• Charlotte Ernst , Ludwig Emanuel Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Genf · Date: [14. Januar 1810]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Charlotte Ernst, Ludwig Emanuel Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Genf
  • Date: [14. Januar 1810]
  • Notations: Datum sowie Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 97‒100.
  • Incipit: „[1] [Dresden 14. Januar 1810]
    Mein geliebtester Bruder
    Dein Brief enthält so viel melancholisches für mich, daß ich immer darum unvermerkt aufgeschoben ihn [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-5
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,18,10
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs. m. U.
  • Format: 18,3 x 11,3 cm
    Language
  • German
[1] [Dresden 14. Januar 1810]
Mein geliebtester Bruder
Dein Brief enthält so viel melancholisches für mich, daß ich immer darum unvermerkt aufgeschoben ihn zu beantworten. Daß Du wirklich den Entschluß gefaßt hattest Europa ganz und auf immer zu verlaßen, das bekümmerte mich in der innersten Seele, Du rißest Dich also von allen was Dich liebte loß, und werst doch nur halb an das Schicksal eines andern Wesens gekettet, dieses könnte Dir also nicht hinlänglichen Ersatz dafür geben, für alle die die Dich so wahr liebten. Doch jetzt höre ich ist der ganze Entschluß gescheitert, Gott gebe daß es wahr ist! Hardenberg den ich bey seiner Durchreise nur wenige Augenblicke sah, meynte Du thätest recht daran der Frau v. Stael auch dahin zu folgen, ich kann dieses nicht einsehen und begreifen, doch wage ich kein Urtheil wenn ich nicht gehörig alles weiß, was Du für Verbindlichkeiten gegen die Frau v. Stael hast. Darüber ist mir vieles im Dunkeln und ich schweige darüber. Aber das Du Dich Deinem Vaterlande schuldig bist daß kann ich mir nicht ausreden laßen. Du sagst Du habest von Deinem undankbaren Vaterlande keinen Ruf bekommen Du könntest es also verlaßen, ich will mich bey Beantwortung dieses Vorwurfs nicht darauf einlaßen, daß bey eurem etwas zu muth[2]willigen Debut in der litterarischen Welt dieses fast eine natürliche Folge, denn Du mußt bemerken daß es Tiek und Friedrich eben so gegangen, noch denkt man vielleicht weniger auf Dich weil Du durch diese Deine Verbindung mit der St.[aël] ganz an die vornehmere Welt angeknüpft und Du eigentlich aus der gelehrten Sphäre herausgetreten. Wärest Du indeßen allein in Wien geblieben so fehlete es Dir gewiß gar nicht, daß Du nach Deinen Wünschen placirt worden wärest. aber dem sey wie ihm wolle, sind denn die wenigen Menschen das Vaterland die die Stellen besetzen. Fandest Du nicht ein großes Publicum welches mit enthusiasmus aufnahm alles was Du ihnen unterrichtendes und schönes sagtest, sind nicht so viele stille Bewundrer von euch da, die mit Liebe hegen und pflegen was von euch komt, und die ihr bildet, und ist das nicht das eigentliche Vaterland? Aus dieser gänzlichen Entfernung würdest Du schwerlich noch so fortwirken können, Du entfremdest Dich von Deinem Vaterlande Du kennst ihre Bedürfniße ihre Fortschritte nicht mehr, und kannst ihnen keine wohlthätige Stütze mehr seyn, Du nimmst durch Deine Umgebungen ein fremdes Intereße an und lebest nur für dieß.
