Liegenbleiben indessen bisher einbüßte, das will ich gerne tragen, ich habe auch in keiner Weise einen Ersatz dafür verlangt. ‒
Ew. Hochwohlgeboren werden jedoch den Wunsch natürlich finden, daß ich irgend wie gesichert sein möchte, daß diese Zwischenzeit, bis wenigstens der erste Band publicirt werden kann, nicht gerade zu meinem Nachtheil fernerhin ausfalle. ‒
Können Sie mir die Beendigung des Manuscripts dieses Bandes binnen heute und einem Jahr zusagen, so warte ich ohne weiteres, wie bisher gerne. ‒
Sind Sie aber selbst noch ungewiß, bis wann Sie damit fertig werden, oder fürchten Sie, daß dies noch länger als ein Jahr dauern dürfte, so möchte ich Ihnen den Vorschlag machen, daß Sie mir meine baaren Vorlagen für das bereits Gedruckte, welche in runder Summe etwa 200 Thaler betragen, einstweilen ersetzen, und daß ich diesen Betrag in dem Augenblicke zurückerstatte, wo mir die Beendigung für den ersten Band von Ihnen zukommt. ‒
Möchten Ew. Hochwohlgeboren diesen Vorschlag gütigst als einen Weg betrachten, durch welchen einerseits Sie das Buch ganz nach Muße und Stimmung ausarbeiten, während andererseits Ihr Verleger vor [3] dem Schaden gesichert wird, der ihm daraus erwächst, wenn sich die Vollendung noch verzögert. ‒
Kaum werde ich Sie zu versichern brauchen, daß es mir immerhin ohne Vergleich erwünschter seyn wird, von Ihnen einen bestimmten Zeitpunkt bezeichnet zu erhalten, bis zu welchem das Manuscript druckfertig seyn wird, als die vorgeschlagenen Rthlr. 200.‒
In Erwartung Ihrer geneigten Antwort habe ich die Ehre zu unterzeichnen
mit aufrichtiger Verehrung
Ew. Hochwohlgeboren ergebenster
C. F. Winter Verlangshandl
Heidelberg 6 Jan[ua]r 1844.
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[1] Von Schlegels Hand: beantw[ortet] d[en] 13ten Jan[uar] nebst Wech auf 200 Thl.
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