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Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.<br>Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit <span class="index-5483 tp-95875 ">Lord Munster</span> gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.<br>Ihr gehorsamster<br><span class="family-courier ">F. Rosen.</span><br><span class="notice-23592 ">[2]</span> <span class="notice-23594 ">Ein Buchhändler in </span><span class="notice-23594 index-3530 tp-95876 ">Oxford</span><span class="notice-23594 ">, </span><span class="notice-23594 index-9130 tp-58495 family-courier ">Talboys</span><span class="notice-23594 ">, hat so eben </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 ">eine selbstgemachte Uebersetzung von </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-1224 tp-95879 index-8278 tp-95878 ">Adelungs</span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-8278 tp-95878 "> Abriß der Sanskrit Litteratur</span><span class="notice-23594 "> herausgegeben. 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In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –<lb/>Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung <name key="2600" type="work">Ihrer <hi rend="family:Courier">Réflexions</hi></name>, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von <placeName key="292">London</placeName> abwesend sind. <persName key="5483">Lord Munster</persName> war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. 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Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan <orgName key="8877">der <hi rend="family:Courier">Oriental Translation Committee</hi></orgName>, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer <hi rend="family:Courier">Réflexions</hi> in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird. Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.<lb/><persName key="2553">Wilson</persName> wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck <name key="3484" type="work">seines Wörterbuchs</name> hält ihn noch in <placeName key="2552">Calcutta</placeName> zurück. Seitdem <milestone unit="start" n="23591"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23591"/> er von seiner Erwählung zu <placeName key="3530"><orgName key="6670">Oxford</orgName></placeName> wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –<lb/>Das Packet mit den neuen <placeName key="2552">Calcutter</placeName> Sachen für Sie hatte <persName key="3535">Haughton</persName> Ihrem Wunsche gemäß <hi rend="offset:4">sogleich</hi> an <persName key="3745">Herrn von Bülow</persName> geschickt. 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M.</span> erhielt ich unmittelbar nach der Abhandlung <span class="doc-5516 ">meines letzten Briefes an Sie</span>: Gewiß würde ich mit meiner gegenwärtigen Antwort nicht so lange gezögert haben, wenn nicht schon mein letzter Brief einige von den Punkten berührt hätte, über welche Sie mich mit Ihren Anfragen und Aufträgen beehrt haben. Ich hielt es für angemessen, den Inhalt Ihres Briefes <span class="index-3535 tp-58477 ">Herrn Haughton</span> mitzutheilen. In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –<br>Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung <span class="index-2600 tp-58478 ">Ihrer </span><span class="index-2600 tp-58478 family-courier ">Réflexions</span>, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von <span class="index-292 tp-95856 ">London</span> abwesend sind. <span class="index-5483 tp-58481 ">Lord Munster</span> war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich denke ihn namentlich <span class="notice-23590 ">[2]</span> darum zu bitten, Ihr Anerbieten dem <span class="family-courier ">Council</span> <span class="index-6183 tp-58480 ">der </span><span class="index-6183 tp-58480 family-courier ">Royal Asiatic Society</span> vorzulegen: ob der Council darauf eingehen wird, ist mir allerdings zweifelhaft, da man bis jetzt Alles auf das Strengste vermieden hat, was einem buchhändlerischen Geschäfte ähnlich sieht; aber der Versuch ist wenigstens der Mühe werth, und die Angelegenheit könnte nicht besser empfohlen werden, als dadurch daß Lord Munster sich derselben annimmt. – Der Absatz von Drucksachen auf einem andren als dem eigentlich buchhändlerischen Wege hat <span class="offset-4 ">hier</span> manche Schwierigkeiten: manche bloß persönliche oder sociale Verhältnisse stören leicht den geschäftsmäßigen Gang der Sache. Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan <span class="index-8877 tp-58479 ">der </span><span class="index-8877 tp-58479 family-courier ">Oriental Translation Committee</span>, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer <span class="family-courier ">Réflexions</span> in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: <span class="cite tp-95857 ">ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird.</span> Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.<br><span class="index-2553 tp-58482 ">Wilson</span> wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck <span class="index-3484 tp-58496 ">seines Wörterbuchs</span> hält ihn noch in <span class="index-2552 tp-58483 ">Calcutta</span> zurück. Seitdem <span class="notice-23591 ">[3]</span> er von seiner Erwählung zu <span class="index-3530 tp-58484 index-6670 tp-95859 ">Oxford</span> wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –<br>Das Packet mit den neuen <span class="index-2552 tp-95860 ">Calcutter</span> Sachen für Sie hatte <span class="index-3535 tp-95861 ">Haughton</span> Ihrem Wunsche gemäß <span class="offset-4 ">sogleich</span> an <span class="index-3745 tp-70531 ">Herrn von Bülow</span> geschickt. Dieser konnte das Ganze nicht befördern, ließ daher das Packet öffnen, und <span class="index-5168 tp-58485 ">Stenzler</span> mußte die Sachen, an denen Ihnen wie er glaubte am meisten liegen würde, aussondern. Ich vermuthe, daß man dieselben über <span class="index-15 tp-58486 ">Berlin</span> an Sie befördert hat. Doch will ich bei der Gesandtschaft daran erinnern. – Die Ausgabe <span class="index-9128 tp-58492 ">des </span><span class="index-9128 tp-58492 index-3521 tp-95862 ">Mahabharata</span> ist noch nicht angelangt. <br><span class="index-5168 tp-95864 index-5486 tp-58487 ">Stenzlerʼs</span><span class="index-5486 tp-58487 "> </span><span class="index-5486 tp-58487 index-9443 tp-95863 ">Raghu Vansa</span> ist jetzt wahrscheinlich schon in Ihren Händen. Hoffentlich ist es ihm gelungen, dadurch den ungünstigen Eindruck zu <span class="notice-26570 ">[...]</span>, den <span class="index-5487 tp-58488 ">sein </span><span class="index-5487 tp-58488 index-12523 tp-95866 family-courier ">Brahmavaivartapurani</span><span class="index-5487 tp-58488 family-courier "> Specimen</span> bei Ihnen gemacht <span class="notice-26571 ">[hat.]</span><br><span class="index-9129 tp-58493 family-courier ">D</span><span class="index-9129 tp-58493 family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="index-9129 tp-58493 "> Wallich</span> nahm vor einigen Tagen von seinen Freunden Abschied. Wahrscheinlich hat er in diesem Augenblicke England schon verlassen. –<br>Noch immer bin ich <span class="index-2566 tp-58489 ">Lassen</span> und <span class="index-1077 tp-58490 ">Windischmann</span> den Dank für <span class="index-3753 tp-95870 index-19451 tp-95874 ">ihre gelehrten Geschenke</span> schuldig: beiden möchte ich gern umständlich schreiben und dazu fehlts mir an Zeit. Ich fahre einstweilen in meiner Arbeit am <span class="index-6767 tp-95804 index-3886 tp-58491 ">Rig Veda</span> fort. Gelingt es mir einst, damit den Beifall der Kenner zu verdienen, so wende ich mich dann vielleicht auch zu andern Gebieten der Indischen Litteratur. Einstweilen darf ich wohl meine schon ohnedieß nicht allzufreie Zeit nicht weiter zertheilen. Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.<br>Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit <span class="index-5483 tp-95875 ">Lord Munster</span> gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.<br>Ihr gehorsamster<br><span class="family-courier ">F. Rosen.