• Wilhelm von Humboldt to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Tegel · Place of Destination: Unknown · Date: 24.10.1832
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Wilhelm von Humboldt
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Tegel
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 24.10.1832
    Printed Text
  • Bibliography: Briefwechsel zwischen Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel. Hg. v. Albert Leitzmann. Halle 1908, S. 257‒258.
  • Incipit: „Ew. Hochwohlgeboren haben die Güte gehabt, mir durch meinen Bruder so freundlich anzubieten, mir eines oder das andre der Ihnen von [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1733025
  • Classification Number: S 507 : 27
  • Provenance: Betr. "Javanische Handschriften".Geschenk August Wilhelm von Schlegels an die Universitätsbibliothek Bonn (s. A. Klette und I. Staender, Chirographorum in Bibliotheca Academica Bonnensi servatorum catalogus, Bd. II, Bonn 1858-1876, S. 152).
  • Number of Pages: 3 hs. S. mit e. U.
  • Format: 25,7 x 20,7 cm
  • Particularities: Der Brief ist als Nr. 27 mit weiteren 26 Briefen Wilhelm von Humboldts an August Wilhelm von Schlegel in einen braunen marmorierten Pappeinband des 19. Jhs. eingebunden (Nr. 5: Brief von August Wilhelm von Schlegel an Wilhelm von Humboldt).
    Language
  • German
Ew. Hochwohlgeboren haben die Güte gehabt, mir durch meinen Bruder so freundlich anzubieten, mir eines oder das andre der Ihnen von Crawfurd geschenkten Manuscripte leihen zu wollen, daß ich nicht länger anstehen kann, Ihnen meinen herzlichsten und verbindlichsten Dank dafür abzustatten. Die Bugis Handschrift kann mir nicht dienen. Ich habe selbst eine sehr schöne von Crawfurd. Bei den wenigen Hülfsmitteln aber, die man bis jetzt über die Sprache besitzt, wäre es ein vergebliches Unternehmen, sich damit zu beschäftigen. Die beiden Javanischen Handschriften würden mich interessiren, wenn sie vielleicht Kawi Handschriften oder aus dem Kawi übersetzt wären. Auch wenn sie, was aber schwerlich der Fall ist, mit Hülfsmitteln versehen wären, würde ich sie gern durchlaufen. Ich kenne das Javanische grammatisch genau und habe Mehreres von aller Uebersetzung entblößt gelesen. Wo das sehr mangelhafte Wörterbuch mich verläßt, bleibt noch die Analogie des Malayischen und Tagalischen. Wo aber auch diese nicht ausreicht, da versiegt natürlich auch das Verständniß. Ich habe durch Crawfurds außerordentliche Güte endlich den Text des von Raffles so fehlerhaft abgedruckten Kawi Gedichtes erhalten. Zum Theil ist eine Javanische Paraphrase der einzelnen Wörter und eine Javanische Uebersetzung dabei. Dies neue Hülfsmittel veranlaßt mich eine schon fertige Schrift über das Kawi ganz von neuem durchzuarbeiten. Ich bin nun auch darauf gekommen, tiefer in die Frage des Buddhismus auf Java einzugehen, und habe die Buddha Bilder und bei Gelegenheit der großen Pyramide im District von Kedu die Dagop (doch wohl eigentlich dêhagup oder dêhagôpa) vorzüglich ausführlich abgehandelt. Nur hindert mich sehr die Schwäche meines Gesichts und daß ich Alles dictiren muß. Beides macht das Arbeiten langsam und unsicher.
Für die gütige Uebersendung Ihrer neuen Französischen Schrift sage ich Ew. Hochwohlgeboren meinen herzlichsten Dank und bitte Sie, denselben auch Herrn Lassen in meinem Namen auszudrücken. Ich habe leider nur erst die Vorreden lesen können, die mich aber ungemein angezogen haben.
Erhalten Sie mir Ihr gütiges Andenken und erlauben Sie mir, Ihnen die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung zu wiederholen.
Tegel, den 24sten October 1832.
Humboldt.
Ew. Hochwohlgeboren haben die Güte gehabt, mir durch meinen Bruder so freundlich anzubieten, mir eines oder das andre der Ihnen von Crawfurd geschenkten Manuscripte leihen zu wollen, daß ich nicht länger anstehen kann, Ihnen meinen herzlichsten und verbindlichsten Dank dafür abzustatten. Die Bugis Handschrift kann mir nicht dienen. Ich habe selbst eine sehr schöne von Crawfurd. Bei den wenigen Hülfsmitteln aber, die man bis jetzt über die Sprache besitzt, wäre es ein vergebliches Unternehmen, sich damit zu beschäftigen. Die beiden Javanischen Handschriften würden mich interessiren, wenn sie vielleicht Kawi Handschriften oder aus dem Kawi übersetzt wären. Auch wenn sie, was aber schwerlich der Fall ist, mit Hülfsmitteln versehen wären, würde ich sie gern durchlaufen. Ich kenne das Javanische grammatisch genau und habe Mehreres von aller Uebersetzung entblößt gelesen. Wo das sehr mangelhafte Wörterbuch mich verläßt, bleibt noch die Analogie des Malayischen und Tagalischen. Wo aber auch diese nicht ausreicht, da versiegt natürlich auch das Verständniß. Ich habe durch Crawfurds außerordentliche Güte endlich den Text des von Raffles so fehlerhaft abgedruckten Kawi Gedichtes erhalten. Zum Theil ist eine Javanische Paraphrase der einzelnen Wörter und eine Javanische Uebersetzung dabei. Dies neue Hülfsmittel veranlaßt mich eine schon fertige Schrift über das Kawi ganz von neuem durchzuarbeiten. Ich bin nun auch darauf gekommen, tiefer in die Frage des Buddhismus auf Java einzugehen, und habe die Buddha Bilder und bei Gelegenheit der großen Pyramide im District von Kedu die Dagop (doch wohl eigentlich dêhagup oder dêhagôpa) vorzüglich ausführlich abgehandelt. Nur hindert mich sehr die Schwäche meines Gesichts und daß ich Alles dictiren muß. Beides macht das Arbeiten langsam und unsicher.
Für die gütige Uebersendung Ihrer neuen Französischen Schrift sage ich Ew. Hochwohlgeboren meinen herzlichsten Dank und bitte Sie, denselben auch Herrn Lassen in meinem Namen auszudrücken. Ich habe leider nur erst die Vorreden lesen können, die mich aber ungemein angezogen haben.
Erhalten Sie mir Ihr gütiges Andenken und erlauben Sie mir, Ihnen die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung zu wiederholen.
Tegel, den 24sten October 1832.
Humboldt.
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