[3] Der Zweyte Punkt ist mir beynahe noch rührender, was Du liebster Wilhelm darüber sagst, daß Dir der Gedanke des Heyrathens mannigmal durch den Kopf gieng. Es wäre so ganz mein Wunsch Dich glücklich in einem solchen Bande zu wissen. Auch ist das nichts daß Du zu alt bist, und nicht genug anzubieten hättest, ein Mann wie Du würde eine Frau sehr glücklich machen, und Du bist liebenswürdig genug Dich geliebt zu machen. Aber meine Hinderniße liebster Bruder liegen in etwas anderm, so daß ich nie das Herz hätte Dir dazu zu rathen. Ich habe mir nun einmal in den Kopf gesetzt daß wenn Du in der Ehe glücklich seyn wolltest, Du ein Wesen besitzen müßtest daß nur Dein Herz fesselte keinen Einfluß auf Deinen Verstand hätte, daß nur in diesem Besitze stolz wäre, Deinen Geist ehrte, was von Dir käme bewunderte, sich aber auf nichts weiter einließ als Dich in Deinem Hause glücklich zu machen. Nun aber liebster Wilhelm hast Du mit so interreßanten Wesen einen großen Theil Deines Lebens zugebracht, und zum Theil so leidenschaftlich zugebracht, daß dieses einförmige ruhige Glück, Dir oft zu fade vorkommen würde, Dein Herz ist zu oft gewaltsam erschüttert worden, [4] als das jener zartre aber ruhigere Genuß Dir nicht zuweilen eine drückende Einförmigkeit haben sollte, und wenn Du diese empfindest dann wäre der Glückseligkeit in Deinem Hause ein Ende. Auch bin ich überzeugt daß Du Dich nie völlig frey genug machen würdest, von Deiner Leidenschaft zur Fr.[au] v. St.[aël] wenn Du es auch selbst glaubtest, wärest Du von ihr entfernt, Du würdest bald eine schmerzliche Sehnsucht empfinden, und diese würde in bittren Schmerz übergehen wenn sie unmöglich wäre, die Gegenwart würde mit dem was sie Dir darbietet verschwinden. Auch würde eine solche Entfernung bey der St.[aël] ihre Empfindungen deutlicher und lebhafter machen die sie gewiß für Dich hat, Du würdest dieß erfahren und denke nur – nein ich glaube nicht daß es geht, ob ich gleich gern mein liebstes darum hingäbe Dich in der Vaterwürde zu sehen. – Ist es nun aber einmal der Beruf Deines Lebens für diese Frau zu leben, so mache ein reines Werk der Liebe daraus, daß ist der einzige Weg glaube ich, wie Du Dein Glück innerlich wieder erwerben kannst. Gieb ohne an Erwiederung zu denken, ihre Seele ist zart genug dieses zu fühlen und so wird euer Verhältniß allmählich wieder freier, opfere Dich ihren Glück auf, aber nicht so wie jetzt wo ihr euch beide nicht glücklich macht, sey ihr Schutzgeist, ihre Stütze, Balsam für ihr unruhiges Gemüth, [5] fordre nichts mehr von ihr, liebe sie mit reinem Geiste, darum weil Du dieß nun einmal zu den Beruf Deines Lebens gemacht hast, weil Du es willst, und nicht damit sie Dich glücklich mache, dann wird almählich alle Eifersucht die ertödten[d]ste aller Empfindungen verschwinden, der Freudenquell wird sich Dir wieder öffnen, Du wirst an Dir selbst und in Dir Freude haben. Wollte Gott ich kriegte bald heitre Briefe von Dir.
Mein Gustchen die mich schreiben sieht plagt mich ich soll doch von ihrer kleinen wichtigen Person etwas schreiben, sie wächst so schnell heran daß sie fast so groß ist wie ich, dünn wie eine Schnuppe, und doch scheint sie noch nicht aufhören zu wollen, denn sie formirt sich noch gar nicht, ein kleines Windschlägerisches Ding, jetzt da sie was ordentliches lernen soll, macht sie mir manche Noth, sie hat immer kleine Schnurrpfeifereyen im Kopfe, wenn sie sich appliciren wollte so hätte sie Talent, sie hat die h. Barbara in Kreide sehr hübsch ausgeführt, doch so ernstlich wie ich es wünschte treibt sie es noch nicht. Spielen thut sie recht hübsch und oft schwere Sachen, sie hat ein schönes forte piano bekommen, die Tanzkunst ist in stocken gerathen, weil ihr guter Tanzmeister gestorben ist. mit dem Schreiben ist es immer noch nicht viel, dieses scheint nicht [6] ihre starke Seite zu werden, die Hand formirt sich zwar bey ihrem guten Schreibmeister paßabel, aber Styl und Orthographie ist nicht weit her, darum läßt sie sich auch nicht gern mit Briefen ein, und das ist die einzige Ursache warum sie den hübschen Brief der Fräulein Stael nicht beantwortet hat. Naturgeschichte, Geographie, wie es in der Welt aussieht, das wäre ihre Sache da hat sie Lehrbegierde und fas[s]t schnell, nur das bey den schönen Künsten immer die Zeit dazu fehlt sie viel zu unterrichten. Reine Begriffe zu fassen wird ihr schwerer, darum geht es mit dem Theologischen Unterricht den ich ihr selbst gebe etwas langsam. Viel Zartheit und Offenheit ist in ihrem Character, und es ist ein liebes Geschöpf, daß uns glücklich macht. Mein Mann ist nicht mit nach Paris gewesen, worüber wir uns sehr gefreut, aber wahrscheinlich wird es leider bald wieder nach Pohlen gehen, ich kann es gar nicht gewohnt werden, daß unser häusliches Leben so oft unterbrochen wird, und mit jedem Male wird es mir fataler. Nun leb wohl geliebtester Bruder, schreib mir ja bald und weitläuftig, von Friedrich weiß ich gar nichts, ich begreife nicht warum sie nicht schreiben, ich höre die Frau soll kommen. Lebwohl
Deine
Charlotte Ernst.

