• August Wilhelm von Schlegel to Johann Georg Zimmer , Mohr & Zimmer (Heidelberg)

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Heidelberg · Date: 12.08.1808
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Georg Zimmer, Mohr & Zimmer (Heidelberg)
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 12.08.1808
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 22‒23.
  • Incipit: „Coppet d[en] 12 Aug[ust] 1808
    Der Augenblick, wo ich das Vergnügen hatte, die Bekanntschaft Ew. Wohlgeb[ohren] zu machen, war zu kurz, als [...]“
    Language
  • German
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Coppet d[en] 12 Aug[ust] 1808
Der Augenblick, wo ich das Vergnügen hatte, die Bekanntschaft Ew. Wohlgeb[ohren] zu machen, war zu kurz, als daß ich über irgend ein Geschäft mit Ihnen hätte sprechen können; indessen schmeichle ich mir, daß das Verhältniß, worin mein Bruder mit Ihnen steht, und das, wie er mir bezeugt, so sehr zu seiner Zufriedenheit gereicht hat, die Stelle einer längeren Bekanntschaft wird vertreten können, um gegenseitiges Zutrauen zu erwecken.
Ich bin von einer Freundin, der Schwester des Dichters Tieck beauftragt, ein erzählendes Gedicht von 12 Gesängen, Flore und Blanscheflur, das schon seit einiger Zeit vollendet ist, und dessen Erscheinung sie jetzt beschleunigt zu sehen wünscht, herauszugeben. Ich trage Ihnen den Verlag davon an. Eine Probe, die ich zugleich mit diesem Brief an Herrn von Arnim für die Einsiedler-Zeitung sende, wird Ihnen eine Vorstellung von dem Geist und Ton des Ganzen geben können. Wegen des Honorars werden wir schon einig werden, ich habe uneingeschränkte Vollmacht deßhalb jeden Vertrag abzuschließen, nur müßte es sauber und bald gedruckt werden. Das Gedicht wird ein Bändchen von 20‒24 Bogen ausmachen. Falls Sie überhaupt Lust dazu bezeugen, so thue ich Ihnen demnächst nähere Vorschläge.
Ferner: wären Sie geneigt, meine verwichenen Frühling in Wien gehaltenen Vorlesungen über dramatische Kunst und Geschichte des Theaters in Verlag zu nehmen? Ich wünsche sie in Wien drucken zu lassen, wo ich unstreitig, wie im Österreichischen überhaupt viele Leser finde, da ich schon über drittehalb [hundert] Zuhörer hatte; allein es ist mit den Wiener Buchhändlern nichts anzufangen, sie wollen mit Papiergeld handeln, worauf man sich bey dessen ungewissem Stande nicht einlassen kann. Bey einer Auflage von 1200 Exemplaren würde ich für den Bogen, im Format der Schrift meines Bruders, 2½ Carolinen fodern. Das Buch wird sich nach einem ungefähren Überschlag auf 25 bis 30 Bogen belaufen. Die Handschrift ist zum Drucke fertig, welchen ich aus mancherley Gründen möglichst beschleunigt wünsche.
Ew. Wohlgeb[ohren] werden mich daher sehr verbinden, wenn Sie mir ohne Verzug auf diese Fragen Antwort geben wollen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W Schlegel
Meine Adresse ist:
Coppet
Canton de Vaud
Suisse
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Coppet d[en] 12 Aug[ust] 1808
Der Augenblick, wo ich das Vergnügen hatte, die Bekanntschaft Ew. Wohlgeb[ohren] zu machen, war zu kurz, als daß ich über irgend ein Geschäft mit Ihnen hätte sprechen können; indessen schmeichle ich mir, daß das Verhältniß, worin mein Bruder mit Ihnen steht, und das, wie er mir bezeugt, so sehr zu seiner Zufriedenheit gereicht hat, die Stelle einer längeren Bekanntschaft wird vertreten können, um gegenseitiges Zutrauen zu erwecken.
Ich bin von einer Freundin, der Schwester des Dichters Tieck beauftragt, ein erzählendes Gedicht von 12 Gesängen, Flore und Blanscheflur, das schon seit einiger Zeit vollendet ist, und dessen Erscheinung sie jetzt beschleunigt zu sehen wünscht, herauszugeben. Ich trage Ihnen den Verlag davon an. Eine Probe, die ich zugleich mit diesem Brief an Herrn von Arnim für die Einsiedler-Zeitung sende, wird Ihnen eine Vorstellung von dem Geist und Ton des Ganzen geben können. Wegen des Honorars werden wir schon einig werden, ich habe uneingeschränkte Vollmacht deßhalb jeden Vertrag abzuschließen, nur müßte es sauber und bald gedruckt werden. Das Gedicht wird ein Bändchen von 20‒24 Bogen ausmachen. Falls Sie überhaupt Lust dazu bezeugen, so thue ich Ihnen demnächst nähere Vorschläge.
Ferner: wären Sie geneigt, meine verwichenen Frühling in Wien gehaltenen Vorlesungen über dramatische Kunst und Geschichte des Theaters in Verlag zu nehmen? Ich wünsche sie in Wien drucken zu lassen, wo ich unstreitig, wie im Österreichischen überhaupt viele Leser finde, da ich schon über drittehalb [hundert] Zuhörer hatte; allein es ist mit den Wiener Buchhändlern nichts anzufangen, sie wollen mit Papiergeld handeln, worauf man sich bey dessen ungewissem Stande nicht einlassen kann. Bey einer Auflage von 1200 Exemplaren würde ich für den Bogen, im Format der Schrift meines Bruders, 2½ Carolinen fodern. Das Buch wird sich nach einem ungefähren Überschlag auf 25 bis 30 Bogen belaufen. Die Handschrift ist zum Drucke fertig, welchen ich aus mancherley Gründen möglichst beschleunigt wünsche.
Ew. Wohlgeb[ohren] werden mich daher sehr verbinden, wenn Sie mir ohne Verzug auf diese Fragen Antwort geben wollen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W Schlegel
Meine Adresse ist:
Coppet
Canton de Vaud
Suisse
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