August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/567.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. ; https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/567.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]. In: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930 (Volltext); https://august-wilhelm-schlegel.de/version-04-20/briefid/567.
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In Ansehung des Briefwechsels müssen Sie so genau nicht mit mir rechnen, ich bedarf darin überhaupt viele Nachsicht von meinen Freunden, und muß wünschen, daß sie dann und wann ein Buch für einen Brief gelten lassen. <span class="cite tp-51866 ">Ich werde von den Buchhändlern gedrängt, und kann mit meinen litterarischen Arbeiten nicht so schnell vorrücken als ich wollte und sollte</span>, was mich um so mehr ängstigt, da mir allem Ansehen nach im nächsten Frühlinge eine große Reise außer Europa bevorsteht, die mich von allem abschneiden wird.<br>An Ihrer Lage nehme ich herzlichen Antheil, und wünsche lebhaft, es möchte Ihnen besser gehen. Mir scheint aber, Sie haben die rechte Partei ergriffen, sich etwas in der Ferne zu halten. [2] Suchen Sie sich durch <span class="index-6385 tp-42691 ">Ihre schriftstellerischen Arbeiten</span> so viel Unabhängigkeit zu erwerben als möglich, behaupten Sie diese, und lassen Sie sich das übrige nicht anfechten.<br>Wenn Sie sich der französischen Sprache genugsam bemeistern können, um mit Sicherheit und Leichtigkeit deutsche Schriften zu übersetzen, so kann dieß sehr ersprießlich werden, denn an Nachfrage wird es nicht fehlen. Nur lassen Sie Ihre Handschrift immer vor dem Druck genau von französischen Kennern des Styls durchsehen, damit die Journalisten nichts ausländisches wittern können. Ich weiß aus Erfahrung, wie schwer es ist, dieß zu vermeiden.<br>Wie wäre es, wenn Sie <span class="index-520 tp-17991 ">die Schrift </span><span class="index-520 tp-17991 index-8 tp-17990 ">meines Bruders</span><span class="index-520 tp-17991 "> über die Indier</span> übersetzten? <span class="index-3284 tp-18012 ">Das Stück davon über die Sprache, welches </span><span class="index-3284 tp-18012 index-1893 tp-17993 ">ein gewisser Manget</span><span class="index-3284 tp-18012 ">, als Anhang </span><span class="index-3284 tp-18012 index-3283 tp-18011 ">einer Schrift gleichen Inhalts von </span><span class="index-3284 tp-18012 index-3283 tp-18011 index-3282 tp-17992 ">Adam Smith</span><span class="index-3284 tp-18012 "> übersetzt oder im Auszuge gegeben</span>, hat viel Aufmerksamkeit erregt und ist sehr günstig angezeigt worden. <span class="index-900 tp-17994 ">Hr. Chezy</span> könnte den Druck der persischen Wörter besorgen, und vielleicht selbst noch Anmerkungen hinzufügen.<br>Im <span class="index-1904 tp-17995 ">zweyten Bande meiner Vorlesungen [3] über dramatische Kunst und Litteratur</span> werden Sie meine Ansichten vom <span class="index-166 tp-17997 ">Calderon</span> finden. Verschaffen Sie sich doch <span class="index-1903 tp-42692 ">den 1</span><span class="index-1903 tp-42692 offset-4 ">ten</span><span class="index-1903 tp-42692 "> Theil</span>, der schon in <span class="index-171 tp-17998 ">Paris</span> seyn muß, denn er ist vor mehr als zwey Monaten ausgegeben. Vielleicht gewährt er Ihnen einige Unterhaltung. – Lassen Sie doch hören, <span class="index-3285 tp-18013 ">was Sie vom Calderon zu übersetzen gedenken</span>. Ich werde Sie gern zur Nachfolgerin haben.<br>Grüßen Sie <span class="index-868 tp-17999 ">Freund Koreff</span> herzlichst von mir, und melden Sie mir recht genau, wie es ihm geht und was er macht und treibt.<br><span class="index-222 tp-18000 ">Meine Freundin</span> trägt mir auf, Ihnen in Erwiederung Ihres Briefes viel schönes zu sagen, und sie würde Ihnen nächstens wieder schreiben.<br>Die Rechnung bey <span class="index-1163 tp-18001 ">Tourneisen</span> werde ich schon selbst besorgen, denken Sie nicht weiter daran. Melden Sie mir nur, ob er jetzt in <span class="index-171 tp-42693 ">Paris</span> oder in <span class="index-1517 tp-18002 ">Cassel</span> ist?