[Von Ludwig Emanuel Ernsts Hand:] Meine Frau bittet noch sehr, lieber Herr Bruder, ihr doch von Ihren jetzigen litterarischen Arbeiten etwas wissen zu lassen.
[1] [Dresden 14. Januar 1810]
Mein geliebtester Bruder
Dein Brief enthält so viel melancholisches für mich, daß ich immer darum unvermerkt aufgeschoben ihn zu beantworten. Daß Du wirklich den Entschluß gefaßt hattest Europa ganz und auf immer zu verlaßen, das bekümmerte mich in der innersten Seele, Du rißest Dich also von allen was Dich liebte loß, und werst doch nur halb an das Schicksal eines andern Wesens gekettet, dieses könnte Dir also nicht hinlänglichen Ersatz dafür geben, für alle die die Dich so wahr liebten. Doch jetzt höre ich ist der ganze Entschluß gescheitert, Gott gebe daß es wahr ist! Hardenberg den ich bey seiner Durchreise nur wenige Augenblicke sah, meynte Du thätest recht daran der Frau v. Stael auch dahin zu folgen, ich kann dieses nicht einsehen und begreifen, doch wage ich kein Urtheil wenn ich nicht gehörig alles weiß, was Du für Verbindlichkeiten gegen die Frau v. Stael hast. Darüber ist mir vieles im Dunkeln und ich schweige darüber. Aber das Du Dich Deinem Vaterlande schuldig bist daß kann ich mir nicht ausreden laßen. Du sagst Du habest von Deinem undankbaren Vaterlande keinen Ruf bekommen Du könntest es also verlaßen, ich will mich bey Beantwortung dieses Vorwurfs nicht darauf einlaßen, daß bey eurem etwas zu muth[2]willigen Debut in der litterarischen Welt dieses fast eine natürliche Folge, denn Du mußt bemerken daß es Tiek und Friedrich eben so gegangen, noch denkt man vielleicht weniger auf Dich weil Du durch diese Deine Verbindung mit der St.[aël] ganz an die vornehmere Welt angeknüpft und Du eigentlich aus der gelehrten Sphäre herausgetreten. Wärest Du indeßen allein in Wien geblieben so fehlete es Dir gewiß gar nicht, daß Du nach Deinen Wünschen placirt worden wärest. aber dem sey wie ihm wolle, sind denn die wenigen Menschen das Vaterland die die Stellen besetzen. Fandest Du nicht ein großes Publicum welches mit enthusiasmus aufnahm alles was Du ihnen unterrichtendes und schönes sagtest, sind nicht so viele stille Bewundrer von euch da, die mit Liebe hegen und pflegen was von euch komt, und die ihr bildet, und ist das nicht das eigentliche Vaterland? Aus dieser gänzlichen Entfernung würdest Du schwerlich noch so fortwirken können, Du entfremdest Dich von Deinem Vaterlande Du kennst ihre Bedürfniße ihre Fortschritte nicht mehr, und kannst ihnen keine wohlthätige Stütze mehr seyn, Du nimmst durch Deine Umgebungen ein fremdes Intereße an und lebest nur für dieß.
[3] Der Zweyte Punkt ist mir beynahe noch rührender, was Du liebster Wilhelm darüber sagst, daß Dir der Gedanke des Heyrathens mannigmal durch den Kopf gieng. Es wäre so ganz mein Wunsch Dich glücklich in einem solchen Bande zu wissen. Auch ist das nichts daß Du zu alt bist, und nicht genug anzubieten hättest, ein Mann wie Du würde eine Frau sehr glücklich machen, und Du bist liebenswürdig genug Dich geliebt zu machen. Aber meine Hinderniße liebster Bruder liegen in etwas anderm, so daß ich nie das Herz hätte Dir dazu zu rathen. Ich habe mir nun einmal in den Kopf gesetzt daß wenn Du in der Ehe glücklich seyn wolltest, Du ein Wesen besitzen müßtest daß nur Dein Herz fesselte keinen Einfluß auf Deinen Verstand hätte, daß nur in diesem Besitze stolz wäre, Deinen Geist ehrte, was von Dir käme bewunderte, sich aber auf nichts weiter einließ als Dich in Deinem Hause glücklich zu machen. Nun aber liebster Wilhelm hast Du mit so interreßanten Wesen einen großen Theil Deines Lebens zugebracht, und zum Theil so leidenschaftlich zugebracht, daß dieses einförmige ruhige Glück, Dir oft zu fade vorkommen würde, Dein Herz ist zu oft gewaltsam erschüttert worden, [4] als das jener zartre aber ruhigere Genuß Dir nicht zuweilen eine drückende Einförmigkeit haben sollte, und wenn Du diese empfindest dann wäre der Glückseligkeit in Deinem Hause ein Ende. Auch bin ich überzeugt daß Du Dich nie völlig frey genug machen würdest, von Deiner Leidenschaft zur Fr.