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Mein Befünden ist bis auf Alterschwähe gut. der Winter ist aber so naß u Feicht was nicht gut auf die Gesundheit würckt. Carl hat auch eine unpäßlichkeit gehabt, was übel hätte werden können, aber gottlob über gegangen ist, <anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB32808"/>Julchen<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE32808"/> ist gröstentheils gut, läst sich aber noch immer Mangnedisiren. Von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB32809"/>Dresten<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE32809"/> bekomme ich sehr selten Briefe, u bekomme ich entlich ein mal welche, so sind <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32810"/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB32811"/>beyde<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE32811"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32810"/> traurig gestimmt, ohne mir die ursache davon an zugäben, u nach meiner Bösen gewohnheit dencke ich mir das Schlimste davon, zum beweiß von seiner Gesundheit, den ohne große Noth haben sie gewiß nicht die Kostbaarreiße nach dem <anchor type="b" n="633" ana="10" xml:id="NidB32812"/>Karlsbathe<anchor type="e" n="633" ana="10" xml:id="NidE32812"/> <hi rend="offset:4">2 mal</hi> gemacht. 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Ich will mich gern noch mehr ein schräncken, u sollte mir einmal meine Pancion nicht aus gezahlt werden, so will mir Carl so lange was vorschießen. Bisher habe ich sie noch immer bekommen, zu weilen spötter, aber mann hat nur immer die Besorgniß. Carl steht sich itzo sehr gut, u könnte <hi rend="overstrike:1">der</hi> Er immer handeln wie er wollte, so würde er viel an den Seinigen thun, die es nöthig hätten, etwas giebt er mir auch. Bey <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB32819"/>Moritz<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE32819"/> ist auch immer geldnoth, <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB32820"/>die Frau<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE32820"/> ist auch keine Wirthin. <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB32821"/>Die Älteste Tochter<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE32821"/> ist gut gerathen, <anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB32822"/>die 2<hi rend="offset:4">te</hi><anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE32822"/> wird es auch, aber <anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB32823"/>dem Sohne<anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE32823"/> traue ich nicht, böse ist er nicht, aber sonderbaar. Ich will nur schließen, ich bin nicht recht aufgelegt zum schreiben, ich wollte Dir nur gleich den richtigen Entfang Deines Briefs melden. 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Vor allen dingen Dancke ich Dir recht hertzlich vor Dein geschenck, was mir allerdings sehr zu statten kömmt. <span class="index-1393 tp-32805 ">Carl</span> hat es mit den Gelde gleich in Richtigkeit gebracht.<br>Ich habe <span class="doc-6646 ">etwan vor 4 Wochen an Dich geschrieben</span>, der Brief war nach Deiner Vorschrift, nach der Schweitz auf <span class="index-228 tp-32807 ">Copet</span> gerichtet. Ich hoffe daß Du nun den Brief noch erhalten hast. Ich hatte Dir manche Nachricht gegäben, ich weiß nun nicht mehr welche, mein Gedächtniß ist itzo schwach. 