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Es ist mir lieb, daß Sie sich in Ansehung <anchor type="b" n="41" ana="12" xml:id="NidB58"/>meiner Gedichte<anchor type="e" n="41" ana="12" xml:id="NidE58"/> so frey und unbefangen äußern – ich will es Ihnen mit eben der Offenheit erwiedern. – Wenn ich von der Sammlung meiner Gedichte einige frühere unreife Produkte, überhaupt alles was ich nicht für vorzüglich halte, und die poetischen Übersetzungen aus dem <anchor type="b" n="36" ana="11" xml:id="NidB53"/>Petrarca<anchor type="e" n="36" ana="11" xml:id="NidE53"/> <hi rend="weight:bold">u.s.w.</hi> ausschließe, so denke ich wird sie, in einem eleganten Format nicht zu enge gedruckt, etwa ein Dutzend Bogen ausmachen. Indessen kann ich mir hiebey das Honorar nicht nach der Bogenzahl bestimmen lassen, und würde eben so viel fodern, wenn sie auch enger zusammengerückt würde. Mein Preis ist, um es kurz zu machen: <hi rend="weight:bold">60</hi> L[oui]sdor. Wenn wir über die erste Ausgabe Handels einig werden, so können wir hernach für folgende Ausgaben, die hoffentlich jedesmal beträchtlich vermehrt seyn werden, das nähere verabreden. Schlagen Sie mir in diesem Falle nur Bedingungen vor. – Geniren Sie sich übrigens ja nicht, wenn Ihnen meine Foderung zu hoch scheint. Sein Sie nur so gütig mich Ihren Entschluß bald wissen zu lassen.<lb/>So viel von Geschäften. Ich hoffe, daß in Ihrer Familie jetzt alles wieder recht wohl steht, und daß <anchor type="b" n="27" ana="11" xml:id="NidB44"/>Ihre liebe Gattin<anchor type="e" n="27" ana="11" xml:id="NidE44"/> von den Stößen, die ihre Gesundheit erlitten, völlig hergestellt ist. <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB33843"/>Die meinige<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE33843"/> befindet sich sehr wohl – es scheint daß ihr der ländliche Sommeraufenthalt, die Brunnenkuren und die Reisen vortrefflich bekommen sind. <anchor type="b" n="30" ana="11" xml:id="NidB46"/>Auguste<anchor type="e" n="30" ana="11" xml:id="NidE46"/> ist auch sehr fröhlich und gesund, und wächst zu unsrer Freude heran.<lb/>Leben Sie recht wohl, bester Freund – seyn Sie nochmals bedankt für Ihre neuliche Sendung, und lassen Sie bald wieder etwas von sich hören.<lb/>Ganz der Ihrige<lb/>A W Schlegel<lb/><lb/>Der Koffer und Bücherkasten ist richtig angekommen – ich danke Ihnen für die Besorgung. Ich habe <anchor type="b" n="31" ana="11" xml:id="NidB47"/>Frommann<anchor type="e" n="31" ana="11" xml:id="NidE47"/> noch nicht einmal gefragt, ob er Ihnen die Auslage dafür in meinem Namen wieder erstattet. Ist es nicht, so bleibe ich dafür, wie für den <anchor type="b" n="38" ana="11" xml:id="NidB55"/><anchor type="b" n="39" ana="12" xml:id="NidB56"/>Wieland<anchor type="e" n="39" ana="12" xml:id="NidE56"/><anchor type="e" n="38" ana="11" xml:id="NidE55"/> und die <anchor type="b" n="40" ana="12" xml:id="NidB59"/>Werke von <anchor type="b" n="37" ana="11" xml:id="NidB54"/>Elias Schlegel<anchor type="e" n="37" ana="11" xml:id="NidE54"/><anchor type="e" n="40" ana="12" xml:id="NidE59"/> Ihr Schuldner. (<hi rend="slant:italic">Wohl für mehr noch</hi>.)<lb/><hi rend="slant:italic">Guten Abend lieber Göschen. Wenn <anchor type="b" n="27" ana="11" xml:id="NidB52"/>Ihre arme liebe Frau<anchor type="e" n="27" ana="11" xml:id="NidE52"/> noch einmal niederkommt so werden wir alle sehr böse auf Sie seyn</hi>.', '36_datengeber' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purl' => '335976727', '36_briefid' => '335976727_AWSanGoeschen_31101798', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1798-10-31', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ), (int) 1 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_leitd' => 'Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. 