</span><br><span class="notice-23592 ">[2]</span> <span class="notice-23594 ">Ein Buchhändler in </span><span class="notice-23594 index-3530 tp-95876 ">Oxford</span><span class="notice-23594 ">, </span><span class="notice-23594 index-9130 tp-58495 family-courier ">Talboys</span><span class="notice-23594 ">, hat so eben </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 ">eine selbstgemachte Uebersetzung von </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-1224 tp-95879 index-8278 tp-95878 ">Adelungs</span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-8278 tp-95878 "> Abriß der Sanskrit Litteratur</span><span class="notice-23594 "> herausgegeben. (Ich war um Zusätze gebeten, die ich aber verweigerte, wie ich überhaupt das ganze Unternehmen widerrieth.) Soll ich, im Fall </span><span class="notice-23594 index-5483 tp-95877 ">Lord Munster</span><span class="notice-23594 "> die Angelegenheit nicht thätig befördern kann, an diesen Buchhändler eine Anfrage richten?</span><br><span class="notice-23593 ">[4]</span> <span class="family-courier ">S</span><span class="family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="family-courier "> Hochwohlgebohren<br>Herrn Professor A. W. von Schlegel<br>in<br></span><span class="index-887 tp-58494 family-courier underline-1 ">Bonn</span><span class="family-courier "><br></span><span class="index-6183 tp-95880 family-courier underline-1 notice-23595 ">Royal Asiatic Society</span><span class="family-courier underline-1 notice-23595 ">.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2946' $description = 'Friedrich August Rosen an August Wilhelm von Schlegel am 17.10.1832, London, Bonn' $adressatort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $absendeort = 'London <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4074335-4">GND</a>' $date = '17.10.1832' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4622 => array( 'ID' => '4622', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-18 14:32:48', 'timelastchg' => '2019-12-06 12:57:16', 'key' => 'AWS-ap-00g4', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_fulltext' => '', '39_html' => '', '39_name' => 'Rosen, Friedrich August', '39_geschlecht' => 'm', '39_gebdatum' => '1805-09-02', '39_toddatum' => '1837-09-12', '39_quellen' => 'NDB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html@ ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd116621249.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D458-476-3@ Wikipedia@https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_Rosen@', '39_geburtsort' => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_sterbeort' => array( 'ID' => '292', 'content' => 'London', 'bemerkung' => 'GND:4074335-4', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ), '39_lebenwirken' => 'Orientalist, Indologe In Leipzig nahm Rosen 1822 das Studium der Theologie, der Rechtswissenschaften und der Orientalistik auf. Ab 1824 studierte er in Berlin bei Franz Bopp Vergleichende Sprachwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf dem Sanskritstudium. 1826 wurde Rosen bei Franz Bopp mit der Arbeit „Corporis radicum sanscritarum prolusio“ promoviert, die in der Indologie positiv rezipiert wurde. 1828 hielt er sich in Paris auf, um die reichen Sanskrit-Bestände der Nationalbibliothek zu nutzen. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf an die neugegründete Londoner Universität, wo er eine Professur für moderne orientalische Sprachen, später auch für das Sanskrit erhielt. Als Rosens Hauptwerk gelten die „Rigveda-Sanhita“ (1830–1837). Rosens Hauptwerk ist die 1838 postum erschienene kritische Edition des ersten Teils des Rigveda, des ältesten indischen Schriftzeugnisses.', '39_pdb' => 'GND', '39_dbid' => '116621249', '39_namevar' => 'Rosen, Fridericus Rosen, Frederic Rosen, Frederick', '39_beziehung' => 'Rosen sandte Schlegel 1826 seine Dissertation, die dieser wohlwollend aufnahm. 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">ten</span> Octob. 1832.<br>Hochzuverehrender Herr Professor!<br><span class="doc-12029 ">Ihr gütiges Schreiben vom 24</span><span class="doc-12029 offset-4 prsdoppeltunterstrichen ">sten</span><span class="doc-12029 "> v. 