• Christian Friedrich Tieck to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Coppet · Date: 17. August [1804]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Friedrich Tieck
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 17. August [1804]
  • Notations: Datum (Jahr) erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: „Geliebter Freund und Bruder“. Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. und kommentiert v. Cornelia Bögel. Dresden 2015, S. 77–78.
  • Incipit: „[1] Weimar den 17. A[u]g[u]st [1804].
    Geliebter Freund und Bruder, ich schreibe dir nur um dich zu benachrichtigen, das dein Brief an [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,15,77
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 20,4 x 12,9 cm
    Language
  • German
[1] Weimar den 17. A[u]g[u]st [1804].
Geliebter Freund und Bruder, ich schreibe dir nur um dich zu benachrichtigen, das dein Brief an die Schwester glüklich eingetroffen, und das ich ihn nach Töplitz geschickt. Er kamm Tags nach Ihrer Abreise hier an. Seit dem habe ich Nachricht von ihr das sie in Dresden glüklich obgleich ein wenig ermüdet angekommen. Mit einem zweiten Kasten⎣Zettel⎦hatte sie mir einige Sachen zu Geburtstags Geschenken für Voigt geschikt. Sie hatt Maria sehr verändert gaussehend gefunden.
Deinen Brief habe ich dismahl gelesen, und werde alles thun was in meinen Kräften steth um deinen Willen zu erfüllen. Mir selbst Brennt der Boden unter den Füssen, und was ich kann soll geschehen die Reise zu betreiben.
In das Projekt wegen des Reliefs in Bronze habe ich mich so verliebt, das ich sehr wünsche [2] es möchte der Stael gefallen, Es würde auch des Geldes halber sehr vortheilhaft für mich sein.
Auf den Fall das sie es will, bitte ich mir nur die grossen, Höhen und Breiten, genau nach Französchem, oder sonst beliebigen Maß anzugeben, auch wie hoch es oben vom Boden entfernt zu stehn kommt, (nur ohngefähr wenigstens, um etwas die Höhe des Reliefs berechnen zu können.[)] Gut wäre es auch die Skitze, wenn die Fr.[au] v.[on] Staël sie nicht mitschiken will ohngefähr durchzuzeichnen, um im ganzen es befolgen zu können.
Mit der grösten Sehnsucht erwarte ich jezt die Schwester aus Töplitz zurück, oder nur Nachricht vielmehr, ob das Bad von derselben heilsamen Wirkung ist als das Liebensteiner war.
Und ganz unendlich freue ich mich auf die Reise nach Italien, was ich für den kühnsten Wunsch hielt, was ich nicht zu wünschen getraut, [3] sehe ich nun als Wahrscheinlichkeit vor mir, das ich mit meiner geliebten Schwester dort sein kann. So viel Ursach ich hätte meinen Auffenthalt zu verlängern, so wünsche ich doch der Zeit bis dahin Flügel, um nur bald dort sein zu können.
Lebe wohl für heute, ich hoffe die Schwester wird dir schon von Töplitz aus geschrieben haben. Leb wohl behalt mich Lieb.
Dein Bruder
Fr:[iedrich] Tieck.
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[1] Weimar den 17. A[u]g[u]st [1804].
Geliebter Freund und Bruder, ich schreibe dir nur um dich zu benachrichtigen, das dein Brief an die Schwester glüklich eingetroffen, und das ich ihn nach Töplitz geschickt. Er kamm Tags nach Ihrer Abreise hier an. Seit dem habe ich Nachricht von ihr das sie in Dresden glüklich obgleich ein wenig ermüdet angekommen. Mit einem zweiten Kasten⎣Zettel⎦hatte sie mir einige Sachen zu Geburtstags Geschenken für Voigt geschikt. Sie hatt Maria sehr verändert gaussehend gefunden.
Deinen Brief habe ich dismahl gelesen, und werde alles thun was in meinen Kräften steth um deinen Willen zu erfüllen. Mir selbst Brennt der Boden unter den Füssen, und was ich kann soll geschehen die Reise zu betreiben.
In das Projekt wegen des Reliefs in Bronze habe ich mich so verliebt, das ich sehr wünsche [2] es möchte der Stael gefallen, Es würde auch des Geldes halber sehr vortheilhaft für mich sein.
Auf den Fall das sie es will, bitte ich mir nur die grossen, Höhen und Breiten, genau nach Französchem, oder sonst beliebigen Maß anzugeben, auch wie hoch es oben vom Boden entfernt zu stehn kommt, (nur ohngefähr wenigstens, um etwas die Höhe des Reliefs berechnen zu können.[)] Gut wäre es auch die Skitze, wenn die Fr.[au] v.[on] Staël sie nicht mitschiken will ohngefähr durchzuzeichnen, um im ganzen es befolgen zu können.
Mit der grösten Sehnsucht erwarte ich jezt die Schwester aus Töplitz zurück, oder nur Nachricht vielmehr, ob das Bad von derselben heilsamen Wirkung ist als das Liebensteiner war.
Und ganz unendlich freue ich mich auf die Reise nach Italien, was ich für den kühnsten Wunsch hielt, was ich nicht zu wünschen getraut, [3] sehe ich nun als Wahrscheinlichkeit vor mir, das ich mit meiner geliebten Schwester dort sein kann. So viel Ursach ich hätte meinen Auffenthalt zu verlängern, so wünsche ich doch der Zeit bis dahin Flügel, um nur bald dort sein zu können.
Lebe wohl für heute, ich hoffe die Schwester wird dir schon von Töplitz aus geschrieben haben. Leb wohl behalt mich Lieb.
Dein Bruder
Fr:[iedrich] Tieck.
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