• Augusta von Buttlar to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 15.10.1822
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Augusta von Buttlar
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 15.10.1822
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.122
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 18,5 x 12,2 cm
  • Incipit: „[1] Geliebter Onkel!
    Wir sind gestern Nachmittag ermüdet, doch glücklich hier angekommen. Ich hatte mir vorgenommen aus Brüßel zu schreiben aber [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Hoell, Anne
  • Varwig, Olivia
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[1] Geliebter Onkel!
Wir sind gestern Nachmittag ermüdet, doch glücklich hier angekommen. Ich hatte mir vorgenommen aus Brüßel zu schreiben aber der einzige Tag, den wir dort waren, ist mit herum laufen und Ausruhen verstrichen. Wir sind im Hotel de Rouen rue d’angiviliers nicht weit vom louvre, deshalb abgestiegen, weil das Hotel de nismes wo wir wohnen wollten, demolirt wird, um eine neue Straße zu machen; ich werde jedoch hier nicht bleiben, da die Möblen zu schlecht, die Fenster sehr schlecht verwahrt, und es 4 Stock hoch ist. für eine Woche ist es indeßen recht gut, und bis dahin hoffe ich ein paßendes Quartierchen zu finden! – Von deiner Güte voll, habe ich keine Worte dir zu danken; nur mit Rührung denke ich an jene glücklichen Tage zurück, die ich bey dir verlebt. Ewig werden sie mir unvergeßlich sein! und nur durch unermüdeten Eifer und Fleiß in der Kunst, kann ich dir zeigen daß deine guten Lehren gefruchtet haben, denn dies ist ja nur der einzige Weg um dir meine Dankbarkeit zu beweißen. – Den Brief der Eltern erhielt ich durch deine Fürsorge richtig in Cöln wofür ich dir herzlich Danke. Nun lebe wohl geliebter Onkel nächstens mehr, heute ist mir der Kopf von allem so voll daß ich dir nur einen sehr schlechten Brief schreiben könnte, doch bald hoffe ich in Ruhe zu kommen und dann will ich dir alles recht ausführlich schreiben. Gott erhalte dich gesund, dies ist mein Täglichtes Gebeth. – die herzlichsten Grüße von uns an alle unsre Freunde in Bonn, nahmentlich, Windischmans, Kunßels, Fräulein Fulda &. – Mein Mann verbindet seine Wünsche für Dein Wohl mit den meinigen und empfielt sich Dir von Herzen: Nun lebe wohl geliebter Onkel und behalte lieb Deine dich verehrende Nichte Auguste Buttlar
Paris den 15 Oktober
Eben haben wir ein Quartier gemiethet eine Stube monatlich für 50 Franc, für 2 Stuben verlangte man 150 Franc und mehr [2] fürs erste muß ich mich suchen zu behelfen, vielleicht findet sich doch noch etwas beßeres. die Adreße ist, rue Sainte Anne No 36. Hôtel des Etats-Généraux.
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[1] Geliebter Onkel!
Wir sind gestern Nachmittag ermüdet, doch glücklich hier angekommen. Ich hatte mir vorgenommen aus Brüßel zu schreiben aber der einzige Tag, den wir dort waren, ist mit herum laufen und Ausruhen verstrichen. Wir sind im Hotel de Rouen rue d’angiviliers nicht weit vom louvre, deshalb abgestiegen, weil das Hotel de nismes wo wir wohnen wollten, demolirt wird, um eine neue Straße zu machen; ich werde jedoch hier nicht bleiben, da die Möblen zu schlecht, die Fenster sehr schlecht verwahrt, und es 4 Stock hoch ist. für eine Woche ist es indeßen recht gut, und bis dahin hoffe ich ein paßendes Quartierchen zu finden! – Von deiner Güte voll, habe ich keine Worte dir zu danken; nur mit Rührung denke ich an jene glücklichen Tage zurück, die ich bey dir verlebt. Ewig werden sie mir unvergeßlich sein! und nur durch unermüdeten Eifer und Fleiß in der Kunst, kann ich dir zeigen daß deine guten Lehren gefruchtet haben, denn dies ist ja nur der einzige Weg um dir meine Dankbarkeit zu beweißen. – Den Brief der Eltern erhielt ich durch deine Fürsorge richtig in Cöln wofür ich dir herzlich Danke. Nun lebe wohl geliebter Onkel nächstens mehr, heute ist mir der Kopf von allem so voll daß ich dir nur einen sehr schlechten Brief schreiben könnte, doch bald hoffe ich in Ruhe zu kommen und dann will ich dir alles recht ausführlich schreiben. Gott erhalte dich gesund, dies ist mein Täglichtes Gebeth. – die herzlichsten Grüße von uns an alle unsre Freunde in Bonn, nahmentlich, Windischmans, Kunßels, Fräulein Fulda &. – Mein Mann verbindet seine Wünsche für Dein Wohl mit den meinigen und empfielt sich Dir von Herzen: Nun lebe wohl geliebter Onkel und behalte lieb Deine dich verehrende Nichte Auguste Buttlar
Paris den 15 Oktober
Eben haben wir ein Quartier gemiethet eine Stube monatlich für 50 Franc, für 2 Stuben verlangte man 150 Franc und mehr [2] fürs erste muß ich mich suchen zu behelfen, vielleicht findet sich doch noch etwas beßeres. die Adreße ist, rue Sainte Anne No 36. Hôtel des Etats-Généraux.
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