• Henriette Mendelssohn to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Bern · Place of Destination: Coppet · Date: [ca. 1808 oder 1809]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Henriette Mendelssohn
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Bern
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: [ca. 1808 oder 1809]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Henriette Mendelssohns Aufenthalt in Bern 1808 und damit in derselben Gegend wie Schlegel in Coppet. Mit „diese[r] Gegend“ kann aber auch Europa und damit in diesem Brief die Amerika-Reisepläne von AWS und Madame de Staël 1809 gemeint sein.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-7
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,27,20
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. Henriette M.
  • Format: 18,3 x 11,6 cm
  • Incipit: „[1] Das Gerücht sagt, daß Sie diese Gegend verlaßen, oder schon verlaßen haben, Sie sagen mir kein Wort, mein wehrter [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
  • Zeil, Sophia
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[1] Das Gerücht sagt, daß Sie diese Gegend verlaßen, oder schon verlaßen haben, Sie sagen mir kein Wort, mein wehrter Freund, ja Ihr Stillschweigen scheint mir recht absichtlich, u ich muß glauben, daß irgend eine Empfindlichkeit daran Schuld ist! Sein Sie gütig genug mir die Warheit zu sagen. In der Abgeschiedenheit in welcher ich lebe, mag ich gern mit dem Andenken an meine Freunde aufs Reine sein, alles Trübe, ist mir eine rechte Qual. –
Ich kann mir Ihren Verdruß bei diesen neuen Verfolgungen nicht ohne das innigste Bedauern denken. Bestimmtes weis ich nichts ich war zu bescheiden den jungen Stael eigentlich zu fragen, ahndete auch nichts andres [2] als bloß einen veränderten Entschluß in Ansehung Albertinens, u eine Art von Entschuldigung. Nun ich aber mehr gehört, bin ich wirklich recht bekümmert um Sie u Ihr Haus, u vergeße meine vernichtete Hoffnung.
Leben Sie wohl, theurer Freund, u laßen Sie mich Ihnen nicht ganz fremd werden! Die Bücher habe ich erhalten u sende Ihnen die Papiere welche die Chezy für Sie gelaßen.
Die besten herzlichsten Grüße für Fräulein Albertine
Ihre Henriette
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[1] Das Gerücht sagt, daß Sie diese Gegend verlaßen, oder schon verlaßen haben, Sie sagen mir kein Wort, mein wehrter Freund, ja Ihr Stillschweigen scheint mir recht absichtlich, u ich muß glauben, daß irgend eine Empfindlichkeit daran Schuld ist! Sein Sie gütig genug mir die Warheit zu sagen. In der Abgeschiedenheit in welcher ich lebe, mag ich gern mit dem Andenken an meine Freunde aufs Reine sein, alles Trübe, ist mir eine rechte Qual. –
Ich kann mir Ihren Verdruß bei diesen neuen Verfolgungen nicht ohne das innigste Bedauern denken. Bestimmtes weis ich nichts ich war zu bescheiden den jungen Stael eigentlich zu fragen, ahndete auch nichts andres [2] als bloß einen veränderten Entschluß in Ansehung Albertinens, u eine Art von Entschuldigung. Nun ich aber mehr gehört, bin ich wirklich recht bekümmert um Sie u Ihr Haus, u vergeße meine vernichtete Hoffnung.
Leben Sie wohl, theurer Freund, u laßen Sie mich Ihnen nicht ganz fremd werden! Die Bücher habe ich erhalten u sende Ihnen die Papiere welche die Chezy für Sie gelaßen.
Die besten herzlichsten Grüße für Fräulein Albertine
Ihre Henriette
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