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Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. 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Ich hatte mir früher einmal vorgenommen, als erstes Werk in Englisch ein Pamphlet<hi rend="slant:italic"> Irrtümer und Fehler der Kommentatoren Shakespeares</hi> zu veröffentlichen, aber diese lustigen Jugendpläne sind vorbei, und heute begnüge ich mich mit den Feinden, die ich mir unvermeidlich schaffe. Ich werde ihnen also in aller Höflichkeit sagen, daß sie Esel sind und nichts von dem Dichter verstehen, den sie kritisiert haben. 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Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-01-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12062' $state = '15.01.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [15.01.2020]; August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein; [1809]' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12062">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12062</a>.' $changeLeit = array( (int) 0 => 'Pange', (int) 1 => ' Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. 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Liebe Freundin!
Ich habe Ihnen nicht die geringste Neuigkeit zu berichten und habe keinen einzigen Brief bekommen. Sie sind rührend gut, an meine Gesundheit zu denken: es geht mir recht gut, und ich hätte Lebenskraft für tausend Jahre, wenn ich innerlich froh wäre. Ich muß unbedingt wieder anfangen zu dichten, ich muß mein Rittergedicht wieder vornehmen oder Dramen schreiben. Diese kritischen Arbeiten, diese literarischen Untersuchungen sind im Grunde traurige Sachen; es macht einem das Herz nicht warm, es ist ein Wiederkäuen dessen, was andere gesagt haben, ohne daß man selbst etwas schafft.
Mich ärgerte in diesen Tagen besonders, daß meine Tinte zu dick ist. Ich mag meine Feder ausspritzen, wie ich will: eine Masse guter Gedanken bleiben auf dem Grund meines Tintenfasses, ohne sich zu lösen und lebendig zu werden. Versuchen Sie doch, mir Tinte nach einem Rezept herstellen zu lassen, daß man ein Buch in acht Tagen beenden kann. Aber ohne Scherz: die Arbeit über Shakespeare und das englische Theater quält mich Tag und Nacht. Der Gedanke einer Übersetzung davon ins Englische kommt mir nicht aus dem Kopf. Ich sehe, daß das für meinen literarischen Ruf in England entscheidend werden muß; es ist eben doch etwas ganz anderes als bei den Franzosen, die zu ärgern mir manchmal Vergnügen macht. Ich will mich nicht mit den Kommentatoren Shakespeares, weder mit der philosophischen noch der dichterischen Kritik, in Widerspruch bringen. So muß denn meine Arbeit zugleich tiefer begründet und glänzender geschrieben sein als alles, was vorher über Shakes[peare] gesagt ist. Ich muß die Frage der fälschlich verworfenen Stücke anschneiden, und habe sie nicht einmal hier. Ich schreibe an Favre, um sie vielleicht auf der Bibliothek zu bekommen. Miss Randall würde mich sehr verpflichten, wenn sie sich unter ihren Freunden, die englisch können, umsähe, ob nicht jemand in Genf die beiden Ergänzungsbände hat, die die ›unechten Stücke‹ enthalten.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich lese sorgsam Ihre Druckbogen und bin morgen um 3 Uhr bereit, in die Stadt zu fahren.
Sie brauchen sie nicht von Herrn Turetini zu erbitten. Ich habe sein Exemplar, aber in ihm sind sie nicht enthalten. Ich hatte mir früher einmal vorgenommen, als erstes Werk in Englisch ein Pamphlet Irrtümer und Fehler der Kommentatoren Shakespeares zu veröffentlichen, aber diese lustigen Jugendpläne sind vorbei, und heute begnüge ich mich mit den Feinden, die ich mir unvermeidlich schaffe. Ich werde ihnen also in aller Höflichkeit sagen, daß sie Esel sind und nichts von dem Dichter verstehen, den sie kritisiert haben. Albert war sehr vernünftig; ich kann ihn nur loben.
Ich habe Ihnen nicht die geringste Neuigkeit zu berichten und habe keinen einzigen Brief bekommen. Sie sind rührend gut, an meine Gesundheit zu denken: es geht mir recht gut, und ich hätte Lebenskraft für tausend Jahre, wenn ich innerlich froh wäre. Ich muß unbedingt wieder anfangen zu dichten, ich muß mein Rittergedicht wieder vornehmen oder Dramen schreiben. Diese kritischen Arbeiten, diese literarischen Untersuchungen sind im Grunde traurige Sachen; es macht einem das Herz nicht warm, es ist ein Wiederkäuen dessen, was andere gesagt haben, ohne daß man selbst etwas schafft.
Mich ärgerte in diesen Tagen besonders, daß meine Tinte zu dick ist. Ich mag meine Feder ausspritzen, wie ich will: eine Masse guter Gedanken bleiben auf dem Grund meines Tintenfasses, ohne sich zu lösen und lebendig zu werden. Versuchen Sie doch, mir Tinte nach einem Rezept herstellen zu lassen, daß man ein Buch in acht Tagen beenden kann. Aber ohne Scherz: die Arbeit über Shakespeare und das englische Theater quält mich Tag und Nacht. Der Gedanke einer Übersetzung davon ins Englische kommt mir nicht aus dem Kopf. Ich sehe, daß das für meinen literarischen Ruf in England entscheidend werden muß; es ist eben doch etwas ganz anderes als bei den Franzosen, die zu ärgern mir manchmal Vergnügen macht. Ich will mich nicht mit den Kommentatoren Shakespeares, weder mit der philosophischen noch der dichterischen Kritik, in Widerspruch bringen. So muß denn meine Arbeit zugleich tiefer begründet und glänzender geschrieben sein als alles, was vorher über Shakes[peare] gesagt ist. Ich muß die Frage der fälschlich verworfenen Stücke anschneiden, und habe sie nicht einmal hier. Ich schreibe an Favre, um sie vielleicht auf der Bibliothek zu bekommen. Miss Randall würde mich sehr verpflichten, wenn sie sich unter ihren Freunden, die englisch können, umsähe, ob nicht jemand in Genf die beiden Ergänzungsbände hat, die die ›unechten Stücke‹ enthalten.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, ich lese sorgsam Ihre Druckbogen und bin morgen um 3 Uhr bereit, in die Stadt zu fahren.
Sie brauchen sie nicht von Herrn Turetini zu erbitten. Ich habe sein Exemplar, aber in ihm sind sie nicht enthalten. Ich hatte mir früher einmal vorgenommen, als erstes Werk in Englisch ein Pamphlet Irrtümer und Fehler der Kommentatoren Shakespeares zu veröffentlichen, aber diese lustigen Jugendpläne sind vorbei, und heute begnüge ich mich mit den Feinden, die ich mir unvermeidlich schaffe. Ich werde ihnen also in aller Höflichkeit sagen, daß sie Esel sind und nichts von dem Dichter verstehen, den sie kritisiert haben. Albert war sehr vernünftig; ich kann ihn nur loben.
· Original , [1809]