August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/791.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. ; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/791.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930 (Volltext); https://august-wilhelm-schlegel.de/version-01-20/briefid/791.
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Aber das fragliche Schreiben beizulegen fand ich bedenklich, da ich ja noch nicht wußte, ob der Minister <span class="index-3978 tp-21103 ">das Buch</span> überreichen wolle, und ich nichts mehr scheue, als zudringlich zu erscheinen. Noch habe ich keine Antwort von ihm erhalten, und das unterthänigste Schreiben an Se. M.[ajestät] liegt noch in meiner Schreibtafel.<br>Mittlerweile war ich sehr fleißig und habe am Pfingsttage <span class="index-3986 tp-21117 ">eine große Arbeit</span> an <span class="index-1740 tp-21104 ">Böckh</span> abgeschickt. Lassen Sie sich doch das von ihm zeigen: ich denke Sie werden über meine Geduld und Ausdauer erstaunen. Von Böckh ist dann auch <span class="doc-1252 ">eine lange Depesche</span> eingegangen. Ich werde fortfahren, Ihnen die Verhandlungen abschriftlich vorzulegen. Doch vergaß ich, Ihnen eine Stelle aus <span class="doc-7827 ">dem Schreiben vom 21sten December</span> abschreiben zu lassen. Ich setze sie wörtlich her, weil der Inhalt ans unglaubliche gränzt. Er treibt mich zur Eile und fügt hinzu: „Da die Vorbereitungen zum Druck bereits so weit vorgeschritten sind, daß derselbe in kurzem wird angefangen werden können, wenn nur der Text erst definitiv festgestellt seyn wird.“<br>Ja wenn nur! Das läßt sich auch so hinblasen. Gedenkt die verehrliche Commission <span class="index-3919 tp-45551 ">die Werke </span><span class="index-3919 tp-45551 index-1094 tp-21105 ">des großen Königs</span> wie ein Pfennig-Magazin in kleinen Lieferungen herauszugeben à 1 Cassenmännchen per Heft? Hat sie wohl gar den Drucker vermocht, Papier und Drucklettern schon jetzt anzuschaffen? Dann sollten die Mitglieder billig zum Schadenersatz angehalten werden, denn unterdessen wird das Papier gelb, und die Lettern rosten. Auf jeden Fall ist es ein todtes Capital.<br>Meines Erachtens müssen <span class="index-3919 tp-21118 ">die Werke</span> auf Einmal ausgegeben werden. So ist es allgemeine Sitte in Frankreich und England, und die einzige würdige Manier bei sämtlichen Werken berühmter Autoren. Sind doch sogar von <span class="index-4012 tp-34042 ">der </span><span class="index-4012 tp-34042 index-15 tp-21108 ">Berliner</span><span class="index-4012 tp-34042 "> Ausgabe</span> 15 Bände in dem Einen Jahre 1788 erschienen, die übrigen bis zum 21sten im nächsten Jahr. Jetzt ist die Rede von einem großen Monument des Ruhmes der Monarchie für die Mitwelt und Nachwelt. Die litterarische Ausstattung, die Durchsicht des Textes, die Zuthaten, als Anmerkungen, <span class="index-3982 tp-45552 ">Einleitungen</span> pp das alles muß mit der besonnensten Sorgfalt ausgearbeitet werden, es muß fertig vorliegen, ehe man vernünftiger Weise an den Druck denken kann.<br><span class="index-3585 tp-45553 ">Der König</span> hat sich das Eigenthum <span class="index-3919 tp-45554 ">der Quartausgabe</span> zu Ehrengeschenken vorbehalten. Sie muß also früher oder gleichzeitig mit dem Octav gedruckt werden, und man muß durch strenge Wachsamkeit verhüten, daß nichts ungesetzlich in den Buchhandel komme.<br>Wissen Sie, was geschehen wird, wenn man einzelne Bände ausgiebt? Augenblicklich ein Nachdruck in <span class="index-171 tp-21110 ">Paris</span> und in <span class="index-575 tp-21109 ">Brüssel</span>. Als ich hinzutrat, lag die Commission im seligen Schlaf der vollkommensten Gemüthsruhe. Sie glaubte, sie habe nichts weiter zu thun, als <span class="index-3919 tp-45555 ">die autographe Handschrift</span> ganz roh abdrucken zu lassen, mit allen ihren Barbarismen, die <span class="index-3925 tp-21111 ">Hr. Preuß</span> als lauter Herrlichkeiten anpries. Wenn dieß geschehen wäre, so will ich Ihnen sogar den Titel vorhersagen, den der Nachdruck geführt haben würde.