• Friedrich Creuzer to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Coppet · Date: 10.04.1809
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Creuzer
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 10.04.1809
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 27‒28.
  • Incipit: „[1] Heidelberg d 10 April 1809
    Sehr erfreulich war mir Ihr Brief vom 12 März, hochzuverehrender Herr Professor, worin Sie eine thätige [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,A,14,6
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,6 x 12,1 cm
    Language
  • German
[1] Heidelberg d 10 April 1809
Sehr erfreulich war mir Ihr Brief vom 12 März, hochzuverehrender Herr Professor, worin Sie eine thätige Mitwirkung zu den Heidelbergischen Jahrbüchern zuzusagen die Güte hatten. Ich betrachte ihn als das günstigste Vorzeichen für den neuen Jahrgang, so wie im vorigen Jahre die eingreifende Hülfe Ihres Herrn Bruders unserm Institut sichtbarlich Eingang bei dem besten Theile des Publikums verschafft hat. Urtheilen Sie also aus dieser einfachen, von aller Schmeicheley entfernten Bemerkung wie wichtig uns die Erfüllung dieses so gütig gethanen Versprechens seyn müsse. Sobald also das lezte Manuscript Ihrer Schrift angelangt seyn wird, sehe ich mit Sehnsucht Ihren Beiträgen entgegen.
Der 2te Theil von Winkelmanns Werken, noch von Fernow besorgt, ist im Herbst erschienen. Er enthält die Briefe über die Herculanischen Entdeckungen und den Versuch über die Allegorie. Das ganze Werk [2] wird nun nach Fernows Tod, von Meyer, der auch zum 2ten Bande die meisten Anmerkungen geliefert hat, fortgesezt, wie eine so eben erschienene Ankündigung sagt. Sie verbinden uns auch sehr durch eine Recension von Fernows Römischen Studien; so wie wir die Recension von Sigurd vom Baron de la Motte Fouqué erwarten. Von Werners Sachen ist in den Jahrbüchern noch nichts recensirt. Nur Attila ist dem HE von Arnim aufgetragen worden. Eben so wenig irgend etwas von Collin. Auch Niobe und der Graf von Gleichen erwarten noch ihre Kritiken. Etwas Mittelmäßiges zu geben, dazu konnten wir uns nicht entschließen. Wir unterließen es daher lieber nach allen Seiten Aufträge zu geben. Ausser Ihrem HE Bruder sind fast einzig HE Legat.[ions] R[ath] Richter, HE von Arnim und Prof. Görres im Fache der Kunst für uns thätig gewesen, und der Erfolg hat gezeigt, daß eine solche Beschränkung auf wenige Kritiker am besten sey. HE Zimmer hat alle Ursache gehabt mit der Aufnahme des ersten Jahrgangs sehr zufrieden zu seyn. Wird uns nun für das laufende Jahr noch Ihre Hülfe zu Theil, so sind wir im Fache der Aesthetik geborgen.
Auf die Lesung Ihrer Schrift über das Drama, deren erster Theil nun erschienen ist, freue ich mich, und nach dem Wenigen, was ich davon [3] bereits in einzelnen Bogen gesehen, werde [ich] Ihnen für viele Belehrung über einen Gegenstand danken müssen, der für den Philologen auch von besonders großer Wichtigkeit ist.
Daß ich mit dem nächsten Monate als Professor der Griechischen Sprache nach Leyden abgehe, ändert in den Verhältnißen der Jahrbücher nichts. Die Herren Professoren Wilken und Böckh redigiren von jetzt an das der Aesthetik, Philologie und Geschichte gewidmete Heft. Alle Ihre Beiträge werden vor, wie nach, willkommen seyn, und durch Herrn Zimmer sogleich an die Redactoren, und sofort zum Druck befördert werden. Auch steht es ganz bei Ihnen in welcher Ordnung Sie die Recensionen senden wollen. Eine Kritik vom Roland nach Gries Uebersetzung werden Sie also auch geben.
Ich beharre mit aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebenster
Fr. Creuzer
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[1] Heidelberg d 10 April 1809
Sehr erfreulich war mir Ihr Brief vom 12 März, hochzuverehrender Herr Professor, worin Sie eine thätige Mitwirkung zu den Heidelbergischen Jahrbüchern zuzusagen die Güte hatten. Ich betrachte ihn als das günstigste Vorzeichen für den neuen Jahrgang, so wie im vorigen Jahre die eingreifende Hülfe Ihres Herrn Bruders unserm Institut sichtbarlich Eingang bei dem besten Theile des Publikums verschafft hat. Urtheilen Sie also aus dieser einfachen, von aller Schmeicheley entfernten Bemerkung wie wichtig uns die Erfüllung dieses so gütig gethanen Versprechens seyn müsse. Sobald also das lezte Manuscript Ihrer Schrift angelangt seyn wird, sehe ich mit Sehnsucht Ihren Beiträgen entgegen.
Der 2te Theil von Winkelmanns Werken, noch von Fernow besorgt, ist im Herbst erschienen. Er enthält die Briefe über die Herculanischen Entdeckungen und den Versuch über die Allegorie. Das ganze Werk [2] wird nun nach Fernows Tod, von Meyer, der auch zum 2ten Bande die meisten Anmerkungen geliefert hat, fortgesezt, wie eine so eben erschienene Ankündigung sagt. Sie verbinden uns auch sehr durch eine Recension von Fernows Römischen Studien; so wie wir die Recension von Sigurd vom Baron de la Motte Fouqué erwarten. Von Werners Sachen ist in den Jahrbüchern noch nichts recensirt. Nur Attila ist dem HE von Arnim aufgetragen worden. Eben so wenig irgend etwas von Collin. Auch Niobe und der Graf von Gleichen erwarten noch ihre Kritiken. Etwas Mittelmäßiges zu geben, dazu konnten wir uns nicht entschließen. Wir unterließen es daher lieber nach allen Seiten Aufträge zu geben. Ausser Ihrem HE Bruder sind fast einzig HE Legat.[ions] R[ath] Richter, HE von Arnim und Prof. Görres im Fache der Kunst für uns thätig gewesen, und der Erfolg hat gezeigt, daß eine solche Beschränkung auf wenige Kritiker am besten sey. HE Zimmer hat alle Ursache gehabt mit der Aufnahme des ersten Jahrgangs sehr zufrieden zu seyn. Wird uns nun für das laufende Jahr noch Ihre Hülfe zu Theil, so sind wir im Fache der Aesthetik geborgen.
Auf die Lesung Ihrer Schrift über das Drama, deren erster Theil nun erschienen ist, freue ich mich, und nach dem Wenigen, was ich davon [3] bereits in einzelnen Bogen gesehen, werde [ich] Ihnen für viele Belehrung über einen Gegenstand danken müssen, der für den Philologen auch von besonders großer Wichtigkeit ist.
Daß ich mit dem nächsten Monate als Professor der Griechischen Sprache nach Leyden abgehe, ändert in den Verhältnißen der Jahrbücher nichts. Die Herren Professoren Wilken und Böckh redigiren von jetzt an das der Aesthetik, Philologie und Geschichte gewidmete Heft. Alle Ihre Beiträge werden vor, wie nach, willkommen seyn, und durch Herrn Zimmer sogleich an die Redactoren, und sofort zum Druck befördert werden. Auch steht es ganz bei Ihnen in welcher Ordnung Sie die Recensionen senden wollen. Eine Kritik vom Roland nach Gries Uebersetzung werden Sie also auch geben.
Ich beharre mit aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebenster
Fr. Creuzer
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