• Friedrich Wilken to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Heidelberg · Place of Destination: Coppet · Date: 02.12.1810
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Wilken
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Heidelberg
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 02.12.1810
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335973167
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 2. Der Texte zweite Hälfte. 1809‒1844. Bern u.a. ²1969, S. 184.
  • Incipit: „[1] Heidelberg d. 2 December 1810
    Mit großer Freude habe ich, verehrungswürdigster Herr Rath, von Hrn. Zimmer, die Nachricht vernommen, daß Sie [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,A,14,7
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 22,9 x 19,5 cm
    Language
  • German
[1] Heidelberg d. 2 December 1810
Mit großer Freude habe ich, verehrungswürdigster Herr Rath, von Hrn. Zimmer, die Nachricht vernommen, daß Sie bald mit neuen Beyträgen unsre Jahrbücher beehren wollen; und ich wage die Bitte hinzuzufügen, daß Sie dieselben auch ferner Ihrer Theilnahme würdigen mögen. Hr. Zimmer wird Ihnen die Aenderung gemeldet haben, welche die äussere Einrichtung erfahren hat, und ich wünsche sehnlichst, daß sie Ihren Beyfall erhalten haben möge.
Die bisherige Vernachlässigung Ihrer und Ihres Herrn Bruders Schriften war keinesweges absichtlich; im Gegentheil ist in der Redaction keiner je gewesen, der nicht entweder selbst ihren hohen Werth von ganzer Seele gefühlt und anerkannt, oder doch wenigstens nicht diese Anerkennung der andern hätte gelten lassen. Daß die Recension von Ihres Herrn Bruders Gedichten in nicht ganz gute Hände kam, war ein Unglück; ich hätte diese Recension nicht abdrucken lassen, wenn ich darüber zu verfügen gehabt hätte. Ueber das Werk über Indien wollten wir nur etwas gediegenes liefern, und darüber ist nichts geliefert. Ich habe jezt die Idee, mich an Herrn Chezy in Paris zu wenden, der, wie ich höre, Deutsche Schriften ließt, und diesen um eine Beurtheilung anzugehen, der sich dann das Deutsche Gewand leicht umhängen ließe. Wegen eines Recensenten Ihrer dramatischen Vorlesungen sind wir in großer Verlegenheit. Denn einer würdigen Beurtheilung eines solchen umfassenden Werks ist nicht jeder fähig. Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir selbst jemanden nennen wollten, den Sie für fähig halten, würdig über dieses Werk zu reden. Ueberhaupt werde ich darauf bedacht seyn, die Beurtheilung wichtiger Werke, wovon bisher so viele zurückgeblieben sind, nachzutragen, soviel als nur möglich. Es ist aber in Wahrheit nicht leicht, für jedes Werk den rechten Mann zu finden, und wenn man ihn auch gefunden hat, ihm Lust beyzubringen zur Recension.
Meine Frau hat mir aufgetragen, ihr Andenken bey Ihnen zu erneuen, und auch ich freue mich, eine Gelegenheit zu haben, Ihnen die herzliche innige Hochachtung zu bezeugen, mit welcher mich jede Ihrer Schriften für sie erfüllt hat.
F[riedrich] Wilken

[2] An Herrn Rath Schlegel
in
Copet
[1] Heidelberg d. 2 December 1810
Mit großer Freude habe ich, verehrungswürdigster Herr Rath, von Hrn. Zimmer, die Nachricht vernommen, daß Sie bald mit neuen Beyträgen unsre Jahrbücher beehren wollen; und ich wage die Bitte hinzuzufügen, daß Sie dieselben auch ferner Ihrer Theilnahme würdigen mögen. Hr. Zimmer wird Ihnen die Aenderung gemeldet haben, welche die äussere Einrichtung erfahren hat, und ich wünsche sehnlichst, daß sie Ihren Beyfall erhalten haben möge.
Die bisherige Vernachlässigung Ihrer und Ihres Herrn Bruders Schriften war keinesweges absichtlich; im Gegentheil ist in der Redaction keiner je gewesen, der nicht entweder selbst ihren hohen Werth von ganzer Seele gefühlt und anerkannt, oder doch wenigstens nicht diese Anerkennung der andern hätte gelten lassen. Daß die Recension von Ihres Herrn Bruders Gedichten in nicht ganz gute Hände kam, war ein Unglück; ich hätte diese Recension nicht abdrucken lassen, wenn ich darüber zu verfügen gehabt hätte. Ueber das Werk über Indien wollten wir nur etwas gediegenes liefern, und darüber ist nichts geliefert. Ich habe jezt die Idee, mich an Herrn Chezy in Paris zu wenden, der, wie ich höre, Deutsche Schriften ließt, und diesen um eine Beurtheilung anzugehen, der sich dann das Deutsche Gewand leicht umhängen ließe. Wegen eines Recensenten Ihrer dramatischen Vorlesungen sind wir in großer Verlegenheit. Denn einer würdigen Beurtheilung eines solchen umfassenden Werks ist nicht jeder fähig. Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mir selbst jemanden nennen wollten, den Sie für fähig halten, würdig über dieses Werk zu reden. Ueberhaupt werde ich darauf bedacht seyn, die Beurtheilung wichtiger Werke, wovon bisher so viele zurückgeblieben sind, nachzutragen, soviel als nur möglich. Es ist aber in Wahrheit nicht leicht, für jedes Werk den rechten Mann zu finden, und wenn man ihn auch gefunden hat, ihm Lust beyzubringen zur Recension.
Meine Frau hat mir aufgetragen, ihr Andenken bey Ihnen zu erneuen, und auch ich freue mich, eine Gelegenheit zu haben, Ihnen die herzliche innige Hochachtung zu bezeugen, mit welcher mich jede Ihrer Schriften für sie erfüllt hat.
F[riedrich] Wilken

[2] An Herrn Rath Schlegel
in
Copet
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