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Sie müssen aber nicht verschwendet werden, denn die Auflage, die ich von diesem niedlichen Werkchen habe veranstalten lassen, ist sehr klein; auf den größten Debit rechnete ich in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB58039"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE58039"/>. – <anchor type="b" n="9107" ana="12" xml:id="NidB58043"/>Bernh<hi rend="slant:italic">ardi</hi> hat den <anchor type="b" n="822" ana="11" xml:id="NidB58040"/>Merkel<anchor type="e" n="822" ana="11" xml:id="NidE58040"/> wegen <anchor type="b" n="4591" ana="12" xml:id="NidB58042"/><anchor type="b" n="1052" ana="12" xml:id="NidB58041"/>der Genoveva<anchor type="e" n="1052" ana="12" xml:id="NidE58041"/><anchor type="e" n="4591" ana="12" xml:id="NidE58042"/> zwar schon ein wenig mitgenommen<anchor type="e" n="9107" ana="12" xml:id="NidE58043"/>, allein die unerhörte Unwissenheit und Arroganz dieses Menschen kann nicht genug gezüchtigt werden. Eigentlich wären Priegel die beste Methode, allein von diesen möchte die Polizey Notiz nehmen, was bey Trioletten schwerlich zu befürchten. [2] Das beykommende ist übrigens genau nach den Regeln.<lb/>Als Ergänzung <anchor type="b" n="53" ana="12" xml:id="NidB58044"/>der hoffent<hi rend="slant:italic">lich</hi> glücklich angelangten <anchor type="b" n="50" ana="11" xml:id="NidB58045"/>Kotz<hi rend="slant:italic">ebuade</hi><anchor type="e" n="50" ana="11" xml:id="NidE58045"/><anchor type="e" n="53" ana="12" xml:id="NidE58044"/> erhalten Sie hier <anchor type="b" n="9108" ana="12" xml:id="NidB58046"/>eine Parodie des Vaterunsers<anchor type="e" n="9108" ana="12" xml:id="NidE58046"/>, die aber nur im engeren Kreise von Freunden mitgetheilt werden darf. Ich habe sie aufgeopfert, um, wenn man irgendwo den Einfall haben sollte, die Kotz<hi rend="slant:italic">ebuade</hi> zu verbieten, dem Vorwande vorzubeugen, es geschehe zur Ehre Gottes.<lb/>Sie sehen der Teufel schläft nicht, wenn er einmal im Gange ist, sondern er gehet umher wie ein brüllender Löwe u<hi rend="slant:italic">nd</hi> suchet welchen er verschlinge. Die für das Carneval zum neuen Jahrhundert in <anchor type="b" n="58" ana="10" xml:id="NidB58047"/>Weimar<anchor type="e" n="58" ana="10" xml:id="NidE58047"/> ausgeheckten Späße, denen ich auf alle Weise nah beygewohnt haben würde, sind leider in Stecken gerathen. Sie werden schon wissen, daß <anchor type="b" n="2889" ana="11" xml:id="NidB58048"/>der Herzog<anchor type="e" n="2889" ana="11" xml:id="NidE58048"/>, wegen der Niederlagen der Österreicher befohlen hat, alle Lustbarkeiten einzustellen. Es ist sehr schade. 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In wenigen Wochen bin ich nun bey Ihnen, denn in <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB58050"/>Jena<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE58050"/> hoffe ich ungefähr nur 14 Tage zu bleiben.<lb/>Man schmeichelt sich in Weimar noch, <anchor type="b" n="25" ana="11" xml:id="NidB58051"/>Iffland<anchor type="e" n="25" ana="11" xml:id="NidE58051"/> werde gegen den 14<hi rend="slant:italic">ten</hi> Jan<hi rend="slant:italic">uar</hi> hinkommen. Wissen Sie etwa wie es damit ist, so geben Sie mir Nachricht. Hier ist ein ganz artiges franz<hi rend="slant:italic">ösisches</hi> Theater, das ich fleißig besuche; es dient mir zu Vergleichungspunkten mit der deutschen Bühne.<lb/>Es freut mich, daß Ihnen <anchor type="b" n="589" ana="12" xml:id="NidB58052"/>der Florentin<anchor type="e" n="589" ana="12" xml:id="NidE58052"/> gefällt. Ich habe eine heitre und verständige Darstellung darin gefunden.