August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/712.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. ; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/712.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930 (Volltext); https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/712.
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Der Zuwachs an Gelehrsamkeit und Citaten ist anzuerkennen, vielleicht auch die etwas weniger verworrene und schwerfällige Schreibart. Sonst aber muß ich der ersten Ausgabe den Vorzug ertheilen. Ich glaube in der That, durch meinen Beifall habe ich Hrn. N.[iebuhr] einige seiner früheren Ansichten verleidet: namentlich die Stiftung <span class="index-356 tp-19875 ">Roms</span> als einer Tuskischen Colonie im Latium. Er giebt sie jetzt gänzlich auf, wiewohl er die Stärke der Gründe eingesteht. Ich glaube, das wünschenswertheste wäre, wenn <span class="index-3663 tp-19879 ">Prof. Otfr. Müller</span> in <span class="index-2 tp-19876 ">Göttingen</span> die Recension übernähme. Er arbeitet zwar gewöhnlich für <span class="index-19 tp-19877 ">die </span><span class="index-19 tp-19877 notice-23971 ">[2]</span><span class="index-19 tp-19877 "> Göttingischen Anzeigen</span>: aber dort hat er schwerlich Raum zu einer erschöpfenden Beurtheilung, und möchte sich also wohl dazu entschließen. Die Gegenstände müssen ihm geläufig seyn: mit den Pelasgern hat er sich schon viel herumgeschlagen, und neuerdings <span class="index-3666 tp-19889 ">eine Preisschrift über die Etrusker</span> geliefert. Ich würde schwerlich den Schein der Unparteilichkeit bewahren; es kommt so ungeschickt heraus, sich zu wiederholen, sich auf sich selbst zu berufen, und dieß ließe sich doch nicht vermeiden. Zudem liegt mir der Spott so nahe, daß er sich wie eine Zuthat in der Dinte einmischen würde. Wenn also <span class="index-1740 tp-19878 ">Böckh</span> durchaus nicht will, so scheint mir obiger Vorschlag der zweckmäßigste.<br>Zum erstenmal kann man wohl gelehrte und scharfsinnige Irrthümer zurechtweisen; aber, wenn es gar nichts fruchtet, Zeit und Kräfte daran zu verschwenden, wäre eine zu weit getriebene Gutmüthigkeit: zumal, wenn man selbst etwas aufstellen kann. Ich unternehme es, <span class="index-2502 tp-19894 ">eine Prüfung der älteren Römischen Geschichte zu schreiben</span>, welche die Weltleute zur Unterhaltung lesen sollen. Dagegen behaupte ich, daß auch der geduldigste Gelehrte dieses dicke Buch nicht ohne Pein zu Ende lesen kann. Ich habe hundertmal ausgerufen: <span class="index-3667 tp-19890 slant-italic ">Passons au déluge, avocat!</span><br><span class="notice-23972 ">[3]</span> Von obigem bitte ich Sie nichts als meinen Vorschlag, <span class="index-3663 tp-44959 ">Hrn. Otfried Müller</span> betreffend, dem Comité <span class="index-3601 tp-19880 ">der J[ahr] B[ücher]</span> mitzutheilen – <span class="index-174 tp-19881 ">Hrn. 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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
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Der Zuwachs an Gelehrsamkeit und Citaten ist anzuerkennen, vielleicht auch die etwas weniger verworrene und schwerfällige Schreibart. Sonst aber muß ich der ersten Ausgabe den Vorzug ertheilen. Ich glaube in der That, durch meinen Beifall habe ich Hrn. N.[iebuhr] einige seiner früheren Ansichten verleidet: namentlich die Stiftung <span class="index-356 tp-19875 ">Roms</span> als einer Tuskischen Colonie im Latium. Er giebt sie jetzt gänzlich auf, wiewohl er die Stärke der Gründe eingesteht. Ich glaube, das wünschenswertheste wäre, wenn <span class="index-3663 tp-19879 ">Prof. Otfr. Müller</span> in <span class="index-2 tp-19876 ">Göttingen</span> die Recension übernähme. Er arbeitet zwar gewöhnlich für <span class="index-19 tp-19877 ">die </span><span class="index-19 tp-19877 notice-23971 ">[2]</span><span class="index-19 tp-19877 "> Göttingischen Anzeigen</span>: aber dort hat er schwerlich Raum zu einer erschöpfenden Beurtheilung, und möchte sich also wohl dazu entschließen. Die Gegenstände müssen ihm geläufig seyn: mit den Pelasgern hat er sich schon viel herumgeschlagen, und neuerdings <span class="index-3666 tp-19889 ">eine Preisschrift über die Etrusker</span> geliefert. Ich würde schwerlich den Schein der Unparteilichkeit bewahren; es kommt so ungeschickt heraus, sich zu wiederholen, sich auf sich selbst zu berufen, und dieß ließe sich doch nicht vermeiden. Zudem liegt mir der Spott so nahe, daß er sich wie eine Zuthat in der Dinte einmischen würde. Wenn also <span class="index-1740 tp-19878 ">Böckh</span> durchaus nicht will, so scheint mir obiger Vorschlag der zweckmäßigste.<br>Zum erstenmal kann man wohl gelehrte und scharfsinnige Irrthümer zurechtweisen; aber, wenn es gar nichts fruchtet, Zeit und Kräfte daran zu verschwenden, wäre eine zu weit getriebene Gutmüthigkeit: zumal, wenn man selbst etwas aufstellen kann. Ich unternehme es, <span class="index-2502 tp-19894 ">eine Prüfung der älteren Römischen Geschichte zu schreiben</span>, welche die Weltleute zur Unterhaltung lesen sollen. Dagegen behaupte ich, daß auch der geduldigste Gelehrte dieses dicke Buch nicht ohne Pein zu Ende lesen kann. Ich habe hundertmal ausgerufen: <span class="index-3667 tp-19890 slant-italic ">Passons au déluge, avocat!</span><br><span class="notice-23972 ">[3]</span> Von obigem bitte ich Sie nichts als meinen Vorschlag, <span class="index-3663 tp-44959 ">Hrn. Otfried Müller</span> betreffend, dem Comité <span class="index-3601 tp-19880 ">der J[ahr] B[ücher]</span> mitzutheilen – <span class="index-174 tp-19881 ">Hrn. Hegel</span> ausgenommen. <span class="index-3664 tp-19886 ">Beiliegender Scherz in Reimen</span>, und zwar in <span class="slant-italic ">Rime sdrucciole</span>, ist aber für Sie ganz allein bestimmt, und ich rechne darauf, daß Sie das Blättchen gleich nach der Lesung verbrennen.<br>Das sonst übernommene, <span class="index-625 tp-19882 index-3665 tp-19888 ">Hrn. von Varnhagens</span><span class="index-3665 tp-19888 "> Biographien der Dichter</span>, <span class="index-3641 tp-19883 index-3645 tp-19891 ">Lachmanns</span><span class="index-3645 tp-19891 "> </span><span class="index-3645 tp-19891 index-194 tp-19884 ">Nibelungen</span>, werde ich möglichst bald fördern. Ich erwarte täglich ein schon vor geraumer Zeit von <span class="index-15 tp-44960 ">Berlin</span> abgesandtes Packet, worin die Bücher enthalten sind. Übrigens habe ich alle Hände voll zu thun. 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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
Schulze berief führende Wissenschaftler an die preußischen Universitäten. Aufgrund seines Engagements lehrten beispielsweise Theodor Mommsen, Leopold von Ranke und Franz Bopp in Berlin.',
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. Datengeber: Kraków, Biblioteka Jagiellońska, (Handschrift), hier Digitalisat S. ;
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