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Zuvörderst also wegen des Anliegens, so soll es mir am liebsten seyn, wenn es sich etwan mit dem Honorar ein richten läßt. Mein Plan war von Anfang es Ihnen eh Sie wieder <span class="index-171 tp-53615 ">Paris</span> verließen, auf die eine oder Andre Weise zu erstatten. Ich gebe auch den Rom. von <span class="index-3303 tp-55251 ">L.</span> nicht für verloren, daß <span class="index-3345 tp-53616 ">Nicolle</span> mir nicht <span class="underline-1 ">schriftlich</span> antwortet, beweist daß er Furcht hat. <br><span class="cite tp-53626 ">Gott wenn Sie doch auf Flügeln herkommen könnten, lieber Wilhelm, mir ist noch nie so dumpf u bang gewesen als jetzt.</span> Mein Entschluß hätte Ihnen nicht neu u überraschend seyn können, wenn ich Ihnen immer Alle meine Briefe zugesandt hätte. Sie würden sehen wie er nach u nach gereift ist. Übrigens habe <span class="underline-1 ">ich</span> keinen Theil daran. <span class="index-900 tp-53617 ">Mein Mann</span> selbst hat es ja gewünscht u geaüßert, u es muß nun so seyn. Noch gestern hat er mir gesagt: <span class="family-courier ">je voudrois que cela fut déjà fait</span>. Wenn Sie mich u Alles sehen werden, was mich umgiebt, wenn Sie Alles wißen werden so wird Sie blos meine lange Geduld wundern <span class="notice-23207 ">[2]</span> u Sie werden mich billigen, das weiß ich ganz gewiß. Ich muß nur seine jetzige Stimmung so schnell als möglich benutzen, in der er mir <span class="index-1951 tp-53622 index-1952 tp-53623 ">die Kinder</span> läßt, ohne welche ich nie fortgehen würde. Über das Alles wollen wir sprechen. Dieser Zeitpunkt ist der wichtigste u entscheidenste meines Lebens. Ich gehe so wahr ein Gott ist nicht mit leichter freudiger Hoffnung fort, aber ich <span class="underline-1 ">muß</span> fort wenn ich leben soll. <span class="underline-1 ">Wohin</span> ist mir ziemlich gleich, wenn nur in Deutschland, u wenn nur aus Franckreich. Was mich nach <span class="index-16 tp-53618 ">W.</span> zieht können Sie leicht ermeßen, die Hoffnung eines kräftigen Trostes, u ächter Bildung, in <span class="index-8 tp-53619 ">Ihres Bruders</span> u. <span class="index-180 tp-53620 ">D.</span> umgang, u dann mein Plan auf orientalische Litteratur. Es ist traurig daß es nicht Anders seyn kann, doch ist es nun so, u ich weiß daß mein Muth u Glaube allein mich retten kann.<br><span class="notice-23208 ">[3]</span> <span class="index-607 tp-53621 ">Henriette M.</span> hat <span class="index-1955 tp-53625 ">Ihr Werk</span> gelesen, u mit ganz unbeschreiblicher Innigkeit u Entzückung davon gesprochen. Ich sehe sie jetzt sehr oft, u sie hat mich sonst nicht mit solcher Herzlichkeit behandelt, als seit einiger Zeit. Auch sie fühlt mit mir daß ich fort muß, u doch weiß sie nicht einmal so viel als Sie davon, wie es mir seit drey Jahren geht.<br>Leben Sie recht wohl, lieber guter Freund, u bleiben Sie mir immer was Sie mir sonst gewesen. Ich erwarte Sie mit unnennbarer Sehnsucht.<br>d. 2. 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Sie lebte zeitweilig in Heidelberg und Aschaffenburg, wo sie ihrem literarischen und kunsthistorischen Interessen nachging. 1815 ging sie nach Köln, wo sie sich der Pflege verwundeter Soldaten widmete. Ab 1817 lebte sie in Dresden. Für die Aufführung von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (1823) schrieb sie das Libretto. 1823 zog sie nach Wien. 1830 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach München. Ab 1843 lebte sie wieder in Heidelberg. 1852 ließ sich in Genf nieder. Sie publizierte neben Gedichten, Novellen und Schauspielen zahlreiche politische und kunsthistorische Aufsätze, die in verschiedenen Journalen gedruckt wurden. Zu den bekanntesten Schriften zählen „Leben und Kunst in Paris seit Napoleon I.“ (1805–1807), „Betrachtungen über die Gemäldesammlung der Herren Boisserée und Bertram in Heidelberg“ (1812) und „Galerie von Lucien Bonaparte“ (1803).', '39_beziehung' => 'Chézys Übersetzung von Schlegels Wiener Vorlesungen ins Französische blieben unvollendet. 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Die Ehe mit Chézy, aus der zwei Söhne hervorgingen, wurde 1810 aufgelöst. Wilhelmine, die auch mit Jean Paul befreundet war, wurde früh als Dichterin unter dem Namen Helmina bekannt. Sie lebte zeitweilig in Heidelberg und Aschaffenburg, wo sie ihrem literarischen und kunsthistorischen Interessen nachging. 1815 ging sie nach Köln, wo sie sich der Pflege verwundeter Soldaten widmete. Ab 1817 lebte sie in Dresden. Für die Aufführung von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (1823) schrieb sie das Libretto. 1823 zog sie nach Wien. 1830 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach München. Ab 1843 lebte sie wieder in Heidelberg. 1852 ließ sich in Genf nieder. Sie publizierte neben Gedichten, Novellen und Schauspielen zahlreiche politische und kunsthistorische Aufsätze, die in verschiedenen Journalen gedruckt wurden. 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[1] Ich schreibe Ihnen, lieber Wilhelm, in der Ungewißheit ob mein Brief Sie noch in C. trifft. Zuvörderst also wegen des Anliegens, so soll es mir am liebsten seyn, wenn es sich etwan mit dem Honorar ein richten läßt. Mein Plan war von Anfang es Ihnen eh Sie wieder Paris verließen, auf die eine oder Andre Weise zu erstatten. Ich gebe auch den Rom. von L. nicht für verloren, daß Nicolle mir nicht schriftlich antwortet, beweist daß er Furcht hat.
