• August Wilhelm von Schlegel , Friedrich von Schlegel , Caroline von Schelling to Friedrich Immanuel Niethammer

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Jena · Date: 06.07.1798
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel, Friedrich von Schlegel, Caroline von Schelling
  • Recipient: Friedrich Immanuel Niethammer
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 06.07.1798
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 141‒142.
  • Incipit: „Dresden. Den 6ten Jul. 98
    Für heute, werther Freund, nutze ich nur die Gelegenheit, um Ihnen mit kurzen Worten zu melden, daß [...]“
    Language
  • German
Dresden. Den 6ten Jul. 98
Für heute, werther Freund, nutze ich nur die Gelegenheit, um Ihnen mit kurzen Worten zu melden, daß ich meinen Bruder hieher begleitet habe, um einen Theil des Sommers hier zuzubringen, und daß ich Sie also bitten muß, die neuen Stücke des philosophischen Journals, denen ich mit großer Sehnsucht entgegensehe, hieher zu adreßieren. Ich habe das Journ.[al] bis zum XIIten Stück 97. inclus.[iv]. Nun muß doch wohl schon mehr erschienen seyn? –
Wir bitten Sie um die Gefälligkeit, die Exempl.[are] unsers Athenaeums, welche für Jena bestimmt sind, gütigst zu besorgen. In wenigen Tagen werden Sie ein Packet mit den Exemplaren des zweyten Stückes erhalten. Die Note, wie sie zu vertheilen sind, werde ich einlegen.
Ich freue mich sehr, daß Schelling zu Ihnen kommt, da Jena doch einer der Pole meiner Existenz ist, und jeder interessante Mann mehr ist also eine angenehme Aussicht wenigstens für die Zukunft. Aber auch um meines Bruders willen freue ich mich darüber, der ihn in Leipzig persönlich kennen lernen, und <ihm> sehr geneigt ist.
Ich fürchte nur Ihr werdet mich immer mehr vergessen, je weniger ich in einer so ausgesuchten Gesellschaft vermißt werden kann. Doch hoffe ich meinen alten Platz wenigstens dann wieder zu finden, wenn ich zurückkomme. Dieß bitte ich auch Fichteʼn nebst den herzlichsten und wärmsten Grüßen zu sagen.
Noch eine kleine Bitte. Mein Bruder hat für mich auf die Moral von Fichte praenumerirt und mir auch das Exemp[lar] vollständig geschickt und mitgebracht, bis auf die Vorrede, welche bey seiner Abreise noch nicht fertig war. Wollten Sie diese wohl für mich bei der Behörde in meines Bruders Namen fodern und mit der nächsten Sendung des philosophischen Journals an mich befördern?
Meine besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin:
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel.
Heute kann ich Sie ebenfalls nur in wenigen Zeilen begrüßen – ich behalte es mir vor Ihnen nächstens umständlicher zu schreiben.
Die 6 Ex[emplare] vom 2ten St. Athenäum, die wir dem Buchhändler aufgetragen haben, Ihnen zu schicken, sind bestimmt 1) für Sie, 2) für Ihre Journalgesellschaft, 3) für Schiller, 4) für Fichte, 5) für Schütz und 6) für Hufeland. Sie werden uns sehr durch die Besorgung verbinden.
Zu meiner großen Freude höre ich, daß Schelling nach Jena kommt. Könnte er nicht in unsrer Wohnung das Zimmer unten bewohnen, wo Dr. Meyer gewohnt hat. Es würde uns sehr angenehm seyn, ihn zum Hausgenossen zu haben. Schlagen Sie es ihm doch vor, wenn das Zimmer auf den Winter noch nicht versagt ist.
Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Gattin und den Bekannten, die sich meiner erinnern.
Ganz der Ihrige
A. W. Schlegel.
Auch tausend Grüße von mir. Ihr seyd wohl in baldiger Erwartung des Söhnleins.
Dresden. Den 6ten Jul. 98
Für heute, werther Freund, nutze ich nur die Gelegenheit, um Ihnen mit kurzen Worten zu melden, daß ich meinen Bruder hieher begleitet habe, um einen Theil des Sommers hier zuzubringen, und daß ich Sie also bitten muß, die neuen Stücke des philosophischen Journals, denen ich mit großer Sehnsucht entgegensehe, hieher zu adreßieren. Ich habe das Journ.[al] bis zum XIIten Stück 97. inclus.[iv]. Nun muß doch wohl schon mehr erschienen seyn? –
Wir bitten Sie um die Gefälligkeit, die Exempl.[are] unsers Athenaeums, welche für Jena bestimmt sind, gütigst zu besorgen. In wenigen Tagen werden Sie ein Packet mit den Exemplaren des zweyten Stückes erhalten. Die Note, wie sie zu vertheilen sind, werde ich einlegen.
Ich freue mich sehr, daß Schelling zu Ihnen kommt, da Jena doch einer der Pole meiner Existenz ist, und jeder interessante Mann mehr ist also eine angenehme Aussicht wenigstens für die Zukunft. Aber auch um meines Bruders willen freue ich mich darüber, der ihn in Leipzig persönlich kennen lernen, und <ihm> sehr geneigt ist.
Ich fürchte nur Ihr werdet mich immer mehr vergessen, je weniger ich in einer so ausgesuchten Gesellschaft vermißt werden kann. Doch hoffe ich meinen alten Platz wenigstens dann wieder zu finden, wenn ich zurückkomme. Dieß bitte ich auch Fichteʼn nebst den herzlichsten und wärmsten Grüßen zu sagen.
Noch eine kleine Bitte. Mein Bruder hat für mich auf die Moral von Fichte praenumerirt und mir auch das Exemp[lar] vollständig geschickt und mitgebracht, bis auf die Vorrede, welche bey seiner Abreise noch nicht fertig war. Wollten Sie diese wohl für mich bei der Behörde in meines Bruders Namen fodern und mit der nächsten Sendung des philosophischen Journals an mich befördern?
Meine besten Empfehlungen an Ihre Frau Gemahlin:
Ganz der Ihrige
Friedrich Schlegel.
Heute kann ich Sie ebenfalls nur in wenigen Zeilen begrüßen – ich behalte es mir vor Ihnen nächstens umständlicher zu schreiben.
Die 6 Ex[emplare] vom 2ten St. Athenäum, die wir dem Buchhändler aufgetragen haben, Ihnen zu schicken, sind bestimmt 1) für Sie, 2) für Ihre Journalgesellschaft, 3) für Schiller, 4) für Fichte, 5) für Schütz und 6) für Hufeland. Sie werden uns sehr durch die Besorgung verbinden.
Zu meiner großen Freude höre ich, daß Schelling nach Jena kommt. Könnte er nicht in unsrer Wohnung das Zimmer unten bewohnen, wo Dr. Meyer gewohnt hat. Es würde uns sehr angenehm seyn, ihn zum Hausgenossen zu haben. Schlagen Sie es ihm doch vor, wenn das Zimmer auf den Winter noch nicht versagt ist.
Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Gattin und den Bekannten, die sich meiner erinnern.
Ganz der Ihrige
A. W. Schlegel.
Auch tausend Grüße von mir. Ihr seyd wohl in baldiger Erwartung des Söhnleins.
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