• Philipp Joseph von Rehfues to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Römlinghoven · Place of Destination: Bonn · Date: 24.07.1841
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Philipp Joseph von Rehfues
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Römlinghoven
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 24.07.1841
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-36842
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.19,Nr.73
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 21,6 x 13,5 cm
  • Incipit: „[1] Haus Römlinghof, d. 24. Juli 1841.
    Ich kann die officielle Anlage nicht abgehen lassen, ohne sie mit wenigen Worten der [...]“
    Language
  • German
  • Spanish
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Strobel, Jochen
[1] Haus Römlinghof, d. 24. Juli 1841.
Ich kann die officielle Anlage nicht abgehen lassen, ohne sie mit wenigen Worten der Theilnahme an Ihrem Wohlbefinden zu begleiten. Meine letzten Nachrichten darüber sind von meinen Söhnen, deren einer Ew. Hochwohlgeboren unter den Linden begegnet ist, aber nicht wagte, Sie anzureden, sondern mit einem Zeichen seiner Ehrerbietung vorüber gegangen ist. Sie haben Beiden die unverdiente Ehre eines Besuchs erwiesen. Ich nehme sie für mich in Anspruch und bezeuge Ihnen meinen herzlichsten Dank dafür
[2] Ich vermuthe Sie nun in voller Arbeit an den Handschriften des grossen Königs, und freue mich der, wenn nicht schnellern, doch gründlichern und würdigern Förderung, welche die Herausgabe seiner Werke durch Ew. Hochwohlgeboren erhalten wird. Wenn man nur nicht zu sehr damit eilen will! Die Meisten werden die Zögerung nicht begreifen, weil nur Wenige die Schwierigkeiten zu ermessen vermögen.
H. Lassenʼs Vocation nach Copenhagen wird dem Herrn Minister jetzt vorliegen. Ich habe auf eine Zulage von 300. T. für ihn angetragen und hoffe, daß sie bewilliget werden werde. Ein Wort von Ihnen über seinen Werth als Gelehrter und als Mensch wird mehr wirken, als mein officieller [3] Bericht, ob ich gleich die ganze Ueberzeugung, die ich mit Ew. Hochwohlgeboren über ihn theile, mit Wärme ausgesprochen habe.
Trotz dem unerbittlich schlechten Wetter bin ich noch auf dem Land, wie Sie sehen. Uebrigens fehlt es uns nicht an Gesellschaft. Mein Schwager von Hecht, der die Ehre hat, Ihnen persönlich bekannt zu sein, ist mit seiner ganzen Familie bei uns. Unser Vetter Neufville, der im Frühjahr aus Spanien zurückgekehrt ist, kommt oft und Mancher Ihrer Hn. Collegen hat mich schon mit seinem Besuch erfreut. Eine grosse Reparatur an dem Dach über meiner Wohnung zu Bonn wird meinen [4] Aufenthalt mehr verlängern, als ich früher rechnete. Die Genehmigung dazu ist gestern erst bei mir eingegangen.
Eben lese ich in der Vorrede der Romances historicos de Don Angel de Saavedra, Duque de Rivas. Madrid. 1841: S. XVI.
El primero que ha escrito contra el romance ha sido un estrangero; el aleman Schelegel, (sic!) el que sin negarle gracia y gallardiá, decide que no es capaz de la poesia digna de elogios y de imitacion pp
Sie werden nur weitläuftig durch schöne Stellen aus den besten ältern spanischen Dichtern harcelirt und sollen dann durch die Gedichte selbst vollkommen aus dem Feld geschlagen werden.
Ich wiederhole meine aufrichtigsten Wünsche für Ihr Wohlbefinden u. Ihre Erfolge u. bin mit gewohnter Verehrung Ew. Hochwohlg. gstr. Dr.
v. Rehfues.
[1] Haus Römlinghof, d. 24. Juli 1841.
Ich kann die officielle Anlage nicht abgehen lassen, ohne sie mit wenigen Worten der Theilnahme an Ihrem Wohlbefinden zu begleiten. Meine letzten Nachrichten darüber sind von meinen Söhnen, deren einer Ew. Hochwohlgeboren unter den Linden begegnet ist, aber nicht wagte, Sie anzureden, sondern mit einem Zeichen seiner Ehrerbietung vorüber gegangen ist. Sie haben Beiden die unverdiente Ehre eines Besuchs erwiesen. Ich nehme sie für mich in Anspruch und bezeuge Ihnen meinen herzlichsten Dank dafür
[2] Ich vermuthe Sie nun in voller Arbeit an den Handschriften des grossen Königs, und freue mich der, wenn nicht schnellern, doch gründlichern und würdigern Förderung, welche die Herausgabe seiner Werke durch Ew. Hochwohlgeboren erhalten wird. Wenn man nur nicht zu sehr damit eilen will! Die Meisten werden die Zögerung nicht begreifen, weil nur Wenige die Schwierigkeiten zu ermessen vermögen.
H. Lassenʼs Vocation nach Copenhagen wird dem Herrn Minister jetzt vorliegen. Ich habe auf eine Zulage von 300. T. für ihn angetragen und hoffe, daß sie bewilliget werden werde. Ein Wort von Ihnen über seinen Werth als Gelehrter und als Mensch wird mehr wirken, als mein officieller [3] Bericht, ob ich gleich die ganze Ueberzeugung, die ich mit Ew. Hochwohlgeboren über ihn theile, mit Wärme ausgesprochen habe.
Trotz dem unerbittlich schlechten Wetter bin ich noch auf dem Land, wie Sie sehen. Uebrigens fehlt es uns nicht an Gesellschaft. Mein Schwager von Hecht, der die Ehre hat, Ihnen persönlich bekannt zu sein, ist mit seiner ganzen Familie bei uns. Unser Vetter Neufville, der im Frühjahr aus Spanien zurückgekehrt ist, kommt oft und Mancher Ihrer Hn. Collegen hat mich schon mit seinem Besuch erfreut. Eine grosse Reparatur an dem Dach über meiner Wohnung zu Bonn wird meinen [4] Aufenthalt mehr verlängern, als ich früher rechnete. Die Genehmigung dazu ist gestern erst bei mir eingegangen.
Eben lese ich in der Vorrede der Romances historicos de Don Angel de Saavedra, Duque de Rivas. Madrid. 1841: S. XVI.
El primero que ha escrito contra el romance ha sido un estrangero; el aleman Schelegel, (sic!) el que sin negarle gracia y gallardiá, decide que no es capaz de la poesia digna de elogios y de imitacion pp
Sie werden nur weitläuftig durch schöne Stellen aus den besten ältern spanischen Dichtern harcelirt und sollen dann durch die Gedichte selbst vollkommen aus dem Feld geschlagen werden.
Ich wiederhole meine aufrichtigsten Wünsche für Ihr Wohlbefinden u. Ihre Erfolge u. bin mit gewohnter Verehrung Ew. Hochwohlg. gstr. Dr.
v. Rehfues.
· Konzept , 24.07.1841
· Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
· S 1392 : 60
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