2 mal mag ich doch eine Sache nicht schreiben, Melde mir doch in Deinen nächsten Briefe ob Du ihm erhalten hast. <span class="overstrike-1 ">Ich möchte wißen</span> In diesen Briefe werde ich mich blos darauf einschräncken, von unseren Befünden zu melden. Mein Befünden ist bis auf Alterschwähe gut. der Winter ist aber so naß u Feicht was nicht gut auf die Gesundheit würckt. Carl hat auch eine unpäßlichkeit gehabt, was übel hätte werden können, aber gottlob über gegangen ist, <span class="index-1392 tp-32808 ">Julchen</span> ist gröstentheils gut, läst sich aber noch immer Mangnedisiren. Von <span class="index-13 tp-32809 ">Dresten</span> bekomme ich sehr selten Briefe, u bekomme ich entlich ein mal welche, so sind <span class="index-115 tp-32810 index-129 tp-32811 ">beyde</span> traurig gestimmt, ohne mir die ursache davon an zugäben, u nach meiner Bösen gewohnheit dencke ich mir das Schlimste davon, zum beweiß von seiner Gesundheit, den ohne große Noth haben sie gewiß nicht die Kostbaarreiße nach dem <span class="index-633 tp-32812 ">Karlsbathe</span> <span class="offset-4 ">2 mal</span> gemacht. Zwar haben <span class="notice-4271 ">[2]</span> sie vor kurtzen auch einen Großen Verlust gehabt. <span class="index-5983 tp-78047 ">der Bruder von </span><span class="index-5983 tp-78047 index-129 tp-32813 ">Ernst</span> der Hauptmann war, ist mit bey <span class="index-12 tp-32814 ">Jäna</span> geblieben. 14 Tage wusten sie nicht wo er geblieben war. Er hat <span class="index-5984 tp-78048 ">eine Frau</span>, doch aber gottlob keine Kinder verlaßen. Er hatte noch keine Companie folglich hatte die Arme Frau das Ihrige zugesetzt um ihn in Stand zu setzen, u nichts als ledige Kuffer wieder bekommen Ernst wird auch viel an der Witwe thun müßen, u <span class="index-12810 tp-78049 ">eine Kränckliche Schwester</span>, hat er auch meist zu erhalten. Er ist aber auch <span class="overstrike-1 ">wie Du</span> ein Edelgesinter Mann, wie Du mein Bester, ich glaube gewiß daß Du auch schon oft was an <span class="index-8 tp-32815 ">Friedrich</span> gethan hast. über Friedrich muß ich noch ein paar worte mit Dir im Vertrauen sprächen. Es kränckt mich in der Seele, daß es sich gar nicht einmal paßen will, daß <span class="overstrike-1 ">ein</span> <span class="offset-4 ">er</span> ein gewißes Blätzchen in der Welt bekommen kann, es sind doch der Stellen so viel. Freylich glaube ich wohl, daß seine Besondern Meynungen die er gewiß hat mit schuld daran sind, aber es giebt mehr der gleichen, als zum Exempel <span class="index-55 tp-32816 ">Fichte</span>, u der hat doch einen Ruf nach dem anderen erhalden. Es tauret mich daß er sich so behelfen muß, u da traue ich ihm keine Große Stärcke in zu, u noch mehr schmertz es mich wenn wenn er Sorgen, u Verlegenheiten hat. was will nun werden, wenn <span class="index-222 tp-32817 ">F v Stahl</span> u Du wieder verreißen? Auf seine Neue Hofnung rechne ich wenig. Melde mir doch etwas mehr von seiner itzigen Lage. Wohnt Friedrich bey Frau von Stahl im Hauße <span class="notice-43650 ">u</span> ist <span class="index-180 tp-32818 ">die Frau</span> mit da? Ist ihre Schwächlichkeit von der Art <span class="notice-4272 ">[3]</span> daß was zu fürchten Stünde? Unter allen Diesen Umständen, würde ich es vor kein unglück halten, u mich darüber zu gäben, denn ein Lediger Mann mit Talenden kann sich dann ehr helfen. Ich wollte Dir eine Bitte u Vorschlag thun, lieber Sohn, wenn Du das jenige was Du mir künftig noch zu gedacht hast an Friedrich gäbst, so lange er es nöthig hat. Ich will mich gern noch mehr ein schräncken, u sollte mir einmal meine Pancion nicht aus gezahlt werden, so will mir Carl so lange was vorschießen. Bisher habe ich sie noch immer bekommen, zu weilen spötter, aber mann hat nur immer die Besorgniß. Carl steht sich itzo sehr gut, u könnte <span class="overstrike-1 ">der</span> Er immer handeln wie er wollte, so würde er viel an den Seinigen thun, die es nöthig hätten, etwas giebt er mir auch. Bey <span class="index-187 tp-32819 ">Moritz</span> ist auch immer geldnoth, <span class="index-2286 tp-32820 ">die Frau</span> ist auch keine Wirthin. <span class="index-3671 tp-32821 ">Die Älteste Tochter</span> ist gut gerathen, <span class="index-3460 tp-32822 ">die 2</span><span