• Christian Friedrich Tieck to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Zürich · Place of Destination: Bern · Date: 24.08.1811
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Friedrich Tieck
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Zürich
  • Place of Destination: Bern
  • Date: 24.08.1811
    Printed Text
  • Bibliography: „Geliebter Freund und Bruder“. Der Briefwechsel zwischen Christian Friedrich Tieck und August Wilhelm Schlegel in den Jahren 1804 bis 1811. Hg. und kommentiert v. Cornelia Bögel. Dresden 2015, S. 287–288.
  • Incipit: „[1] Zürich den 24. August. 1811.
    Daß Glük scheint mir in jeder Rüksicht zuwieder zu sein, den noch habe ich kein Geld [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,17,19
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 22,7 x 18,9 cm
    Language
  • German
[1] Zürich den 24. August. 1811.
Daß Glük scheint mir in jeder Rüksicht zuwieder zu sein, den noch habe ich kein Geld erhalten, es ist mir also noch bis jezt unmöglich gewesen geliebter Freund deine Aufträge auszuführen, doch werde ich es unbezweifelt thun, den Löhnbedienten habe ich gesagt, er solle den Wagen zu mir schikken, noch ist er aber nicht gekommen, es beträgt etwas über 2 fl. wie er mir sagt, eben so werde ich mir dann auch von Füßli die Rechnung geben lassen. Horner thut es sehr leid daß da du so lange nun in Bern geblieben, du nicht länger hier bleibst.
Er hatt noch gesehen das Buch kostet 6 fl. 40 x. ist also sehr theuer, ohne den Rabatt über 8 fl. also. Ich werde das aber bezahlen, und habe noch nicht alle Hoffnung aufgegeben dich noch in Bern zu treffen. Da ich abermahls heut Geld erwarten darf. Wärst du abgereist so würde ich freilich dann Bern ganz und gar aufgeben, besonders da die Zeichnung questionis nur so klein ist, doch könnte solche hinlänglich genug sein von disen Bildchen guth und mit genauigkeit gemacht, und dazu müßte ich solche doch selbst sehen, und auch selbst Copiren, denn da die Zeichn in Bern kein Mahler von besondrem Talent existiert, so werden die Copien die Herr von Müllinen besorgt hatt auch wohl nicht besonders sein, wenigstens mir nicht genügend. Ich hatte einen Brif [2] von der Schwester vom 17 August, bis dahin hatt sie die am 4ten erwarteten Brife noch nicht, sie ist oder scheint unerhört betrübt, und ich kann nicht läugnen, ich bin in manchen stunden um verükt zu werden, und begreiffe K[norring] ganz und gar nicht. – Auch deinen Auftrag an Peter wegen des Wagens habe ich ausgerichtet obgleich nicht so als ich wollte, denn er war vereist als ich deinen Briefe erhielt, und ist erst vor ein paar Tagen wiedergekommen, ich hatte seinen Leuten Auftrag gegeben es ihm zu melden, ob es ordentlich geschehen, das weis ich nun nicht, da ich erst gestern seine wiederkunft erfahren habe. Meister ist disen Morgen von hir abgereist, doch will er sich unterwegs aufhalten, hofft aber dich noch in Bern anzutreffen. Ich muß eilen dis auf die Post zu bringen. Drum lebe wohl und behalte mich lieb, wie ich dich. Dein treuer Freund.
Friedrich Tieck.
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[1] Zürich den 24. August. 1811.
Daß Glük scheint mir in jeder Rüksicht zuwieder zu sein, den noch habe ich kein Geld erhalten, es ist mir also noch bis jezt unmöglich gewesen geliebter Freund deine Aufträge auszuführen, doch werde ich es unbezweifelt thun, den Löhnbedienten habe ich gesagt, er solle den Wagen zu mir schikken, noch ist er aber nicht gekommen, es beträgt etwas über 2 fl. wie er mir sagt, eben so werde ich mir dann auch von Füßli die Rechnung geben lassen. Horner thut es sehr leid daß da du so lange nun in Bern geblieben, du nicht länger hier bleibst.
Er hatt noch gesehen das Buch kostet 6 fl. 40 x. ist also sehr theuer, ohne den Rabatt über 8 fl. also. Ich werde das aber bezahlen, und habe noch nicht alle Hoffnung aufgegeben dich noch in Bern zu treffen. Da ich abermahls heut Geld erwarten darf. Wärst du abgereist so würde ich freilich dann Bern ganz und gar aufgeben, besonders da die Zeichnung questionis nur so klein ist, doch könnte solche hinlänglich genug sein von disen Bildchen guth und mit genauigkeit gemacht, und dazu müßte ich solche doch selbst sehen, und auch selbst Copiren, denn da die Zeichn in Bern kein Mahler von besondrem Talent existiert, so werden die Copien die Herr von Müllinen besorgt hatt auch wohl nicht besonders sein, wenigstens mir nicht genügend. Ich hatte einen Brif [2] von der Schwester vom 17 August, bis dahin hatt sie die am 4ten erwarteten Brife noch nicht, sie ist oder scheint unerhört betrübt, und ich kann nicht läugnen, ich bin in manchen stunden um verükt zu werden, und begreiffe K[norring] ganz und gar nicht. – Auch deinen Auftrag an Peter wegen des Wagens habe ich ausgerichtet obgleich nicht so als ich wollte, denn er war vereist als ich deinen Briefe erhielt, und ist erst vor ein paar Tagen wiedergekommen, ich hatte seinen Leuten Auftrag gegeben es ihm zu melden, ob es ordentlich geschehen, das weis ich nun nicht, da ich erst gestern seine wiederkunft erfahren habe. Meister ist disen Morgen von hir abgereist, doch will er sich unterwegs aufhalten, hofft aber dich noch in Bern anzutreffen. Ich muß eilen dis auf die Post zu bringen. Drum lebe wohl und behalte mich lieb, wie ich dich. Dein treuer Freund.
Friedrich Tieck.
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