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In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –<br>Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung <span class="index-2600 tp-58478 ">Ihrer </span><span class="index-2600 tp-58478 family-courier ">Réflexions</span>, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von <span class="index-292 tp-95856 ">London</span> abwesend sind. <span class="index-5483 tp-58481 ">Lord Munster</span> war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich denke ihn namentlich <span class="notice-23590 ">[2]</span> darum zu bitten, Ihr Anerbieten dem <span class="family-courier ">Council</span> <span class="index-6183 tp-58480 ">der </span><span class="index-6183 tp-58480 family-courier ">Royal Asiatic Society</span> vorzulegen: ob der Council darauf eingehen wird, ist mir allerdings zweifelhaft, da man bis jetzt Alles auf das Strengste vermieden hat, was einem buchhändlerischen Geschäfte ähnlich sieht; aber der Versuch ist wenigstens der Mühe werth, und die Angelegenheit könnte nicht besser empfohlen werden, als dadurch daß Lord Munster sich derselben annimmt. – Der Absatz von Drucksachen auf einem andren als dem eigentlich buchhändlerischen Wege hat <span class="offset-4 ">hier</span> manche Schwierigkeiten: manche bloß persönliche oder sociale Verhältnisse stören leicht den geschäftsmäßigen Gang der Sache. Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan <span class="index-8877 tp-58479 ">der </span><span class="index-8877 tp-58479 family-courier ">Oriental Translation Committee</span>, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer <span class="family-courier ">Réflexions</span> in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: <span class="cite tp-95857 ">ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird.</span> Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.<br><span class="index-2553 tp-58482 ">Wilson</span> wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck <span class="index-3484 tp-58496 ">seines Wörterbuchs</span> hält ihn noch in <span class="index-2552 tp-58483 ">Calcutta</span> zurück. Seitdem <span class="notice-23591 ">[3]</span> er von seiner Erwählung zu <span class="index-3530 tp-58484 index-6670 tp-95859 ">Oxford</span> wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –<br>Das Packet mit den neuen <span class="index-2552 tp-95860 ">Calcutter</span> Sachen für Sie hatte <span class="index-3535 tp-95861 ">Haughton</span> Ihrem Wunsche gemäß <span class="offset-4 ">sogleich</span> an <span class="index-3745 tp-70531 ">Herrn von Bülow</span> geschickt. Dieser konnte das Ganze nicht befördern, ließ daher das Packet öffnen, und <span class="index-5168 tp-58485 ">Stenzler</span> mußte die Sachen, an denen Ihnen wie er glaubte am meisten liegen würde, aussondern. Ich vermuthe, daß man dieselben über <span class="index-15 tp-58486 ">Berlin</span> an Sie befördert hat. Doch will ich bei der Gesandtschaft daran erinnern. – Die Ausgabe <span class="index-9128 tp-58492 ">des </span><span class="index-9128 tp-58492 index-3521 tp-95862 ">Mahabharata</span> ist noch nicht angelangt. <br><span class="index-5168 tp-95864 index-5486 tp-58487 ">Stenzlerʼs</span><span class="index-5486 tp-58487 "> </span><span class="index-5486 tp-58487 index-9443 tp-95863 ">Raghu Vansa</span> ist jetzt wahrscheinlich schon in Ihren Händen. Hoffentlich ist es ihm gelungen, dadurch den ungünstigen Eindruck zu <span class="notice-26570 ">[...]</span>, den <span class="index-5487 tp-58488 ">sein </span><span class="index-5487 tp-58488 index-12523 tp-95866 family-courier ">Brahmavaivartapurani</span><span class="index-5487 tp-58488 family-courier "> Specimen</span> bei Ihnen gemacht <span class="notice-26571 ">[hat.]</span><br><span class="index-9129 tp-58493 family-courier ">D</span><span class="index-9129 tp-58493 family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="index-9129 tp-58493 "> Wallich</span> nahm vor einigen Tagen von seinen Freunden Abschied. Wahrscheinlich hat er in diesem Augenblicke England schon verlassen. –<br>Noch immer bin ich <span class="index-2566 tp-58489 ">Lassen</span> und <span class="index-1077 tp-58490 ">Windischmann</span> den Dank für <span class="index-3753 tp-95870 index-19451 tp-95874 ">ihre gelehrten Geschenke</span> schuldig: beiden möchte ich gern umständlich schreiben und dazu fehlts mir an Zeit. Ich fahre einstweilen in meiner Arbeit am <span class="index-6767 tp-95804 index-3886 tp-58491 ">Rig Veda</span> fort. Gelingt es mir einst, damit den Beifall der Kenner zu verdienen, so wende ich mich dann vielleicht auch zu andern Gebieten der Indischen Litteratur. Einstweilen darf ich wohl meine schon ohnedieß nicht allzufreie Zeit nicht weiter zertheilen. Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.<br>Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit <span class="index-5483 tp-95875 ">Lord Munster</span> gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.<br>Ihr gehorsamster<br><span class="family-courier ">F. Rosen.</span><br><span class="notice-23592 ">[2]</span> <span class="notice-23594 ">Ein Buchhändler in </span><span class="notice-23594 index-3530 tp-95876 ">Oxford</span><span class="notice-23594 ">, </span><span class="notice-23594 index-9130 tp-58495 family-courier ">Talboys</span><span class="notice-23594 ">, hat so eben </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 ">eine selbstgemachte Uebersetzung von </span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-1224 tp-95879 index-8278 tp-95878 ">Adelungs</span><span class="notice-23594 index-19454 tp-95881 index-8278 tp-95878 "> Abriß der Sanskrit Litteratur</span><span class="notice-23594 "> herausgegeben. (Ich war um Zusätze gebeten, die ich aber verweigerte, wie ich überhaupt das ganze Unternehmen widerrieth.) Soll ich, im Fall </span><span class="notice-23594 index-5483 tp-95877 ">Lord Munster</span><span class="notice-23594 "> die Angelegenheit nicht thätig befördern kann, an diesen Buchhändler eine Anfrage richten?</span><br><span class="notice-23593 ">[4]</span> <span class="family-courier ">S</span><span class="family-courier offset-4 underline-1 ">r</span><span class="family-courier "> Hochwohlgebohren<br>Herrn Professor A. 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In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –<lb/>Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung <name key="2600" type="work">Ihrer <hi rend="family:Courier">Réflexions</hi></name>, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von <placeName key="292">London</placeName> abwesend sind. <persName key="5483">Lord Munster</persName> war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich denke ihn namentlich <milestone unit="start" n="23590"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23590"/> darum zu bitten, Ihr Anerbieten dem <hi rend="family:Courier">Council</hi> <orgName key="6183">der <hi rend="family:Courier">Royal Asiatic Society</hi></orgName> vorzulegen: ob der Council darauf eingehen wird, ist mir allerdings zweifelhaft, da man bis jetzt Alles auf das Strengste vermieden hat, was einem buchhändlerischen Geschäfte ähnlich sieht; aber der Versuch ist wenigstens der Mühe werth, und die Angelegenheit könnte nicht besser empfohlen werden, als dadurch daß Lord Munster sich derselben annimmt. – Der Absatz von Drucksachen auf einem andren als dem eigentlich buchhändlerischen Wege hat <hi rend="offset:4">hier</hi> manche Schwierigkeiten: manche bloß persönliche oder sociale Verhältnisse stören leicht den geschäftsmäßigen Gang der Sache. Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan <orgName key="8877">der <hi rend="family:Courier">Oriental Translation Committee</hi></orgName>, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer <hi rend="family:Courier">Réflexions</hi> in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird. Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.<lb/><persName key="2553">Wilson</persName> wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck <name key="3484" type="work">seines Wörterbuchs</name> hält ihn noch in <placeName key="2552">Calcutta</placeName> zurück. Seitdem <milestone unit="start" n="23591"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23591"/> er von seiner Erwählung zu <placeName key="3530"><orgName key="6670">Oxford</orgName></placeName> wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –<lb/>Das Packet mit den neuen <placeName key="2552">Calcutter</placeName> Sachen für Sie hatte <persName key="3535">Haughton</persName> Ihrem Wunsche gemäß <hi rend="offset:4">sogleich</hi> an <persName key="3745">Herrn von Bülow</persName> geschickt. 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Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.