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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. 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Den 27. Juni [1812].
Liebe Freundin! Nach Hause zurückgekehrt, finde ich Ihren Brief vom 25. vor; ich hätte viel darauf zu antworten; aber ich will lieber alles, was nicht wirkliche Tatsache ist, zurückstellen, damit wir uns darüber mündlich unterhalten. Dies ist mein dritter Brief. Nichts Neues: es herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Vorgestern sprach man noch von Verhandlungen – sicher haben die Feindseligkeiten noch nicht begonnen, und es ist noch keine Kriegserklärung abgegeben. Schweden will nach den Nachrichten vom 20. Mai strengste Neutralität beobachten. In Rußland hat Herr von Romanzow trotz eines Schlaganfalles die Leitung des Ministeriums nicht niedergelegt, und Herr von Kotschubey hat das Portefeuille nicht übernommen, wie man doch gesagt hatte. Ich bin viel herumgelaufen, habe aber nur wenige Leute gesehen – als Sie hier waren, beachtete man meine Besuche nicht, jetzt, wo Sie fort sind, haben sie kein Interesse mehr. Aug[ust] scheint sich – nach seinen Briefen zu urteilen – nicht zu erinnern, daß ich noch unter den Lebenden weile, obwohl ich ihm mehrere Male geschrieben habe – aber ich bin gegen all diese Dinge ganz gleichgültig.
Ich würde sofort erfahren, was geschieht, aber bis jetzt hat sich eben noch nichts ereignet. Ich möchte so schnell wie möglich wieder zu Ihnen kommen. Tausendmal Lebewohl!
Dem Kind von Frau von Humboldt geht es bedeutend besser.
Liebe Freundin! Nach Hause zurückgekehrt, finde ich Ihren Brief vom 25. vor; ich hätte viel darauf zu antworten; aber ich will lieber alles, was nicht wirkliche Tatsache ist, zurückstellen, damit wir uns darüber mündlich unterhalten. Dies ist mein dritter Brief. Nichts Neues: es herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Vorgestern sprach man noch von Verhandlungen – sicher haben die Feindseligkeiten noch nicht begonnen, und es ist noch keine Kriegserklärung abgegeben. Schweden will nach den Nachrichten vom 20. Mai strengste Neutralität beobachten. In Rußland hat Herr von Romanzow trotz eines Schlaganfalles die Leitung des Ministeriums nicht niedergelegt, und Herr von Kotschubey hat das Portefeuille nicht übernommen, wie man doch gesagt hatte. Ich bin viel herumgelaufen, habe aber nur wenige Leute gesehen – als Sie hier waren, beachtete man meine Besuche nicht, jetzt, wo Sie fort sind, haben sie kein Interesse mehr. Aug[ust] scheint sich – nach seinen Briefen zu urteilen – nicht zu erinnern, daß ich noch unter den Lebenden weile, obwohl ich ihm mehrere Male geschrieben habe – aber ich bin gegen all diese Dinge ganz gleichgültig.
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Dem Kind von Frau von Humboldt geht es bedeutend besser.
· Original , 27.06.1812