• Johann Daniel Falk to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Jena · Date: [1797/1798]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Daniel Falk
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [1797/1798]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Die zweite Auflage von Falks „Der Mensch und die Helden“ erschien 1798.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33563
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.8,Nr.3
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,3 x 11,3 cm
  • Incipit: „[1] S. T.
    Verzeihen Sie, mein liebster Schlegel, daß ich ihnen so spät erst ihre Sachen überschicke. Ich danke Ihnen vielmahl [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] S. T.
Verzeihen Sie, mein liebster Schlegel, daß ich ihnen so spät erst ihre Sachen überschicke. Ich danke Ihnen vielmahl für den S. R. Er hat mir schon einige recht angenehme Augenblicke gemacht. Er Ich finde viel Naivität ud Einfalt in seinen Ansichten von Kunst. Ueber das Metrum, ud in wie fern es sich für die Satire eigne, bin ich doch wieder irre geworden. Schade, daß wir nicht in einer Stadt oder noch [2] lieber unter einem Dache zusammen wohl wohnen. Es thut so wohl auf Jemand zu stoßen, der die Kunst so ganz und so lebendig umfaßt wie Sie, ud Sie haben recht, daß das Philisterwesen Alles in Deutschland verdirbt. Und doch, was ist Weimar ud Halle im Vergleich zu Dantzig! Ich mag kaum daran denken, denn es macht nur böses Blut. – Lassen Sie uns, mein liebster Sch. wenn gleich auf verschiedenen Wegen, mit vereinter Kraft, dahin arbeiten diesen bösen Dämon, der über [3] uns. Litteratur waltet, zu bannen, ud schenken Sie mir bald wieder einige so angenehme Stunden ud Tage, als die waren, die wir kürzlich zusammen verlebten.
Daß ihre gute Frau immer noch kränkelt, bekümmert mich. Meine Caroline wünscht ihre Bekantschaft ud hofft auf ihre Freundschaft. xxx wünscht Sie hofft, daß ihr der Husten von dem Sie schreiben nachlassen u es ihr recht bald möglich machen würde, diesen Wunsch zu erfüllen. So sehen wir Sie ja wohl in unserm Hause wieder wenn anders ein freundliches Mahl ud ein paar freundliche Gesichter Reitz genug für Sie haben, ihren Besuch zu wie[4]derhohlen Beyliegend erhalten Sie das versprochene Exemplar von meinem Taschenbuch, ud der neuen Auflage des Menschen. Ich wünschte wohl, lieber Schlegel, daß Sie eine Anzeige davon übernähmen. Bey der Unempfänglichkeit unsres Publicums für Scherz ud Satire überhaupt, kan mir es nicht gleichgültig seyn, in wessen Hände es fällt. Die übrigen Exemplare geben Sie an H. Hofr Schütz ud meinen wackern Landsmann, dem Hhn Prof. Hufland ab.
Die freundschaftlichste Empfehlung von mir ud meiner Caroline versteht sich von selbst...
Unabenderlich ihr
Freund
J D. F.
[1] Besorgen Sie doch gefälligst den Abdruck dieses beyliegenden Zettuls im Intell. Was dafür es kostet, lassen Sie auf die hiesige Hofmannische Buchhandl. schreiben.
Eben kommt Hh. Gries ud bringt mir ihren Brief Ich danke Ihnen für seine Bekanntschaft. Ich habe an Ihm einen sehr angenehmen ud geistreichen jungen Mann gefunden.
[2] Ihre schöne Recens. des göthischen Gedichtes macht hier sehr viel Aufsehen. [3] Nächstens schreibʼ ich Ihnen mehr davon. So viel im voraus, daß man die erste Hälfte unverständlich findet d. h. zu deutsch sie nicht versteht. Aber wer sagt so etwas!
[1] S. T.
Verzeihen Sie, mein liebster Schlegel, daß ich ihnen so spät erst ihre Sachen überschicke. Ich danke Ihnen vielmahl für den S. R. Er hat mir schon einige recht angenehme Augenblicke gemacht. Er Ich finde viel Naivität ud Einfalt in seinen Ansichten von Kunst. Ueber das Metrum, ud in wie fern es sich für die Satire eigne, bin ich doch wieder irre geworden. Schade, daß wir nicht in einer Stadt oder noch [2] lieber unter einem Dache zusammen wohl wohnen. Es thut so wohl auf Jemand zu stoßen, der die Kunst so ganz und so lebendig umfaßt wie Sie, ud Sie haben recht, daß das Philisterwesen Alles in Deutschland verdirbt. Und doch, was ist Weimar ud Halle im Vergleich zu Dantzig! Ich mag kaum daran denken, denn es macht nur böses Blut. – Lassen Sie uns, mein liebster Sch. wenn gleich auf verschiedenen Wegen, mit vereinter Kraft, dahin arbeiten diesen bösen Dämon, der über [3] uns. Litteratur waltet, zu bannen, ud schenken Sie mir bald wieder einige so angenehme Stunden ud Tage, als die waren, die wir kürzlich zusammen verlebten.
Daß ihre gute Frau immer noch kränkelt, bekümmert mich. Meine Caroline wünscht ihre Bekantschaft ud hofft auf ihre Freundschaft. xxx wünscht Sie hofft, daß ihr der Husten von dem Sie schreiben nachlassen u es ihr recht bald möglich machen würde, diesen Wunsch zu erfüllen. So sehen wir Sie ja wohl in unserm Hause wieder wenn anders ein freundliches Mahl ud ein paar freundliche Gesichter Reitz genug für Sie haben, ihren Besuch zu wie[4]derhohlen Beyliegend erhalten Sie das versprochene Exemplar von meinem Taschenbuch, ud der neuen Auflage des Menschen. Ich wünschte wohl, lieber Schlegel, daß Sie eine Anzeige davon übernähmen. Bey der Unempfänglichkeit unsres Publicums für Scherz ud Satire überhaupt, kan mir es nicht gleichgültig seyn, in wessen Hände es fällt. Die übrigen Exemplare geben Sie an H. Hofr Schütz ud meinen wackern Landsmann, dem Hhn Prof. Hufland ab.
Die freundschaftlichste Empfehlung von mir ud meiner Caroline versteht sich von selbst...
Unabenderlich ihr
Freund
J D. F.
[1] Besorgen Sie doch gefälligst den Abdruck dieses beyliegenden Zettuls im Intell. Was dafür es kostet, lassen Sie auf die hiesige Hofmannische Buchhandl. schreiben.
Eben kommt Hh. Gries ud bringt mir ihren Brief Ich danke Ihnen für seine Bekanntschaft. Ich habe an Ihm einen sehr angenehmen ud geistreichen jungen Mann gefunden.
[2] Ihre schöne Recens. des göthischen Gedichtes macht hier sehr viel Aufsehen. [3] Nächstens schreibʼ ich Ihnen mehr davon. So viel im voraus, daß man die erste Hälfte unverständlich findet d. h. zu deutsch sie nicht versteht. Aber wer sagt so etwas!
×