<lb/>Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit <persName key="5483">Lord Munster</persName> gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.<lb/>Ihr gehorsamster<lb/><hi rend="family:Courier">F. Rosen.</hi><lb/><milestone unit="start" n="23592"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23592"/> <milestone unit="start" n="23594"/>Ein Buchhändler in <placeName key="3530">Oxford</placeName>, <persName key="9130"><hi rend="family:Courier">Talboys</hi></persName>, hat so eben <name key="19454" type="work">eine selbstgemachte Uebersetzung von <name key="8278" type="work"><persName key="1224">Adelungs</persName> Abriß der Sanskrit Litteratur</name></name> herausgegeben. (Ich war um Zusätze gebeten, die ich aber verweigerte, wie ich überhaupt das ganze Unternehmen widerrieth.) 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Ab 1824 studierte er in Berlin bei Franz Bopp Vergleichende Sprachwissenschaft mit einem Schwerpunkt auf dem Sanskritstudium. 1826 wurde Rosen bei Franz Bopp mit der Arbeit „Corporis radicum sanscritarum prolusio“ promoviert, die in der Indologie positiv rezipiert wurde. 1828 hielt er sich in Paris auf, um die reichen Sanskrit-Bestände der Nationalbibliothek zu nutzen. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf an die neugegründete Londoner Universität, wo er eine Professur für moderne orientalische Sprachen, später auch für das Sanskrit erhielt. Als Rosens Hauptwerk gelten die „Rigveda-Sanhita“ (1830–1837). Rosens Hauptwerk ist die 1838 postum erschienene kritische Edition des ersten Teils des Rigveda, des ältesten indischen Schriftzeugnisses.', '39_pdb' => 'GND', '39_dbid' => '116621249', '39_namevar' => 'Rosen, Fridericus Rosen, Frederic Rosen, Frederick', '39_beziehung' => 'Rosen sandte Schlegel 1826 seine Dissertation, die dieser wohlwollend aufnahm. 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[1] London den 17ten Octob. 1832.
Hochzuverehrender Herr Professor!
Ihr gütiges Schreiben vom 24sten v. M. erhielt ich unmittelbar nach der Abhandlung meines letzten Briefes an Sie: Gewiß würde ich mit meiner gegenwärtigen Antwort nicht so lange gezögert haben, wenn nicht schon mein letzter Brief einige von den Punkten berührt hätte, über welche Sie mich mit Ihren Anfragen und Aufträgen beehrt haben. Ich hielt es für angemessen, den Inhalt Ihres Briefes Herrn Haughton mitzutheilen. In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –
Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung Ihrer Réflexions, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von London abwesend sind. Lord Munster war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich denke ihn namentlich [2] darum zu bitten, Ihr Anerbieten dem Council der Royal Asiatic Society vorzulegen: ob der Council darauf eingehen wird, ist mir allerdings zweifelhaft, da man bis jetzt Alles auf das Strengste vermieden hat, was einem buchhändlerischen Geschäfte ähnlich sieht; aber der Versuch ist wenigstens der Mühe werth, und die Angelegenheit könnte nicht besser empfohlen werden, als dadurch daß Lord Munster sich derselben annimmt. – Der Absatz von Drucksachen auf einem andren als dem eigentlich buchhändlerischen Wege hat hier manche Schwierigkeiten: manche bloß persönliche oder sociale Verhältnisse stören leicht den geschäftsmäßigen Gang der Sache. Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan der Oriental Translation Committee, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer Réflexions in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird. Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.
Wilson wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck seines Wörterbuchs hält ihn noch in Calcutta zurück. Seitdem [3] er von seiner Erwählung zu Oxford wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –
Das Packet mit den neuen Calcutter Sachen für Sie hatte Haughton Ihrem Wunsche gemäß sogleich an Herrn von Bülow geschickt. Dieser konnte das Ganze nicht befördern, ließ daher das Packet öffnen, und Stenzler mußte die Sachen, an denen Ihnen wie er glaubte am meisten liegen würde, aussondern. Ich vermuthe, daß man dieselben über Berlin an Sie befördert hat. Doch will ich bei der Gesandtschaft daran erinnern. – Die Ausgabe des Mahabharata ist noch nicht angelangt.
