• Johann Carl Fürchtegott Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Genf · Date: 04.02.1810
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Carl Fürchtegott Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Genf
  • Date: 04.02.1810
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-5
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,18,56
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U. Karl
  • Format: 19,2 x 11,5 cm
  • Incipit: „[1] H. d. 4 Febr. 1810
    Liebster Bruder; ich kann den Brief der Mutter nicht abschicken, ohne ihn wenigstens mit einer [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] H. d. 4 Febr. 1810
Liebster Bruder; ich kann den Brief der Mutter nicht abschicken, ohne ihn wenigstens mit einer Zeile zu begleiten. Dein letzter Brief hat meiner Frau unbeschreibliche Freude gemacht da er so ausführlich und intressant war, und in einer so heitern Stimmung geschrieben zu seyn schien. Sie würde Dir selbst dafür dancken, wenn sie nicht grade durch eine Unpäßlichkeit abgehalten würde. Im Ganzen befindet sie sich diesen Winter beßer als sonst, und hat auch mehr an den gesellschaftlichen Vergnügungen Theil nehmen können, doch durch die Schwäche ihrer Nerven wird dieses manchmal gestöhrt. Ich selbst habe die letztere Zeit an den Folgen von vielem Sitzen gelitten, welches zwar ein unangenehmes aber kein bedeutendes Uebel ist. Es ist beynahe gänzlich gehoben, da ich mir mehrere Bewegung und Zerstreuungen mache, und sorgfältiger auf meine Gesundheit achte.
Durch Deine weitere Entfernung wächst unsre Sehnsucht nach Deinen Briefen. Erfreue uns ja so oft als möglich damit, so viele Schwierigkeiten es auch haben mag. Es gewährt uns dieses immer [2] auf lange Zeit eine freudige Ermunterung und Aufheiterung, deren man zuweilen bedarf.
Dein Wechsel von H. Mohr in Heidelberg ist richtig angekommen. Da man aber auf Hamburgsche Marck, worauf er gestellt war, nicht unbeträchtlich verliert; so sagte mir der hiesige Banquer, ob Du in künftigen ähnlichen Fällen sie nicht auf Carolinen nach Frankfurt ausstellen lassen könntest, welches dem hiesigen Banquier gleich, wären, und für den Empfänger vortheilhafter wäre; welches ich Dir zur Ueberlegung anheim gebe. – Auch haben wir die Fortsetzung Deines schönen Werckes erhalten, wovon ich mir einen recht frohen Genuß verspreche. Bei meinen überhäuften Geschäften kann ich mich nur seltener einem solchen Genuße überlassen, desto angenehmer ist er mir aber.
Lebe recht wohl, und behalte mich in freundschaftlichem Andencken
Karl
[1] H. d. 4 Febr. 1810
Liebster Bruder; ich kann den Brief der Mutter nicht abschicken, ohne ihn wenigstens mit einer Zeile zu begleiten. Dein letzter Brief hat meiner Frau unbeschreibliche Freude gemacht da er so ausführlich und intressant war, und in einer so heitern Stimmung geschrieben zu seyn schien. Sie würde Dir selbst dafür dancken, wenn sie nicht grade durch eine Unpäßlichkeit abgehalten würde. Im Ganzen befindet sie sich diesen Winter beßer als sonst, und hat auch mehr an den gesellschaftlichen Vergnügungen Theil nehmen können, doch durch die Schwäche ihrer Nerven wird dieses manchmal gestöhrt. Ich selbst habe die letztere Zeit an den Folgen von vielem Sitzen gelitten, welches zwar ein unangenehmes aber kein bedeutendes Uebel ist. Es ist beynahe gänzlich gehoben, da ich mir mehrere Bewegung und Zerstreuungen mache, und sorgfältiger auf meine Gesundheit achte.
Durch Deine weitere Entfernung wächst unsre Sehnsucht nach Deinen Briefen. Erfreue uns ja so oft als möglich damit, so viele Schwierigkeiten es auch haben mag. Es gewährt uns dieses immer [2] auf lange Zeit eine freudige Ermunterung und Aufheiterung, deren man zuweilen bedarf.
Dein Wechsel von H. Mohr in Heidelberg ist richtig angekommen. Da man aber auf Hamburgsche Marck, worauf er gestellt war, nicht unbeträchtlich verliert; so sagte mir der hiesige Banquer, ob Du in künftigen ähnlichen Fällen sie nicht auf Carolinen nach Frankfurt ausstellen lassen könntest, welches dem hiesigen Banquier gleich, wären, und für den Empfänger vortheilhafter wäre; welches ich Dir zur Ueberlegung anheim gebe. – Auch haben wir die Fortsetzung Deines schönen Werckes erhalten, wovon ich mir einen recht frohen Genuß verspreche. Bei meinen überhäuften Geschäften kann ich mich nur seltener einem solchen Genuße überlassen, desto angenehmer ist er mir aber.
Lebe recht wohl, und behalte mich in freundschaftlichem Andencken
Karl
· Beiliegender Brief von/an A.W. Schlegel , 01.02.1810
· Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.63
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