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Zürich u.a. 1930, S. 121, 138. 138-139.@ extern@Hofmann, Etienne „Staël, Germaine de“, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/f/F16051.php@ Wikipedia@http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Louise_Germaine_de_Sta%C3%ABl@', '39_beziehung' => 'AWS machte gegen Ende des Jahres 1804 in Berlin die persönliche Bekanntschaft mit Germaine de Staël-Holstein. Als Hauslehrer ihrer Kinder gehörte er zum Coppeter Zirkel. Er begleitete Mme de Staël-Holstein auf ihren zahlreichen Reisen und war auch als ihr Berater im Hinblick auf die deutsche Literatur tätig; sein wichtiger Anteil an ihrem bedeutendsten Werk „De LʼAllemagne“ (1810) ist heute unbestritten. Auch Friedrich von Schlegel gehörte zu den zahlreichen Gästen auf Schloss Coppet. In Zeiten des politischen Umbruches begleitete AWS die Familie de Staël-Holstein durch Europa. Den Kindern Mme de Staël-Holsteins blieb AWS auch nach ihrem Tod verbunden. 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Er hat mir bestätigt, was mir von allen Seiten gesagt wurde, daß Alb[ert] sich äußerst tapfer geschlagen hat, daß er ständig die frisch ausgehobenen Truppen im Kampf ermunterte und ihnen vorangegangen ist und daß besonders die Mecklenburger wie rasend in ihn vernarrt sind. Trotzdem kann ich Ihnen nicht verhehlen, daß der Kronprinz mit seinem Verhalten unzufrieden ist. Er tadelt Albert, weil er seine Instruktionen überschritten hat, die dahin gingen, daß er seine Ankunft hier erwarten sollte. ›Tapferkeit‹, sagte er mir, ›ist eine Eigenschaft, die man immer beim Soldaten, mit mehr Recht noch beim Offizier voraussetzt. Aber die Hauptsache sind Gehorsam und Subordination.‹ Schließlich stand diese ganze Sache im Widerspruch zu seinen Absichten. 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Sie heiratete 1786 den schwedischen Diplomaten Erik Magnus von Staël-Holstein in Paris. Die Eheleute lebten von Anfang an getrennt. Zu ihren ersten Veröffentlichungen zählten die „Lettres sur les ecrits et le charactère de J.-J. Rousseau“, die 1788 erschienen. Neben der Tätigkeit als Schriftstellerin wurde Germaine de Staël-Holstein als einflussreiche Salonnière berühmt. Unter ihrem politischen Einfluss stand u.a. Benjamin Constant, mit dem sie eine langjährige Beziehung führte und der der Vater ihrer Tochter Albertine war. Ihr politischer Liberalismus und die Befürwortung einer konstitutionellen Monarchie führten 1792 zu ihrer Verbannung ins schweizerische Exil. Gemeinsam mit ihren Kindern bezog sie Schloss Coppet am Genfer See, das nun zum Treffpunkt Intellektueller und Künstler ganz Europas avancierte. Nur selten war der Schriftstellerin der Aufenthalt in Frankreich gestattet. 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Stralsund, den 24. Mai 1813
Liebe Freundin!