<br><span class="index-3919 tp-45557 ">Die Sache</span> ist gar nicht so weitläuftig als sie aussieht. <span class="index-1740 tp-45556 ">Böckh</span> rechnet 30 Bände. Der vortreffliche Mann irrt sich gewaltig und scheint ganz unbekannt mit der heutigen Sitte der <span class="index-171 tp-45558 ">Pariser</span> Typographen zu seyn. <span class="index-4012 tp-45560 ">Die </span><span class="index-4012 tp-45560 index-15 tp-45559 ">Berliner</span><span class="index-4012 tp-45560 "> Ausgabe von [17]88</span> besteht, alles mitgerechnet, aus 21 Bänden. Sie enthalten im Durchschnitt jeder 300–400 Seiten; einige noch weniger als 300. Nach heutiger Art gedruckt würden sie wie Brochuren aussehen. Nun werfen Sie, mein verehrter Freund, einen Blick auf <span class="index-3978 tp-21112 ">meine Essais</span>: der Band enthält im ganzen 570 Seiten. Ihr Exemplar ist auf Velin gedruckt, und doch ist er nicht übermäßig stark; die Exemplare auf gewöhnlichem Papier fallen noch schmaler aus. Das macht die verbesserte Papierfabrikation, die Methode des Pressens und Schlagens. Ferner stehen bei mir 31 Zeilen auf jeder Seite, in der Berliner Ausgabe nur 25. Bei ernsten und würdigen Werken wäre ein Band von weniger als 500 Seiten ganz unschicklich. Nach dieser ungefähren Berechnung werden die 21 Bände auf höchstens 12 zusammengehen. Nun nehmen wir noch die Inedita hinzu, das kann vielleicht 3 Bände ausmachen: aber ich glaube nicht, daß so viele herauskommen. Ich weiß von keinem bisherigen Zuwachs als <span class="index-4006 tp-45561 ">dem Briefwechsel mit </span><span class="index-4006 tp-45561 index-3985 tp-21113 ">Algarotti</span>. An <span class="index-2494 tp-21114 ">den Prinzen Ferdinand</span> ist eine Unzahl von Briefen vorhanden, aber man versichert mich, daß sie fast sämtlich ganz unbedeutend sind. Sie stimmen mir wohl in der Ansicht bei, daß nur litterarische und politische Correspondenzen gedruckt werden dürfen. Und bei den letzten möchte noch manches Bedenken eintreten. Vielleicht haben die Archivare ganz recht, wenn sie behaupten, das meiste was sie noch bewahren, sey gar nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Mich ergötzen diese Contestationen; es ist leicht zu errathen, wer dahinter steckt. <span class="index-3925 tp-45562 ">Hr. Preuß</span> geräth in Wuth, wenn man ihm den werthlosesten Zettel vorenthält. Hat er doch in seiner geschmacklosen Compilation Küchenzettel abgedruckt, und fände sich im Archiv eine vollständige Sammlung derselben, so würde er sie, 365 Jahr für Jahr, als zu den <span class="slant-italic ">Oeuvres</span> wesentlich gehörig, gedruckt zu sehn verlangen. Ich für meine Person ließe es mir gern gefallen. Allerdings kann in dem Geschmack der Tafel etwas charakteristisches liegen. Aber <span class="index-1094 tp-45563 ">der große König</span> hat selbst dafür gesorgt, daß man ihn auch von dieser Seite kennen lerne, und zwar in der geistreichsten Form, mit unendlicher Anmuth. Sehen Sie nur <span class="index-6801 tp-45564 ">die poetische Epistel an </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 ">seinen </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 slant-italic ">Maître dʼhôtel</span>, Vol. VII, p. 50.<br>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. Zu Ihrer Unterhaltung lege ich die beiden ersten zwischen <span class="index-1740 tp-45566 ">Böckh</span> und mir gewechselten Briefe bei.<br>Nun zu Ihrer Reise, die mich über die Maßen erfreut. Wenn Sie allein reisen, so lassen Sie sichs in meinem Hause gefallen; wenn in Gesellschaft, so nehmen Sie mit den Ihrigen zum Mittagessen bei mir vorlieb. Ich rathe zuerst Ihren Weg hieher zu nehmen, über <span class="index-14 tp-21096 ">Gotha</span>, <span class="index-3983 tp-21097 ">Fulda</span>, <span class="index-897 tp-21115 ">Mainz</span>, und so zu Schiffe in Einem Tage den Rhein hinunter nach <span class="index-887 tp-45567 ">Bonn</span>. Das ist der angenehmste Weg. Von hier dann über <span class="index-1591 tp-21098 ">Coblenz</span> nach <span class="index-3984 tp-21099 ">Trier</span> und gerade auf <span class="index-171 tp-21100 ">Paris</span>. Belgien und das traurige Westphalen können Sie auf dem Rückwege bequem mitnehmen.