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Zum Theil war es meine Ungewißheit, ob ich in diesen Ferien nach Deutschland reisen können würde, was mich bewog, meinen Brief an Sie noch aufzuschieben: theils war es auch die Mannichfaltigkeit der Arbeiten, die in dieser Zeit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Erst heute kann ich über meine Reise etwas Bestimmtes sagen. Es ist meine Absicht am nächsten Sonntag von hier nach <anchor type="b" n="5137" ana="10" xml:id="NidB55824"/>Roterdam<anchor type="e" n="5137" ana="10" xml:id="NidE55824"/> abzugehn. Ich rechne damit am Mittwoch Abends in <anchor type="b" n="172" ana="10" xml:id="NidB55835"/>Cölln<anchor type="e" n="172" ana="10" xml:id="NidE55835"/>, und Donnerstag den 1<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">sten</hi> Septbr. in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB55825"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE55825"/> einzutreffen. Meine Zeit ist auch dieß Mal sehr beschränkt: aber doch freue ich mich unbeschreiblich darauf, Sie und <anchor type="b" n="2566" ana="11" xml:id="NidB55826"/>Herrn Professor Lassen<anchor type="e" n="2566" ana="11" xml:id="NidE55826"/> wieder zu sehen. <anchor type="b" n="2600" ana="12" xml:id="NidB95391"/>Ihr Sendschreiben an <anchor type="b" n="2262" ana="11" xml:id="NidB95393"/><hi rend="family:Courier">Sir James Mackintosh</hi><anchor type="e" n="2262" ana="11" xml:id="NidE95393"/><anchor type="e" n="2600" ana="12" xml:id="NidE95391"/> bringe ich mit, so wie einige kleine litterarische Neuigkeiten. <milestone unit="start" n="23358"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23358"/> Ihren Auftrag an die Buchhandlung <anchor type="b" n="5863" ana="15" xml:id="NidB55834"/><hi rend="family:Courier">Treuttel jun. & Richter</hi><anchor type="e" n="5863" ana="15" xml:id="NidE55834"/> habe ich besorgt. 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Zum Theil war es meine Ungewißheit, ob ich in diesen Ferien nach Deutschland reisen können würde, was mich bewog, meinen Brief an Sie noch aufzuschieben: theils war es auch die Mannichfaltigkeit der Arbeiten, die in dieser Zeit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Erst heute kann ich über meine Reise etwas Bestimmtes sagen. Es ist meine Absicht am nächsten Sonntag von hier nach <span class="index-5137 tp-55824 ">Roterdam</span> abzugehn. Ich rechne damit am Mittwoch Abends in <span class="index-172 tp-55835 ">Cölln</span>, und Donnerstag den 1<span class="offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">sten</span> Septbr. in <span class="index-887 tp-55825 ">Bonn</span> einzutreffen. Meine Zeit ist auch dieß Mal sehr beschränkt: aber doch freue ich mich unbeschreiblich darauf, Sie und <span class="index-2566 tp-55826 ">Herrn Professor Lassen</span> wieder zu sehen. <span class="index-2600 tp-95391 ">Ihr Sendschreiben an </span><span class="index-2600 tp-95391 index-2262 tp-95393 family-courier ">Sir James Mackintosh</span> bringe ich mit, so wie einige kleine litterarische Neuigkeiten. <span class="notice-23358 ">[2]</span> Ihren Auftrag an die Buchhandlung <span class="index-5863 tp-55834 family-courier ">Treuttel jun. & Richter</span> habe ich besorgt. Ich hoffe von <span class="index-8299 tp-55836 ">Herrn </span><span class="index-8299 tp-55836 family-courier ">Richter</span> eine schriftliche Antwort für Sie mitzubringen.<br><span class="index-5168 tp-55837 ">Stenzler</span> trägt mir auf, Ihnen für Ihren gütigen Brief und das ihm ertheilte Zeugniß den herzlichsten Dank zu sagen: er selbst wird diesen Dank unverzüglich selbst wiederholen. In dem Tadel, den Sie über <span class="index-5487 tp-55840 ">sein </span><span class="index-5487 tp-55840 index-12523 tp-95397 family-courier ">Brahma Vaivarta Purani</span><span class="index-5487 tp-55840 "> </span><span class="index-5487 tp-55840 family-courier ">specimen</span> ausgesprochen, hat er die Theilnahme des Lehrers erkannt. Er hat die Mängel jenes ersten Versuchs längst eingesehen, und betrachtet ihn in der That als ein <span class="family-times notice-23420 ">pūrvajanmakṛtaṃ karma</span>. Seinen Aufenthalt <span class="index-292 tp-95398 ">hier</span>, so wie in <span class="index-171 tp-55841 ">Paris</span>, hat er trefflich benutzt. Er ist jetzt beschäftigt, <span class="index-5486 tp-55842 ">den </span><span class="index-5486 tp-55842 index-9443 tp-95399 family-courier ">Raghuvanśa</span><span class="index-5486 tp-55842 "> ins Lateinische zu übersetzen</span>: der Sanskritische Text, nach <span class="index-12464 tp-95400 family-courier ">Mallinátha’s</span> Recension, ist bereits gedruckt.