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[17]98<br>Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich erst heute auf Ihren Brief antworte, und Ihnen für die überschickten Sachen schönstens danke. Es kommt daher, daß ich sehr in Beschäftigungen gesteckt. Denn Sie müssen wissen, ich bin nunmehr wirklich Professor – das heißt, ich lese Kollegia, und zwar nicht den leeren Bänken, wie <span class="index-5866 tp-37921 ">Antonius</span> den Fischen predigte – sondern ich habe Zuhörer und wie es scheint recht aufmerksame. Es macht mir folglich auch Spaß, nimmt mir aber freylich viel Zeit weg, die Sache erst recht in Gang zu bringen. Fürs erste tritt es auch meinen schriftstellerischen Arbeiten in den Weg – indessen werde ich das unmögliche thun um darin nichts zu versäumen.<br>Mit <span class="index-32 tp-33840 ">dem prächtigen </span><span class="index-32 tp-33840 index-34 tp-33841 ">Neubeck</span> haben Sie mir eine große Freude gemacht – das ist einmal ein Kuppelpelz für mich, der sich gewaschen hat. Ich bin stolz darauf, dieß schöne Monument der Deutschen Typographie gewissermaßen veranlaßt zu haben. Sie können sich darauf verlassen, daß ich die Anzeige davon nächstens besorgen werde, so wie auch <span class="index-5420 tp-33842 ">den noch rückständigen </span><span class="index-5420 tp-33842 index-33 tp-49 ">Doolin</span>.<br>Daß Sie sich auf die Unternehmung mit den Umrissen zum <span class="index-35 tp-51 ">Dante</span> nicht einlassen wollen, thut mir sehr leid – indessen kann ich es Ihnen bey der Lage der Umstände die Sie mir schildern, nicht verdenken, und muß also mein Heil anderswo versuchen. Es ist mir lieb, daß Sie sich in Ansehung <span class="index-41 tp-58 ">meiner Gedichte</span> so frey und unbefangen äußern – ich will es Ihnen mit eben der Offenheit erwiedern. – Wenn ich von der Sammlung meiner Gedichte einige frühere unreife Produkte, überhaupt alles was ich nicht für vorzüglich halte, und die poetischen Übersetzungen aus dem <span class="index-36 tp-53 ">Petrarca</span> <span class="weight-bold ">u.s.w.</span> ausschließe, so denke ich wird sie, in einem eleganten Format nicht zu enge gedruckt, etwa ein Dutzend Bogen ausmachen. Indessen kann ich mir hiebey das Honorar nicht nach der Bogenzahl bestimmen lassen, und würde eben so viel fodern, wenn sie auch enger zusammengerückt würde. Mein Preis ist, um es kurz zu machen: <span class="weight-bold ">60</span> L[oui]sdor. Wenn wir über die erste Ausgabe Handels einig werden, so können wir hernach für folgende Ausgaben, die hoffentlich jedesmal beträchtlich vermehrt seyn werden, das nähere verabreden. Schlagen Sie mir in diesem Falle nur Bedingungen vor. – Geniren Sie sich übrigens ja nicht, wenn Ihnen meine Foderung zu hoch scheint. Sein Sie nur so gütig mich Ihren Entschluß bald wissen zu lassen.<br>So viel von Geschäften. Ich hoffe, daß in Ihrer Familie jetzt alles wieder recht wohl steht, und daß <span class="index-27 tp-44 ">Ihre liebe Gattin</span> von den Stößen, die ihre Gesundheit erlitten, völlig hergestellt ist. <span class="index-23 tp-33843 ">Die meinige</span> befindet sich sehr wohl – es scheint daß ihr der ländliche Sommeraufenthalt, die Brunnenkuren und die Reisen vortrefflich bekommen sind. <span class="index-30 tp-46 ">Auguste</span> ist auch sehr fröhlich und gesund, und wächst zu unsrer Freude heran.<br>Leben Sie recht wohl, bester Freund – seyn Sie nochmals bedankt für Ihre neuliche Sendung, und lassen Sie bald wieder etwas von sich hören.<br>Ganz der Ihrige<br>A W Schlegel<br><br>Der Koffer und Bücherkasten ist richtig angekommen – ich danke Ihnen für die Besorgung. Ich habe <span class="index-31 tp-47 ">Frommann</span> noch nicht einmal gefragt, ob er Ihnen die Auslage dafür in meinem Namen wieder erstattet. Ist es nicht, so bleibe ich dafür, wie für den <span class="index-38 tp-55 index-39 tp-56 ">Wieland</span> und die <span class="index-40 tp-59 ">Werke von </span><span class="index-40 tp-59 index-37 tp-54 ">Elias Schlegel</span> Ihr Schuldner. (<span class="slant-italic ">Wohl für mehr noch</span>.)