• Therese Huber to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Mainz · Place of Destination: Göttingen · Date: 22.04.1790
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Therese Huber
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Mainz
  • Place of Destination: Göttingen
  • Date: 22.04.1790
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Therese Huber. Briefe. Bd. 1: Briefe 1774–1803. Hg. v. Magdalene Heuser in Zusammenarbeit mit Corinna Bergmann-Törner u.a. Tübingen 1999, S. 257.
  • Incipit: „[1] Mein Herr! Der Brief an Mr. Alexandre soll richtig bestellt werden − wo er eigentlich ist weis ich selbst nicht [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33563
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.8,Nr.66
  • Number of Pages: 2S., hs. m. U.
  • Format: 25,1 x 19,3 cm
    Language
  • German
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[1] Mein Herr! Der Brief an Mr. Alexandre soll richtig bestellt werden − wo er eigentlich ist weis ich selbst nicht ich schicke ihn an Prince Dimetré de Gallitzin a la Hayie aber diese Adreße gilt nun nicht länger. Auf alle Fälle sein Sie für Ihren Freund nicht bange, ich hoffe Mr. Forster soll ihn als ein recht gutes Kind wieder abliefern, und auf alle Fälle ist so erstaunlich viehl an diesen Humbolden zu verderben, daß man lange zu thun hätte, eh man gar nichts mehr an ihnen lieb zu haben hätte.
Um als Dichter Begeistrung zu suchen in unsrer lieben jugendlichen Natur brauchen Sie keine Reise zu uns zu thun, aber um als Dichter in ein schöneres Heiligthum [2] Ihrer ersten Göttinn zu treten und durch diesen Genuß geweiht zu werden müßen Sie recht bald unsre Gegend sehn. Man gewinnt sie lieber wenn man sie länger sieht. In den Stunden unruhigen leidenschaftlichen Schwunges wird man sich nach der Schweiz sehnen, aber bei stiller täglich erworbner durch gelungnen Fleis lohnender Glückseeligkeit, findet man in unsern sanften Fluhren den schönsten Einklang.
Es wird mich freun Sie hier zu sehn, und Ihnen in meinen Hause einen freundlichen Herd in den schönen Fluren finden zu laßen.
Mainz den 22 April 90
Therese Forster
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[1] Mein Herr! Der Brief an Mr. Alexandre soll richtig bestellt werden − wo er eigentlich ist weis ich selbst nicht ich schicke ihn an Prince Dimetré de Gallitzin a la Hayie aber diese Adreße gilt nun nicht länger. Auf alle Fälle sein Sie für Ihren Freund nicht bange, ich hoffe Mr. Forster soll ihn als ein recht gutes Kind wieder abliefern, und auf alle Fälle ist so erstaunlich viehl an diesen Humbolden zu verderben, daß man lange zu thun hätte, eh man gar nichts mehr an ihnen lieb zu haben hätte.
Um als Dichter Begeistrung zu suchen in unsrer lieben jugendlichen Natur brauchen Sie keine Reise zu uns zu thun, aber um als Dichter in ein schöneres Heiligthum [2] Ihrer ersten Göttinn zu treten und durch diesen Genuß geweiht zu werden müßen Sie recht bald unsre Gegend sehn. Man gewinnt sie lieber wenn man sie länger sieht. In den Stunden unruhigen leidenschaftlichen Schwunges wird man sich nach der Schweiz sehnen, aber bei stiller täglich erworbner durch gelungnen Fleis lohnender Glückseeligkeit, findet man in unsern sanften Fluhren den schönsten Einklang.
Es wird mich freun Sie hier zu sehn, und Ihnen in meinen Hause einen freundlichen Herd in den schönen Fluren finden zu laßen.
Mainz den 22 April 90
Therese Forster
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