Stenzlerʼs Raghu Vansa ist jetzt wahrscheinlich schon in Ihren Händen. Hoffentlich ist es ihm gelungen, dadurch den ungünstigen Eindruck zu [...], den sein Brahmavaivartapurani Specimen bei Ihnen gemacht [hat.]
Dr Wallich nahm vor einigen Tagen von seinen Freunden Abschied. Wahrscheinlich hat er in diesem Augenblicke England schon verlassen. –
Noch immer bin ich Lassen und Windischmann den Dank für ihre gelehrten Geschenke schuldig: beiden möchte ich gern umständlich schreiben und dazu fehlts mir an Zeit. Ich fahre einstweilen in meiner Arbeit am Rig Veda fort. Gelingt es mir einst, damit den Beifall der Kenner zu verdienen, so wende ich mich dann vielleicht auch zu andern Gebieten der Indischen Litteratur. Einstweilen darf ich wohl meine schon ohnedieß nicht allzufreie Zeit nicht weiter zertheilen. Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.
Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit Lord Munster gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.
Ihr gehorsamster
F. Rosen.
[2] Ein Buchhändler in Oxford, Talboys, hat so eben eine selbstgemachte Uebersetzung von Adelungs Abriß der Sanskrit Litteratur herausgegeben. (Ich war um Zusätze gebeten, die ich aber verweigerte, wie ich überhaupt das ganze Unternehmen widerrieth.) Soll ich, im Fall Lord Munster die Angelegenheit nicht thätig befördern kann, an diesen Buchhändler eine Anfrage richten?
[4] Sr Hochwohlgebohren
Herrn Professor A. W. von Schlegel
in
Bonn
Royal Asiatic Society.
Hochzuverehrender Herr Professor!
Ihr gütiges Schreiben vom 24sten v. M. erhielt ich unmittelbar nach der Abhandlung meines letzten Briefes an Sie: Gewiß würde ich mit meiner gegenwärtigen Antwort nicht so lange gezögert haben, wenn nicht schon mein letzter Brief einige von den Punkten berührt hätte, über welche Sie mich mit Ihren Anfragen und Aufträgen beehrt haben. Ich hielt es für angemessen, den Inhalt Ihres Briefes Herrn Haughton mitzutheilen. In der That hätte es dessen nicht bedurft, wenn es bloß darauf angekommen wäre, ihm die Größe seiner Schuld gegen Sie auf das Lebhafteste fühlen zu machen: es gereicht mir zur Beruhigung, daß ich seinen Auftrag Ihnen zu schreiben pünktlich, und vor dem Empfang Ihrer Mahnung erfüllt hatte. –
Was den Hauptgegenstand Ihres Briefes, die hiesige Verbreitung Ihrer Réflexions, betrifft, so werde ich mir gewiß ernstlich angelegen seyn lassen, Ihren Wünschen nachzukommen: für jetzt kann ich indeß noch keine befriedigende Antwort geben, da die meisten Mitglieder der Asiatischen Gesellschaft von London abwesend sind. Lord Munster war kürzlich auf einige Tage hier, aber zwei Versuche ihn zu treffen, schlugen mir fehl. Sobald er zur Stadt zurückkehrt, werde ich seinen Rath und seinen Beistand für Ihre Angelegenheit in Anspruch nehmen. Ich denke ihn namentlich [2] darum zu bitten, Ihr Anerbieten dem Council der Royal Asiatic Society vorzulegen: ob der Council darauf eingehen wird, ist mir allerdings zweifelhaft, da man bis jetzt Alles auf das Strengste vermieden hat, was einem buchhändlerischen Geschäfte ähnlich sieht; aber der Versuch ist wenigstens der Mühe werth, und die Angelegenheit könnte nicht besser empfohlen werden, als dadurch daß Lord Munster sich derselben annimmt. – Der Absatz von Drucksachen auf einem andren als dem eigentlich