<lb/>Über <anchor type="b" n="1747" ana="11" xml:id="NidB58053"/>Schadows<anchor type="e" n="1747" ana="11" xml:id="NidE58053"/> Zeichnungen möchte ich erst die Meynung einiger kunstverstän[4]digen Freunde einhohlen, ehe ich ihm wieder schreibe. Ich hoffe, er wird mit meinem letzten Briefe zufrieden gewesen seyn. Obiges lassen Sie ihn natürlich nicht merken. Wenn Sie ihn sehen sagen Sie nur, ich würde ihm nächstens wieder schreiben u<hi rend="slant:italic">nd</hi> dann mündliche Verabredungen treffen, nebst den besten Empfehlungen. Die Gegenden wo das Monument hinkommen soll, sind leider wieder Theater des Krieges geworden<lb/>Leben Sie recht wohl<lb/>Ihr<lb/>AW Schlegel<lb/><lb/><hi rend="weight:bold"><anchor type="b" n="9108" ana="12" xml:id="NidB58054"/>Gebet</hi><lb/>Deutscher Schauspieler an Kotzebue<anchor type="e" n="9108" ana="12" xml:id="NidE58054"/><lb/>Vater unser, der du bist in Siberien! Beklatschet werde dein Name. Dein Theater komme. Dein Witz gefalle wie in Deutschland so in Britannien. Unsre alltägliche Rolle gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Langweiligkeit, wie wir vergeben unsern Langweilern. Führe uns nicht in Poesie. Sondern erlöse uns von dem <anchor type="b" n="2357" ana="11" xml:id="NidB58055"/>Gustav Wasa<anchor type="e" n="2357" ana="11" xml:id="NidE58055"/>. Denn dein ist das Theater, und der Zulauf, und die Beliebtheit, von nun an bis zum neuen Zeitalter. Amen.<lb/> ', '36_briefid' => 'SchleiermacherKGABd4_AWSanSchleiermacher_22121800', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1800-12-22', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_sortdatum' => '1800-12-22', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_leitd' => 'Schleiermacher, Friedrich: Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. 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enthalten, aber nichts weniger! es ist nur <span class="index-8194 tp-58036 ">eine Teufeley</span> im allerkleinsten Format, eine neuerfundne Art von Visitencarten, die ich Sie an die übrigen Freunde zur bestmöglichen Verbreitung auszutheilen bitte. Wollen Sie selbst, vermöge Ihres Barmherzigkeit übenden Amtes, nichts damit zu thun haben, so überantworten Sie nur die sämtlichen Exemplare an <span class="index-48 tp-58037 ">Tieck</span> oder <span class="index-42 tp-58038 ">Bernhardi</span>. Sie müssen aber nicht verschwendet werden, denn die Auflage, die ich von diesem niedlichen Werkchen habe veranstalten lassen, ist sehr klein; auf den größten Debit rechnete ich in <span class="index-15 tp-58039 ">Berlin</span>. – <span class="index-9107 tp-58043 ">Bernh</span><span class="index-9107 tp-58043 slant-italic ">ardi</span><span class="index-9107 tp-58043 "> hat den </span><span class="index-9107 tp-58043 index-822 tp-58040 ">Merkel</span><span class="index-9107 tp-58043 "> wegen </span><span class="index-9107 tp-58043 index-4591 tp-58042 index-1052 tp-58041 ">der Genoveva</span><span class="index-9107 tp-58043 "> zwar schon ein wenig mitgenommen</span>, allein die unerhörte Unwissenheit und Arroganz dieses Menschen kann nicht genug gezüchtigt werden. Eigentlich wären Priegel die beste Methode, allein von diesen möchte die Polizey Notiz nehmen, was bey Trioletten schwerlich zu befürchten. [2] Das beykommende ist übrigens genau nach den Regeln.<br>Als Ergänzung <span class="index-53 tp-58044 ">der hoffent</span><span class="index-53 tp-58044 slant-italic ">lich</span><span class="index-53 tp-58044 "> glücklich angelangten </span><span class="index-53 tp-58044 index-50 tp-58045 ">Kotz</span><span class="index-53 tp-58044 index-50 tp-58045 slant-italic ">ebuade</span> erhalten Sie hier <span class="index-9108 tp-58046 ">eine Parodie des Vaterunsers</span>, die aber nur im engeren Kreise von Freunden mitgetheilt werden darf. Ich habe sie aufgeopfert, um, wenn man irgendwo den Einfall haben sollte, die Kotz<span class="slant-italic ">ebuade</span> zu verbieten, dem Vorwande vorzubeugen, es geschehe zur Ehre Gottes.