[1] ten November 1803
Nur mit wenigen Worten, theuerster Freund, ist es mir vergönnt, Abhobeln
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Dir, dem dieses Täflein sage:
So an Geist als Schönheit trage
Die Du liebst, vor andern Preis.Herzog (die Tafel nehmend, für sich)
Wüßtʼ ich erst, was jene weiß!Prinzeßin (für sich)
Darfʼs der Unverschämte wagen!
Ich schlage, wenn Dir keine beßre einfällt, [2] folgende Lesart vor:
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Dir, dem dieses Täflein sage:
So an Geist als Schönheit trage
Preis vor andern Deine Braut.(er giebt dem Herzoge die Tafel)Prinzessin (für sich)
Wer sich Schwätzern anvertraut,
Duldet billig solche Plage!
Du mußt gestehn, daß ich ein fleißiger Criticus meiner Werke bin. Sogar die Ferne mag sie nicht vor dem Ausfeilen schützen. Was würde nicht erst damit geschehn, wenn ich sie neun Jahr im Pulte behielte! Aus einem Gedicht würde alsdann nach Polypenart immer wieder ein andres, und der Tod eines jeden brächte neues Leben hervor, ohne daß damit der frühen Sterblichkeit des Jüngsten vorgebaut würde.
Solchen tragischen Ansichten mich entschlagend, melde ich Dir, daß hier alles gesund und wohl ist, und Dich nebst
ewig der Deinige,Fouqué