<br>Sie sind nächstens wieder mit einem Brief und Actenstücken bedroht. Es ist mein einziger Trost in <span class="index-3919 tp-45568 ">dem verdrießlichen Handel</span>, worin ich verwickelt bin, mich Ihnen im engsten Vertrauen eröffnen zu dürfen. Auf Sie allein ist meine Hoffnung gegründet, und ich rufe Ihnen immer in Gedanken zu:<br><span class="slant-italic ">Caveant consules, ne quid Magni Regis memoria detrimenti capiat ex inepti editorum!</span><br>Empfangen Sie die Versicherung meiner innigsten Anhänglichkeit, Verehrung und Dankbarkeit.<br><span class="slant-italic ">Tout à vous</span><br><span class="weight-bold ">Schlegel</span><br><span class="index-887 tp-21095 ">Bonn</span> d. 19. Mai 1842',
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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
Schulze berief führende Wissenschaftler an die preußischen Universitäten. Aufgrund seines Engagements lehrten beispielsweise Theodor Mommsen, Leopold von Ranke und Franz Bopp in Berlin.',
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Ihr Exemplar ist auf Velin gedruckt, und doch ist er nicht übermäßig stark; die Exemplare auf gewöhnlichem Papier fallen noch schmaler aus. Das macht die verbesserte Papierfabrikation, die Methode des Pressens und Schlagens. Ferner stehen bei mir 31 Zeilen auf jeder Seite, in der Berliner Ausgabe nur 25. Bei ernsten und würdigen Werken wäre ein Band von weniger als 500 Seiten ganz unschicklich. Nach dieser ungefähren Berechnung werden die 21 Bände auf höchstens 12 zusammengehen. Nun nehmen wir noch die Inedita hinzu, das kann vielleicht 3 Bände ausmachen: aber ich glaube nicht, daß so viele herauskommen. Ich weiß von keinem bisherigen Zuwachs als <span class="index-4006 tp-45561 ">dem Briefwechsel mit </span><span class="index-4006 tp-45561 index-3985 tp-21113 ">Algarotti</span>. An <span class="index-2494 tp-21114 ">den Prinzen Ferdinand</span> ist eine Unzahl von Briefen vorhanden, aber man versichert mich, daß sie fast sämtlich ganz unbedeutend sind. Sie stimmen mir wohl in der Ansicht bei, daß nur litterarische und politische Correspondenzen gedruckt werden dürfen. Und bei den letzten möchte noch manches Bedenken eintreten. Vielleicht haben die Archivare ganz recht, wenn sie behaupten, das meiste was sie noch bewahren, sey gar nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Mich ergötzen diese Contestationen; es ist leicht zu errathen, wer dahinter steckt. <span class="index-3925 tp-45562 ">Hr. Preuß</span> geräth in Wuth, wenn man ihm den werthlosesten Zettel vorenthält. Hat er doch in seiner geschmacklosen Compilation Küchenzettel abgedruckt, und fände sich im Archiv eine vollständige Sammlung derselben, so würde er sie, 365 Jahr für Jahr, als zu den <span class="slant-italic ">Oeuvres</span> wesentlich gehörig, gedruckt zu sehn verlangen. Ich für meine Person ließe es mir gern gefallen. Allerdings kann in dem Geschmack der Tafel etwas charakteristisches liegen. Aber <span class="index-1094 tp-45563 ">der große König</span> hat selbst dafür gesorgt, daß man ihn auch von dieser Seite kennen lerne, und zwar in der geistreichsten Form, mit unendlicher Anmuth. Sehen Sie nur <span class="index-6801 tp-45564 ">die poetische Epistel an </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 ">seinen </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 slant-italic ">Maître dʼhôtel</span>, Vol. VII, p. 50.<br>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. Zu Ihrer Unterhaltung lege ich die beiden ersten zwischen <span class="index-1740 tp-45566 ">Böckh</span> und mir gewechselten Briefe bei.<br>Nun zu Ihrer Reise, die mich über die Maßen erfreut. Wenn Sie allein reisen, so lassen Sie sichs in meinem Hause gefallen; wenn in Gesellschaft, so nehmen Sie mit den Ihrigen zum Mittagessen bei mir vorlieb. Ich rathe zuerst Ihren Weg hieher zu nehmen, über <span class="index-14 tp-21096 ">Gotha</span>, <span class="index-3983 tp-21097 ">Fulda</span>, <span class="index-897 tp-21115 ">Mainz</span>, und so zu Schiffe in Einem Tage den Rhein hinunter nach <span class="index-887 tp-45567 ">Bonn</span>. Das ist der angenehmste Weg. Von hier dann über <span class="index-1591 tp-21098 ">Coblenz</span> nach <span class="index-3984 tp-21099 ">Trier</span> und gerade auf <span class="index-171 tp-21100 ">Paris</span>. Belgien und das traurige Westphalen können Sie auf dem Rückwege bequem mitnehmen.