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Er hat auch gründliche grammatische und litterarische Studien über seine Muttersprache gemacht, und mir mehrere lobenswerthe Aufsätze über diese Gegenstände mitgetheilt. <span class="notice-5498 ">*Endlich spricht und schreibt er auch das Deutsche mit vollkommner Richtigkeit, und die Kenntniß dieser Sprache kommt ihm bei der gegenseitigen Übertragung der Ausdrücke zu Statten;</span> so daß er auf alle Weise zu einem gründlichen und methodischen Unterricht qualificirt ist.<br>Ich halte es überhaupt für sehr wünschenswerth, daß die <span class="overstrike-1 ">Sitte anderer</span> auf andern Universitäten <span class="overstrike-1 ">bef</span> namentlich in <span class="index-6154 tp-65277 index-2 tp-35093 ">Göttingen</span>, befolgte Sitte, Lectoren der <span class="notice-5501 ">[2]</span> neueren Sprachen anzustellen, welche nicht eigentliche Gelehrte zu seyn brauchen, auch <span class="index-6155 tp-65278 ">bei uns</span> eingeführt werde.<br>Die Vorlesungen der Professoren über einzelne Theile der neueren Litteratur, z. 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Er hat auch gründliche grammatische und litterarische Studien über seine Muttersprache gemacht, und mir mehrere lobenswerthe Aufsätze über diese Gegenstände mitgetheilt. <milestone unit="start" n="5498"/>*Endlich spricht und schreibt er auch das Deutsche mit vollkommner Richtigkeit, und die Kenntniß dieser Sprache kommt ihm bei der gegenseitigen Übertragung der Ausdrücke zu Statten;<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung auf der linken Blattseite</title></note><milestone unit="end" n="5498"/> so daß er auf alle Weise zu einem gründlichen und methodischen Unterricht qualificirt ist.<lb/>Ich halte es überhaupt für sehr wünschenswerth, daß die <hi rend="overstrike:1">Sitte anderer</hi> auf andern Universitäten <hi rend="overstrike:1">bef</hi> namentlich in <anchor type="b" n="6154" ana="15" xml:id="NidB65277"/><anchor type="b" n="2" ana="10" xml:id="NidB35093"/>Göttingen<anchor type="e" n="2" ana="10" xml:id="NidE35093"/><anchor type="e" n="6154" ana="15" xml:id="NidE65277"/>, befolgte Sitte, Lectoren der <milestone unit="start" n="5501"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="5501"/> neueren Sprachen anzustellen, welche nicht eigentliche Gelehrte zu seyn brauchen, auch <anchor type="b" n="6155" ana="15" xml:id="NidB65278"/>bei uns<anchor type="e" n="6155" ana="15" xml:id="NidE65278"/> eingeführt werde.<lb/>Die Vorlesungen der Professoren über einzelne Theile der neueren Litteratur, z. B. über einen Französischen, Englischen oder Italiänischen Dichter, setzen einerseits schon eine gewisse Kenntniß der Sprache voraus <milestone unit="start" n="5499"/>*welche zu erlangen auf unsern Gymnasien eben keine Gelegenheit ist;<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Einfügung auf der linken Blattseite</title></note><milestone unit="end" n="5499"/> andererseits reichen sie auch für den praktischen Zweck nicht hin, diese Sprachen fertig reden und schreiben zu lernen. Da nun aber doch manche Studirende, z. B. solche, die sich auf Reisen vorbereiten<milestone unit="start" n="24552"/>[,]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="24552"/> eines Unterrichtes <hi rend="offset:4">hierin</hi> bedürfen, so find<milestone unit="start" n="24554"/>[en]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="24554"/> sich wohl Sprachlehrer an, aber meistes solche, die nicht gehörig qual<milestone unit="start" n="24553"/>[i]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="24553"/>ficirt sind. Schon zweimal ist der Fall vorgekommen, daß ein <hi rend="overstrike:1">Engl<milestone unit="start" n="24555"/>[i]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="24555"/>scher und ein Französischer Sprachm</hi> Engländer und ein Franzose sich hier als <hi rend="overstrike:1">Sprachmeist</hi> Sprachlehrer angekündigt, auch eine Zeitlang ziemlich viele Schüler gehabt haben, nachher aber durch ihre Sittenlosigkeit und schlechte Aufführung in übeln Ruf gerathen, und vermuthlich nicht ohne Hinterlassung mancher nachtheiligen Einflüsse weggegangen sind. Durch die Ernennung eines schon bewährten Sprachlehrers zum Lector würde die Wahl der Studirenden auf das bessere gelenkt werden.<lb/><anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB35094"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE35094"/> d. 9ten Jun. 1829', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7346', 'content' => 'Karl Vom Stein Zum Altenstein', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Vom Stein Zum Altenstein, Karl', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1829-06-09', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '887', 'content' => 'Bonn', 'bemerkung' => 'GND:1001909-1', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und 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[1] Auf Ew. Hochwohlgeboren Anfrage, den französischen Sprachlehrer Nadaud betreffend, beehre ich mich folgendes gehorsamst zu erwiedern.