class="index-3460 tp-32822 offset-4 ">te</span> wird es auch, aber <span class="index-2113 tp-32823 ">dem Sohne</span> traue ich nicht, böse ist er nicht, aber sonderbaar. Ich will nur schließen, ich bin nicht recht aufgelegt zum schreiben, ich wollte Dir nur gleich den richtigen Entfang Deines Briefs melden. Lebe recht wohl bester Sohn, sey versichert daß kein Tag vergeht, wo ich <span class="overstrike-1 ">meine</span> <span class="offset-4 ">mit</span> meinen Guten wünschen nicht bey Dir bin. <span class="index-1036 tp-32825 ">Den </span><span class="index-1036 tp-32825 index-15 tp-32824 ">Berliner</span><span class="index-1036 tp-32825 "> Mußen almanach</span> habe ich gehabt daß Bildniß von F v Stahl, habe ich mit vielen Intereße betrachtet, ich habe sie mir nicht so hübsch vorgestellt. aber <span class="index-1035 tp-32826 ">was von Dir darin ist</span>, hat mir viel Freude gemacht. 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Von <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB32809"/>Dresten<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE32809"/> bekomme ich sehr selten Briefe, u bekomme ich entlich ein mal welche, so sind <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32810"/><anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB32811"/>beyde<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE32811"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32810"/> traurig gestimmt, ohne mir die ursache davon an zugäben, u nach meiner Bösen gewohnheit dencke ich mir das Schlimste davon, zum beweiß von seiner Gesundheit, den ohne große Noth haben sie gewiß nicht die Kostbaarreiße nach dem <anchor type="b" n="633" ana="10" xml:id="NidB32812"/>Karlsbathe<anchor type="e" n="633" ana="10" xml:id="NidE32812"/> <hi rend="offset:4">2 mal</hi> gemacht. Zwar haben <milestone unit="start" n="4271"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4271"/> sie vor kurtzen auch einen Großen Verlust gehabt. <anchor type="b" n="5983" ana="11" xml:id="NidB78047"/>der Bruder von <anchor type="b" n="129" ana="11" xml:id="NidB32813"/>Ernst<anchor type="e" n="129" ana="11" xml:id="NidE32813"/><anchor type="e" n="5983" ana="11" xml:id="NidE78047"/> der Hauptmann war, ist mit bey <anchor type="b" n="12" ana="10" xml:id="NidB32814"/>Jäna<anchor type="e" n="12" ana="10" xml:id="NidE32814"/> geblieben. 14 Tage wusten sie nicht wo er geblieben war. Er hat <anchor type="b" n="5984" ana="11" xml:id="NidB78048"/>eine Frau<anchor type="e" n="5984" ana="11" xml:id="NidE78048"/>, doch aber gottlob keine Kinder verlaßen. Er hatte noch keine Companie folglich hatte die Arme Frau das Ihrige zugesetzt um ihn in Stand zu setzen, u nichts als ledige Kuffer wieder bekommen Ernst wird auch viel an der Witwe thun müßen, u <anchor type="b" n="12810" ana="11" xml:id="NidB78049"/>eine Kränckliche Schwester<anchor type="e" n="12810" ana="11" xml:id="NidE78049"/>, hat er auch meist zu erhalten. Er ist aber auch <hi rend="overstrike:1">wie Du</hi> ein Edelgesinter Mann, wie Du mein Bester, ich glaube gewiß daß Du auch schon oft was an <anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB32815"/>Friedrich<anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE32815"/> gethan hast. über Friedrich muß ich noch ein paar worte mit Dir im Vertrauen sprächen. Es kränckt mich in der Seele, daß es sich gar nicht einmal paßen will, daß <hi rend="overstrike:1">ein</hi> <hi rend="offset:4">er</hi> ein gewißes Blätzchen in der Welt bekommen kann, es sind doch der Stellen so viel. Freylich glaube ich wohl, daß seine Besondern Meynungen die er gewiß hat mit schuld daran sind, aber es giebt mehr der gleichen, als zum Exempel <anchor type="b" n="55" ana="11" xml:id="NidB32816"/>Fichte<anchor type="e" n="55" ana="11" xml:id="NidE32816"/>, u der hat doch einen Ruf nach dem anderen erhalden. Es tauret