<br>Sie sind nächstens wieder mit einem Brief und Actenstücken bedroht. Es ist mein einziger Trost in <span class="index-3919 tp-45568 ">dem verdrießlichen Handel</span>, worin ich verwickelt bin, mich Ihnen im engsten Vertrauen eröffnen zu dürfen. Auf Sie allein ist meine Hoffnung gegründet, und ich rufe Ihnen immer in Gedanken zu:<br><span class="slant-italic ">Caveant consules, ne quid Magni Regis memoria detrimenti capiat ex inepti editorum!</span><br>Empfangen Sie die Versicherung meiner innigsten Anhänglichkeit, Verehrung und Dankbarkeit.<br><span class="slant-italic ">Tout à vous</span><br><span class="weight-bold ">Schlegel</span><br><span class="index-887 tp-21095 ">Bonn</span> d. 19. Mai 1842',
'36_xml' => '<p>Mein hochverehrter Freund und Gönner!<lb/>Ich habe Sie, wegen der Ihnen zugemutheten beschwerlichen Besorgung tausendmal um Verzeihung zu bitten. Ich wußte mir nicht anders zu helfen: mir lag zu sehr daran, daß niemand früher als Sie <name key="3978" type="work">ein Exemplar</name> in Händen hätte. Nun beschämen Sie mich durch <ref target="fud://5775">Ihren freundschaftlichen Brief</ref>, womit Sie meinem guten Willen zuvorgekommen sind.<lb/>Nach Ihrer Andeutung habe ich sogleich <ref target="fud://1256">ein Begleitungsschreiben</ref> an <persName key="3585">Se. Majestät</persName> aufgesetzt. <ref target="fud://1251">An <persName key="3942">den Herrn Minister</persName> schrieb ich sogleich</ref> nach Absendung der Exemplare. Aber das fragliche Schreiben beizulegen fand ich bedenklich, da ich ja noch nicht wußte, ob der Minister <name key="3978" type="work">das Buch</name> überreichen wolle, und ich nichts mehr scheue, als zudringlich zu erscheinen. Noch habe ich keine Antwort von ihm erhalten, und das unterthänigste Schreiben an Se. M.[ajestät] liegt noch in meiner Schreibtafel.<lb/>Mittlerweile war ich sehr fleißig und habe am Pfingsttage <name key="3986" type="work">eine große Arbeit</name> an <persName key="1740">Böckh</persName> abgeschickt. Lassen Sie sich doch das von ihm zeigen: ich denke Sie werden über meine Geduld und Ausdauer erstaunen. Von Böckh ist dann auch <ref target="fud://1252">eine lange Depesche</ref> eingegangen. Ich werde fortfahren, Ihnen die Verhandlungen abschriftlich vorzulegen. Doch vergaß ich, Ihnen eine Stelle aus <ref target="fud://7827">dem Schreiben vom 21sten December</ref> abschreiben zu lassen. Ich setze sie wörtlich her, weil der Inhalt ans unglaubliche gränzt. Er treibt mich zur Eile und fügt hinzu: „Da die Vorbereitungen zum Druck bereits so weit vorgeschritten sind, daß derselbe in kurzem wird angefangen werden können, wenn nur der Text erst definitiv festgestellt seyn wird.“<lb/>Ja wenn nur! Das läßt sich auch so hinblasen. Gedenkt die verehrliche Commission <name key="3919" type="work">die Werke <persName key="1094">des großen Königs</persName></name> wie ein Pfennig-Magazin in kleinen Lieferungen herauszugeben à 1 Cassenmännchen per Heft? Hat sie wohl gar den Drucker vermocht, Papier und Drucklettern schon jetzt anzuschaffen? Dann sollten die Mitglieder billig zum Schadenersatz angehalten werden, denn unterdessen wird das Papier gelb, und die Lettern rosten. Auf jeden Fall ist es ein todtes Capital.<lb/>Meines Erachtens müssen <name key="3919" type="work">die Werke</name> auf Einmal ausgegeben werden. So ist es allgemeine Sitte in Frankreich und England, und die einzige würdige Manier bei sämtlichen Werken berühmter Autoren. 