<br>Sie sehen der Teufel schläft nicht, wenn er einmal im Gange ist, sondern er gehet umher wie ein brüllender Löwe u<span class="slant-italic ">nd</span> suchet welchen er verschlinge. Die für das Carneval zum neuen Jahrhundert in <span class="index-58 tp-58047 ">Weimar</span> ausgeheckten Späße, denen ich auf alle Weise nah beygewohnt haben würde, sind leider in Stecken gerathen. Sie werden schon wissen, daß <span class="index-2889 tp-58048 ">der Herzog</span>, wegen der Niederlagen der Österreicher befohlen hat, alle Lustbarkeiten einzustellen. Es ist sehr schade. Es hat etwas von den Schauspielern in <span class="index-137 tp-58049 ">Goethe</span>’s Hause vor einer Gesellschaft von lauter Männern ohne Damen, aufgeführt werden sollen, [3] wovon sich also denken läßt, daß es toll genug würde gewesen seyn; u<span class="slant-italic ">nd</span> wer weiß ob es nun das Licht der Welt erblickt.<br>Sagen Sie nur Tieck, ich wäre sehr böse daß er mir nicht schriebe, er möchte es unverzüglich noch hieher thun. Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen; meine Abreise von hier hat bis jetzt eine Arbeit verhindert, die ich mir erst vom Halse schaffen mußte. In wenigen Wochen bin ich nun bey Ihnen, denn in <span class="index-12 tp-58050 ">Jena</span> hoffe ich ungefähr nur 14 Tage zu bleiben.<br>Man schmeichelt sich in Weimar noch, <span class="index-25 tp-58051 ">Iffland</span> werde gegen den 14<span class="slant-italic ">ten</span> Jan<span class="slant-italic ">uar</span> hinkommen. Wissen Sie etwa wie es damit ist, so geben Sie mir Nachricht. Hier ist ein ganz artiges franz<span class="slant-italic ">ösisches</span> Theater, das ich fleißig besuche; es dient mir zu Vergleichungspunkten mit der deutschen Bühne.<br>Es freut mich, daß Ihnen <span class="index-589 tp-58052 ">der Florentin</span> gefällt. Ich habe eine heitre und verständige Darstellung darin gefunden.<br>Über <span class="index-1747 tp-58053 ">Schadows</span> Zeichnungen möchte ich erst die Meynung einiger kunstverstän[4]digen Freunde einhohlen, ehe ich ihm wieder schreibe. Ich hoffe, er wird mit meinem letzten Briefe zufrieden gewesen seyn. Obiges lassen Sie ihn natürlich nicht merken. Wenn Sie ihn sehen sagen Sie nur, ich würde ihm nächstens wieder schreiben u<span class="slant-italic ">nd</span> dann mündliche Verabredungen treffen, nebst den besten Empfehlungen. Die Gegenden wo das Monument hinkommen soll, sind leider wieder Theater des Krieges geworden<br>Leben Sie recht wohl<br>Ihr<br>AW Schlegel<br><br><span class="index-9108 tp-58054 weight-bold ">Gebet</span><span class="index-9108 tp-58054 "><br>Deutscher Schauspieler an Kotzebue</span><br>Vater unser, der du bist in Siberien! Beklatschet werde dein Name. Dein Theater komme. Dein Witz gefalle wie in Deutschland so in Britannien. Unsre alltägliche Rolle gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Langweiligkeit, wie wir vergeben unsern Langweilern. Führe uns nicht in Poesie. Sondern erlöse uns von dem <span class="index-2357 tp-58055 ">Gustav Wasa</span>. Denn dein ist das Theater, und der Zulauf, und die Beliebtheit, von nun an bis zum neuen Zeitalter. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. 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Briefwechsel 1796-1798. Hg. v. Andreas Arndt u. Wolfgang Virmond. Berlin/ New York 1988, S. XXXIII-XXXV.@ extern@Roger Paulin: August Wilhelm Schlegel. Cosmopolitan of Art and Poetry. Cambridge 2016, S. 592f.