mich daß er sich so behelfen muß, u da traue ich ihm keine Große Stärcke in zu, u noch mehr schmertz es mich wenn wenn er Sorgen, u Verlegenheiten hat. was will nun werden, wenn <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB32817"/>F v Stahl<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE32817"/> u Du wieder verreißen? Auf seine Neue Hofnung rechne ich wenig. Melde mir doch etwas mehr von seiner itzigen Lage. Wohnt Friedrich bey Frau von Stahl im Hauße <milestone unit="start" n="43650"/>u<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="43650"/> ist <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB32818"/>die Frau<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE32818"/> mit da? Ist ihre Schwächlichkeit von der Art <milestone unit="start" n="4272"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4272"/> daß was zu fürchten Stünde? Unter allen Diesen Umständen, würde ich es vor kein unglück halten, u mich darüber zu gäben, denn ein Lediger Mann mit Talenden kann sich dann ehr helfen. Ich wollte Dir eine Bitte u Vorschlag thun, lieber Sohn, wenn Du das jenige was Du mir künftig noch zu gedacht hast an Friedrich gäbst, so lange er es nöthig hat. Ich will mich gern noch mehr ein schräncken, u sollte mir einmal meine Pancion nicht aus gezahlt werden, so will mir Carl so lange was vorschießen. Bisher habe ich sie noch immer bekommen, zu weilen spötter, aber mann hat nur immer die Besorgniß. Carl steht sich itzo sehr gut, u könnte <hi rend="overstrike:1">der</hi> Er immer handeln wie er wollte, so würde er viel an den Seinigen thun, die es nöthig hätten, etwas giebt er mir auch. Bey <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB32819"/>Moritz<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE32819"/> ist auch immer geldnoth, <anchor type="b" n="2286" ana="11" xml:id="NidB32820"/>die Frau<anchor type="e" n="2286" ana="11" xml:id="NidE32820"/> ist auch keine Wirthin. <anchor type="b" n="3671" ana="11" xml:id="NidB32821"/>Die Älteste Tochter<anchor type="e" n="3671" ana="11" xml:id="NidE32821"/> ist gut gerathen, <anchor type="b" n="3460" ana="11" xml:id="NidB32822"/>die 2<hi rend="offset:4">te</hi><anchor type="e" n="3460" ana="11" xml:id="NidE32822"/> wird es auch, aber <anchor type="b" n="2113" ana="11" xml:id="NidB32823"/>dem Sohne<anchor type="e" n="2113" ana="11" xml:id="NidE32823"/> traue ich nicht, böse ist er nicht, aber sonderbaar. Ich will nur schließen, ich bin nicht recht aufgelegt zum schreiben, ich wollte Dir nur gleich den richtigen Entfang Deines Briefs melden. Lebe recht wohl bester Sohn, sey versichert daß kein Tag vergeht, wo ich <hi rend="overstrike:1">meine</hi> <hi rend="offset:4">mit</hi> meinen Guten wünschen nicht bey Dir bin. <anchor type="b" n="1036" ana="13" xml:id="NidB32825"/>Den <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB32824"/>Berliner<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE32824"/> Mußen almanach<anchor type="e" n="1036" ana="13" xml:id="NidE32825"/> habe ich gehabt daß Bildniß von F v Stahl, habe ich mit vielen Intereße betrachtet, ich habe sie mir nicht so hübsch vorgestellt. aber <anchor type="b" n="1035" ana="12" xml:id="NidB32826"/>was von Dir darin ist<anchor type="e" n="1035" ana="12" xml:id="NidE32826"/>, hat mir viel Freude gemacht. Mein Respect an F v Stahl <hi rendition="#PRSPreset1">Mutter</hi> Schlegel.<lb/><milestone unit="start" n="4273"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4273"/> [leer]', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7267', 'content' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1807-02-23', '36_datengeberhand' => 'Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-5', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,18,25', '36_h1zahl' => '3 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] den 23 ten Februar
1807.
