• Christian Gottfried Schütz to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Berlin · Date: [Ende Juli 1798]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Gottfried Schütz
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [Ende Juli 1798]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 79‒80.
  • Incipit: „[1] [Jena, Ende Juli 1798]
    Ungeachtet von den Briefen, die Sie an mich zu schreiben versprachen, als Sie abreiseten, noch kein einziger [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34477
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.39
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 22,6 x 18,9 cm
    Language
  • German
[1] [Jena, Ende Juli 1798]
Ungeachtet von den Briefen, die Sie an mich zu schreiben versprachen, als Sie abreiseten, noch kein einziger an mich eingelaufen ist, Sie mir auch nicht einmal per tertium ein Exemplar von Ihrem schönen Gedichte auf die Huldigung Friedrich Wilhelm III. haben zukommen lassen, so will ich doch der erste seyn, der Ihnen meldet, daß die Rescripte für Ihre Professur nunmehr beysammen sind, und Sie binnen 8 Tagen die officielle Notification darüber erhalten werden.
Der Meiningische Hof, der sine fuco et fallaciis morem majorum bekannte von Ihnen noch gar nichts zu wissen (welches ich beyläufig anführe, damit Sie sich nicht etwa schon für weltberühmt halten) ist nachdem ich durch das Sprachrohr meiner Facultät ihm ein gar sittliches Zeugniß von Ihnen zugeblasen, den übrigen Höfen beygetreten, und so haben wir denn das Vergnügen, Sie als professorem philosophiae zu begrüßen. Schade nur, daß Sie alleweile noch in Dresden sind, sonst hätte ich auch das Vergnügen Sie morgen über 8 Tage zum Beschlusse meines Prorectorats [2] noch einzuführen, was ich nun aber meinem Successor Hn. D. Paulus überlassen muß.
Auch HE. Schelling ist Professor der Philosophie geworden.
Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlinn und Ihrem Herrn Bruder bestens, und kommen Sie bald wieder zu uns, und zwar wie ich hoffe und wünsche recht gesund und vergnügt.
Einen argen Streich macht uns die rasende Weisheit Pauls I. der auf einmal alle Russen, Liefländer pp. von allen deutschen Universitäten abruft, wodurch wir hier 70 akademische Mitbürger verlieren, deren die meisten in literarischer, sittlicher, und ökonomischer Hinsicht zu den besten civibus academicis gehörten.
Leben Sie wohl.
Ihr
ganz eigener
Schütz
[1] [Jena, Ende Juli 1798]
Ungeachtet von den Briefen, die Sie an mich zu schreiben versprachen, als Sie abreiseten, noch kein einziger an mich eingelaufen ist, Sie mir auch nicht einmal per tertium ein Exemplar von Ihrem schönen Gedichte auf die Huldigung Friedrich Wilhelm III. haben zukommen lassen, so will ich doch der erste seyn, der Ihnen meldet, daß die Rescripte für Ihre Professur nunmehr beysammen sind, und Sie binnen 8 Tagen die officielle Notification darüber erhalten werden.
Der Meiningische Hof, der sine fuco et fallaciis morem majorum bekannte von Ihnen noch gar nichts zu wissen (welches ich beyläufig anführe, damit Sie sich nicht etwa schon für weltberühmt halten) ist nachdem ich durch das Sprachrohr meiner Facultät ihm ein gar sittliches Zeugniß von Ihnen zugeblasen, den übrigen Höfen beygetreten, und so haben wir denn das Vergnügen, Sie als professorem philosophiae zu begrüßen. Schade nur, daß Sie alleweile noch in Dresden sind, sonst hätte ich auch das Vergnügen Sie morgen über 8 Tage zum Beschlusse meines Prorectorats [2] noch einzuführen, was ich nun aber meinem Successor Hn. D. Paulus überlassen muß.
Auch HE. Schelling ist Professor der Philosophie geworden.
Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlinn und Ihrem Herrn Bruder bestens, und kommen Sie bald wieder zu uns, und zwar wie ich hoffe und wünsche recht gesund und vergnügt.
Einen argen Streich macht uns die rasende Weisheit Pauls I. der auf einmal alle Russen, Liefländer pp. von allen deutschen Universitäten abruft, wodurch wir hier 70 akademische Mitbürger verlieren, deren die meisten in literarischer, sittlicher, und ökonomischer Hinsicht zu den besten civibus academicis gehörten.
Leben Sie wohl.
Ihr
ganz eigener
Schütz
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