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Hochwohlgeboren gütigstes Schreiben, und halte es für meine Pflicht, den Besuch <span class="index-6661 tp-75207 index-9143 tp-75208 ">des </span><span class="index-6661 tp-75207 index-9143 tp-75208 family-courier ">East India</span><span class="index-6661 tp-75207 index-9143 tp-75208 "> Hauses</span> aufzuschieben, um Ihnen sobald als möglich eine Antwort zukommen zu lassen. – Nach den vielen Beweisen von Ihrer gütigen Theilnahae an meinen Bemühungen im Felde der alt-indischen Literatur müßte ich wahrlich entweder sehr undankbar sein, oder einen zu großen Grad von Eitelkeit besitzen, wenn ich die Bemerkungen in Ihrem vorletzten Briefe einer anderen Gesinnung gegen mich hätte zuschreiben wollen, als derjenigen welche Sie mir bis dahin gezeigt hatten.<br>Die Grundsätze der Kritik welche ich im <span class="index-5486 tp-56219 family-courier ">Raghu Vansa</span> befolgt habe, indem ich es mir zur Aufgabe machte, den Text wieder herzustellen welcher dem ausgezeichneten Commentare <span class="index-12464 tp-76299 ">des </span><span class="index-12464 tp-76299 family-courier ">Mallinātha</span> zum Grunde lag, sind meiner Meinung nach die einzigen welche man jetzt, u namentlich in der ersten Ausgabe eines Werkes anwenden darf, ohne sich einer zu großen Willkür schuldig zu machen. Die Handschriften des <span class="family-courier ">Raghu Vansa</span> bieten dieselbe Erscheinung dar wie die <span class="index-1154 tp-56222 ">des </span><span class="index-1154 tp-56222 family-courier ">Rāmāyaṇa</span>, nämlich zwei verschiedene Recensionen, u ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß <span class="index-3516 tp-56223 ">Ihre Ausgabe des letzteren Werkes</span> mir zum Vorbilde diente. Was die Art des Uebersetzens betrifft, so habe ich mich schon in <span class="index-5487 tp-56220 ">dem </span><span class="index-5487 tp-56220 family-courier ">Specimen</span> (ich nenne es ungern) bemüht, zu zeigen, dß es mir auch bei einer lateinischen Uebersetzung vor allen Dingen darauf ankommt verstanden zu werden. In Rücksicht des Styls habe ich freilich häufig geschwankt, ob ich Eleganz der Wörtlichkeit oder diese jener aufopfern solle, u ich empfinde die Gefahren <span class="notice-23444 ">[2]</span> dieser Klippe um so lebhafter bei einem so schwierigen Gedichte wie der <span class="family-courier ">Raghu Vansa</span> ist. <span class="index-2426 tp-56221 index-3482 tp-56224 ">Bopps</span><span class="index-3482 tp-56224 "> Uebersetzung des Nalus</span>, welche in der ersten Auflage freilich ein Wörterbuch ersetzen mußte, kann ich in der zweiten Auflage durchaus nicht billigen.<br>Ihr Vorschlag wegen der Abschrift u Collation des <span class="index-1154 tp-75209 family-courier ">Rāmāyaṇa</span> ist mir sehr schmeichelhaft, u vorausgesetzt, daß es mir möglich ist in <span class="index-292 tp-75210 ">London</span> zu bleiben, so bin ich gerne bereit ihn anzunehmen. Sie wissen aber selbst, was dazu erfordert wird hier zu leben. 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In Rücksicht des Styls habe ich freilich häufig geschwankt, ob ich Eleganz der Wörtlichkeit oder diese jener aufopfern solle, u ich empfinde die Gefahren <milestone unit="start" n="23444"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="23444"/> dieser Klippe um so lebhafter bei einem so schwierigen Gedichte wie der <hi rend="family:Courier">Raghu Vansa</hi> ist. <anchor type="b" n="3482" ana="12" xml:id="NidB56224"/><anchor type="b" n="2426" ana="11" xml:id="NidB56221"/>Bopps<anchor type="e" n="2426" ana="11" xml:id="NidE56221"/> Uebersetzung des Nalus<anchor type="e" n="3482" ana="12" xml:id="NidE56224"/>, welche in der ersten Auflage freilich ein Wörterbuch ersetzen mußte, kann ich in der zweiten Auflage durchaus nicht billigen.