Mein Lieber Bester Sohn,
Ich habe Deinen Lieben Brief, dem ich so sehnlich erwartet hatte, mit Freuden tränen, den 20 ten Februar erhalten den 10 ten war derselbe geschrieben, also 10 Tage unterwegs daß geht wohl an. Vor allen dingen Dancke ich Dir recht hertzlich vor Dein geschenck, was mir allerdings sehr zu statten kömmt. Carl hat es mit den Gelde gleich in Richtigkeit gebracht.
Ich habe etwan vor 4 Wochen an Dich geschrieben, der Brief war nach Deiner Vorschrift, nach der Schweitz auf Copet gerichtet. Ich hoffe daß Du nun den Brief noch erhalten hast. Ich hatte Dir manche Nachricht gegäben, ich weiß nun nicht mehr welche, mein Gedächtniß ist itzo schwach. 2 mal mag ich doch eine Sache nicht schreiben, Melde mir doch in Deinen nächsten Briefe ob Du ihm erhalten hast. Ich möchte wißen In diesen Briefe werde ich mich blos darauf einschräncken, von unseren Befünden zu melden. Mein Befünden ist bis auf Alterschwähe gut. der Winter ist aber so naß u Feicht was nicht gut auf die Gesundheit würckt. Carl hat auch eine unpäßlichkeit gehabt, was übel hätte werden können, aber gottlob über gegangen ist, Julchen ist gröstentheils gut, läst sich aber noch immer Mangnedisiren. Von Dresten bekomme ich sehr selten Briefe, u bekomme ich entlich ein mal welche, so sind beyde traurig gestimmt, ohne mir die ursache davon an zugäben, u nach meiner Bösen gewohnheit dencke ich mir das Schlimste davon, zum beweiß von seiner Gesundheit, den ohne große Noth haben sie gewiß nicht die Kostbaarreiße nach dem Karlsbathe 2 mal gemacht. Zwar haben [2] sie vor kurtzen auch einen Großen Verlust gehabt. der Bruder von Ernst der Hauptmann war, ist mit bey Jäna geblieben. 14 Tage wusten sie nicht wo er geblieben war. Er hat eine Frau, doch aber gottlob keine Kinder verlaßen. Er hatte noch keine Companie folglich hatte die Arme Frau das Ihrige zugesetzt um ihn in Stand zu setzen, u nichts als ledige Kuffer wieder bekommen Ernst wird auch viel an der Witwe thun müßen, u eine Kränckliche Schwester, hat er auch meist zu erhalten. Er ist aber auch wie Du ein Edelgesinter Mann, wie Du mein Bester, ich glaube gewiß daß Du auch schon oft was an Friedrich gethan hast. über Friedrich muß ich noch ein paar worte mit Dir im Vertrauen sprächen. Es kränckt mich in der Seele, daß es sich gar nicht einmal paßen will, daß ein er ein gewißes Blätzchen in der Welt bekommen kann, es sind doch der Stellen so viel. Freylich glaube ich wohl, daß seine Besondern