<br><span class="slant-italic ">Guten Abend lieber Göschen. 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Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wuchs er bei Verwandten in Bremen auf. Zu seinen Bekanntschaften gehörte dort u.a. der spätere Historiker Arnold Ludwig Heeren. Mit 15 Jahren begann er eine Buchhändlerlehre in Bremen. Nach dem Ende der Lehrzeit begann er 1772 beim Leipziger Verleger Siegfried Leberecht Crusius zu arbeiten. 1781 wechselte er zur „Buchhandlung der Gelehrten“ in Dessau. 1785 schied aus dem Unternehmen aus und gründete seinen eigenen Verlag in Leipzig, der sich zu einem der wichtigsten Verlage der Weimarer Klassik entwickeln sollte. Finanzielle Unterstützung erhielt er in der Anfangszeit von Christian Gottfried Körner. Der gut vernetzte Göschen trat in Kontakt mit Goethe und Schiller. Er verlegte die erste Gesamtausgabe der Werke Goethes, ab 1785 folgten Werke Schillers. Goethe und Schiller wechselten später den Verleger und publizierten bei Johann Friedrich Cotta. Eine von Göschen größten Leistungen war die Herausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland. Die 1802 erschienene Werkausgabe umfasste 42 Bände. Hier wie auch bei anderen umfangreicheren Publikationen brachte er mehrere Ausgaben in unterschiedlicher Qualität heraus. Mit den einfacheren Ausgaben wollte er breitere Leserschichten erreichen. Bei den hochwertigen Produktionen legte er großen Wert auf die typographische Gestaltung seiner Verlagswerke. Die Prachtausgaben aus dem Verlag Göschens gelten auch heute noch als Vorbilder der Buchgestaltung. 1797 verlegte Göschen seine Druckerei von Leipzig nach Grimma, der Verlag folgte 1823 dorthin. Zu den Autoren des Verlages gehörten August Wilhelm Iffland, Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Gottfried Seume. 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Sigrid Damm. Original-Ausg. 4., erw. u. bearb. Aufl. Darmstadt 1988. Schelling, Caroline: Briefe aus der Frühromantik. Nach Georg Waitz verm. hg. v. Erich Schmidt. 2 Bde. Leipzig 1913.', '39_werkeognd' => 'http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/PPNSET?PPN=209097426&INDEXSET=1', '39_sekliteraturognd' => 'http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/PPNSET?PPN=209097426&INDEXSET=1', '39_sekliteratur' => 'Romantische Liebe und romantischer Tod. Über den Bamberger Aufenthalt von Caroline Schlegel, Auguste Böhmer, August Wilhelm Schlegel und Friedrich Wilhelm Schelling im Jahre 1800. Hg. v. Wulf Segebrecht. 2. Aufl. Bamberg 2001. Discher, Gisela: Madame Luzifer. Bürgerliche Vereinzelung und romantische Geselligkeit oder Caroline Schelling, gesch. Schlegel. 2. Aufl. Nordhausen 2011. Kleßmann, Eckart: "Ich war kühn, aber nicht frevelhaft": das Leben der Caroline Schlegel-Schelling. Ungek. Ausg., 1. Aufl. 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Nach dem Ende der Lehrzeit begann er 1772 beim Leipziger Verleger Siegfried Leberecht Crusius zu arbeiten. 1781 wechselte er zur „Buchhandlung der Gelehrten“ in Dessau. 1785 schied aus dem Unternehmen aus und gründete seinen eigenen Verlag in Leipzig, der sich zu einem der wichtigsten Verlage der Weimarer Klassik entwickeln sollte. Finanzielle Unterstützung erhielt er in der Anfangszeit von Christian Gottfried Körner. Der gut vernetzte Göschen trat in Kontakt mit Goethe und Schiller. Er verlegte die erste Gesamtausgabe der Werke Goethes, ab 1785 folgten Werke Schillers. Goethe und Schiller wechselten später den Verleger und publizierten bei Johann Friedrich Cotta. Eine von Göschen größten Leistungen war die Herausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland. Die 1802 erschienene Werkausgabe umfasste 42 Bände. Hier wie auch bei anderen umfangreicheren Publikationen brachte er mehrere Ausgaben in unterschiedlicher Qualität heraus. Mit den einfacheren Ausgaben wollte er breitere Leserschichten erreichen. Bei den hochwertigen Produktionen legte er großen Wert auf die typographische Gestaltung seiner Verlagswerke. Die Prachtausgaben aus dem Verlag Göschens gelten auch heute noch als Vorbilder der Buchgestaltung. 