<lb/>Ihr Vorschlag wegen der Abschrift u Collation des <anchor type="b" n="1154" ana="12" xml:id="NidB75209"/><hi rend="family:Courier">Rāmāyaṇa</hi><anchor type="e" n="1154" ana="12" xml:id="NidE75209"/> ist mir sehr schmeichelhaft, u vorausgesetzt, daß es mir möglich ist in <anchor type="b" n="292" ana="10" xml:id="NidB75210"/>London<anchor type="e" n="292" ana="10" xml:id="NidE75210"/> zu bleiben, so bin ich gerne bereit ihn anzunehmen. Sie wissen aber selbst, was dazu erfordert wird hier zu leben. Da ich von Hause keine Unterstützung mehr erwarten kann, so bin ich völlig beschränkt auf meiner Hände Arbeit, u gerade in diesem Augenblicke ist meine Lage um so schlimmer, als ein vierwöchentliches Krankenlager mir nicht nur die so theure Zeit sondern auch noch die schweren Ausgaben für ärztliche Hülfe gekostet hat. Dazu kommt daß die zurückgebliebene Schwäche mir das anhaltende Arbeiten noch nicht wieder erlaubt. Ich werde aber hoffentlich wieder Mittel finden meinen Aufenthalt hieselbst zu verlängern, u sehe mit Freuden Ihrer Ankunft entgegen, um das Nähere über die Abschrift des <hi rend="family:Courier">Rāmāyaṇa</hi> mit Ihnen besprechen zu können.<lb/>Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlsein u der aufrichtigsten Hochachtung habe ich die Ehre zu sein<lb/>Ew. Hochwohlgeboren<lb/>ergebenster<lb/>AFStenzler<lb/><hi rend="family:Courier">care of. <anchor type="b" n="8926" ana="15" xml:id="NidB56226"/>Messrs. 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Stenzler widmete sich zunächst intensiv der Edition und Übersetzung wichtiger Werke indischer Poesie, verfasste aber auch ein Standardwerk zur altenindischen Lexikographie. In der zweiten Lebenshälfte verlegte er sich auf die Erschließung der indischen Rechtsliteratur. Seine Schüler und auch weitere Generationen haben seine knappe Anfängergrammatik, die heute noch in Gebrauch ist, immer wieder auf neuesten Stand gebracht. Da unter Stenzlers Schülern einige der wichtigsten Indologen des 19. Jahrhunderts zu finden sind, spricht Ernst Windisch davon, dass aus indologischer Sicht auf die Bonner Schule eigentlich eine Breslauer Schule folgt, aus der unter anderem Weber, Kielhorn, Pischel und Hillbrandt hervorgingen.', '39_pdb' => 'GND', '39_quellen' => 'ADB@http://www.deutsche-biographie.de/pnd117272485.html?anchor=adb@ WBIS@http://db.saur.de/WBIS/basicSearch.jsf@D480-243-4@ extern@Ernst Windisch: Geschichte der Sanskrit-Philologie und Indischen Altertumskunde. Bd. 2. 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[1] London d. 28sten Septbr 1831.
In diesem Augenblicke empfange ich Ew. Hochwohlgeboren gütigstes Schreiben, und halte es für meine Pflicht, den Besuch des East India Hauses aufzuschieben, um Ihnen sobald als möglich eine Antwort zukommen zu lassen. – Nach den vielen Beweisen von Ihrer gütigen Theilnahae an meinen Bemühungen im Felde der alt-indischen Literatur müßte ich wahrlich entweder sehr undankbar sein, oder einen zu großen Grad von Eitelkeit besitzen, wenn ich die Bemerkungen in Ihrem vorletzten Briefe einer anderen Gesinnung gegen mich hätte zuschreiben wollen, als derjenigen welche Sie mir bis dahin gezeigt hatten.
Die Grundsätze der Kritik welche ich im Raghu Vansa befolgt habe, indem ich es mir zur Aufgabe machte, den Text wieder herzustellen welcher dem ausgezeichneten Commentare des Mallinātha zum Grunde lag, sind meiner Meinung nach die einzigen welche man jetzt, u namentlich in der ersten Ausgabe eines Werkes anwenden darf, ohne sich einer zu großen Willkür schuldig zu machen. Die Handschriften des Raghu Vansa bieten dieselbe Erscheinung dar wie die des Rāmāyaṇa, nämlich zwei verschiedene Recensionen, u ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß Ihre Ausgabe des letzteren Werkes mir zum Vorbilde diente. Was die Art des Uebersetzens betrifft, so habe ich mich schon in dem Specimen (ich nenne es ungern) bemüht, zu zeigen, dß es mir auch bei einer lateinischen Uebersetzung vor allen Dingen darauf ankommt verstanden zu werden. In Rücksicht des Styls habe ich freilich häufig geschwankt, ob ich Eleganz der Wörtlichkeit oder diese jener aufopfern solle, u ich empfinde die Gefahren [2] dieser Klippe um so lebhafter bei einem so schwierigen Gedichte wie der Raghu Vansa ist. Bopps Uebersetzung des Nalus, welche in der ersten Auflage freilich ein Wörterbuch ersetzen mußte, kann ich in der zweiten Auflage durchaus nicht billigen.