Meynungen die er gewiß hat mit schuld daran sind, aber es giebt mehr der gleichen, als zum Exempel Fichte, u der hat doch einen Ruf nach dem anderen erhalden. Es tauret mich daß er sich so behelfen muß, u da traue ich ihm keine Große Stärcke in zu, u noch mehr schmertz es mich wenn wenn er Sorgen, u Verlegenheiten hat. was will nun werden, wenn F v Stahl u Du wieder verreißen? Auf seine Neue Hofnung rechne ich wenig. Melde mir doch etwas mehr von seiner itzigen Lage. Wohnt Friedrich bey Frau von Stahl im Hauße u ist die Frau mit da? Ist ihre Schwächlichkeit von der Art [3] daß was zu fürchten Stünde? Unter allen Diesen Umständen, würde ich es vor kein unglück halten, u mich darüber zu gäben, denn ein Lediger Mann mit Talenden kann sich dann ehr helfen. Ich wollte Dir eine Bitte u Vorschlag thun, lieber Sohn, wenn Du das jenige was Du mir künftig noch zu gedacht hast an Friedrich gäbst, so lange er es nöthig hat. Ich will mich gern noch mehr ein schräncken, u sollte mir einmal meine Pancion nicht aus gezahlt werden, so will mir Carl so lange was vorschießen. Bisher habe ich sie noch immer bekommen, zu weilen spötter, aber mann hat nur immer die Besorgniß. Carl steht sich itzo sehr gut, u könnte der Er immer handeln wie er wollte, so würde er viel an den Seinigen thun, die es nöthig hätten, etwas giebt er mir auch. Bey Moritz ist auch immer geldnoth, die Frau ist auch keine Wirthin. Die Älteste Tochter ist gut gerathen, die 2te wird es auch, aber dem Sohne traue ich nicht, böse ist er nicht, aber sonderbaar. Ich will nur schließen, ich bin nicht recht aufgelegt zum schreiben, ich wollte Dir nur gleich den richtigen Entfang Deines Briefs melden. Lebe recht wohl bester Sohn, sey versichert daß kein Tag vergeht, wo ich meine mit meinen Guten wünschen nicht bey Dir bin. Den Berliner Mußen almanach habe ich gehabt daß Bildniß von F v Stahl, habe ich mit vielen Intereße betrachtet, ich habe sie mir nicht so hübsch vorgestellt. aber was von Dir darin ist, hat mir viel Freude gemacht. Mein Respect an F v Stahl Mutter Schlegel.
[4] [leer]
1807.
Mein Lieber Bester Sohn,
Ich habe Deinen Lieben Brief, dem ich so sehnlich erwartet hatte, mit Freuden tränen, den 20 ten Februar erhalten den 10 ten war derselbe geschrieben, also 10 Tage unterwegs daß geht wohl an. Vor allen dingen Dancke ich Dir recht hertzlich vor Dein geschenck, was mir allerdings sehr zu statten kömmt. Carl hat es mit den Gelde gleich in Richtigkeit gebracht.
