• August Wilhelm von Schlegel to Georg Joachim Göschen

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Unknown · Date: 28.04.1796
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Georg Joachim Göschen
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 28.04.1796
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 29‒30.
  • Incipit: „[1] Dresden d. 28 April 1796
    Mein werthester Freund!
    Seit meiner Ankunft hier bin ich immerfort in einem Wirbel zerstreuender Vergnügungen, zwischen Kunst, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37113
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.3,Nr.23(30)
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 11,7 cm
    Language
  • German
[1] Dresden d. 28 April 1796
Mein werthester Freund!
Seit meiner Ankunft hier bin ich immerfort in einem Wirbel zerstreuender Vergnügungen, zwischen Kunst, Natur und Gesellschaft getheilt, gewesen; sonst hätte ich mir schon eher das Vergnügen gemacht Ihnen zu schreiben, und Ihnen meinen wärmsten Dank für Ihren freundschaftlichen Empfang bey meiner Durchreise zu wiederhohlen. Ich sah Sie damahls nur so im Fluge: die wenigen Stunden eilten hin, ohne daß meine Zunge zu Mittheilungen mancher Art wäre gelöst worden. Ich wünsche sehr, über vieles ausführlich und vertraulich mit Ihnen zu sprechen. Um so lieber ist mirs, daß ich ein paar Tage in Leipzig zubringen kann, und wie ich hoffe, in einem Zeitpunkte, wo schon die Meßgeschäfte großentheils [2] vorüber sind. Ich reise nächsten Dienstag am 3ten May von hier ab; werde also am Mittwoch, Nachmittags, in Leipzig eintreffen und die drey folgenden Tage bis zur nächsten Jenaischen Post daselbst bleiben. Ist es Ihnen gelegen, mich in Ihrem Hause zu beherbergen, und hat nicht schon ein näherer Freund den Platz eingenommen, so wird mein Aufenthalt doppelt angenehm seyn. Wo nicht, so werde ich Sie ja doch auch ohne das häufig sehen können. Ich bitte Sie, mir ja Ihr gütiges Anerbieten wieder abzusagen, wenn es Ihnen die geringste Beschwerde machen sollte. Ein paar Zeilen reichen dazu hin.
Ich schmeichle mir, Sie und Ihr ganzes Haus vollkommen wohl zu finden. Machen Sie Ihrer werthen Gattin meine angelegentlichsten Empfehlungen. Alles was ich von meinem hiesigen Aufent[3]halte zu erzählen habe, verspare ich auf die mündliche Unterredung. Leben Sie indessen recht wohl, und bleiben Sie mein Freund, wie ich von ganzem Herzen der Ihrige bin.
A. W. Schlegel
Sollten Sie den jungen Campe aus der Braunschweigischen Schulbuchhandlung etwa sehen, so bitte ich Sie mich ihm zu empfehlen und ihm für die Besorgung des Packets zu danken.
Körners sind hier am Sonntage nach Jena abgereist, aber nicht über Leipzig gegangen.
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[1] Dresden d. 28 April 1796
Mein werthester Freund!
Seit meiner Ankunft hier bin ich immerfort in einem Wirbel zerstreuender Vergnügungen, zwischen Kunst, Natur und Gesellschaft getheilt, gewesen; sonst hätte ich mir schon eher das Vergnügen gemacht Ihnen zu schreiben, und Ihnen meinen wärmsten Dank für Ihren freundschaftlichen Empfang bey meiner Durchreise zu wiederhohlen. Ich sah Sie damahls nur so im Fluge: die wenigen Stunden eilten hin, ohne daß meine Zunge zu Mittheilungen mancher Art wäre gelöst worden. Ich wünsche sehr, über vieles ausführlich und vertraulich mit Ihnen zu sprechen. Um so lieber ist mirs, daß ich ein paar Tage in Leipzig zubringen kann, und wie ich hoffe, in einem Zeitpunkte, wo schon die Meßgeschäfte großentheils [2] vorüber sind. Ich reise nächsten Dienstag am 3ten May von hier ab; werde also am Mittwoch, Nachmittags, in Leipzig eintreffen und die drey folgenden Tage bis zur nächsten Jenaischen Post daselbst bleiben. Ist es Ihnen gelegen, mich in Ihrem Hause zu beherbergen, und hat nicht schon ein näherer Freund den Platz eingenommen, so wird mein Aufenthalt doppelt angenehm seyn. Wo nicht, so werde ich Sie ja doch auch ohne das häufig sehen können. Ich bitte Sie, mir ja Ihr gütiges Anerbieten wieder abzusagen, wenn es Ihnen die geringste Beschwerde machen sollte. Ein paar Zeilen reichen dazu hin.
Ich schmeichle mir, Sie und Ihr ganzes Haus vollkommen wohl zu finden. Machen Sie Ihrer werthen Gattin meine angelegentlichsten Empfehlungen. Alles was ich von meinem hiesigen Aufent[3]halte zu erzählen habe, verspare ich auf die mündliche Unterredung. Leben Sie indessen recht wohl, und bleiben Sie mein Freund, wie ich von ganzem Herzen der Ihrige bin.
A. W. Schlegel
Sollten Sie den jungen Campe aus der Braunschweigischen Schulbuchhandlung etwa sehen, so bitte ich Sie mich ihm zu empfehlen und ihm für die Besorgung des Packets zu danken.
Körners sind hier am Sonntage nach Jena abgereist, aber nicht über Leipzig gegangen.
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