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Nach dieser ungefähren Berechnung werden die 21 Bände auf höchstens 12 zusammengehen. Nun nehmen wir noch die Inedita hinzu, das kann vielleicht 3 Bände ausmachen: aber ich glaube nicht, daß so viele herauskommen. Ich weiß von keinem bisherigen Zuwachs als <name key="4006" type="work">dem Briefwechsel mit <persName key="3985">Algarotti</persName></name>. An <persName key="2494">den Prinzen Ferdinand</persName> ist eine Unzahl von Briefen vorhanden, aber man versichert mich, daß sie fast sämtlich ganz unbedeutend sind. Sie stimmen mir wohl in der Ansicht bei, daß nur litterarische und politische Correspondenzen gedruckt werden dürfen. Und bei den letzten möchte noch manches Bedenken eintreten. Vielleicht haben die Archivare ganz recht, wenn sie behaupten, das meiste was sie noch bewahren, sey gar nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Mich ergötzen diese Contestationen; es ist leicht zu errathen, wer dahinter steckt. <persName key="3925">Hr. Preuß</persName> geräth in Wuth, wenn man ihm den werthlosesten Zettel vorenthält. Hat er doch in seiner geschmacklosen Compilation Küchenzettel abgedruckt, und fände sich im Archiv eine vollständige Sammlung derselben, so würde er sie, 365 Jahr für Jahr, als zu den <hi rend="slant:italic">Oeuvres</hi> wesentlich gehörig, gedruckt zu sehn verlangen. Ich für meine Person ließe es mir gern gefallen. Allerdings kann in dem Geschmack der Tafel etwas charakteristisches liegen. Aber <persName key="1094">der große König</persName> hat selbst dafür gesorgt, daß man ihn auch von dieser Seite kennen lerne, und zwar in der geistreichsten Form, mit unendlicher Anmuth. Sehen Sie nur <name key="6801" type="work">die poetische Epistel an <persName key="6802">seinen <hi rend="slant:italic">Maître dʼhôtel</hi></persName></name>, Vol. VII, p. 50.<lb/>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. 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Sehen Sie nur <anchor type="b" n="6801" ana="12" xml:id="NidB45564"/>die poetische Epistel an <anchor type="b" n="6802" ana="11" xml:id="NidB45565"/>seinen <hi rend="slant:italic">Maître dʼhôtel</hi><anchor type="e" n="6802" ana="11" xml:id="NidE45565"/><anchor type="e" n="6801" ana="12" xml:id="NidE45564"/>, Vol. VII, p. 50.<lb/>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. Zu Ihrer Unterhaltung lege ich die beiden ersten zwischen <anchor type="b" n="1740" ana="11" xml:id="NidB45566"/>Böckh<anchor type="e" n="1740" ana="11" xml:id="NidE45566"/> und mir gewechselten Briefe bei.<lb/>Nun zu Ihrer Reise, die mich über die Maßen erfreut. Wenn Sie allein reisen, so lassen Sie sichs in meinem Hause gefallen; wenn in Gesellschaft, so nehmen Sie mit den Ihrigen zum Mittagessen bei mir vorlieb. 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Aber das fragliche Schreiben beizulegen fand ich bedenklich, da ich ja noch nicht wußte, ob der Minister <span class="index-3978 tp-21103 ">das Buch</span> überreichen wolle, und ich nichts mehr scheue, als zudringlich zu erscheinen. Noch habe ich keine Antwort von ihm erhalten, und das unterthänigste Schreiben an Se. M.[ajestät] liegt noch in meiner Schreibtafel.<br>Mittlerweile war ich sehr fleißig und habe am Pfingsttage <span class="index-3986 tp-21117 ">eine große Arbeit</span> an <span class="index-1740 tp-21104 ">Böckh</span> abgeschickt. Lassen Sie sich doch das von ihm zeigen: ich denke Sie werden über meine Geduld und Ausdauer erstaunen. Von Böckh ist dann auch <span class="doc-1252 ">eine lange Depesche</span> eingegangen. Ich werde fortfahren, Ihnen die Verhandlungen abschriftlich vorzulegen. Doch vergaß ich, Ihnen eine Stelle aus <span class="doc-7827 ">dem Schreiben vom 21sten December</span> abschreiben zu lassen. Ich setze sie wörtlich her, weil der Inhalt ans unglaubliche gränzt. Er treibt mich zur Eile und fügt hinzu: „Da die Vorbereitungen zum Druck bereits so weit vorgeschritten sind, daß derselbe in kurzem wird angefangen werden können, wenn nur der Text erst definitiv festgestellt seyn wird.“<br>Ja wenn nur! Das läßt sich auch so hinblasen. Gedenkt die verehrliche Commission <span class="index-3919 tp-45551 ">die Werke </span><span class="index-3919 tp-45551 index-1094 tp-21105 ">des großen Königs</span> wie ein Pfennig-Magazin in kleinen Lieferungen herauszugeben à 1 Cassenmännchen per Heft? Hat sie wohl gar den Drucker vermocht, Papier und Drucklettern schon jetzt anzuschaffen? Dann sollten die Mitglieder billig zum Schadenersatz angehalten werden, denn unterdessen wird das Papier gelb, und die Lettern rosten. Auf jeden Fall ist es ein todtes Capital.