<br>Daß <span class="index-3561 tp-55832 ">Professor von Bohlen</span> aus <span class="index-1362 tp-55833 ">Königsberg</span> einige Wochen <span class="index-292 tp-95401 ">hier</span> gewesen ist, haben Sie vielleicht schon erfahren. <span class="cite tp-95402 ">Die traurigen Nachrichten von dem Ausbruch der Cholera in Königsberg, wo er seine Kinder ohne älterlichen Schutz gelassen hatte, beschleunigte seine Rückreise noch mehr, als die spärlichen ihm zugestandenen Geldmittel schon an sich nöthig </span><span class="cite tp-95402 notice-23359 ">[3]</span><span class="cite tp-95402 "> gemacht haben würden.</span> Während seines Hierseyns hat er Vieles für eine vielleicht bald zu erwartende neue Ausgabe <span class="index-3726 tp-55838 ">seines „Indien“</span> gesammelt, und Vorbereitungen zu einer Ausgabe der Sentenzen <span class="index-6189 tp-55839 ">des </span><span class="index-6189 tp-55839 index-3794 tp-95403 family-courier ">Bhartrihari</span> und <span class="index-19421 tp-95404 ">des </span><span class="index-19421 tp-95404 family-courier ">Chhandogya Upanishad</span> gemacht. Es ist schade daß er, bei seinem großen Eifer für Orientalische Studien sich nicht in einer denselben etwas günstigeren Lage befindet.<br><span class="index-2565 tp-55828 family-courier ">Sir Alexander Johnston</span>, <span class="index-3481 tp-55829 family-courier ">D</span><span class="index-3481 tp-55829 family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="index-3481 tp-55829 family-courier "> Wilkins</span>, <span class="index-3535 tp-55830 ">Hr. </span><span class="index-3535 tp-55830 family-courier ">Haughton</span>, und andere Ihrer hiesigen Freunde, tragen mir die angelegentlichsten Empfehlungen an Sie auf.<br>Mit der Bitte um die Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens bin ich hochachtungsvoll<br>Ihr<br>gehorsamster<br><span class="family-courier ">F. 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Aug. 1831.<br><span class="notice-23360 ">[4]</span> S<span class="offset-4 underline-1 ">r</span> Hochwohlgeboren,<br>Herrn Professor und Ritter <span class="family-courier ">von Schlegel</span>,<br>in<br><span class="index-887 tp-95406 family-courier underline-1 ">Bonn</span>.<br><span class="family-courier ">Via </span><span class="family-courier index-5137 tp-95407 ">Roterdam</span><span class="family-courier "> }<br>by Steamboat</span>.' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2938' $description = 'Friedrich August Rosen an August Wilhelm von Schlegel am 23.08.1831, London, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'London <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4074335-4">GND</a>' $date = '23.08.1831' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4622 => array( 'ID' => '4622', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-18 14:32:48', 'timelastchg' => '2019-12-06 12:57:16', 'key' => 'AWS-ap-00g4', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Rosen, Friedrich August', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1805-09-02', '39_toddatum' => '1837-09-12', '39_quellen' => 'NDB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html@ ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D458-476-3@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_Rosen@', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '292', 'content' => 'London', 'bemerkung' => 'GND:4074335-4', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Orientalist, Indologe In Leipzig nahm Rosen 1822 das Studium der Theologie, der Rechtswissenschaften und der Orientalistik auf. Ab 1824 studierte er in Berlin bei Franz Bopp Vergleichende Sprachwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf dem Sanskritstudium. 1826 wurde Rosen bei Franz Bopp mit der Arbeit „Corporis radicum sanscritarum prolusio“ promoviert, die in der Indologie positiv rezipiert wurde. 1828 hielt er sich in Paris auf, um die reichen Sanskrit-Bestände der Nationalbibliothek zu nutzen. