[1] t Apr. 1809.
Ew. Wohlgeb.
haben mir durch Ihren gütigen Brief eine große und unerwartete Freude gemacht. Ich glaubte mich ganz von Ihnen vergeßen, während die hohe Achtung und innige Liebe, die ich immer gegen Ihren reichen Geist und Ihr edles Herz gehegt habe, durch so Vieles was ich von Ihnen sah und hörte vermehrt wurde. – Ich eile daher Ihnen für Ihrer Einwirkung, denn die gesunden Geister werden immer seltner und die Einseitigkeit, die immer der deutschen Literatur anklebte, neigt sich jetzt zum Mysticismus; eine Stimmung die durch äusere Noth begünstigt und durch innere Armuth und Schwäche genährt wird; aber doch der Untergang aller Kunst, Größe und Freiheit ist. Eine neue Crisis steht uns jetzt bevor. Ihr Ausgang wird definitiv entscheiden. Wie glücklich sind Sie
[3] Doch verzeihen Sie mein Geplauder! Erfüllen Sie bald die erfreuliche Hofnung die Sie die Güte hatten mir zu geben, und wenn Sie in
Mit der größten und reinsten Hochachtung habe ich die Ehre mich Ihnen zu empfehlen. Machen Sie mir bald die Freude wieder einen Brief von Ihnen zu erhalten.
Ew. Wohlgebohren
ergebenster
A. Mahlmann
Meine Adresse ist:
An den Hofrath Mahlmann
in Leipzig.
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