<br>Meines Erachtens müssen <span class="index-3919 tp-21118 ">die Werke</span> auf Einmal ausgegeben werden. So ist es allgemeine Sitte in Frankreich und England, und die einzige würdige Manier bei sämtlichen Werken berühmter Autoren. Sind doch sogar von <span class="index-4012 tp-34042 ">der </span><span class="index-4012 tp-34042 index-15 tp-21108 ">Berliner</span><span class="index-4012 tp-34042 "> Ausgabe</span> 15 Bände in dem Einen Jahre 1788 erschienen, die übrigen bis zum 21sten im nächsten Jahr. Jetzt ist die Rede von einem großen Monument des Ruhmes der Monarchie für die Mitwelt und Nachwelt. Die litterarische Ausstattung, die Durchsicht des Textes, die Zuthaten, als Anmerkungen, <span class="index-3982 tp-45552 ">Einleitungen</span> pp das alles muß mit der besonnensten Sorgfalt ausgearbeitet werden, es muß fertig vorliegen, ehe man vernünftiger Weise an den Druck denken kann.<br><span class="index-3585 tp-45553 ">Der König</span> hat sich das Eigenthum <span class="index-3919 tp-45554 ">der Quartausgabe</span> zu Ehrengeschenken vorbehalten. Sie muß also früher oder gleichzeitig mit dem Octav gedruckt werden, und man muß durch strenge Wachsamkeit verhüten, daß nichts ungesetzlich in den Buchhandel komme.<br>Wissen Sie, was geschehen wird, wenn man einzelne Bände ausgiebt? Augenblicklich ein Nachdruck in <span class="index-171 tp-21110 ">Paris</span> und in <span class="index-575 tp-21109 ">Brüssel</span>. Als ich hinzutrat, lag die Commission im seligen Schlaf der vollkommensten Gemüthsruhe. Sie glaubte, sie habe nichts weiter zu thun, als <span class="index-3919 tp-45555 ">die autographe Handschrift</span> ganz roh abdrucken zu lassen, mit allen ihren Barbarismen, die <span class="index-3925 tp-21111 ">Hr. Preuß</span> als lauter Herrlichkeiten anpries. Wenn dieß geschehen wäre, so will ich Ihnen sogar den Titel vorhersagen, den der Nachdruck geführt haben würde.<br><span class="index-3919 tp-45557 ">Die Sache</span> ist gar nicht so weitläuftig als sie aussieht. <span class="index-1740 tp-45556 ">Böckh</span> rechnet 30 Bände. Der vortreffliche Mann irrt sich gewaltig und scheint ganz unbekannt mit der heutigen Sitte der <span class="index-171 tp-45558 ">Pariser</span> Typographen zu seyn. <span class="index-4012 tp-45560 ">Die </span><span class="index-4012 tp-45560 index-15 tp-45559 ">Berliner</span><span class="index-4012 tp-45560 "> Ausgabe von [17]88</span> besteht, alles mitgerechnet, aus 21 Bänden. Sie enthalten im Durchschnitt jeder 300–400 Seiten; einige noch weniger als 300. Nach heutiger Art gedruckt würden sie wie Brochuren aussehen. Nun werfen Sie, mein verehrter Freund, einen Blick auf <span class="index-3978 tp-21112 ">meine Essais</span>: der Band enthält im ganzen 570 Seiten. Ihr Exemplar ist auf Velin gedruckt, und doch ist er nicht übermäßig stark; die Exemplare auf gewöhnlichem Papier fallen noch schmaler aus. Das macht die verbesserte Papierfabrikation, die Methode des Pressens und Schlagens. Ferner stehen bei mir 31 Zeilen auf jeder Seite, in der Berliner Ausgabe nur 25. Bei ernsten und würdigen Werken wäre ein Band von weniger als 500 Seiten ganz unschicklich. Nach dieser ungefähren Berechnung werden die 21 Bände auf höchstens 12 zusammengehen. Nun nehmen wir noch die Inedita hinzu, das kann vielleicht 3 Bände ausmachen: aber ich glaube nicht, daß so viele herauskommen. Ich weiß von keinem bisherigen Zuwachs als <span class="index-4006 tp-45561 ">dem Briefwechsel mit </span><span class="index-4006 tp-45561 index-3985 tp-21113 ">Algarotti</span>. An <span class="index-2494 tp-21114 ">den Prinzen Ferdinand</span> ist eine Unzahl von Briefen vorhanden, aber man versichert mich, daß sie fast sämtlich ganz unbedeutend sind. Sie stimmen mir wohl in der Ansicht bei, daß nur litterarische und politische Correspondenzen gedruckt werden dürfen. Und bei den letzten möchte noch manches Bedenken eintreten. Vielleicht haben die Archivare ganz recht, wenn sie behaupten, das