1797 verlegte Göschen seine Druckerei von Leipzig nach Grimma, der Verlag folgte 1823 dorthin. Zu den Autoren des Verlages gehörten August Wilhelm Iffland, Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Gottfried Seume. 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Jena d. 31 Okt. [17]98
Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich erst heute auf Ihren Brief antworte, und Ihnen für die überschickten Sachen schönstens danke. Es kommt daher, daß ich sehr in Beschäftigungen gesteckt. Denn Sie müssen wissen, ich bin nunmehr wirklich Professor – das heißt, ich lese Kollegia, und zwar nicht den leeren Bänken, wie Antonius den Fischen predigte – sondern ich habe Zuhörer und wie es scheint recht aufmerksame. Es macht mir folglich auch Spaß, nimmt mir aber freylich viel Zeit weg, die Sache erst recht in Gang zu bringen. Fürs erste tritt es auch meinen schriftstellerischen Arbeiten in den Weg – indessen werde ich das unmögliche thun um darin nichts zu versäumen.
Mit dem prächtigen Neubeck haben Sie mir eine große Freude gemacht – das ist einmal ein Kuppelpelz für mich, der sich gewaschen hat. Ich bin stolz darauf, dieß schöne Monument der Deutschen Typographie gewissermaßen veranlaßt zu haben. Sie können sich darauf verlassen, daß ich die Anzeige davon nächstens besorgen werde, so wie auch den noch rückständigen Doolin.
Daß Sie sich auf die Unternehmung mit den Umrissen zum Dante nicht einlassen wollen, thut mir sehr leid – indessen kann ich es Ihnen bey der Lage der Umstände die Sie mir schildern, nicht verdenken, und muß also mein Heil anderswo versuchen. Es ist mir lieb, daß Sie sich in Ansehung meiner Gedichte so frey und unbefangen äußern – ich will es Ihnen mit eben der Offenheit erwiedern. – Wenn ich von der Sammlung meiner Gedichte einige frühere unreife Produkte, überhaupt alles was ich nicht für vorzüglich halte, und die poetischen Übersetzungen aus dem Petrarca u.s.w. ausschließe, so denke ich wird sie, in einem eleganten Format nicht zu enge gedruckt, etwa ein Dutzend Bogen ausmachen. Indessen kann ich mir hiebey das Honorar nicht nach der Bogenzahl bestimmen lassen, und würde eben so viel fodern, wenn sie auch enger zusammengerückt würde. Mein Preis ist, um es kurz zu machen: 60 L[oui]sdor. Wenn wir über die erste Ausgabe Handels einig werden, so können wir hernach für folgende Ausgaben, die hoffentlich jedesmal beträchtlich vermehrt seyn werden, das nähere verabreden. Schlagen Sie mir in diesem Falle nur Bedingungen vor. – Geniren Sie sich übrigens ja nicht, wenn Ihnen meine Foderung zu hoch scheint. Sein Sie nur so gütig mich Ihren Entschluß bald wissen zu lassen.
So viel von Geschäften. Ich hoffe, daß in Ihrer Familie jetzt alles wieder recht wohl steht, und daß Ihre liebe Gattin von den Stößen, die ihre Gesundheit erlitten, völlig hergestellt ist. Die meinige befindet sich sehr wohl – es scheint daß ihr der ländliche Sommeraufenthalt, die Brunnenkuren und die Reisen vortrefflich bekommen sind. Auguste ist auch sehr fröhlich und gesund, und wächst zu unsrer Freude heran.
Leben Sie recht wohl, bester Freund – seyn Sie nochmals bedankt für Ihre neuliche Sendung, und lassen Sie bald wieder etwas von sich hören.
Ganz der Ihrige
A W Schlegel
Der Koffer und Bücherkasten ist richtig angekommen – ich danke Ihnen für die Besorgung. Ich habe Frommann noch nicht einmal gefragt, ob er Ihnen die Auslage dafür in meinem Namen wieder erstattet. Ist es nicht, so bleibe ich dafür, wie für den Wieland und die Werke von Elias Schlegel Ihr Schuldner. (Wohl für mehr noch.)
