• August Wilhelm von Schlegel to Carl August Böttiger

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Weimar · Date: 25.11.1796
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Carl August Böttiger
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 25.11.1796
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: (Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Monographie Digital, www.ora-web.swkk.de)
  • Bibliography: August Wilhelm Schlegel an C. A. Böttiger. In: Archiv für Litteraturgeschichte 3 (1874), S. 155‒156.
  • Incipit: „[1] Jena d. 25 Nov 96
    Werthester Herr Consistorial-Rath, empfangen Sie meinen wärmsten Dank, für die bereitwillige Güte, womit Sie bey so [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: BOETTIGER-2014-FOLDER
  • Classification Number: Mscr.Dresd.h.37,8°,Bd.22,Nr.17
  • Number of Pages: 3 S., hs. m. U.
  • Format: 19 x 11 cm
    Language
  • German
[1] Jena d. 25 Nov 96
Werthester Herr Consistorial-Rath, empfangen Sie meinen wärmsten Dank, für die bereitwillige Güte, womit Sie bey so viel eignen Geschäften in meine Angelegenheiten eingehen. Ich will Sie heute nur so lange damit aufhalten, als grade nothwendig ist.
Hier ist das verlangte Blatt mit den wesentlichsten Vorschlägen und Bedingungen. Sie werden mich sehr verbinden, wenn Sie es mit einem Brief an H. Geßner begleiten wollen. Ich wünschte, daß es die Buchhandlung nicht so ansähe, als ob ich mich aus eigner Bewegung mit Vorschlägen an sie gewandt hätte; sondern als ob ich von Freunden veranlaßt diesen Zettel aufgesetzt, um damit diesem oder jenem Buchhändler nach Belieben Vorschläge zu thun.
[2] Ich sprach H. Eschenburg im verwichnen Sommer zu Anfange des Julius. Freylich kann ich nicht sagen, ob sein gegen mich geäußertes gänzliches Aufgeben dieser Arbeit ein festgesetzter Entschluß oder mehr nur Stimmung des Augenblicks war. –
Auf keinen Fall möchte ich ihm in den Weg treten: und sollte Hoffnung daseyn, er werde eine verbesserte Ausgabe übernehmen, so rathen Sie H. Geßner ja, lieber dies als meine Vorschläge zu ergreifen.
Die Anfrage wegen der Noten habe ich zum Theil schon auf dem Zettel beantwortet. Eschenburgs Noten sind ein fremdes Eigenthum, das ich bey meiner Übersetzung abdrucken zu lassen nicht das geringste Recht habe. Überdieß sind sie vor Erscheinung der Malonischen Ausgabe geschrieben, welche aller erst für die Kritik des Textes etwas befriedigendes geleistet, und nach vielen vergeblichen Konjekturen die ächte Leseart hergestellt hat. [3] Unverändert möchten daher viele nicht mehr passen. – Nun wäre es zwar eine sehr leichte Arbeit aus so vielen Englischen Kommentatoren neue Anmerkungen auszuwählen und zusammenzustellen: allein ich gestehe, daß ich mich nicht entschließen kann, meine Übersetzung dadurch zu entstellen, weil ich einen abgesagten Haß gegen Noten zu einem schönen Geisteswerke in der Muttersprache habe.
Leben Sie recht wohl, mein gütiger Freund! Erfüllen Sie ja recht bald die angenehme Hoffnung die Sie uns geben Sie bald in Jena zu sehen. Meine Frau, die sich Ihnen bestens empfehlen läßt, wird sich sehr freuen, die leider nur noch so im Fluge gemachte Bekanntschaft mit Ihnen näher zu knüpfen.
Ganz der Ihrige
A W Schlegel

Mein Bruder läßt sich für das Übersandte bey Wieland, und bei Ihnen für die gütige Besorgung bedanken.
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[1] Jena d. 25 Nov 96
Werthester Herr Consistorial-Rath, empfangen Sie meinen wärmsten Dank, für die bereitwillige Güte, womit Sie bey so viel eignen Geschäften in meine Angelegenheiten eingehen. Ich will Sie heute nur so lange damit aufhalten, als grade nothwendig ist.
Hier ist das verlangte Blatt mit den wesentlichsten Vorschlägen und Bedingungen. Sie werden mich sehr verbinden, wenn Sie es mit einem Brief an H. Geßner begleiten wollen. Ich wünschte, daß es die Buchhandlung nicht so ansähe, als ob ich mich aus eigner Bewegung mit Vorschlägen an sie gewandt hätte; sondern als ob ich von Freunden veranlaßt diesen Zettel aufgesetzt, um damit diesem oder jenem Buchhändler nach Belieben Vorschläge zu thun.
[2] Ich sprach H. Eschenburg im verwichnen Sommer zu Anfange des Julius. Freylich kann ich nicht sagen, ob sein gegen mich geäußertes gänzliches Aufgeben dieser Arbeit ein festgesetzter Entschluß oder mehr nur Stimmung des Augenblicks war. –
Auf keinen Fall möchte ich ihm in den Weg treten: und sollte Hoffnung daseyn, er werde eine verbesserte Ausgabe übernehmen, so rathen Sie H. Geßner ja, lieber dies als meine Vorschläge zu ergreifen.
Die Anfrage wegen der Noten habe ich zum Theil schon auf dem Zettel beantwortet. Eschenburgs Noten sind ein fremdes Eigenthum, das ich bey meiner Übersetzung abdrucken zu lassen nicht das geringste Recht habe. Überdieß sind sie vor Erscheinung der Malonischen Ausgabe geschrieben, welche aller erst für die Kritik des Textes etwas befriedigendes geleistet, und nach vielen vergeblichen Konjekturen die ächte Leseart hergestellt hat. [3] Unverändert möchten daher viele nicht mehr passen. – Nun wäre es zwar eine sehr leichte Arbeit aus so vielen Englischen Kommentatoren neue Anmerkungen auszuwählen und zusammenzustellen: allein ich gestehe, daß ich mich nicht entschließen kann, meine Übersetzung dadurch zu entstellen, weil ich einen abgesagten Haß gegen Noten zu einem schönen Geisteswerke in der Muttersprache habe.
Leben Sie recht wohl, mein gütiger Freund! Erfüllen Sie ja recht bald die angenehme Hoffnung die Sie uns geben Sie bald in Jena zu sehen. Meine Frau, die sich Ihnen bestens empfehlen läßt, wird sich sehr freuen, die leider nur noch so im Fluge gemachte Bekanntschaft mit Ihnen näher zu knüpfen.
Ganz der Ihrige
A W Schlegel

Mein Bruder läßt sich für das Übersandte bey Wieland, und bei Ihnen für die gütige Besorgung bedanken.
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