meiste was sie noch bewahren, sey gar nicht für die Öffentlichkeit geeignet. Mich ergötzen diese Contestationen; es ist leicht zu errathen, wer dahinter steckt. <span class="index-3925 tp-45562 ">Hr. Preuß</span> geräth in Wuth, wenn man ihm den werthlosesten Zettel vorenthält. Hat er doch in seiner geschmacklosen Compilation Küchenzettel abgedruckt, und fände sich im Archiv eine vollständige Sammlung derselben, so würde er sie, 365 Jahr für Jahr, als zu den <span class="slant-italic ">Oeuvres</span> wesentlich gehörig, gedruckt zu sehn verlangen. Ich für meine Person ließe es mir gern gefallen. Allerdings kann in dem Geschmack der Tafel etwas charakteristisches liegen. Aber <span class="index-1094 tp-45563 ">der große König</span> hat selbst dafür gesorgt, daß man ihn auch von dieser Seite kennen lerne, und zwar in der geistreichsten Form, mit unendlicher Anmuth. Sehen Sie nur <span class="index-6801 tp-45564 ">die poetische Epistel an </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 ">seinen </span><span class="index-6801 tp-45564 index-6802 tp-45565 slant-italic ">Maître dʼhôtel</span>, Vol. VII, p. 50.<br>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. Zu Ihrer Unterhaltung lege ich die beiden ersten zwischen <span class="index-1740 tp-45566 ">Böckh</span> und mir gewechselten Briefe bei.<br>Nun zu Ihrer Reise, die mich über die Maßen erfreut. Wenn Sie allein reisen, so lassen Sie sichs in meinem Hause gefallen; wenn in Gesellschaft, so nehmen Sie mit den Ihrigen zum Mittagessen bei mir vorlieb. Ich rathe zuerst Ihren Weg hieher zu nehmen, über <span class="index-14 tp-21096 ">Gotha</span>, <span class="index-3983 tp-21097 ">Fulda</span>, <span class="index-897 tp-21115 ">Mainz</span>, und so zu Schiffe in Einem Tage den Rhein hinunter nach <span class="index-887 tp-45567 ">Bonn</span>. Das ist der angenehmste Weg. Von hier dann über <span class="index-1591 tp-21098 ">Coblenz</span> nach <span class="index-3984 tp-21099 ">Trier</span> und gerade auf <span class="index-171 tp-21100 ">Paris</span>. Belgien und das traurige Westphalen können Sie auf dem Rückwege bequem mitnehmen.<br>Sie sind nächstens wieder mit einem Brief und Actenstücken bedroht. Es ist mein einziger Trost in <span class="index-3919 tp-45568 ">dem verdrießlichen Handel</span>, worin ich verwickelt bin, mich Ihnen im engsten Vertrauen eröffnen zu dürfen. 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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
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Preuß</persName> geräth in Wuth, wenn man ihm den werthlosesten Zettel vorenthält. Hat er doch in seiner geschmacklosen Compilation Küchenzettel abgedruckt, und fände sich im Archiv eine vollständige Sammlung derselben, so würde er sie, 365 Jahr für Jahr, als zu den <hi rend="slant:italic">Oeuvres</hi> wesentlich gehörig, gedruckt zu sehn verlangen. Ich für meine Person ließe es mir gern gefallen. Allerdings kann in dem Geschmack der Tafel etwas charakteristisches liegen. Aber <persName key="1094">der große König</persName> hat selbst dafür gesorgt, daß man ihn auch von dieser Seite kennen lerne, und zwar in der geistreichsten Form, mit unendlicher Anmuth. Sehen Sie nur <name key="6801" type="work">die poetische Epistel an <persName key="6802">seinen <hi rend="slant:italic">Maître dʼhôtel</hi></persName></name>, Vol. VII, p. 50.<lb/>Doch ich schwatze ins unendliche und nehme Ihnen die Zeit weg. 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'36_xml_standoff' => 'Mein hochverehrter Freund und Gönner!<lb/>Ich habe Sie, wegen der Ihnen zugemutheten beschwerlichen Besorgung tausendmal um Verzeihung zu bitten. Ich wußte mir nicht anders zu helfen: mir lag zu sehr daran, daß niemand früher als Sie <anchor type="b" n="3978" ana="12" xml:id="NidB21116"/>ein Exemplar<anchor type="e" n="3978" ana="12" xml:id="NidE21116"/> in Händen hätte. Nun beschämen Sie mich durch <ref target="fud://5775">Ihren freundschaftlichen Brief</ref>, womit Sie meinem guten Willen zuvorgekommen sind.