[au] v. St.[aël] wenn Du es auch selbst glaubtest, wärest Du von ihr entfernt, Du würdest bald eine schmerzliche Sehnsucht empfinden, und diese würde in bittren Schmerz übergehen wenn sie unmöglich wäre, die Gegenwart würde mit dem was sie Dir darbietet verschwinden. Auch würde eine solche Entfernung bey der St.[aël] ihre Empfindungen deutlicher und lebhafter machen die sie gewiß für Dich hat, Du würdest dieß erfahren und denke nur – nein ich glaube nicht daß es geht, ob ich gleich gern mein liebstes darum hingäbe Dich in der Vaterwürde zu sehen. – Ist es nun aber einmal der Beruf Deines Lebens für diese Frau zu leben, so mache ein reines Werk der Liebe daraus, daß ist der einzige Weg glaube ich, wie Du Dein Glück innerlich wieder erwerben kannst. Gieb ohne an Erwiederung zu denken, ihre Seele ist zart genug dieses zu fühlen und so wird euer Verhältniß allmählich wieder freier, opfere Dich ihren Glück auf, aber nicht so wie jetzt wo ihr euch beide nicht glücklich macht, sey ihr Schutzgeist, ihre Stütze, Balsam für ihr unruhiges Gemüth, [5] fordre nichts mehr von ihr, liebe sie mit reinem Geiste, darum weil Du dieß nun einmal zu den Beruf Deines Lebens gemacht hast, weil Du es willst, und nicht damit sie Dich glücklich mache, dann wird almählich alle Eifersucht die ertödten[d]ste aller Empfindungen verschwinden, der Freudenquell wird sich Dir wieder öffnen, Du wirst an Dir selbst und in Dir Freude haben. Wollte Gott ich kriegte bald heitre Briefe von Dir.
Mein Gustchen die mich schreiben sieht plagt mich ich soll doch von ihrer kleinen wichtigen Person etwas schreiben, sie wächst so schnell heran daß sie fast so groß ist wie ich, dünn wie eine Schnuppe, und doch scheint sie noch nicht aufhören zu wollen, denn sie formirt sich noch gar nicht, ein kleines Windschlägerisches Ding, jetzt da sie was ordentliches lernen soll, macht sie mir manche Noth, sie hat immer kleine Schnurrpfeifereyen im Kopfe, wenn sie sich appliciren wollte so hätte sie Talent, sie hat die h. Barbara in Kreide sehr hübsch ausgeführt, doch so ernstlich wie ich es wünschte treibt sie es noch nicht. Spielen thut sie recht hübsch und oft schwere Sachen, sie hat ein schönes forte piano bekommen, die Tanzkunst ist in stocken gerathen, weil ihr guter Tanzmeister gestorben ist. mit dem Schreiben ist es immer noch nicht viel, dieses scheint nicht [6] ihre starke Seite zu werden, die Hand formirt sich zwar bey ihrem guten Schreibmeister paßabel, aber Styl und Orthographie ist nicht weit her, darum läßt sie sich auch nicht gern mit Briefen ein, und das ist die einzige Ursache warum sie den hübschen Brief der Fräulein Stael nicht beantwortet hat. Naturgeschichte, Geographie, wie es in der Welt aussieht, das wäre ihre Sache da hat sie Lehrbegierde und fas[s]t schnell, nur das bey den schönen Künsten immer die Zeit dazu fehlt sie viel zu unterrichten. Reine Begriffe zu fassen wird ihr schwerer, darum geht es mit dem Theologischen Unterricht den ich ihr selbst gebe etwas langsam. Viel Zartheit und Offenheit ist in ihrem Character, und es ist ein liebes Geschöpf, daß uns glücklich macht. Mein Mann ist nicht mit nach Paris gewesen, worüber wir uns sehr gefreut, aber wahrscheinlich wird es leider bald wieder nach Pohlen gehen, ich kann es gar nicht gewohnt werden, daß unser häusliches Leben so oft unterbrochen wird, und mit jedem Male wird es mir fataler. Nun leb wohl geliebtester Bruder, schreib mir ja bald und weitläuftig, von Friedrich weiß ich gar nichts, ich begreife nicht warum sie nicht schreiben, ich höre die Frau soll kommen. Lebwohl
Deine
Charlotte Ernst.

[Von Ludwig Emanuel Ernsts Hand:] Meine Frau bittet noch sehr, lieber Herr Bruder, ihr doch von Ihren jetzigen litterarischen Arbeiten etwas wissen zu lassen.
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