Dieser Mann Derselbe ist mir sowohl von Seiten seines Charakters und seiner Sitten als seiner Kenntnisse und Fähigkeiten wohl sehr genau bekannt, da er geraume Zeit hindurch zwei jungen Engländern, die in meinem Hause wohnten, und deren Erziehung ich leitete, Unterricht ertheilt hat; da ich ihn während dieser Zeit sogar bei mir speisen ließ, um das Gespräch französisch zu führen; und ich kann ihm in jeder Beziehung das vortheilhafteste Zeugniß ertheilen ausstatten.
Sohn eines französischen Vaters und in einer Pariser Lehranstalt erzogen, besitzt er die richtige Aussprache, welche Ausländer sich so selten aneignen. Er hat auch gründliche grammatische und litterarische Studien über seine Muttersprache gemacht, und mir mehrere lobenswerthe Aufsätze über diese Gegenstände mitgetheilt. *Endlich spricht und schreibt er auch das Deutsche mit vollkommner Richtigkeit, und die Kenntniß dieser Sprache kommt ihm bei der gegenseitigen Übertragung der Ausdrücke zu Statten; so daß er auf alle Weise zu einem gründlichen und methodischen Unterricht qualificirt ist.
Ich halte es überhaupt für sehr wünschenswerth, daß die Sitte anderer auf andern Universitäten bef namentlich in Göttingen, befolgte Sitte, Lectoren der [2] neueren Sprachen anzustellen, welche nicht eigentliche Gelehrte zu seyn brauchen, auch bei uns eingeführt werde.
Die Vorlesungen der Professoren über einzelne Theile der neueren Litteratur, z. B. über einen Französischen, Englischen oder Italiänischen Dichter, setzen einerseits schon eine gewisse Kenntniß der Sprache voraus *welche zu erlangen auf unsern Gymnasien eben keine Gelegenheit ist; andererseits reichen sie auch für den praktischen Zweck nicht hin, diese Sprachen fertig reden und schreiben zu lernen. Da nun aber doch manche Studirende, z. B. solche, die sich auf Reisen vorbereiten[,] eines Unterrichtes hierin bedürfen, so find[en] sich wohl Sprachlehrer an, aber meistes solche, die nicht gehörig qual[i]ficirt sind. Schon zweimal ist der Fall vorgekommen, daß ein Engl[i]scher und ein Französischer Sprachm Engländer und ein Franzose sich hier als Sprachmeist Sprachlehrer angekündigt, auch eine Zeitlang ziemlich viele Schüler gehabt haben, nachher aber durch ihre Sittenlosigkeit und schlechte Aufführung in übeln Ruf gerathen, und vermuthlich nicht ohne Hinterlassung mancher nachtheiligen Einflüsse weggegangen sind. Durch die Ernennung eines schon bewährten Sprachlehrers zum Lector würde die Wahl der Studirenden auf das bessere gelenkt werden.
Bonn d. 9ten Jun. 1829
Dieser Mann Derselbe ist mir sowohl von Seiten seines Charakters und seiner Sitten als seiner Kenntnisse und Fähigkeiten wohl sehr genau bekannt, da er geraume Zeit hindurch zwei jungen Engländern, die in meinem Hause wohnten, und deren Erziehung ich leitete, Unterricht ertheilt hat; da ich ihn während dieser Zeit sogar bei mir speisen ließ, um das Gespräch französisch zu führen; und ich kann ihm in jeder Beziehung das vortheilhafteste Zeugniß ertheilen ausstatten.
Sohn eines französischen Vaters und in einer Pariser Lehranstalt erzogen, besitzt er die richtige Aussprache, welche Ausländer sich so selten aneignen. Er hat auch gründliche grammatische und litterarische Studien über seine Muttersprache gemacht, und mir mehrere lobenswerthe Aufsätze über diese Gegenstände mitgetheilt. *Endlich spricht und schreibt er auch das Deutsche mit vollkommner Richtigkeit, und die Kenntniß dieser Sprache kommt ihm bei der gegenseitigen Übertragung der Ausdrücke zu Statten; so daß er auf alle Weise zu einem gründlichen und methodischen Unterricht qualificirt ist.
Ich halte es überhaupt für sehr wünschenswerth, daß die Sitte anderer auf andern Universitäten bef namentlich in Göttingen, befolgte Sitte, Lectoren der [2] neueren Sprachen anzustellen, welche nicht eigentliche Gelehrte zu seyn brauchen, auch bei uns eingeführt werde.
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Bonn d. 9ten Jun. 1829