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$viewFile = '/var/www/awschlegel/version-01-20/app/View/Letters/view.ctp' $dataForView = array( 'html' => 'Stralsund, Mittwoch den 20. Mai 1813. <br>Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will die Post benutzen, die heute nacht Briefe mitnimmt. Ich beginne also mit den dringendsten Sachen und gebe Ihnen Nachricht von Albert. Er ist nicht hier; er kämpft seit drei Wochen bei den Vorposten vor Hamburg. Ich erfuhr es erst von Alexis de Noailles, der mir wunder was erzählt hat; er versicherte mir, Alb[ert] hielte sich glänzend, sei immer dabei, immer im Biwak genau wie Heißsporn [Heinrich Percy], der niemals frühstückte, ohne vorher ein Dutzend Schotten getötet zu haben. Er nimmt zwei oder drei von diesen kleinen Marabus bei dem Haaren, setzt sie auf sein Kosakenpferd und bringt sie als Gefangene ein. Tettenborn muß große Lobreden auf ihn gehalten haben. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. 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Stralsund, Mittwoch den 20. Mai 1813.
Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will die Post benutzen, die heute nacht Briefe mitnimmt. Ich beginne also mit den dringendsten Sachen und gebe Ihnen Nachricht von Albert. Er ist nicht hier; er kämpft seit drei Wochen bei den Vorposten vor Hamburg. Ich erfuhr es erst von Alexis de Noailles, der mir wunder was erzählt hat; er versicherte mir, Alb[ert] hielte sich glänzend, sei immer dabei, immer im Biwak genau wie Heißsporn [Heinrich Percy], der niemals frühstückte, ohne vorher ein Dutzend Schotten getötet zu haben. Er nimmt zwei oder drei von diesen kleinen Marabus bei dem Haaren, setzt sie auf sein Kosakenpferd und bringt sie als Gefangene ein. Tettenborn muß große Lobreden auf ihn gehalten haben. Heute habe ich General Adlercreutz nach Alb[ert] gefragt; er sagte mir, er mache seine täglichen Berichte über das, was dort geschieht, mit großer Genauigkeit und Einsicht, und er persönlich sei mit diesen Berichten sehr zufrieden. Einen von ihnen habe er heute dem Kr[on]pr[inzen] vorgelegt, der die gleiche Meinung habe. Verschieben Sie also den Brief, in dem Sie ihm die unangenehmen Dinge mitteilen wollten, von denen ich Ihnen in Carlscrona schrieb. Sie sehen, daß sich bei allen Menschen, die etwas wert sind, Fehler und Vorzüge die Waage halten – ich fürchte nur, daß es bei mir nicht so ist, und Sie sind zu freundlich, wenn Sie nur meine Vorzüge hervorheben. Tausend Grüße!
Dies zählt nicht als Brief; ich bin im Besitz der Ihrigen.
Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will die Post benutzen, die heute nacht Briefe mitnimmt. Ich beginne also mit den dringendsten Sachen und gebe Ihnen Nachricht von Albert. Er ist nicht hier; er kämpft seit drei Wochen bei den Vorposten vor Hamburg. Ich erfuhr es erst von Alexis de Noailles, der mir wunder was erzählt hat; er versicherte mir, Alb[ert] hielte sich glänzend, sei immer dabei, immer im Biwak genau wie Heißsporn [Heinrich Percy], der niemals frühstückte, ohne vorher ein Dutzend Schotten getötet zu haben. Er nimmt zwei oder drei von diesen kleinen Marabus bei dem Haaren, setzt sie auf sein Kosakenpferd und bringt sie als Gefangene ein. Tettenborn muß große Lobreden auf ihn gehalten haben. Heute habe ich General Adlercreutz nach Alb[ert] gefragt; er sagte mir, er mache seine täglichen Berichte über das, was dort geschieht, mit großer Genauigkeit und Einsicht, und er persönlich sei mit diesen Berichten sehr zufrieden. Einen von ihnen habe er heute dem Kr[on]pr[inzen] vorgelegt, der die gleiche Meinung habe. Verschieben Sie also den Brief, in dem Sie ihm die unangenehmen Dinge mitteilen wollten, von denen ich Ihnen in Carlscrona schrieb. Sie sehen, daß sich bei allen Menschen, die etwas wert sind, Fehler und Vorzüge die Waage halten – ich fürchte nur, daß es bei mir nicht so ist, und Sie sind zu freundlich, wenn Sie nur meine Vorzüge hervorheben. Tausend Grüße!
Dies zählt nicht als Brief; ich bin im Besitz der Ihrigen.
· Original , 20.05.1813