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf an die neugegründete Londoner Universität, wo er eine Professur für moderne orientalische Sprachen, später auch für das Sanskrit erhielt. Als Rosens Hauptwerk gelten die „Rigveda-Sanhita“ (1830–1837). Rosens Hauptwerk ist die 1838 postum erschienene kritische Edition des ersten Teils des Rigveda, des ältesten indischen Schriftzeugnisses.', '39_pdb' => 'GND', '39_dbid' => '116621249', '39_namevar' => 'Rosen, Fridericus Rosen, Frederic Rosen, Frederick', '39_beziehung' => 'Rosen sandte Schlegel 1826 seine Dissertation, die dieser wohlwollend aufnahm. 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April 1839).', '39_status_person' => 'Vollständig', '39_sourcename0' => 'AWS-ap-00g4-0.jpg', 'folders' => array( (int) 0 => 'Personen', (int) 1 => 'Personen' ), '39_plaintext' => '', '_label' => '', '_descr' => '', '_model' => 'Person', '_model_title' => 'Person', '_model_titles' => 'People', '_url' => '' ) ) $absCitation = 'Friedrich August Rosen' $percount = (int) 2 $notabs = false $tabs = array( 'text' => array( 'content' => 'Volltext Handschrift', 'exists' => '1' ), 'manuscript' => array( 'exists' => '1', 'content' => 'Digitalisat Handschrift' ) ) $parallelview = array( (int) 0 => '1', (int) 1 => '1' ) $dzi_imagesHand = array( (int) 0 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/3e165117077f87ba060203bd71126e94.jpg.xml', (int) 1 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/5a3c527532c1017a38b1572315d3b49a.jpg.xml', (int) 2 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/4d233409d3c30ffe616a4f2a21da6279.jpg.xml', (int) 3 => '/cake_fud/files/temp/images/dzi/0ab44e9cf37bfe3fd8381e15869d0466.jpg.xml' ) 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Meine Zeit ist auch dieß Mal sehr beschränkt: aber doch freue ich mich unbeschreiblich darauf, Sie und <span class="index-2566 tp-55826 ">Herrn Professor Lassen</span> wieder zu sehen. <span class="index-2600 tp-95391 ">Ihr Sendschreiben an </span><span class="index-2600 tp-95391 index-2262 tp-95393 family-courier ">Sir James Mackintosh</span> bringe ich mit, so wie einige kleine litterarische Neuigkeiten. <span class="notice-23358 ">[2]</span> Ihren Auftrag an die Buchhandlung <span class="index-5863 tp-55834 family-courier ">Treuttel jun. & Richter</span> habe ich besorgt. Ich hoffe von <span class="index-8299 tp-55836 ">Herrn </span><span class="index-8299 tp-55836 family-courier ">Richter</span> eine schriftliche Antwort für Sie mitzubringen.<br><span class="index-5168 tp-55837 ">Stenzler</span> trägt mir auf, Ihnen für Ihren gütigen Brief und das ihm ertheilte Zeugniß den herzlichsten Dank zu sagen: er selbst wird diesen Dank unverzüglich selbst wiederholen. 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Es ist schade daß er, bei seinem großen Eifer für Orientalische Studien sich nicht in einer denselben etwas günstigeren Lage befindet.<br><span class="index-2565 tp-55828 family-courier ">Sir Alexander Johnston</span>, <span class="index-3481 tp-55829 family-courier ">D</span><span class="index-3481 tp-55829 family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="index-3481 tp-55829 family-courier "> Wilkins</span>, <span class="index-3535 tp-55830 ">Hr. </span><span class="index-3535 tp-55830 family-courier ">Haughton</span>, und andere Ihrer hiesigen Freunde, tragen mir die angelegentlichsten Empfehlungen an Sie auf.<br>Mit der Bitte um die Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens bin ich hochachtungsvoll<br>Ihr<br>gehorsamster<br><span class="family-courier ">F. 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Zum Theil war es meine Ungewißheit, ob ich in diesen Ferien nach Deutschland reisen können würde, was mich bewog, meinen Brief an Sie noch aufzuschieben: theils war es auch die Mannichfaltigkeit der Arbeiten, die in dieser Zeit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Erst heute kann ich über meine Reise etwas Bestimmtes sagen. Es ist meine Absicht am nächsten Sonntag von hier nach <anchor type="b" n="5137" ana="10" xml:id="NidB55824"/>Roterdam<anchor type="e" n="5137" ana="10" xml:id="NidE55824"/> abzugehn. Ich rechne damit am Mittwoch Abends in <anchor type="b" n="172" ana="10" xml:id="NidB55835"/>Cölln<anchor type="e" n="172" ana="10" xml:id="NidE55835"/>, und Donnerstag den 1<hi rend="offset:4" rendition="#PRSDoppeltUnterstrichen">sten</hi> Septbr. in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB55825"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE55825"/> einzutreffen. 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[1] Hochzuverehrender Herr Professor!