buchhändlerischen Wege hat hier manche Schwierigkeiten: manche bloß persönliche oder sociale Verhältnisse stören leicht den geschäftsmäßigen Gang der Sache. Ich erinnere mich, daß ich vor zwei Jahren Subscribenten für ein in Deutschland erscheinendes Buch sammelte: der Herausgeber schickte mir die Exemplare zu, und ich beförderte sie an die Subscribenten; aber nur zwei unter ihnen, mit denen ich näher bekannt war, entrichteten den Subscriptionspreis: die übrigen vergaßen es, und es würde für mich unangenehm gewesen seyn, sie an die Entrichtung einer für jeden Einzelnen unbedeutenden Summe mahnen zu müssen. – Der Umstand daß Sie über den Plan der Oriental Translation Committee, deren gegenwärtiges Wirken Sie nun aus eigner Ansicht kennen gelernt, frei geurtheilt haben, wird das Interesse Ihrer Réflexions in den Augen des Lord Munster und andrer Freunde jener Anstalt nur erhöhen können: ich bin überzeugt daß auch Ihr Tadel zugleich Belehrung und Rath seyn wird. Sobald auf dem Wege des Buchhandels Exemplare hieher gelangt sind, werde ich einer Ihrer eifrigsten Leser seyn.
Wilson wird erst im nächsten Frühjahr hier erwartet. Der Druck seines Wörterbuchs hält ihn noch in Calcutta zurück. Seitdem [3] er von seiner Erwählung zu Oxford wissen kann, hat man noch keine Nachricht von ihm. –
Das Packet mit den neuen Calcutter Sachen für Sie hatte Haughton Ihrem Wunsche gemäß sogleich an Herrn von Bülow geschickt. Dieser konnte das Ganze nicht befördern, ließ daher das Packet öffnen, und Stenzler mußte die Sachen, an denen Ihnen wie er glaubte am meisten liegen würde, aussondern. Ich vermuthe, daß man dieselben über Berlin an Sie befördert hat. Doch will ich bei der Gesandtschaft daran erinnern. – Die Ausgabe des Mahabharata ist noch nicht angelangt.
Stenzlerʼs Raghu Vansa ist jetzt wahrscheinlich schon in Ihren Händen. Hoffentlich ist es ihm gelungen, dadurch den ungünstigen Eindruck zu [...], den sein Brahmavaivartapurani Specimen bei Ihnen gemacht [hat.]
Dr Wallich nahm vor einigen Tagen von seinen Freunden Abschied. Wahrscheinlich hat er in diesem Augenblicke England schon verlassen. –
Noch immer bin ich Lassen und Windischmann den Dank für ihre gelehrten Geschenke schuldig: beiden möchte ich gern umständlich schreiben und dazu fehlts mir an Zeit. Ich fahre einstweilen in meiner Arbeit am Rig Veda fort. Gelingt es mir einst, damit den Beifall der Kenner zu verdienen, so wende ich mich dann vielleicht auch zu andern Gebieten der Indischen Litteratur. Einstweilen darf ich wohl meine schon ohnedieß nicht allzufreie Zeit nicht weiter zertheilen. Nebenbei studire ich etwas Indisches Recht.
Mit dem Versprechen, Ihnen wieder zu schreiben, sobald ich mit Lord Munster gesprochen, empfehle ich mich hochachtungsvoll der Fortdauer Ihres gütigen Wohlwollens.
Ihr gehorsamster
F. Rosen.
[2] Ein Buchhändler in Oxford, Talboys, hat so eben eine selbstgemachte Uebersetzung von Adelungs Abriß der Sanskrit Litteratur herausgegeben. (Ich war um Zusätze gebeten, die ich aber verweigerte, wie ich überhaupt das ganze Unternehmen widerrieth.) Soll ich, im Fall Lord Munster die Angelegenheit nicht thätig befördern kann, an diesen Buchhändler eine Anfrage richten?
[4] Sr Hochwohlgebohren
Herrn Professor A. W. von Schlegel
in
Bonn
Royal Asiatic Society.