<br>Von <span class="index-8 tp-18003 ">Friedrich</span> habe ich seit langer Zeit keine andre Nachricht als was mir die Zeitungen melden, woraus ich schließen kann, daß er immer in der gleichen Thätigkeit ist. Er hat <span class="index-180 tp-18004 ">seine Frau</span> nach Ungarn kommen [4] lassen, die zuvor in <span class="index-16 tp-18006 ">Wien</span> im <span class="index-1284 tp-18007 ">Arnsteinschen</span> Hause lebte. <span class="index-443 tp-18008 ">Seine herrlichen Gedichte</span> haben Sie ja wohl gesehen? Bis spät im Herbste bleiben wir <span class="index-228 tp-42694 ">hier</span>, alsdann in <span class="index-1953 tp-42698 ">einer französischen Provinzstadt</span>, von wo aus ich, vermuthlich zu Anfange Januars einen Ausflug nach <span class="index-171 tp-42699 ">Paris</span> machen werde. Alsdann wollen wir recht aus dem Grunde und vertraulich miteinander reden. Leben Sie bis dahin recht wohl und behalten Sie mich in freundlichem Andenken.<br>Ich muß mich anklagen, daß ich an <span class="index-182 tp-18010 ">den Herausgeber </span><span class="index-182 tp-18010 index-2124 tp-18009 ">der Zeitung für die elegante Welt</span>, noch nicht wegen ihrer Theilnahme daran geschrieben. Es geschieht nun aber nächstens gewiß.',
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Helmina von Chézy war die Tochter des preußischen Offiziers Karl Friedrich von Klencke und seiner Frau Caroline Louise von Klencke. Sie heiratete 1799 Gustav von Hastfer, die Ehe hielt jedoch nicht lang. 1801 zog sie nach Paris, wo sie sich 1805 mit dem französischen Orientalisten Antoine Léonard de Chézy trauen ließ. Von 1803 bis 1807 gab sie die Zeitschrift „Französische Miscellen“ heraus. Die Ehe mit Chézy, aus der zwei Söhne hervorgingen, wurde 1810 aufgelöst.
Wilhelmine, die auch mit Jean Paul befreundet war, wurde früh als Dichterin unter dem Namen Helmina bekannt. Sie lebte zeitweilig in Heidelberg und Aschaffenburg, wo sie ihrem literarischen und kunsthistorischen Interessen nachging. 1815 ging sie nach Köln, wo sie sich der Pflege verwundeter Soldaten widmete. Ab 1817 lebte sie in Dresden. Für die Aufführung von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (1823) schrieb sie das Libretto. 1823 zog sie nach Wien. 1830 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach München. Ab 1843 lebte sie wieder in Heidelberg. 1852 ließ sich in Genf nieder.
Sie publizierte neben Gedichten, Novellen und Schauspielen zahlreiche politische und kunsthistorische Aufsätze, die in verschiedenen Journalen gedruckt wurden. Zu den bekanntesten Schriften zählen „Leben und Kunst in Paris seit Napoleon I.“ (1805–1807), „Betrachtungen über die Gemäldesammlung der Herren Boisserée und Bertram in Heidelberg“ (1812) und „Galerie von Lucien Bonaparte“ (1803).',
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In Ansehung des Briefwechsels müssen Sie so genau nicht mit mir rechnen, ich bedarf darin überhaupt viele Nachsicht von meinen Freunden, und muß wünschen, daß sie dann und wann ein Buch für einen Brief gelten lassen. <span class="cite tp-51866 ">Ich werde von den Buchhändlern gedrängt, und kann mit meinen litterarischen Arbeiten nicht so schnell vorrücken als ich wollte und sollte</span>, was mich um so mehr ängstigt, da mir allem Ansehen nach im nächsten Frühlinge eine große Reise außer Europa bevorsteht, die mich von allem abschneiden wird.<br>An Ihrer Lage nehme ich herzlichen Antheil, und wünsche lebhaft, es möchte Ihnen besser gehen. Mir scheint aber, Sie haben die rechte Partei ergriffen, sich etwas in der Ferne zu halten. 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Helmina von Chézy war die Tochter des preußischen Offiziers Karl Friedrich von Klencke und seiner Frau Caroline Louise von Klencke. Sie heiratete 1799 Gustav von Hastfer, die Ehe hielt jedoch nicht lang. 1801 zog sie nach Paris, wo sie sich 1805 mit dem französischen Orientalisten Antoine Léonard de Chézy trauen ließ. Von 1803 bis 1807 gab sie die Zeitschrift „Französische Miscellen“ heraus. Die Ehe mit Chézy, aus der zwei Söhne hervorgingen, wurde 1810 aufgelöst.
