• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main · Place of Destination: Heidelberg · Date: 04.09.1818
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 04.09.1818
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 29. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Vom Wiener Kongress zum Frankfurter Bundestag (10. September 1814 ‒ 31. Oktober 1818). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Jean-Jacques Anstett unter Mitarbeit von Ursula Behler. Paderborn 1980, S. 553.
  • Incipit: „[1] Frankfurt, den 4ten Sept.
    Geliebter Bruder!
    Ich muß Dir nun doch gleich noch einmal schreiben, denn es lautet schon wieder etwas anders; [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34288
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.d,Nr.223
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 16,2 x 10,2 cm
    Language
  • German
[1] Frankfurt, den 4ten Sept.
Geliebter Bruder!
Ich muß Dir nun doch gleich noch einmal schreiben, denn es lautet schon wieder etwas anders; aber dießmal wird es wenigstens zuverläßig seyn. – Ich war so eben fast drey Viertel Stunden beym Fürsten M[etternich]. Er ist sehr gut für mich gesinnt und war überaus gnädig. Ich soll noch hier bleiben, zu seiner Disposition, bis er mich Anfang Oktober nach Wien schicken will. Es versteht sich, daß ich <bis dahin auch noch> auf den Johannisberg <zu ihm> gehe [2] und da ich Deiner erwähnte, und daß Du wünschtest, ihn zu sehen, so antwortete er mit der größten Artigkeit darauf und versicherte <auf das> lebhafteste, daß es ihn sehr freuen würde, wenn Du ihn dort besuchen, oder mit mir dort hinkommen wolltest. Er frug dann mehreres in Betreff Deiner und Deiner Anstellung und sprach mit großem Interesse von dem jetzigen Zustande der Deutschen Universitäten und deren unermeßlicher Wichtigkeit.
Ueber die Zusammenkunft in Coblenz sagte er mir folgendes mit Bestimmtheit. Sie wird am [3] 13ten Statt finden; er wird seinerseits vom 7ten bis 12ten in Johannisb.[erg] seyn und dann wieder vom 16ten bis 21ten oder 22ten. Du wirst also Deinen Fürsten unfehlbar in Coblenz vom 13ten bis 16ten finden. Zum F.[ürsten] M.[etternich] können wir entweder in den Tagen vorher, oder auch in den Tagen nachher gehn; es ist ihm in beyden Fällen recht. – Nun richte danach Deine Reise ein, liebster Bruder und laß mich auch bald die Antwort wißen. Solange Sophie bey Dir ist, wirst Du Dich freylich ungern von ihr trennen wollen; wenn Sie indessen mit den Eltern nach Stuttg.[art] geht, so solltest Du indessen nur [4] gleich herkommen, damit wir noch einige Tage des Lebens mit einander froh werden.
Gott befohlen, die herzlichsten Grüße an Sophie und alle
Dein Bruder Friedrich.
Wenn Du Gelegenheit hättest, Daub zu sehen, und in meinem Nahmen an die 2te Abtheilung (des 2ten Heftes) seines Ischariot zu erinnern und zu bitten, da er mir die ersten gegeben und dieses versprochen hat; oder Dir selbiges auch nur von Mohr & Winter für mich geben ließest und mir mitbringen wolltest: so würdest Du mich sehr verbinden.
[1] Frankfurt, den 4ten Sept.
Geliebter Bruder!
Ich muß Dir nun doch gleich noch einmal schreiben, denn es lautet schon wieder etwas anders; aber dießmal wird es wenigstens zuverläßig seyn. – Ich war so eben fast drey Viertel Stunden beym Fürsten M[etternich]. Er ist sehr gut für mich gesinnt und war überaus gnädig. Ich soll noch hier bleiben, zu seiner Disposition, bis er mich Anfang Oktober nach Wien schicken will. Es versteht sich, daß ich <bis dahin auch noch> auf den Johannisberg <zu ihm> gehe [2] und da ich Deiner erwähnte, und daß Du wünschtest, ihn zu sehen, so antwortete er mit der größten Artigkeit darauf und versicherte <auf das> lebhafteste, daß es ihn sehr freuen würde, wenn Du ihn dort besuchen, oder mit mir dort hinkommen wolltest. Er frug dann mehreres in Betreff Deiner und Deiner Anstellung und sprach mit großem Interesse von dem jetzigen Zustande der Deutschen Universitäten und deren unermeßlicher Wichtigkeit.
Ueber die Zusammenkunft in Coblenz sagte er mir folgendes mit Bestimmtheit. Sie wird am [3] 13ten Statt finden; er wird seinerseits vom 7ten bis 12ten in Johannisb.[erg] seyn und dann wieder vom 16ten bis 21ten oder 22ten. Du wirst also Deinen Fürsten unfehlbar in Coblenz vom 13ten bis 16ten finden. Zum F.[ürsten] M.[etternich] können wir entweder in den Tagen vorher, oder auch in den Tagen nachher gehn; es ist ihm in beyden Fällen recht. – Nun richte danach Deine Reise ein, liebster Bruder und laß mich auch bald die Antwort wißen. Solange Sophie bey Dir ist, wirst Du Dich freylich ungern von ihr trennen wollen; wenn Sie indessen mit den Eltern nach Stuttg.[art] geht, so solltest Du indessen nur [4] gleich herkommen, damit wir noch einige Tage des Lebens mit einander froh werden.
Gott befohlen, die herzlichsten Grüße an Sophie und alle
Dein Bruder Friedrich.
Wenn Du Gelegenheit hättest, Daub zu sehen, und in meinem Nahmen an die 2te Abtheilung (des 2ten Heftes) seines Ischariot zu erinnern und zu bitten, da er mir die ersten gegeben und dieses versprochen hat; oder Dir selbiges auch nur von Mohr & Winter für mich geben ließest und mir mitbringen wolltest: so würdest Du mich sehr verbinden.
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