• August Wilhelm von Schlegel to Georg Joachim Göschen

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Leipzig · Date: 28.09.1797
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Georg Joachim Göschen
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Leipzig
  • Date: 28.09.1797
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37113
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.3,Nr.23(16)
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,9 x 11,9 cm
  • Incipit: „[1] Jena d. 28 Sept. 97
    Liebster Göschen!
    Seit Ihrer Abreise bin ich zu sehr beschäftigt gewesen, um sogleich an Neubeck zu [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Jena d. 28 Sept. 97
Liebster Göschen!
Seit Ihrer Abreise bin ich zu sehr beschäftigt gewesen, um sogleich an Neubeck zu schreiben. Ich hatte indessen schon einen Brief an ihn fertig liegen, als ich gestern den inliegenden von ihm erhielt, den ich der Kürze wegen mitschicke. Heute geht nun der meinige, zu dem ich noch das nöthige hinzugefügt, ab. Ich denke, die Sache bleibt richtig; Neubeck nimmt ja selbst den Fall aus, wenn ich schon mit einem andern Buchhändler in Verhandlungen getreten wäre: nun ist ja nicht nur dieß geschehen, sondern alles schon völlig ausgemacht. – Er ahndet jetzt noch gar nicht, was ihm Schönes beschieden ist, und wird sich gewiß über meine Nachricht sehr freuen. Wie schön sein Gedicht gedruckt werden soll, wird er sich schwerlich vorstellen können. Wenn Sie ihm daher ohne [2] Beschwerde die Probe des Drucks, Papiers und Formats, die Sie fertig liegen haben, ich meyne das Klopstocksche Vater Unser, zuschicken könnten, um ihm die sinnliche Anschauung zu geben, so würde ich Sie darum bitten. Sie brauchen sie nur mit wenigen Zeilen zu begleiten, denn ich habe ihm alles geschrieben, was zu dem Geschäfte dienlich ist, und ihn nun für das fernere unmittelbar an Sie gewiesen.
Noch eine Bitte. Sie sehen, er wünscht ein Gedicht von Akenside kennen zu lernen, das mit dem seinigen einige Ähnlichkeit hat. Nun ist es mir mit Göttingen etwas weitläuftig. Ich weiß, daß Beygang in Leipzig die vollständige Sammlung von den Englischen Dichtern hat. Könnten Sie sich daraus nicht den Theil, der den Akenside enthält, geben, und, versteht sich auf Neubecks Kosten, die Hymn to the najads, abschreiben lassen? Doch dieß hat keine Eil und kann in der [3] Folge geschehen, aber die Druckprobe schicken Sie ihm, wo möglich, doch bald.
Leben Sie recht wohl, mein theurer Freund und behalten Sie uns lieb. Die herzlichsten Grüße an Ihre liebe Gattin und alle die Ihrigen.
Schlegel
Die Ankündigung der Gesundbrunnen wird in etwa acht Tagen erscheinen.
Sie addressiren an Doctor Neubeck in Steinau an der Oder in Schlesien
[4] Jena d. 28: 7br. 1797.
Schlegel
empf. d. 1: 8
br
[1] Jena d. 28 Sept. 97
Liebster Göschen!
Seit Ihrer Abreise bin ich zu sehr beschäftigt gewesen, um sogleich an Neubeck zu schreiben. Ich hatte indessen schon einen Brief an ihn fertig liegen, als ich gestern den inliegenden von ihm erhielt, den ich der Kürze wegen mitschicke. Heute geht nun der meinige, zu dem ich noch das nöthige hinzugefügt, ab. Ich denke, die Sache bleibt richtig; Neubeck nimmt ja selbst den Fall aus, wenn ich schon mit einem andern Buchhändler in Verhandlungen getreten wäre: nun ist ja nicht nur dieß geschehen, sondern alles schon völlig ausgemacht. – Er ahndet jetzt noch gar nicht, was ihm Schönes beschieden ist, und wird sich gewiß über meine Nachricht sehr freuen. Wie schön sein Gedicht gedruckt werden soll, wird er sich schwerlich vorstellen können. Wenn Sie ihm daher ohne [2] Beschwerde die Probe des Drucks, Papiers und Formats, die Sie fertig liegen haben, ich meyne das Klopstocksche Vater Unser, zuschicken könnten, um ihm die sinnliche Anschauung zu geben, so würde ich Sie darum bitten. Sie brauchen sie nur mit wenigen Zeilen zu begleiten, denn ich habe ihm alles geschrieben, was zu dem Geschäfte dienlich ist, und ihn nun für das fernere unmittelbar an Sie gewiesen.
Noch eine Bitte. Sie sehen, er wünscht ein Gedicht von Akenside kennen zu lernen, das mit dem seinigen einige Ähnlichkeit hat. Nun ist es mir mit Göttingen etwas weitläuftig. Ich weiß, daß Beygang in Leipzig die vollständige Sammlung von den Englischen Dichtern hat. Könnten Sie sich daraus nicht den Theil, der den Akenside enthält, geben, und, versteht sich auf Neubecks Kosten, die Hymn to the najads, abschreiben lassen? Doch dieß hat keine Eil und kann in der [3] Folge geschehen, aber die Druckprobe schicken Sie ihm, wo möglich, doch bald.
Leben Sie recht wohl, mein theurer Freund und behalten Sie uns lieb. Die herzlichsten Grüße an Ihre liebe Gattin und alle die Ihrigen.
Schlegel
Die Ankündigung der Gesundbrunnen wird in etwa acht Tagen erscheinen.
Sie addressiren an Doctor Neubeck in Steinau an der Oder in Schlesien
[4] Jena d. 28: 7br. 1797.
Schlegel
empf. d. 1: 8
br
· Abschrift , 28.09.1797
· Leipzig, Deutsche Nationalbibliothek
· 1886/Bö-GS C. Schlegel, A. W. Br. 13
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 19.09.1797
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.17,Nr.4
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