<lb/>Nach Ihrer Andeutung habe ich sogleich <ref target="fud://1256">ein Begleitungsschreiben</ref> an <anchor type="b" n="3585" ana="11" xml:id="NidB21101"/>Se. Majestät<anchor type="e" n="3585" ana="11" xml:id="NidE21101"/> aufgesetzt. <ref target="fud://1251">An <anchor type="b" n="3942" ana="11" xml:id="NidB21102"/>den Herrn Minister<anchor type="e" n="3942" ana="11" xml:id="NidE21102"/> schrieb ich sogleich</ref> nach Absendung der Exemplare. Aber das fragliche Schreiben beizulegen fand ich bedenklich, da ich ja noch nicht wußte, ob der Minister <anchor type="b" n="3978" ana="12" xml:id="NidB21103"/>das Buch<anchor type="e" n="3978" ana="12" xml:id="NidE21103"/> überreichen wolle, und ich nichts mehr scheue, als zudringlich zu erscheinen. Noch habe ich keine Antwort von ihm erhalten, und das unterthänigste Schreiben an Se. M.[ajestät] liegt noch in meiner Schreibtafel.<lb/>Mittlerweile war ich sehr fleißig und habe am Pfingsttage <anchor type="b" n="3986" ana="12" xml:id="NidB21117"/>eine große Arbeit<anchor type="e" n="3986" ana="12" xml:id="NidE21117"/> an <anchor type="b" n="1740" ana="11" xml:id="NidB21104"/>Böckh<anchor type="e" n="1740" ana="11" xml:id="NidE21104"/> abgeschickt. Lassen Sie sich doch das von ihm zeigen: ich denke Sie werden über meine Geduld und Ausdauer erstaunen. Von Böckh ist dann auch <ref target="fud://1252">eine lange Depesche</ref> eingegangen. Ich werde fortfahren, Ihnen die Verhandlungen abschriftlich vorzulegen. Doch vergaß ich, Ihnen eine Stelle aus <ref target="fud://7827">dem Schreiben vom 21sten December</ref> abschreiben zu lassen. Ich setze sie wörtlich her, weil der Inhalt ans unglaubliche gränzt. Er treibt mich zur Eile und fügt hinzu: „Da die Vorbereitungen zum Druck bereits so weit vorgeschritten sind, daß derselbe in kurzem wird angefangen werden können, wenn nur der Text erst definitiv festgestellt seyn wird.“<lb/>Ja wenn nur! Das läßt sich auch so hinblasen. Gedenkt die verehrliche Commission <anchor type="b" n="3919" ana="12" xml:id="NidB45551"/>die Werke <anchor type="b" n="1094" ana="11" xml:id="NidB21105"/>des großen Königs<anchor type="e" n="1094" ana="11" xml:id="NidE21105"/><anchor type="e" n="3919" ana="12" xml:id="NidE45551"/> wie ein Pfennig-Magazin in kleinen Lieferungen herauszugeben à 1 Cassenmännchen per Heft? Hat sie wohl gar den Drucker vermocht, Papier und Drucklettern schon jetzt anzuschaffen? Dann sollten die Mitglieder billig zum Schadenersatz angehalten werden, denn unterdessen wird das Papier gelb, und die Lettern rosten. Auf jeden Fall ist es ein todtes Capital.<lb/>Meines Erachtens müssen <anchor type="b" n="3919" ana="12" xml:id="NidB21118"/>die Werke<anchor type="e" n="3919" ana="12" xml:id="NidE21118"/> auf Einmal ausgegeben werden. So ist es allgemeine Sitte in Frankreich und England, und die einzige würdige Manier bei sämtlichen Werken berühmter Autoren. Sind doch sogar von <anchor type="b" n="4012" ana="12" xml:id="NidB34042"/>der <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB21108"/>Berliner<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE21108"/> Ausgabe<anchor type="e" n="4012" ana="12" xml:id="NidE34042"/> 15 Bände in dem Einen Jahre 1788 erschienen, die übrigen bis zum 21sten im nächsten Jahr. 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Johannes Schulze studierte Theologie und Philologie in Halle und Leipzig. Anschließend gab er Privatunterricht und wechselte 1808 an ein Gymnasium in Weimar. Zwei Jahre darauf war Schulze als dessen Direktor tätig. 1812 wechselte Schulze an ein Gymnasium in Hanau. 1816 erfolgte die Ernennung zum hessischen Oberschulrat. Auf Empfehlung Karl August von Hardenbergs wechselte er nach Berlin in das Preußische Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten unter Minister Karl vom Stein zum Altenstein. Schulze hatte die Leitung des gesamten höheren Unterrichtswesens einschließlich der Universitäten und Bibliotheken inne. Unter Altensteins Nachfolger Friedrich Eichhorn schwand der Einfluss Schulzes.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-01-20]. Datengeber: Kraków, Biblioteka Jagiellońska, (Handschrift), hier Digitalisat S. ;
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