• August Wilhelm von Schlegel to Christian Lassen

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 13.02.1832
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Lassen
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 13.02.1832
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 218‒219.
  • Incipit: „[1] Paris, d. 13ten Febr. 1832.
    Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich auf Ihre interessanten Briefe nur kurz antworte. Die Beschäftigungen häufen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1836138
  • Classification Number: S 860 : III : 35
  • Provenance: Der Brief gelangte 1876 als Geschenk der Witwe Christian Lassens in die Universitätsbibliothek Bonn.
  • Number of Pages: 1 e. Br. (1 S.)
  • Format: 20 x 13,2 cm
  • Particularities: Mit Briefumschlag. - Die Briefe mit der Signatur S 860 sind in drei Faszikeln gebunden - dieser Brief befindet sich als Nr. 35 in Faszikel III.
    Language
  • German
[1] Paris, d. 13ten Febr. 1832.
Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich auf Ihre interessanten Briefe nur kurz antworte. Die Beschäftigungen häufen sich natürlich, so wie meine Abreise herannaht. Die Abschrift der Subodhinî ist längst fertig. Ich habe ein gut Stück Vorlesungen für London französisch ausgearbeitet, um für alle Fälle in Vorrath zu seyn. Humboldt macht mir Muth, es werde mir durch die diplomatischen Verbindungen, besonders durch Bülow, gelingen, meiner Vorlesung bei der schönen Welt vogue zu verschaffen. An Haughton habe ich mein Vorhaben nun auch gemeldet. Dieser wirbt um die Professorstelle in Oxford. Rosen bat mich in seinem Namen um etwas schriftliches, das er als ein Zeugniß seiner gelehrten Leistungen einreichen könne. Darauf habe ich ihm dann bereitwillig sogleich einen ostensibeln Brief geschrieben: er verdient es gewiß besser als Wilson, oder gar als irgend ein Reverend, der in Calcutta unter einem Pandit ein bischen Sanskrit gepfuschert. Sie oder Rosen zu berufen, dazu sind die Oxforder noch längst nicht liberal genug. Auch denke ich, Sie würden dort melancholisch werden. ‒ Unter den hiesigen Gelehrten gehe ich am liebsten mit Letronne um, und das Vergnügen an der Mittheilung scheint gegenseitig zu seyn. Er ist noch jung, reich, von angenehmer gesellschaftlicher Bildung, und treibt die Gelehrsamkeit nicht handwerksmäßig, sondern mit Liebhaberei. ‒
Der Wollheim hat sich nicht blicken lassen. Nehmen Sie sich doch ja der Kritik an, und gesegnen Sie der Boppischen Schule das Bad. Auf baldiges Wiedersehen
Ganz der Ihrige
A. W. v. Schl.
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[1] Paris, d. 13ten Febr. 1832.
Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich auf Ihre interessanten Briefe nur kurz antworte. Die Beschäftigungen häufen sich natürlich, so wie meine Abreise herannaht. Die Abschrift der Subodhinî ist längst fertig. Ich habe ein gut Stück Vorlesungen für London französisch ausgearbeitet, um für alle Fälle in Vorrath zu seyn. Humboldt macht mir Muth, es werde mir durch die diplomatischen Verbindungen, besonders durch Bülow, gelingen, meiner Vorlesung bei der schönen Welt vogue zu verschaffen. An Haughton habe ich mein Vorhaben nun auch gemeldet. Dieser wirbt um die Professorstelle in Oxford. Rosen bat mich in seinem Namen um etwas schriftliches, das er als ein Zeugniß seiner gelehrten Leistungen einreichen könne. Darauf habe ich ihm dann bereitwillig sogleich einen ostensibeln Brief geschrieben: er verdient es gewiß besser als Wilson, oder gar als irgend ein Reverend, der in Calcutta unter einem Pandit ein bischen Sanskrit gepfuschert. Sie oder Rosen zu berufen, dazu sind die Oxforder noch längst nicht liberal genug. Auch denke ich, Sie würden dort melancholisch werden. ‒ Unter den hiesigen Gelehrten gehe ich am liebsten mit Letronne um, und das Vergnügen an der Mittheilung scheint gegenseitig zu seyn. Er ist noch jung, reich, von angenehmer gesellschaftlicher Bildung, und treibt die Gelehrsamkeit nicht handwerksmäßig, sondern mit Liebhaberei. ‒
Der Wollheim hat sich nicht blicken lassen. Nehmen Sie sich doch ja der Kritik an, und gesegnen Sie der Boppischen Schule das Bad. Auf baldiges Wiedersehen
Ganz der Ihrige
A. W. v. Schl.
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