@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schleiermacher@', '39_beziehung' => 'Schleiermacher machte die Bekanntschaft Schlegels 1798 in Berlin. Anders als das zu Friedrich von Schlegel blieb das Verhältnis jedoch persönlich distanziert. 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Beklatschet werde dein Name. Dein Theater komme. Dein Witz gefalle wie in Deutschland so in Britannien. Unsre alltägliche Rolle gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Langweiligkeit, wie wir vergeben unsern Langweilern. Führe uns nicht in Poesie. Sondern erlöse uns von dem <anchor type="b" n="2357" ana="11" xml:id="NidB58055"/>Gustav Wasa<anchor type="e" n="2357" ana="11" xml:id="NidE58055"/>. Denn dein ist das Theater, und der Zulauf, und die Beliebtheit, von nun an bis zum neuen Zeitalter. 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Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. Mit dem Werk „Die Glaubenslehre“, die 1821/22 in zwei Bänden erschien, publizierte Schleiermacher sein theologisches Hauptwerk.', '39_namevar' => 'Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Friedr. 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[1] Br. d. 22 Dec. 1800
Sie glauben vielleicht, liebster Freund, in dem Packetchen wäre eine Anzahl Louisd’ors, sauber an Carten festgenäht, enthalten, aber nichts weniger! es ist nur eine Teufeley im allerkleinsten Format, eine neuerfundne Art von Visitencarten, die ich Sie an die übrigen Freunde zur bestmöglichen Verbreitung auszutheilen bitte. Wollen Sie selbst, vermöge Ihres Barmherzigkeit übenden Amtes, nichts damit zu thun haben, so überantworten Sie nur die sämtlichen Exemplare an Tieck oder Bernhardi. Sie müssen aber nicht verschwendet werden, denn die Auflage, die ich von diesem niedlichen Werkchen habe veranstalten lassen, ist sehr klein; auf den größten Debit rechnete ich in Berlin. – Bernhardi hat den Merkel wegen der Genoveva zwar schon ein wenig mitgenommen, allein die unerhörte Unwissenheit und Arroganz dieses Menschen kann nicht genug gezüchtigt werden. Eigentlich wären Priegel die beste Methode, allein von diesen möchte die Polizey Notiz nehmen, was bey Trioletten schwerlich zu befürchten. [2] Das beykommende ist übrigens genau nach den Regeln.
Als Ergänzung der hoffentlich glücklich angelangten Kotzebuade erhalten Sie hier eine Parodie des Vaterunsers, die aber nur im engeren Kreise von Freunden mitgetheilt werden darf. Ich habe sie aufgeopfert, um, wenn man irgendwo den Einfall haben sollte, die Kotzebuade zu verbieten, dem Vorwande vorzubeugen, es geschehe zur Ehre Gottes.
Sie sehen der Teufel schläft nicht, wenn er einmal im Gange ist, sondern er gehet umher wie ein brüllender Löwe und suchet welchen er verschlinge. Die für das Carneval zum neuen Jahrhundert in Weimar ausgeheckten Späße, denen ich auf alle Weise nah beygewohnt haben würde, sind leider in Stecken gerathen. Sie werden schon wissen, daß der Herzog, wegen der Niederlagen der Österreicher befohlen hat, alle Lustbarkeiten einzustellen. Es ist sehr schade. Es hat etwas von den Schauspielern in Goethe’s Hause vor einer Gesellschaft von lauter Männern ohne Damen, aufgeführt werden sollen, [3] wovon sich also denken läßt, daß es toll genug würde gewesen seyn; und wer weiß ob es nun das Licht der Welt erblickt.
Sagen Sie nur Tieck, ich wäre sehr böse daß er mir nicht schriebe, er möchte es unverzüglich noch hieher thun. Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen; meine Abreise von hier hat bis jetzt eine Arbeit verhindert, die ich mir erst vom Halse schaffen mußte. In wenigen Wochen bin ich nun bey Ihnen, denn in Jena hoffe ich ungefähr nur 14 Tage zu bleiben.
