• Johann Wolfgang von Goethe to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Unknown · Date: 02.04.1800
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Wolfgang von Goethe
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 02.04.1800
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 99‒100.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] In dankbarer Erwiederung Ihrer Sendung lege ich hier das erste der famosen Sonette bey, nach und nach sollen die übrigen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1724803
  • Classification Number: S 506 : II : 18
  • Number of Pages: 1 Bl. (2 e. beschriebene S.)
  • Format: 23 x 18,8 cm
  • Particularities: Der Brief befindet sich als Brief Nr. 18 in einem 1983 angefertigten Aufbewahrungskasten (Kasten II = Kasten "Goethe").
    Language
  • German
[1] In dankbarer Erwiederung Ihrer Sendung lege ich hier das erste der famosen Sonette bey, nach und nach sollen die übrigen anlangen. Über dem Portal steht das Gegenwärtige warlich nicht unbedeutend. Sie erhalten zugleich auch meine Uebersetzung des Mahomets. Da sie einmal gemacht ist, wollen wir sie doch zum besten kehren und nutzen. Lassen Sie uns denselben zum Grunde legen wenn wir uns gelegentlich über unsern Jambus, und besonders über dessen dramatischen Gebrauch unterhalten.
Haben Sie Dank daß Sie meine Jahreszeiten ausschmücken wollen. Die Episteln, dächt ich, ließe man liegen, bis sich etwa die Lust findet etwas neues in dieser Art zu machen.
Ob es der Mühe werth seyn wird den Reineke Fuchs nochmals gleichsam umzuarbeiten darüber müssen wir gelegentlich zu Rathe gehen.
Die Uebersetzung der Walpolischen Schrifften ist mir sehr willkommen. Die großen Quartbände des Originals schreckten mich ab, und eine Auswahl, wie sie Ihre Vorrede einleitet ist freylich einladender.
Möchte doch das Frühjahr auf Ihre liebe Gattin einen guten Einfluß haben. In einiger Zeit hoffe ich mit einem guten Glas ungarischen aufwarten zu können.
[2] Die Herren Meyer und Büry empfehlen sich bestens. Da wir sämmtlich jetzt nicht vom Flecke kommen, so hätten wir gewünscht daß Sie neulich Ihren Besuch möchten verlängert haben. Auch hätten wir noch gar gerne mehr von der spanischen Litteratur vernommen. Ein Land, das man selbst nicht mehr besuchen wird, hört man so gern von scharfsinnigen Reisenden beschreiben.
Nicht allein Ihre grammatische, sondern auch Ihre critische Bemerkungen im allgemeinen könnten einem Werke, das ich angefangen habe, sehr zu statten kommen, wenn ich nur den Muth hätte gegenwärtig daran zu denken. Doch wage ich nichts davon sehen zu lassen, bis ich weiter vorgerückt bin.
Leben Sie indessen so wohl als fleißig und gedenken Sie unser in Ihrem Kreise.
Weimar am 2 April 1800.
Goethe
[1] In dankbarer Erwiederung Ihrer Sendung lege ich hier das erste der famosen Sonette bey, nach und nach sollen die übrigen anlangen. Über dem Portal steht das Gegenwärtige warlich nicht unbedeutend. Sie erhalten zugleich auch meine Uebersetzung des Mahomets. Da sie einmal gemacht ist, wollen wir sie doch zum besten kehren und nutzen. Lassen Sie uns denselben zum Grunde legen wenn wir uns gelegentlich über unsern Jambus, und besonders über dessen dramatischen Gebrauch unterhalten.
Haben Sie Dank daß Sie meine Jahreszeiten ausschmücken wollen. Die Episteln, dächt ich, ließe man liegen, bis sich etwa die Lust findet etwas neues in dieser Art zu machen.
Ob es der Mühe werth seyn wird den Reineke Fuchs nochmals gleichsam umzuarbeiten darüber müssen wir gelegentlich zu Rathe gehen.
Die Uebersetzung der Walpolischen Schrifften ist mir sehr willkommen. Die großen Quartbände des Originals schreckten mich ab, und eine Auswahl, wie sie Ihre Vorrede einleitet ist freylich einladender.
Möchte doch das Frühjahr auf Ihre liebe Gattin einen guten Einfluß haben. In einiger Zeit hoffe ich mit einem guten Glas ungarischen aufwarten zu können.
[2] Die Herren Meyer und Büry empfehlen sich bestens. Da wir sämmtlich jetzt nicht vom Flecke kommen, so hätten wir gewünscht daß Sie neulich Ihren Besuch möchten verlängert haben. Auch hätten wir noch gar gerne mehr von der spanischen Litteratur vernommen. Ein Land, das man selbst nicht mehr besuchen wird, hört man so gern von scharfsinnigen Reisenden beschreiben.
Nicht allein Ihre grammatische, sondern auch Ihre critische Bemerkungen im allgemeinen könnten einem Werke, das ich angefangen habe, sehr zu statten kommen, wenn ich nur den Muth hätte gegenwärtig daran zu denken. Doch wage ich nichts davon sehen zu lassen, bis ich weiter vorgerückt bin.
Leben Sie indessen so wohl als fleißig und gedenken Sie unser in Ihrem Kreise.
Weimar am 2 April 1800.
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