Gott wenn Sie doch auf Flügeln herkommen könnten, lieber Wilhelm, mir ist noch nie so dumpf u bang gewesen als jetzt. Mein Entschluß hätte Ihnen nicht neu u überraschend seyn können, wenn ich Ihnen immer Alle meine Briefe zugesandt hätte. Sie würden sehen wie er nach u nach gereift ist. Übrigens habe ich keinen Theil daran. Mein Mann selbst hat es ja gewünscht u geaüßert, u es muß nun so seyn. Noch gestern hat er mir gesagt: je voudrois que cela fut déjà fait. Wenn Sie mich u Alles sehen werden, was mich umgiebt, wenn Sie Alles wißen werden so wird Sie blos meine lange Geduld wundern [2] u Sie werden mich billigen, das weiß ich ganz gewiß. Ich muß nur seine jetzige Stimmung so schnell als möglich benutzen, in der er mir die Kinder läßt, ohne welche ich nie fortgehen würde. Über das Alles wollen wir sprechen. Dieser Zeitpunkt ist der wichtigste u entscheidenste meines Lebens. Ich gehe so wahr ein Gott ist nicht mit leichter freudiger Hoffnung fort, aber ich muß fort wenn ich leben soll. Wohin ist mir ziemlich gleich, wenn nur in Deutschland, u wenn nur aus Franckreich. Was mich nach W. zieht können Sie leicht ermeßen, die Hoffnung eines kräftigen Trostes, u ächter Bildung, in Ihres Bruders u. D. umgang, u dann mein Plan auf orientalische Litteratur. Es ist traurig daß es nicht Anders seyn kann, doch ist es nun so, u ich weiß daß mein Muth u Glaube allein mich retten kann.
[3] Henriette M. hat Ihr Werk gelesen, u mit ganz unbeschreiblicher Innigkeit u Entzückung davon gesprochen. Ich sehe sie jetzt sehr oft, u sie hat mich sonst nicht mit solcher Herzlichkeit behandelt, als seit einiger Zeit. Auch sie fühlt mit mir daß ich fort muß, u doch weiß sie nicht einmal so viel als Sie davon, wie es mir seit drey Jahren geht.
Leben Sie recht wohl, lieber guter Freund, u bleiben Sie mir immer was Sie mir sonst gewesen. Ich erwarte Sie mit unnennbarer Sehnsucht.
d. 2. Aprill 1810.
[4] [leer]
Gott wenn Sie doch auf Flügeln herkommen könnten, lieber Wilhelm, mir ist noch nie so dumpf u bang gewesen als jetzt. Mein Entschluß hätte Ihnen nicht neu u überraschend seyn können, wenn ich Ihnen immer Alle meine Briefe zugesandt hätte. Sie würden sehen wie er nach u nach gereift ist. Übrigens habe ich keinen Theil daran. Mein Mann selbst hat es ja gewünscht u geaüßert, u es muß nun so seyn. Noch gestern hat er mir gesagt: je voudrois que cela fut déjà fait. Wenn Sie mich u Alles sehen werden, was mich umgiebt, wenn Sie Alles wißen werden so wird Sie blos meine lange Geduld wundern [2] u Sie werden mich billigen, das weiß ich ganz gewiß. Ich muß nur seine jetzige Stimmung so schnell als möglich benutzen, in der er mir die Kinder läßt, ohne welche ich nie fortgehen würde. Über das Alles wollen wir sprechen. Dieser Zeitpunkt ist der wichtigste u entscheidenste meines Lebens. Ich gehe so wahr ein Gott ist nicht mit leichter freudiger Hoffnung fort, aber ich muß fort wenn ich leben soll. Wohin ist mir ziemlich gleich, wenn nur in Deutschland, u wenn nur aus Franckreich. Was mich nach W. zieht können Sie leicht ermeßen, die Hoffnung eines kräftigen Trostes, u ächter Bildung, in Ihres Bruders u. D. umgang, u dann mein Plan auf orientalische Litteratur. Es ist traurig daß es nicht Anders seyn kann, doch ist es nun so, u ich weiß daß mein Muth u Glaube allein mich retten kann.
[3] Henriette M. hat Ihr Werk gelesen, u mit ganz unbeschreiblicher Innigkeit u Entzückung davon gesprochen. Ich sehe sie jetzt sehr oft, u sie hat mich sonst nicht mit solcher Herzlichkeit behandelt, als seit einiger Zeit. Auch sie fühlt mit mir daß ich fort muß, u doch weiß sie nicht einmal so viel als Sie davon, wie es mir seit drey Jahren geht.
Leben Sie recht wohl, lieber guter Freund, u bleiben Sie mir immer was Sie mir sonst gewesen. Ich erwarte Sie mit unnennbarer Sehnsucht.
d. 2. Aprill 1810.
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