Man schmeichelt sich in Weimar noch, Iffland werde gegen den 14ten Januar hinkommen. Wissen Sie etwa wie es damit ist, so geben Sie mir Nachricht. Hier ist ein ganz artiges französisches Theater, das ich fleißig besuche; es dient mir zu Vergleichungspunkten mit der deutschen Bühne.
Es freut mich, daß Ihnen der Florentin gefällt. Ich habe eine heitre und verständige Darstellung darin gefunden.
Über Schadows Zeichnungen möchte ich erst die Meynung einiger kunstverstän[4]digen Freunde einhohlen, ehe ich ihm wieder schreibe. Ich hoffe, er wird mit meinem letzten Briefe zufrieden gewesen seyn. Obiges lassen Sie ihn natürlich nicht merken. Wenn Sie ihn sehen sagen Sie nur, ich würde ihm nächstens wieder schreiben und dann mündliche Verabredungen treffen, nebst den besten Empfehlungen. Die Gegenden wo das Monument hinkommen soll, sind leider wieder Theater des Krieges geworden
Leben Sie recht wohl
Ihr
AW Schlegel
Gebet
Deutscher Schauspieler an Kotzebue
Vater unser, der du bist in Siberien! Beklatschet werde dein Name. Dein Theater komme. Dein Witz gefalle wie in Deutschland so in Britannien. Unsre alltägliche Rolle gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Langweiligkeit, wie wir vergeben unsern Langweilern. Führe uns nicht in Poesie. Sondern erlöse uns von dem Gustav Wasa. Denn dein ist das Theater, und der Zulauf, und die Beliebtheit, von nun an bis zum neuen Zeitalter. Amen.
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Sie sehen der Teufel schläft nicht, wenn er einmal im Gange ist, sondern er gehet umher wie ein brüllender Löwe und suchet welchen er verschlinge. Die für das Carneval zum neuen Jahrhundert in Weimar ausgeheckten Späße, denen ich auf alle Weise nah beygewohnt haben würde, sind leider in Stecken gerathen. Sie werden schon wissen, daß der Herzog, wegen der Niederlagen der Österreicher befohlen hat, alle Lustbarkeiten einzustellen. Es ist sehr schade. Es hat etwas von den Schauspielern in Goethe’s Hause vor einer Gesellschaft von lauter Männern ohne Damen, aufgeführt werden sollen, [3] wovon sich also denken läßt, daß es toll genug würde gewesen seyn; und wer weiß ob es nun das Licht der Welt erblickt.
Sagen Sie nur Tieck, ich wäre sehr böse daß er mir nicht schriebe, er möchte es unverzüglich noch hieher thun. Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen; meine Abreise von hier hat bis jetzt eine Arbeit verhindert, die ich mir erst vom Halse schaffen mußte. In wenigen Wochen bin ich nun bey Ihnen, denn in Jena hoffe ich ungefähr nur 14 Tage zu bleiben.
Man schmeichelt sich in Weimar noch, Iffland werde gegen den 14ten Januar hinkommen. Wissen Sie etwa wie es damit ist, so geben Sie mir Nachricht. Hier ist ein ganz artiges französisches Theater, das ich fleißig besuche; es dient mir zu Vergleichungspunkten mit der deutschen Bühne.
Es freut mich, daß Ihnen der Florentin gefällt. Ich habe eine heitre und verständige Darstellung darin gefunden.
Über Schadows Zeichnungen möchte ich erst die Meynung einiger kunstverstän[4]digen Freunde einhohlen, ehe ich ihm wieder schreibe. Ich hoffe, er wird mit meinem letzten Briefe zufrieden gewesen seyn. Obiges lassen Sie ihn natürlich nicht merken. Wenn Sie ihn sehen sagen Sie nur, ich würde ihm nächstens wieder schreiben und dann mündliche Verabredungen treffen, nebst den besten Empfehlungen. Die Gegenden wo das Monument hinkommen soll, sind leider wieder Theater des Krieges geworden
Leben Sie recht wohl
Ihr
AW Schlegel
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Deutscher Schauspieler an Kotzebue
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