Guten Abend lieber Göschen. Wenn Ihre arme liebe Frau noch einmal niederkommt so werden wir alle sehr böse auf Sie seyn.
Verzeihen Sie, theuerster Freund, daß ich erst heute auf Ihren Brief antworte, und Ihnen für die überschickten Sachen schönstens danke. Es kommt daher, daß ich sehr in Beschäftigungen gesteckt. Denn Sie müssen wissen, ich bin nunmehr wirklich Professor – das heißt, ich lese Kollegia, und zwar nicht den leeren Bänken, wie Antonius den Fischen predigte – sondern ich habe Zuhörer und wie es scheint recht aufmerksame. Es macht mir folglich auch Spaß, nimmt mir aber freylich viel Zeit weg, die Sache erst recht in Gang zu bringen. Fürs erste tritt es auch meinen schriftstellerischen Arbeiten in den Weg – indessen werde ich das unmögliche thun um darin nichts zu versäumen.
Mit dem prächtigen Neubeck haben Sie mir eine große Freude gemacht – das ist einmal ein Kuppelpelz für mich, der sich gewaschen hat. Ich bin stolz darauf, dieß schöne Monument der Deutschen Typographie gewissermaßen veranlaßt zu haben. Sie können sich darauf verlassen, daß ich die Anzeige davon nächstens besorgen werde, so wie auch den noch rückständigen Doolin.
Daß Sie sich auf die Unternehmung mit den Umrissen zum Dante nicht einlassen wollen, thut mir sehr leid – indessen kann ich es Ihnen bey der Lage der Umstände die Sie mir schildern, nicht verdenken, und muß also mein Heil anderswo versuchen. Es ist mir lieb, daß Sie sich in Ansehung meiner Gedichte so frey und unbefangen äußern – ich will es Ihnen mit eben der Offenheit erwiedern. – Wenn ich von der Sammlung meiner Gedichte einige frühere unreife Produkte, überhaupt alles was ich nicht für vorzüglich halte, und die poetischen Übersetzungen aus dem Petrarca u.s.w. ausschließe, so denke ich wird sie, in einem eleganten Format nicht zu enge gedruckt, etwa ein Dutzend Bogen ausmachen. Indessen kann ich mir hiebey das Honorar nicht nach der Bogenzahl bestimmen lassen, und würde eben so viel fodern, wenn sie auch enger zusammengerückt würde. Mein Preis ist, um es kurz zu machen: 60 L[oui]sdor. Wenn wir über die erste Ausgabe Handels einig werden, so können wir hernach für folgende Ausgaben, die hoffentlich jedesmal beträchtlich vermehrt seyn werden, das nähere verabreden. Schlagen Sie mir in diesem Falle nur Bedingungen vor. – Geniren Sie sich übrigens ja nicht, wenn Ihnen meine Foderung zu hoch scheint. Sein Sie nur so gütig mich Ihren Entschluß bald wissen zu lassen.
So viel von Geschäften. Ich hoffe, daß in Ihrer Familie jetzt alles wieder recht wohl steht, und daß Ihre liebe Gattin von den Stößen, die ihre Gesundheit erlitten, völlig hergestellt ist. Die meinige befindet sich sehr wohl – es scheint daß ihr der ländliche Sommeraufenthalt, die Brunnenkuren und die Reisen vortrefflich bekommen sind. Auguste ist auch sehr fröhlich und gesund, und wächst zu unsrer Freude heran.
Leben Sie recht wohl, bester Freund – seyn Sie nochmals bedankt für Ihre neuliche Sendung, und lassen Sie bald wieder etwas von sich hören.
Ganz der Ihrige
A W Schlegel
Der Koffer und Bücherkasten ist richtig angekommen – ich danke Ihnen für die Besorgung. Ich habe Frommann noch nicht einmal gefragt, ob er Ihnen die Auslage dafür in meinem Namen wieder erstattet. Ist es nicht, so bleibe ich dafür, wie für den Wieland und die Werke von Elias Schlegel Ihr Schuldner. (Wohl für mehr noch.)
Guten Abend lieber Göschen. Wenn Ihre arme liebe Frau noch einmal niederkommt so werden wir alle sehr böse auf Sie seyn.