Ich habe Ihnen gleich nach meiner Ankunft in aller Eile geschrieben und zwar hauptsächlich, um Ihnen Nachricht von Albert zu geben. Heute kann ich Ihnen noch mehr Neuigkeiten mitteilen. Herr von Forsell, Adjutant des Kr[on]pr[inzen], hat Hamburg am 20. um zehn Uhr abends verlassen. Er hat Albert gesund und unverwundet angetroffen, wiewohl einige Kugeln durch seinen Waffenrock gegangen waren. Er hat mir bestätigt, was mir von allen Seiten gesagt wurde, daß Alb[ert] sich äußerst tapfer geschlagen hat, daß er ständig die frisch ausgehobenen Truppen im Kampf ermunterte und ihnen vorangegangen ist und daß besonders die Mecklenburger wie rasend in ihn vernarrt sind. Trotzdem kann ich Ihnen nicht verhehlen, daß der Kronprinz mit seinem Verhalten unzufrieden ist. Er tadelt Albert, weil er seine Instruktionen überschritten hat, die dahin gingen, daß er seine Ankunft hier erwarten sollte. ›Tapferkeit‹, sagte er mir, ›ist eine Eigenschaft, die man immer beim Soldaten, mit mehr Recht noch beim Offizier voraussetzt. Aber die Hauptsache sind Gehorsam und Subordination.‹ Schließlich stand diese ganze Sache im Widerspruch zu seinen Absichten. Ich glaube, er ist schon zurückberufen, aber ich hoffe, daß es bei einer gehörigen Zurechtweisung sein Bewenden haben wird.
Tettenborn war seit 19 Tagen nicht aus den Kleidern gekommen; in Hamburg herrschte die größte Unruhe, aber jetzt scheint die Stadt wieder ruhig zu sein. Eine schwedische Division steht jenseits der Elbe – eine englische Flottille wurde beständig erwartet – sie sollte sich zwischen Stadt und Inseln legen. Auch wegen Berlins, wo der Schrecken ebenfalls sehr groß war, ist man wieder ruhig, aber wir haben noch keine Nachrichten aus dem preußisch-russischen Hauptquartier. Pozzo di Borgo und nach ihm Löwenhjelm sind wieder dorthin abgereist – viele Offiziere gehen und kommen von allen Seiten; es ist eine lebendige, außerordentlich bewegte Szene.
Der Kronprinz hat mich eigenhändig mit dem Wasaorden dekoriert, vollendet liebenswürdig wie immer. Meine Ernennung hat noch nicht stattgefunden, aber sie wird unverzüglich ausgefertigt, wie mir Herr von Wetterstedt sagte. Im übrigen habe ich bis jetzt noch nichts zu tun gehabt.
Vom Grafen von Münster habe ich einen sehr interessanten Brief über die deutschen Verhältnisse erhalten.
Man hat mich mit tausend Grüßen für Sie beauftragt: Pozzo di Borgo, Löwenhjelm, General Hope, der junge Suchtelen, Maisonfort, der soeben nach Hamburg abgereist ist, Suremain, Graf von Brahe und viele andere aus der Stockholmer Gesellschaft, die ich nicht alle nennen kann. Thornton pendelt zwischen hier und Rügen, wo er seine Frau zurückgelassen hat, hin und her. Jeden Abend fährt er über die Meeresenge, wie Leander über den Hellespont, um seine geliebte Hero zu sehen – das wirkt höchst lächerlich. Der Herzog von Cumberland ist nur zwei Tage hier geblieben; und ich habe mit ihm eine Stunde deutsch gesprochen; er ist bestimmt sehr geistvoll. Die hannöverschen Minister (in partibus) sind hier; von allen Seiten strömen Menschen her. Was wird das für ein Vergnügen sein, uns in einer ruhigen Zeit wiederzusehen, liebe Freundin, nach all dem, was wir – jeder zu seinem Teil – erlebt haben! Diese Zeit wird kommen – ich hoffe es – aber noch viele Schwierigkeiten sind zu überwinden, bis wir so weit sind.
Sehen Sie diese Zeilen nicht als einen Brief an. Sobald ich mich von diesem Wirrwarr erholt habe, schreibe ich Ihnen mit ausgeruhtem Kopf. Ich weiß nicht, ob diese Zeilen Sie noch in Schweden erreichen. Fürchten Sie sich nicht so sehr vor dem Meer – ich war nur einen Augenblick seekrank – im übrigen habe ich den ganzen Tag Schach gespielt und gewonnen. Eine Fregatte ist wirklich wie ein schwimmendes Schloß.
Leben Sie wohl, liebe Freundin! Tausend Grüße an Albertine und August.
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· Original , 24.05.1813