• August Wilhelm von Schlegel to Johann Friedrich von Cotta

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Tübingen · Date: 20.09.1801
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Friedrich von Cotta
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Tübingen
  • Date: 20.09.1801
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert. ‒ Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Knödler, Stefan; Bamberg, Claudia: Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm Schlegel und Johann Friedrich Cotta. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Hg. v. der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Bd. 74. Berlin u.a. 2019, S. 66–67.
  • Weitere Drucke: Fehling, Maria: Briefe an Cotta. Das Zeitalter Goethes und Napoleons 1794‒1815. Bd. 1. Stuttgart u.a. 1925, S. 259‒260.
  • Incipit: „[1] Jena d. 20 Sept. 1.
    Die Aushängebogen vom Musen-Almanach werden Sie durch Hrn. Frommann erhalten haben. Der Druck geht schleunig fort, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Marbach am Neckar, Deutsches Literaturarchiv
  • Classification Number: COTTA:Briefe
  • Number of Pages: 4 S., hs. m. U.
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Fischer, Bernhard
  • Knödler, Stefan
[1] Jena d. 20 Sept. 1.
Die Aushängebogen vom Musen-Almanach werden Sie durch Hrn. Frommann erhalten haben. Der Druck geht schleunig fort, in zehn bis 14 Tagen soll alles beendigt seyn. Der Almanach wird ziemlich stark, und ich hoffe, auch reichhaltig. Von Goethe habe ich keinen Beytrag bekommen, er hat schlechterdings nichts einzelnes vorräthig; er interessirt sich aber sehr, und hat über vieles seinen Beyfall lebhaft geäußert.
Unter den nicht genannten oder durch eine fingirte Benennung bezeichneten Verfassern verbergen sich ein paar berühmte Namen.
Die Art, dem Publicum diese Erscheinung anzukündigen, habe ich natürlicher Weise Ihren Einsichten ganz überlassen.
Ich erwarte nun, welche Einrichtung Sie wegen Auszahlung des Honorars werden getroffen haben.*)
Sie würden mich verbinden, wenn Sie mir gelegentlich einmal melden wolten, wie weit es mit dem Absatze meiner Gedichte gediehen ist.**)
Wenn Sie Lust zu einem Verlags-Artikel [2] hätten, der mit einiger typographischer Pracht in Quart und mit Kupfern begleitet gedruckt werden müßte so hätte ich Ihnen einen Vorschlag zu thun. Ich habe mir nämlich vorgenommen, von jedem der griechischen TragödienDichter, Äschylus, Sophokles u Euripides; eines der merkwürdigsten Stücke poetisch zu übersetzen und ein gelehrter Architekt in Berlin hat mir versprochen sie mit einer Abhandlung über die Theatralische Aufführung, u Zeichnungen zu begleiten. Haben Sie nach dieser allgemeinen Angabe Lust dazu, so will ich Ihnen das nähere schreiben.
Über den Ausgang meines Handels mit Unger würde ich Ihnen Nachricht ertheilen, wenn er ganz beendigt wäre. Unger hat aber nach der gerichtlichen Entscheidung des streitigen Punktes meinem Sachwalter Eröffnungen zu einem gütlichen Vergleich gemacht, wovon er anfangs nichts hören wollte. Die Fortsetzung des Shakspeare bin ich gesonnen auf Pränumeration und in Commission herauszugeben, wozu mir Hr. Sander in Berlin seine Dienste angeboten und die Berechnung entworfen hat.
[3] Auf Ostern 1802 hoffe ich Sie gewiß in Leipzig zu sprechen. Leben Sie indessen recht wohl
Ihr ergebenster
AWSchlegel
[4] Schlegel
20 Sept 1801
28 –
29 –

[1] *) 60 Lsd
3
57
Lsd
**) Afl. – 175
600 Zus. 16
675 – 12
1350

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528 Dkp

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30 gratis 20 v. V. 10 andre
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[1] Jena d. 20 Sept. 1.
Die Aushängebogen vom Musen-Almanach werden Sie durch Hrn. Frommann erhalten haben. Der Druck geht schleunig fort, in zehn bis 14 Tagen soll alles beendigt seyn. Der Almanach wird ziemlich stark, und ich hoffe, auch reichhaltig. Von Goethe habe ich keinen Beytrag bekommen, er hat schlechterdings nichts einzelnes vorräthig; er interessirt sich aber sehr, und hat über vieles seinen Beyfall lebhaft geäußert.
Unter den nicht genannten oder durch eine fingirte Benennung bezeichneten Verfassern verbergen sich ein paar berühmte Namen.
Die Art, dem Publicum diese Erscheinung anzukündigen, habe ich natürlicher Weise Ihren Einsichten ganz überlassen.
Ich erwarte nun, welche Einrichtung Sie wegen Auszahlung des Honorars werden getroffen haben.*)
Sie würden mich verbinden, wenn Sie mir gelegentlich einmal melden wolten, wie weit es mit dem Absatze meiner Gedichte gediehen ist.**)
Wenn Sie Lust zu einem Verlags-Artikel [2] hätten, der mit einiger typographischer Pracht in Quart und mit Kupfern begleitet gedruckt werden müßte so hätte ich Ihnen einen Vorschlag zu thun. Ich habe mir nämlich vorgenommen, von jedem der griechischen TragödienDichter, Äschylus, Sophokles u Euripides; eines der merkwürdigsten Stücke poetisch zu übersetzen und ein gelehrter Architekt in Berlin hat mir versprochen sie mit einer Abhandlung über die Theatralische Aufführung, u Zeichnungen zu begleiten. Haben Sie nach dieser allgemeinen Angabe Lust dazu, so will ich Ihnen das nähere schreiben.
Über den Ausgang meines Handels mit Unger würde ich Ihnen Nachricht ertheilen, wenn er ganz beendigt wäre. Unger hat aber nach der gerichtlichen Entscheidung des streitigen Punktes meinem Sachwalter Eröffnungen zu einem gütlichen Vergleich gemacht, wovon er anfangs nichts hören wollte. Die Fortsetzung des Shakspeare bin ich gesonnen auf Pränumeration und in Commission herauszugeben, wozu mir Hr. Sander in Berlin seine Dienste angeboten und die Berechnung entworfen hat.
[3] Auf Ostern 1802 hoffe ich Sie gewiß in Leipzig zu sprechen. Leben Sie indessen recht wohl
Ihr ergebenster
AWSchlegel
[4] Schlegel
20 Sept 1801
28 –
29 –

[1] *) 60 Lsd
3
57
Lsd
**) Afl. – 175
600 Zus. 16
675 – 12
1350

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