Wilhelmine, die auch mit Jean Paul befreundet war, wurde früh als Dichterin unter dem Namen Helmina bekannt. Sie lebte zeitweilig in Heidelberg und Aschaffenburg, wo sie ihrem literarischen und kunsthistorischen Interessen nachging. 1815 ging sie nach Köln, wo sie sich der Pflege verwundeter Soldaten widmete. Ab 1817 lebte sie in Dresden. Für die Aufführung von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (1823) schrieb sie das Libretto. 1823 zog sie nach Wien. 1830 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach München. Ab 1843 lebte sie wieder in Heidelberg. 1852 ließ sich in Genf nieder.
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'36_html' => '[1] <span class="index-228 tp-17987 ">Coppet</span> d. 6 Oct. [180]9<br>Ich war eben im Begriff Ihnen zu schreiben, liebes Kind, und anzufragen, ob Sie <span class="index-266 tp-17989 ">den durch eine Gelegenheit nach </span><span class="index-266 tp-17989 index-171 tp-17988 ">Paris</span><span class="index-266 tp-17989 "> geschickten </span><span class="index-266 tp-17989 index-166 tp-17996 ">Calderon</span>, nicht als ein Zeichen des Lebens und Andenkens bekommen hätten, als Ihr letzter Brief mir den Empfang meldete. Es freut mich herzlich, wenn Ihnen das Buch einige Freude gemacht hat. In Ansehung des Briefwechsels müssen Sie so genau nicht mit mir rechnen, ich bedarf darin überhaupt viele Nachsicht von meinen Freunden, und muß wünschen, daß sie dann und wann ein Buch für einen Brief gelten lassen. <span class="cite tp-51866 ">Ich werde von den Buchhändlern gedrängt, und kann mit meinen litterarischen Arbeiten nicht so schnell vorrücken als ich wollte und sollte</span>, was mich um so mehr ängstigt, da mir allem Ansehen nach im nächsten Frühlinge eine große Reise außer Europa bevorsteht, die mich von allem abschneiden wird.<br>An Ihrer Lage nehme ich herzlichen Antheil, und wünsche lebhaft, es möchte Ihnen besser gehen. Mir scheint aber, Sie haben die rechte Partei ergriffen, sich etwas in der Ferne zu halten. [2] Suchen Sie sich durch <span class="index-6385 tp-42691 ">Ihre schriftstellerischen Arbeiten</span> so viel Unabhängigkeit zu erwerben als möglich, behaupten Sie diese, und lassen Sie sich das übrige nicht anfechten.<br>Wenn Sie sich der französischen Sprache genugsam bemeistern können, um mit Sicherheit und Leichtigkeit deutsche Schriften zu übersetzen, so kann dieß sehr ersprießlich werden, denn an Nachfrage wird es nicht fehlen. Nur lassen Sie Ihre Handschrift immer vor dem Druck genau von französischen Kennern des Styls durchsehen, damit die Journalisten nichts ausländisches wittern können. Ich weiß aus Erfahrung, wie schwer es ist, dieß zu vermeiden.<br>Wie wäre es, wenn Sie <span class="index-520 tp-17991 ">die Schrift </span><span class="index-520 tp-17991 index-8 tp-17990 ">meines Bruders</span><span class="index-520 tp-17991 "> über die Indier</span> übersetzten? <span class="index-3284 tp-18012 ">Das Stück davon über die Sprache, welches </span><span class="index-3284 tp-18012 index-1893 tp-17993 ">ein gewisser Manget</span><span class="index-3284 tp-18012 ">, als Anhang </span><span class="index-3284 tp-18012 index-3283 tp-18011 ">einer Schrift gleichen Inhalts von </span><span class="index-3284 tp-18012 index-3283 tp-18011 index-3282 tp-17992 ">Adam Smith</span><span class="index-3284 tp-18012 "> übersetzt oder im Auszuge gegeben</span>, hat viel Aufmerksamkeit erregt und ist sehr günstig angezeigt worden. <span class="index-900 tp-17994 ">Hr. Chezy</span> könnte den Druck der persischen Wörter besorgen, und vielleicht selbst noch Anmerkungen hinzufügen.