Unverzeihlich lange bin ich Ihnen die Antwort auf Ihr gütiges Schreiben vom 18ten Juny schuldig geblieben, und weiß kaum, wie ich mich deshalb vor Ihnen rechtfertigen soll. Zum Theil war es meine Ungewißheit, ob ich in diesen Ferien nach Deutschland reisen können würde, was mich bewog, meinen Brief an Sie noch aufzuschieben: theils war es auch die Mannichfaltigkeit der Arbeiten, die in dieser Zeit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Erst heute kann ich über meine Reise etwas Bestimmtes sagen. Es ist meine Absicht am nächsten Sonntag von hier nach Roterdam abzugehn. Ich rechne damit am Mittwoch Abends in Cölln, und Donnerstag den 1sten Septbr. in Bonn einzutreffen. Meine Zeit ist auch dieß Mal sehr beschränkt: aber doch freue ich mich unbeschreiblich darauf, Sie und Herrn Professor Lassen wieder zu sehen. Ihr Sendschreiben an Sir James Mackintosh bringe ich mit, so wie einige kleine litterarische Neuigkeiten. [2] Ihren Auftrag an die Buchhandlung Treuttel jun. & Richter habe ich besorgt. Ich hoffe von Herrn Richter eine schriftliche Antwort für Sie mitzubringen.
Stenzler trägt mir auf, Ihnen für Ihren gütigen Brief und das ihm ertheilte Zeugniß den herzlichsten Dank zu sagen: er selbst wird diesen Dank unverzüglich selbst wiederholen. In dem Tadel, den Sie über sein Brahma Vaivarta Purani specimen ausgesprochen, hat er die Theilnahme des Lehrers erkannt. Er hat die Mängel jenes ersten Versuchs längst eingesehen, und betrachtet ihn in der That als ein pūrvajanmakṛtaṃ karma. Seinen Aufenthalt hier, so wie in Paris, hat er trefflich benutzt. Er ist jetzt beschäftigt, den Raghuvanśa ins Lateinische zu übersetzen: der Sanskritische Text, nach Mallinátha’s Recension, ist bereits gedruckt.
Daß Professor von Bohlen aus Königsberg einige Wochen hier gewesen ist, haben Sie vielleicht schon erfahren. Die traurigen Nachrichten von dem Ausbruch der Cholera in Königsberg, wo er seine Kinder ohne älterlichen Schutz gelassen hatte, beschleunigte seine Rückreise noch mehr, als die spärlichen ihm zugestandenen Geldmittel schon an sich nöthig [3] gemacht haben würden. Während seines Hierseyns hat er Vieles für eine vielleicht bald zu erwartende neue Ausgabe seines „Indien“ gesammelt, und Vorbereitungen zu einer Ausgabe der Sentenzen des Bhartrihari und des Chhandogya Upanishad gemacht. Es ist schade daß er, bei seinem großen Eifer für Orientalische Studien sich nicht in einer denselben etwas günstigeren Lage befindet.
Sir Alexander Johnston, Dr Wilkins, Hr. Haughton, und andere Ihrer hiesigen Freunde, tragen mir die angelegentlichsten Empfehlungen an Sie auf.
Mit der Bitte um die Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens bin ich hochachtungsvoll
Ihr
gehorsamster
F. Rosen.
London,
16. Speldhurst Str., Burton Cresct
den 23. Aug. 1831.
[4] Sr Hochwohlgeboren,
Herrn Professor und Ritter von Schlegel,
in
Bonn.
Via Roterdam }
by Steamboat.
Unverzeihlich lange bin ich Ihnen die Antwort auf Ihr gütiges Schreiben vom 18ten Juny schuldig geblieben, und weiß kaum, wie ich mich deshalb vor Ihnen rechtfertigen soll. Zum Theil war es meine Ungewißheit, ob ich in diesen Ferien nach Deutschland reisen können würde, was mich bewog, meinen Brief an Sie noch aufzuschieben: theils war es auch die Mannichfaltigkeit der Arbeiten, die in dieser Zeit meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Erst heute kann ich über meine Reise etwas Bestimmtes sagen. Es ist meine Absicht am nächsten Sonntag von hier nach Roterdam abzugehn. Ich rechne damit am Mittwoch Abends in Cölln, und Donnerstag den 1sten Septbr. in Bonn einzutreffen. Meine Zeit ist auch dieß Mal sehr beschränkt: aber doch freue ich mich unbeschreiblich darauf, Sie und Herrn Professor Lassen wieder zu sehen. Ihr Sendschreiben an Sir James Mackintosh bringe ich mit, so wie einige kleine litterarische Neuigkeiten. [2] Ihren Auftrag an die Buchhandlung Treuttel jun. & Richter habe ich besorgt. Ich hoffe von Herrn Richter eine schriftliche Antwort für Sie mitzubringen.
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