Ich habe etwan vor 4 Wochen an Dich geschrieben, der Brief war nach Deiner Vorschrift, nach der Schweitz auf Copet gerichtet. Ich hoffe daß Du nun den Brief noch erhalten hast. Ich hatte Dir manche Nachricht gegäben, ich weiß nun nicht mehr welche, mein Gedächtniß ist itzo schwach. 2 mal mag ich doch eine Sache nicht schreiben, Melde mir doch in Deinen nächsten Briefe ob Du ihm erhalten hast. Ich möchte wißen In diesen Briefe werde ich mich blos darauf einschräncken, von unseren Befünden zu melden. Mein Befünden ist bis auf Alterschwähe gut. der Winter ist aber so naß u Feicht was nicht gut auf die Gesundheit würckt. Carl hat auch eine unpäßlichkeit gehabt, was übel hätte werden können, aber gottlob über gegangen ist, Julchen ist gröstentheils gut, läst sich aber noch immer Mangnedisiren. Von Dresten bekomme ich sehr selten Briefe, u bekomme ich entlich ein mal welche, so sind beyde traurig gestimmt, ohne mir die ursache davon an zugäben, u nach meiner Bösen gewohnheit dencke ich mir das Schlimste davon, zum beweiß von seiner Gesundheit, den ohne große Noth haben sie gewiß nicht die Kostbaarreiße nach dem Karlsbathe 2 mal gemacht. Zwar haben [2] sie vor kurtzen auch einen Großen Verlust gehabt. der Bruder von Ernst der Hauptmann war, ist mit bey Jäna geblieben. 14 Tage wusten sie nicht wo er geblieben war. Er hat eine Frau, doch aber gottlob keine Kinder verlaßen. Er hatte noch keine Companie folglich hatte die Arme Frau das Ihrige zugesetzt um ihn in Stand zu setzen, u nichts als ledige Kuffer wieder bekommen Ernst wird auch viel an der Witwe thun müßen, u eine Kränckliche Schwester, hat er auch meist zu erhalten. Er ist aber auch wie Du ein Edelgesinter Mann, wie Du mein Bester, ich glaube gewiß daß Du auch schon oft was an Friedrich gethan hast. über Friedrich muß ich noch ein paar worte mit Dir im Vertrauen sprächen. Es kränckt mich in der Seele, daß es sich gar nicht einmal paßen will, daß ein er ein gewißes Blätzchen in der Welt bekommen kann, es sind doch der Stellen so viel. Freylich glaube ich wohl, daß seine Besondern Meynungen die er gewiß hat mit schuld daran sind, aber es giebt mehr der gleichen, als zum Exempel Fichte, u der hat doch einen Ruf nach dem anderen erhalden. Es tauret mich daß er sich so behelfen muß, u da traue ich ihm keine Große Stärcke in zu, u noch mehr schmertz es mich wenn wenn er Sorgen, u Verlegenheiten hat. was will nun werden, wenn F v Stahl u Du wieder verreißen? Auf seine Neue Hofnung rechne ich wenig. Melde mir doch etwas mehr von seiner itzigen Lage. Wohnt Friedrich bey Frau von Stahl im Hauße u ist die Frau mit da? Ist ihre Schwächlichkeit von der Art [3] daß was zu fürchten Stünde? Unter allen Diesen Umständen, würde ich es vor kein unglück halten, u mich darüber zu gäben, denn ein Lediger Mann mit Talenden kann sich dann ehr helfen. Ich wollte Dir eine Bitte u Vorschlag thun, lieber Sohn, wenn Du das jenige was Du mir künftig noch zu gedacht hast an Friedrich gäbst, so lange er es nöthig hat. Ich will mich gern noch mehr ein schräncken, u sollte mir einmal meine Pancion nicht aus gezahlt werden, so will mir Carl so lange was vorschießen. Bisher habe ich sie noch immer bekommen, zu weilen spötter, aber mann hat nur immer die Besorgniß. Carl steht sich itzo sehr gut, u könnte der Er immer handeln wie er wollte, so würde er viel an den Seinigen thun, die es nöthig hätten, etwas giebt er mir auch. Bey Moritz ist auch immer geldnoth, die Frau ist auch keine Wirthin. Die Älteste Tochter ist gut gerathen, die 2te wird es auch, aber dem Sohne traue ich nicht, böse ist er nicht, aber sonderbaar. Ich will nur schließen, ich bin nicht recht aufgelegt zum schreiben, ich wollte Dir nur gleich den richtigen Entfang Deines Briefs melden. Lebe recht wohl bester Sohn, sey versichert daß kein Tag vergeht, wo ich meine mit meinen Guten wünschen nicht bey Dir bin. Den Berliner Mußen almanach habe ich gehabt daß Bildniß von F v Stahl, habe ich mit vielen Intereße betrachtet, ich habe sie mir nicht so hübsch vorgestellt. aber was von Dir darin ist, hat mir viel Freude gemacht. Mein Respect an F v Stahl Mutter Schlegel.
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