<br>Im <span class="index-1904 tp-17995 ">zweyten Bande meiner Vorlesungen [3] über dramatische Kunst und Litteratur</span> werden Sie meine Ansichten vom <span class="index-166 tp-17997 ">Calderon</span> finden. Verschaffen Sie sich doch <span class="index-1903 tp-42692 ">den 1</span><span class="index-1903 tp-42692 offset-4 ">ten</span><span class="index-1903 tp-42692 "> Theil</span>, der schon in <span class="index-171 tp-17998 ">Paris</span> seyn muß, denn er ist vor mehr als zwey Monaten ausgegeben. Vielleicht gewährt er Ihnen einige Unterhaltung. – Lassen Sie doch hören, <span class="index-3285 tp-18013 ">was Sie vom Calderon zu übersetzen gedenken</span>. Ich werde Sie gern zur Nachfolgerin haben.<br>Grüßen Sie <span class="index-868 tp-17999 ">Freund Koreff</span> herzlichst von mir, und melden Sie mir recht genau, wie es ihm geht und was er macht und treibt.<br><span class="index-222 tp-18000 ">Meine Freundin</span> trägt mir auf, Ihnen in Erwiederung Ihres Briefes viel schönes zu sagen, und sie würde Ihnen nächstens wieder schreiben.<br>Die Rechnung bey <span class="index-1163 tp-18001 ">Tourneisen</span> werde ich schon selbst besorgen, denken Sie nicht weiter daran. Melden Sie mir nur, ob er jetzt in <span class="index-171 tp-42693 ">Paris</span> oder in <span class="index-1517 tp-18002 ">Cassel</span> ist?<br>Von <span class="index-8 tp-18003 ">Friedrich</span> habe ich seit langer Zeit keine andre Nachricht als was mir die Zeitungen melden, woraus ich schließen kann, daß er immer in der gleichen Thätigkeit ist. 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Helmina von Chézy war die Tochter des preußischen Offiziers Karl Friedrich von Klencke und seiner Frau Caroline Louise von Klencke. Sie heiratete 1799 Gustav von Hastfer, die Ehe hielt jedoch nicht lang. 1801 zog sie nach Paris, wo sie sich 1805 mit dem französischen Orientalisten Antoine Léonard de Chézy trauen ließ. Von 1803 bis 1807 gab sie die Zeitschrift „Französische Miscellen“ heraus. Die Ehe mit Chézy, aus der zwei Söhne hervorgingen, wurde 1810 aufgelöst.
Wilhelmine, die auch mit Jean Paul befreundet war, wurde früh als Dichterin unter dem Namen Helmina bekannt. Sie lebte zeitweilig in Heidelberg und Aschaffenburg, wo sie ihrem literarischen und kunsthistorischen Interessen nachging. 1815 ging sie nach Köln, wo sie sich der Pflege verwundeter Soldaten widmete. Ab 1817 lebte sie in Dresden. Für die Aufführung von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ (1823) schrieb sie das Libretto. 1823 zog sie nach Wien. 1830 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach München. Ab 1843 lebte sie wieder in Heidelberg. 1852 ließ sich in Genf nieder.
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August Wilhelm Schlegel: Digitale Edition der Korrespondenz [Version-04-20]. Datengeber: Kraków, Biblioteka Jagiellońska, (Handschrift), hier Digitalisat S. ;
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