Ihr Vorschlag wegen der Abschrift u Collation des Rāmāyaṇa ist mir sehr schmeichelhaft, u vorausgesetzt, daß es mir möglich ist in London zu bleiben, so bin ich gerne bereit ihn anzunehmen. Sie wissen aber selbst, was dazu erfordert wird hier zu leben. Da ich von Hause keine Unterstützung mehr erwarten kann, so bin ich völlig beschränkt auf meiner Hände Arbeit, u gerade in diesem Augenblicke ist meine Lage um so schlimmer, als ein vierwöchentliches Krankenlager mir nicht nur die so theure Zeit sondern auch noch die schweren Ausgaben für ärztliche Hülfe gekostet hat. Dazu kommt daß die zurückgebliebene Schwäche mir das anhaltende Arbeiten noch nicht wieder erlaubt. Ich werde aber hoffentlich wieder Mittel finden meinen Aufenthalt hieselbst zu verlängern, u sehe mit Freuden Ihrer Ankunft entgegen, um das Nähere über die Abschrift des Rāmāyaṇa mit Ihnen besprechen zu können.
Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlsein u der aufrichtigsten Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
Ew. Hochwohlgeboren
ergebenster
AFStenzler
care of. Messrs. Giles, Son & Sidgwick.
In diesem Augenblicke empfange ich Ew. Hochwohlgeboren gütigstes Schreiben, und halte es für meine Pflicht, den Besuch des East India Hauses aufzuschieben, um Ihnen sobald als möglich eine Antwort zukommen zu lassen. – Nach den vielen Beweisen von Ihrer gütigen Theilnahae an meinen Bemühungen im Felde der alt-indischen Literatur müßte ich wahrlich entweder sehr undankbar sein, oder einen zu großen Grad von Eitelkeit besitzen, wenn ich die Bemerkungen in Ihrem vorletzten Briefe einer anderen Gesinnung gegen mich hätte zuschreiben wollen, als derjenigen welche Sie mir bis dahin gezeigt hatten.
Die Grundsätze der Kritik welche ich im Raghu Vansa befolgt habe, indem ich es mir zur Aufgabe machte, den Text wieder herzustellen welcher dem ausgezeichneten Commentare des Mallinātha zum Grunde lag, sind meiner Meinung nach die einzigen welche man jetzt, u namentlich in der ersten Ausgabe eines Werkes anwenden darf, ohne sich einer zu großen Willkür schuldig zu machen. Die Handschriften des Raghu Vansa bieten dieselbe Erscheinung dar wie die des Rāmāyaṇa, nämlich zwei verschiedene Recensionen, u ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß Ihre Ausgabe des letzteren Werkes mir zum Vorbilde diente. Was die Art des Uebersetzens betrifft, so habe ich mich schon in dem Specimen (ich nenne es ungern) bemüht, zu zeigen, dß es mir auch bei einer lateinischen Uebersetzung vor allen Dingen darauf ankommt verstanden zu werden. In Rücksicht des Styls habe ich freilich häufig geschwankt, ob ich Eleganz der Wörtlichkeit oder diese jener aufopfern solle, u ich empfinde die Gefahren [2] dieser Klippe um so lebhafter bei einem so schwierigen Gedichte wie der Raghu Vansa ist. Bopps Uebersetzung des Nalus, welche in der ersten Auflage freilich ein Wörterbuch ersetzen mußte, kann ich in der zweiten Auflage durchaus nicht billigen.
Ihr Vorschlag wegen der Abschrift u Collation des Rāmāyaṇa ist mir sehr schmeichelhaft, u vorausgesetzt, daß es mir möglich ist in London zu bleiben, so bin ich gerne bereit ihn anzunehmen. Sie wissen aber selbst, was dazu erfordert wird hier zu leben. Da ich von Hause keine Unterstützung mehr erwarten kann, so bin ich völlig beschränkt auf meiner Hände Arbeit, u gerade in diesem Augenblicke ist meine Lage um so schlimmer, als ein vierwöchentliches Krankenlager mir nicht nur die so theure Zeit sondern auch noch die schweren Ausgaben für ärztliche Hülfe gekostet hat. Dazu kommt daß die zurückgebliebene Schwäche mir das anhaltende Arbeiten noch nicht wieder erlaubt. Ich werde aber hoffentlich wieder Mittel finden meinen Aufenthalt hieselbst zu verlängern, u sehe mit Freuden Ihrer Ankunft entgegen, um das Nähere über die Abschrift des Rāmāyaṇa mit Ihnen besprechen zu können.
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