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Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. Während ausgedehnter Reisen in den Folgejahren nach Deutschland (1803/04 und 1808) und Italien (1805) war sie zumeist in Begleitung ihres Freundes und Hauslehrers AWS sowie Benjamin Constants. Großen Erfolg hatte sie mit ihrem Werk „De LʼAllemagne“ (1810) sowie mit ihrem Roman „Corinne ou LʼItalie“ (1807) und politischen Schriften. Die Verfolgung durch die französische Regierung veranlasste Germaine de Staël-Holstein am 23. Mai 1812 zur Flucht über die Schweiz nach Österreich, Russland und schließlich Schweden. Anschließend hielten sie sich von 1813 bis 1814 in London auf. Nach der Rückkehr in die Schweiz heiratete de Staël-Holstein 1816 den Vater ihres jüngsten Kindes, John Rocca.', '39_quellen' => 'WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D834-624-6@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016.@ extern@Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Ges. u. erl. d. Josef Körner. 2. Bd. Die Erläuterungen. Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. In ihrem Testament übertrug Germaine de Staël-Holstein die posthume Veröffentlichung ihrer „Considérations“ AWS.', '39_dbid' => '118616617', '39_status_person' => 'Vollständig', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) $version = 'version-01-20' $domain = 'https://august-wilhelm-schlegel.de' $url = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20' $purl_web = 'https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12141' $state = '15.01.2020' $citation = 'Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels [15.01.2020]; August Wilhelm von Schlegel an Anne Louise Germaine de Staël-Holstein; 25.06.1812' $lettermsg1 = 'August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]' $lettermsg2 = ' <a href="https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12141">https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/letters/view/12141</a>.' $changeLeit = array( (int) 0 => 'Pange', (int) 1 => ' Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. 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Den 25. Juni [1812]
Liebe Freundin! Ich hoffe, Sie haben meinen kurzen Brief von vorgestern erhalten. Gestern sandte ich Ihnen durch Eug[ène] ein Paket von Herrn von Hammer und einen Brief von Herrn de Carro, der Ihnen eine angenehme Bekanntschaft vermitteln sollte. Er hat Ihnen Briefe von Au[gust] geschickt, ohne daß ich sie gesehen habe, so daß ich über die neuesten Nachrichten aus C[oppet] nicht orientiert bin. Hier gibt es nichts Neues. Heute vormittag sah ich noch niemand. Ich werde bei Herrn Pilat auf dem Lande zu Mittag essen. Wenn er mir etwas mitzuteilen hat, schreibe ich noch ein zweites Mal, bevor ich dorthin gehe, aber ich glaube es nicht.
Was allgemeine Neuigkeiten anbetrifft, so scheinen sich alle Kräfte im Norden an der Küste der Ostsee zu konzentrieren und wahrscheinlich werden dort die großen Schläge fallen. Kaiser Napoleon muß in Marienburg sein, Kaiser Alexander abwechselnd in Wilna und in Schaulen, seinem Hauptquartier. Das läßt mich hoffen, daß die Antwort, um die man ihn gebeten hat, nicht auf sich warten lassen wird. Bis jetzt liegt noch keine Kriegserklärung von Seiten Frankreichs vor, und die Botschafter sind noch auf ihrem Posten.
Herr von Binder hat mir versichert, die Papiere der Staatskanzlei genügten zur Empfehlung der Reisenden an die militärischen Autoritäten in Österr[eich]. Trotzdem gehe ich zum Grafen von Bellegarde und spreche mit ihm darüber.
In England ist die beabsichtigte Koalition verschiedener Parteien, die in den Zeitungen angekündigt wurde, nicht zustande gekommen, und man weiß noch nicht, wie das neue Ministerium zusammengesetzt sein wird.
Gestern habe ich Herrn von Balk besucht; an ihm haben Sie einen vornehmen und aufrichtig ergebenen Freund. Er sagte mir, er habe Ihnen geschrieben.
Sollte die geringste Neuigkeit gemeldet werden, so werde ich bestimmt von allen benachrichtigt, die ich darum gebeten habe. Ich gehe niemals für längere Zeit von Hause fort, ohne daß man weiß, wo ich zu finden bin.
Ich bin sehr ungeduldig und möchte wieder bei Ihnen sein. Es macht mir kein Vergnügen, hier länger zu bleiben. Ich denke immer nur daran, wie wir endlich zu unserem Ziel kommen können.
Viele Grüße an Albertine. Albert wird inzwischen Zeit haben, unsere Reise auf der Landkarte zu studieren. Tausendmal Gott befohlen, bis auf Wiedersehen.
Liebe Freundin! Ich hoffe, Sie haben meinen kurzen Brief von vorgestern erhalten. Gestern sandte ich Ihnen durch Eug[ène] ein Paket von Herrn von Hammer und einen Brief von Herrn de Carro, der Ihnen eine angenehme Bekanntschaft vermitteln sollte. Er hat Ihnen Briefe von Au[gust] geschickt, ohne daß ich sie gesehen habe, so daß ich über die neuesten Nachrichten aus C[oppet] nicht orientiert bin. Hier gibt es nichts Neues. Heute vormittag sah ich noch niemand. Ich werde bei Herrn Pilat auf dem Lande zu Mittag essen. Wenn er mir etwas mitzuteilen hat, schreibe ich noch ein zweites Mal, bevor ich dorthin gehe, aber ich glaube es nicht.
Was allgemeine Neuigkeiten anbetrifft, so scheinen sich alle Kräfte im Norden an der Küste der Ostsee zu konzentrieren und wahrscheinlich werden dort die großen Schläge fallen. Kaiser Napoleon muß in Marienburg sein, Kaiser Alexander abwechselnd in Wilna und in Schaulen, seinem Hauptquartier. Das läßt mich hoffen, daß die Antwort, um die man ihn gebeten hat, nicht auf sich warten lassen wird. Bis jetzt liegt noch keine Kriegserklärung von Seiten Frankreichs vor, und die Botschafter sind noch auf ihrem Posten.
Herr von Binder hat mir versichert, die Papiere der Staatskanzlei genügten zur Empfehlung der Reisenden an die militärischen Autoritäten in Österr[eich]. Trotzdem gehe ich zum Grafen von Bellegarde und spreche mit ihm darüber.
In England ist die beabsichtigte Koalition verschiedener Parteien, die in den Zeitungen angekündigt wurde, nicht zustande gekommen, und man weiß noch nicht, wie das neue Ministerium zusammengesetzt sein wird.
Gestern habe ich Herrn von Balk besucht; an ihm haben Sie einen vornehmen und aufrichtig ergebenen Freund. Er sagte mir, er habe Ihnen geschrieben.
Sollte die geringste Neuigkeit gemeldet werden, so werde ich bestimmt von allen benachrichtigt, die ich darum gebeten habe. Ich gehe niemals für längere Zeit von Hause fort, ohne daß man weiß, wo ich zu finden bin.
Ich bin sehr ungeduldig und möchte wieder bei Ihnen sein. Es macht mir kein Vergnügen, hier länger zu bleiben. Ich denke immer nur daran, wie wir endlich zu unserem Ziel kommen können.
Viele Grüße an Albertine. Albert wird inzwischen Zeit haben, unsere Reise auf der Landkarte zu studieren. Tausendmal Gott befohlen, bis auf Wiedersehen.
· Original , 25.06.1812
· Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 307–308.
· Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 307–308.